Das hängt nicht von der Gesamthärte ab, sondern von der Restalkalität.
Wobei man sagen muss, dass eine geringe Gesamthärte oft auch eine geringe
Restalkalität mit sich bringt.
Eine hohe Restalkalität macht eine unedle Bittere ins Bier (es gibt aber
noch andere Ursachen), verschlechtert die Farbe und die Ausbeute und laugt
aus den Spelzen Bitterstoffe aus.
Die Wasseraufbereitungsanlage auf Salzbasis bringt für´s Bierbrauen gar
nichts, sondern macht es noch schlimmer.
Es werden nur Kationen (vor allem Magnesium und Calcium) gegen Natriumionen
ausgetauscht.
Dadurch braucht man weniger Waschmittel (Tenside fallen nicht als
Calciumsalze aus) und es verkalkt auch nichts mehr beim Erhitzen des
Wassers (das Calciumhydrogencarbonat, das durch Erhitzen als
Calciumcarbonat ausfallen würde ist durch den Ionentausch jetzt
Natriumhydrogencarbonat und das ist löslich, genau so wie das durch Hitze
entstehende Natriumcarbonat).
Die Hausfrau freut sich, der Bierbrauer aber nicht:
Das Schlimme ist, dass das Calcium gegen Natrium ausgetausch wird, welches
noch mehr säurebindenden Eigenschaften hat.
Ich zitier mal aus einem recht interessanten
Infobrief:
Zitat: |
Die an die Kationen
gebundenen Hydrogenkarbonate reagieren während des Maischens mit den
organischen Phosphaten aus dem Malz, wobei die Ca(HCO3)2 - Salze die
geringste (weil unlöslich)
und die NaHCO3- Salze dagegen die höchste (weil löslich) alkalisch machende
Wirkung aufweisen.
Die säurebildende Wirkung der Wassersalze beruht auf den sekundären
Reaktionen mit den Bestandteilen des Malzes bei höheren Temperaturen in der
Würze. |
Die Anionen werden nicht ausgetauscht und die störenden Hydrogencarbonate
bleiben voll im Wasser.
Wenn dann braucht man einen Ionentauscher, der mit Salzsäure regeneriert
wird, da werden die Kationen gegen H+ ausgetauscht und es entsteht
Kohlensäure, welche sich verflüchtigt. So etwas ist aber im Haushalt nicht
üblich.
Außerdem kann man ein so aufbereitetes Wasser schlecht manipulieren, da die
Wasseranalyse der Versorgers nicht mehr stimmt. Außerdem ist Calcium an
sich gar nicht so schlecht für die Enzyme und die Hefe.
Mach Dich mal schlau über das Thema Restalkalität, oft kann man mit
Milchsäure viel erreichen.
Eine genaue Wasseranalyse ist allerdings Pflicht und die bekommt man auch
normalerweise vom Wasserversorger.
Dann kann man die Milchsäuremenge z.B.
hier berechnen
(Haupt und Nachguss behandeln, Restalkalität bei dunklem Bier <10, bei
hellem Bier <5 und bei Pils sogar <0)
Stefan
[Editiert am 16.2.2011 um 09:23 von Boludo]