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Autor: Betreff: Porter-Jungbier hat leichte Säure - noch zu retten?
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 13.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 12:39  
Hallo Bierprofis,

kurz zu mir, meinen Aktivitäten und dem Problem: Ich bin ein absoluter Bierbrau-Neuling. Ich habe mit einem gehopften Extrakt (Deutsch-Porter) und obergäriger Trockenhefe mein erstes Bier angesetzt. Die Gärung verlief bei durchschnittl. 19 Grad recht gut, aber mit 7 Tagen etwas länger als erwartet (nebenbei: ab dem 4. Tag war keine durchgängige Schaumschicht mehr auf dem Bier). Jetzt ist seit 2 Tagen die Gärung komplett abgeschlossen und ich würde das Jungbier nun gerne auf die Flaschen ziehen. Nun hatte ich mir mit einer Kelle ein halbes Gläschen rausgeschöpft um es zu kosten: sehr malzig, etwas herber als erwartet (aber ist OK so) und dummerweise aber mit einer ganz leicht säuerlichen Note.
Wenn die Säure so bleiben würde, könnte ich damit leben, jedoch befürchte ich, das es der Anfang vom "Umkippen" ist. Kann ich jetzt, vor dem Abfüllen, noch irgendeine Rettungsmassnahme durchführen? Zucker hilft ja wohl eher nicht, weil der Zucker ja sofort wieder vergoren wird, oder?
Wie kann ich die (vermutlich) Milchsäurebakterien überreden, mit dem schändlichen Treiben aufzuhören?
Oder sehe ich einfach zu schwarz und es ist am Ende ganz normal, dass Jungbier eine kleine Säure aufweist? Wie gesagt, es ist kein Hefeweizen, sondern ein dunkles Porter.

Wäre schön, wenn mir jemand ganz schnell einen guten Rat geben könnte, bevor ich mir die Arbeit mit dem Abfüllen mache.

Besten Dank und schöne Grüße
Klaus
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Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 13:10  
hm, ich kann das jetzt nicht wirklich beurteilen, ich hatte noch kein saures Bier und weiß somit auch nicht wie's schmeckt. Aber allein wegen einem leicht säuerlichen Jungbiergeschmack den ganzen Sud verwerfen, das würd ich nicht machen. Der Geschmack kann sich während der Nachgärung und Reifezeit noch gewaltig verändern. Ich würd an Deiner Stelle auf jeden Fall abfüllen.
Sieben Tage Gärung sehe ich nicht als Problem an, so lange braucht bei mir auch das Weizenbier zum Vergären, untergärige natürlich noch länger. Was für 'ne Hefe hattest du denn?

Viel Erfolg noch beim Brauen
Tom


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Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
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Beiträge: 4
Registriert: 13.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 13:19  
Hallo Tom,

auf dem Hefepäckchen stand nur "Aktiv-Trocken-Bierhefe obergärig, Gärtemperatur ca. 18-25C.".
Die Hefe gehört mit zum Kit (von Braupartner.de).

Gut, also dann ist heute also Abfülltag und ich lass mich einfach überraschen, ob ich in 3 Wochen 20 Liter gutes Porter-Bier oder "lecker" Bier-Essig habe.

Danke für Deine Antwort.

Gruß
Klaus
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Hefeknuddler
Beiträge: 288
Registriert: 6.2.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 13:23  
Hallo Klaus,

würde ich jetzt nicht weg schütten. Manche Biere haben diesen leicht säuerlichen "zing!" und manche Porter gehören dazu. Auch unter belgischen Bieren finden sich solche. Wohlgemerkt meine ich jetzt Biere, die explizit nicht mit Milchsäurebakterien vergoren wurden (solchemit Milchsäuregärung gibt es auch, zum Beispiel unsere Berliner Weisse - diese sind deswegen nicht gleich verdorben).

Solange es etwas säuerlich, aber durchaus appetitlich (und nicht muffig, modrig, sauerkrautig) riecht/schmeckt, ist das in Ordnung. Ein längeres Lagern muss evtl. eingeplant werden (min. 8 Wochen).

Gruß
Davide

Edit: "guter" Bieressig ist nicht zu verschmähen, 20 Liter sind aber schon eine Menge :)


[Editiert am 13.2.2011 um 13:25 von Hefeknuddler]



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Thomator
Beiträge: 829
Registriert: 5.5.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 13:28  
Die Hefe kenn ich zwar nicht, aber du bist mit 19 Grad eh an der unteren Grenze gefahren mit der Gärtemperatur, also sind die sieben Tage ganz normal.
Beim Abfüllen nochmal sauber arbeiten, dann hast Du in spätestens sechs Wochen ein lecker Bier, da wett ich drauf.

Grüße
Tom


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Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 4
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 15:51  
Hi,

das ist - abhängig von der verwendeten Hefe - durchaus normal, dass sie anfänglich etwas säuerlich schmeckt, das gibt's schon mal.

Ich habe seinerzeit auch einen gehörigen Schrecken bekommen, aber diese dezente Säure gehört zu den Jungbukettstoffen und wird sich im Laufe der Nachgärung und Kaltreifung wieder abbauen.

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 5
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 13.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.2.2011 um 17:31  
Besten Dank für die aufmunternden Worte - ich fülle jetzt ab, nachdem ich jetzt die ganze Zeit die Flaschen erstklassig gesäubert und sterilisiert habe...

Ich melde mich wieder, wenn die ersten Verkostungen gelaufen sind.

Schöne Grüße
Klaus.
Profil anzeigen Antwort 6
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 13.2.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 8.3.2011 um 12:45  
Nur, um kurz den Fortschritt des Ganzen zu dokumentieren: nach 3 Wochen habe ich eine erste Verkostung gemacht. Ergebnis: guter Druck auf der Flasche, schön dunkel und hat ordentlich "Umdrehungen" :-)
Zum Geschmack: die Säure ist tatsächlich nun fast weg, dafür hat man jetzt einen leichten bitterlichen Nachgeschmack (vom Hopfen?), der aber wirklich erst nach dem Trinken hervortritt - aber mich nicht so sehr stört.
Leider ist es aber so gar nicht vollmundig - eher irgendwie "leer" im Geschmack. Aber das wird bestimmt auch noch, oder?

Jedenfalls war der Tipp, dass die Säure nach ein paar Wochen Lagerung verschwindet, goldrichtig! Besten Dank dafür an Euch alle!
Ich habs also geschafft und mein erstes trinkbares Bier gebraut - das hat was ;-)
Nun werde ich aber erstmal weiter ganz tapfer die Flaschen in Ruhe lassen und diese noch ein bissel reifen lassen.

Schöne Grüße
Klaus.
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Administrator
Posting Freak

tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 8.3.2011 um 13:12  
Hey, Klaus,

Glückwunsch zum wie ich finde gelungenen Bier (hört sich für mich zumindest so an)!

Ja, das mit dem leer ist so eine Sache bei Extrakten, da Du i.a. nicht weißt, durch welche Maischarbeit der zustande gekommen ist. Von daher hast Du da keine Einstellmöglichkeiten. Beim Maischebrauen hast Du sozusagen alles in der Hand und kannst völlig frei selbst bestimmen in welche Richtung Dein Bier gehen soll.

Aber erstmal: immer wieder ein Fläschchen probieren und Dich an dem gelungenen Experiment freuen!

Gruß
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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