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Autor: Betreff: hopfenbittere abhängig von brauwasserhärte?
Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 25.11.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.2.2011 um 21:40  
hallo freunde der hobbybrauer,

soviel ich weiß ist die hopfenbittere abhängig von der brauwasserhärte.
mein leitungswasser weist geographisch bedingt eine wasserhärte von 19 dH auf.
ich beabsichtige eine wasserenthärtungsanlage auf salzbasis zu installieren um den härtegrad auf 6 dH zu senken.
nun meine fragen:
stimmt meine annahme, dass die hopfenbittere abhängig von der brauwasserhärte ist?
ist dieses enthärtete wasser ohne einschränkungen als brauwasser geeignet?
wenn ja, gibt es eine umrechnungsformel von den härtegraden auf die hopfenbittere?

viele grüße aus dem rupertigau
woife
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Moderator
Posting Freak

Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.2.2011 um 22:07  
Das hängt nicht von der Gesamthärte ab, sondern von der Restalkalität.
Wobei man sagen muss, dass eine geringe Gesamthärte oft auch eine geringe Restalkalität mit sich bringt.
Eine hohe Restalkalität macht eine unedle Bittere ins Bier (es gibt aber noch andere Ursachen), verschlechtert die Farbe und die Ausbeute und laugt aus den Spelzen Bitterstoffe aus.

Die Wasseraufbereitungsanlage auf Salzbasis bringt für´s Bierbrauen gar nichts, sondern macht es noch schlimmer.
Es werden nur Kationen (vor allem Magnesium und Calcium) gegen Natriumionen ausgetauscht.
Dadurch braucht man weniger Waschmittel (Tenside fallen nicht als Calciumsalze aus) und es verkalkt auch nichts mehr beim Erhitzen des Wassers (das Calciumhydrogencarbonat, das durch Erhitzen als Calciumcarbonat ausfallen würde ist durch den Ionentausch jetzt Natriumhydrogencarbonat und das ist löslich, genau so wie das durch Hitze entstehende Natriumcarbonat).
Die Hausfrau freut sich, der Bierbrauer aber nicht:
Das Schlimme ist, dass das Calcium gegen Natrium ausgetausch wird, welches noch mehr säurebindenden Eigenschaften hat.
Ich zitier mal aus einem recht interessanten Infobrief:
Zitat:
Die an die Kationen gebundenen Hydrogenkarbonate reagieren während des Maischens mit den
organischen Phosphaten aus dem Malz, wobei die Ca(HCO3)2 - Salze die geringste (weil unlöslich)
und die NaHCO3- Salze dagegen die höchste (weil löslich) alkalisch machende Wirkung aufweisen.
Die säurebildende Wirkung der Wassersalze beruht auf den sekundären Reaktionen mit den Bestandteilen des Malzes bei höheren Temperaturen in der Würze.


Die Anionen werden nicht ausgetauscht und die störenden Hydrogencarbonate bleiben voll im Wasser.
Wenn dann braucht man einen Ionentauscher, der mit Salzsäure regeneriert wird, da werden die Kationen gegen H+ ausgetauscht und es entsteht Kohlensäure, welche sich verflüchtigt. So etwas ist aber im Haushalt nicht üblich.
Außerdem kann man ein so aufbereitetes Wasser schlecht manipulieren, da die Wasseranalyse der Versorgers nicht mehr stimmt. Außerdem ist Calcium an sich gar nicht so schlecht für die Enzyme und die Hefe.

Mach Dich mal schlau über das Thema Restalkalität, oft kann man mit Milchsäure viel erreichen.
Eine genaue Wasseranalyse ist allerdings Pflicht und die bekommt man auch normalerweise vom Wasserversorger.
Dann kann man die Milchsäuremenge z.B. hier berechnen (Haupt und Nachguss behandeln, Restalkalität bei dunklem Bier <10, bei hellem Bier <5 und bei Pils sogar <0)

Stefan


[Editiert am 16.2.2011 um 09:23 von Boludo]
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Newbie
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Beiträge: 4
Registriert: 25.11.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 15.2.2011 um 22:20  
hallo stefan,

vielen dank für deine ausführliche antwort. dann werd ich wohl in zukunft mein brauwasser vor der enthärtungsanlage zapfen.
hab bei meinem letzten sud in meine schüttung 300 g sauermalz auf 20 L wasser. leider kann ich nicht nachvollziehen um wieviel härtegrade mein brauwasser dadurch weicher geworden ist.
übrigens die tabellen sind genial vielen dank nochmals!

grüße
woife
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