Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 21:41 |
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Hallo,
ich habe vor in nächster Zeit einen Duckstein-Clone zu brauen. Meine
Internetrecherche hat bis jetzt einige Ergebnisse hervorgebracht. Sie
setzen sich aus Verkostungsberichten und Infos von der Duckstein Homepage
zusammen:
- obergäriges in Richtung Alt
- vermutlich Einsatz von Röstmalz
- Kupferfarbe (geschätzte 25 EBC)
- 4,9 %Vol. Alkohol
- auf Buchenspänen im Edelstahltank gereift
- es wird von Zitrusaromen berichtet
- leichter Karamelgeschmack, aber auch wässrig
- Hallertauer Hopfen
- deutlich wahrnehmbare Bittere (vom Hopfen oder vom Buchenholz?)
Eine eigene Verkostung steht allerdings noch aus.
Mein vorläufiger Ansatz für den 20 Liter Braumeister sieht so aus:
4kg PiMa
500g Carahell
500g WeiMa
50g Farmalz am Ende zugegeben
Einmaischen 64°C
30' bei 62°C
15' bei 72°C
Abmaischen bei 78°C
mit Hallertauer Tradition auf ca. 30 IBU hopfen. Aromahopfen wird Citra
(aber nicht zuviel)
Stammwürze 12°P
Nach der Hauptgärung mit der German Ale oder Kölsch-Hefe von Wyeast wird
ins Keg gefüllt und ca. 2 Wochen auf 50g Buchenholzchips gelagert. Danach
umdrücken und nach weiterer Lagerung Gegendruckabfüllen.
Ich habe natürlich keine Ahnung, was die Buchenholzchips mit der Farbe und
Bittere des Biers machen. Daher bin ich mir nicht schlüssig, ob ich das
Carahell durch eine geeignete Menge Caradunkel ersetze und das Farbmalz
weglasse, oder ob ich gänzlich auf die Verwendung dunkler Malze verzichten
kann.
Das würde auf jeden Fall die Färbung durch das Buchenholz (falls es die
gibt) schön hervorbringen.
Ich bin für Anregungen, Korrekturen, etc. dankbar.
Gruß
Udo
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Posting Freak Beiträge: 518 Registriert: 18.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 22:00 |
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High Tudo
Ich habs noch nicht versucht ein Duckstein nachzubrauen.
Aber mal nen Rahmen davon gekauft ums zu verkosten und war nicht so
begeistert.
Auch meiner Angebeteten hat es nicht gemundet.
Ja es war recht Hopfig Röstig und irgendwie Bitter wenn ich mich recht
erinnere.
Aber nicht so gut das ich es nochmal kaufen, geschweige denn nachbrauen
wollte.
mein Tip: kauf dir lieber erstmal eine Kostprobe und überleg dann was du
mit den guten Zutaten braust
MvG Andreas
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 22.2.2011 um 22:01 |
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Getrunken habe ich es schon und es schmeckt mir super (vom Fass).
Allerdings habe ich es noch nicht verkostet, d.h. meine Eindrücke auch zu
Papier gebracht.
Gruß
Udo
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1206 Registriert: 26.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.2.2011 um 22:51 |
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Zu einen Duckstein sage ich auch nicht nein
Sehr lecker, besonders im Sommer!!! Der hoffentlich bald wieder
kommt!!!
mfg
Marco
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 23.2.2011 um 07:57 |
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Duckstein gehört für mich zu den Spitzenbieren, das Rezept kommt mir gerade
recht.
Mit Deinen Angaben werde ich es ebenfalls versuchen.
Jürgen
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 11.2.2011 Status: Offline
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erstellt am: 23.2.2011 um 09:39 |
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Einen Teil meiner Biere lasse ich in ungepichtenen Eichenfässern
ausreifen.
Daher kann ich Dir nur Erfahrungen mit Eichenholz weitergeben.
Wobei ich denke dass zwischen Buchen- und Eichenholz nicht so ein
riesiger Unterschied ist.
Aus Deiner Frage lese ich heraus, dass du ungeröstete Buchenspäne ver-
wenden willst. Diese haben auf die Farbe keinen entscheidenden Einfluss.
Bei der Bittere ist das alter des Holzes aus dem die Späne gemacht
wurden
noch entscheidend.
Junges Holz = gerbstoffige, grüne Bittere
Àlteres Holz = angenehme, leicht gerbstoffige Bittere
Der Gerbstoff harmoniert sehr gut mit Cara Malzen. Ich verwende manchmal
bis zu 10%
der Schüttung und nehme immer Cara - Münch. Und wie Du, am Schluss des
Maischens
noch einen Schuss Carafa.
Der Einfluss der "Holzbittere" ist minim und geht eher Richtung
"Aromahopfung."
Würde Sie deshalb nicht in die IBU Berechnung mit einbeziehen.
Um das gewünschte Holzaroma zu erreichen, ist es schwierig voraus
zusagen
wie lange Du das Holz im Bier drinen lassen musst. Bei mir dauert es
manchmal 4 Wochen,
manchmal 8 Monate, je nach Biertyp.
Immer wieder probieren ist Angesagt !
Um das Infektionsrisiko durch die eingebrachten Holzchips zu mindern, braue
ich die Biere
mit 5,5% Vol Alk. oder mehr, und senke das ph der Ausschlagwürze auf
5,2.
Gruss
Peter
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.2.2011 um 09:46 |
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Ducksteiner ist schon ein nettes Bier, das ich in Kneipen gerne mal vom
Fass trinke.
In Flaschen wird es allerdings nur stark überteuert angeboten.
Im 30 oder 50 Liter Fass ist es nur ca. 10% teurer als andere Sorten, aber
in der Flasche sind es dann >100% Aufpreis.
Schade, daß es bei uns hier nicht so etwas gibt wie Can You Brew It
In dieser US podcast show versuchen sie kommerzielle Biere zu clonen und
vergleichen das Ergebnis dann mit dem Original.
Gruss
Karl
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 23.2.2011 um 15:08 |
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Hallo Peter,
danke schonmal für die Tipps. Damit kann ich was anfangen.
Gruß
Udo
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 19.3.2010 Status: Offline
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erstellt am: 24.2.2011 um 16:32 |
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Hallo Bierlux und andere Holzfreunde,
das mit dem Reifen im ungepichten Holzfass interessiert mich brennend. Hat
dein Bier Kohlensäure? Wie viel? Man sagt ja, dass CO2 durch Holzfässer
diffundiert und deshalb gepicht werden muss (oder Durolit-Auskleidung o.
Ä.). Oder machst du nach dem Reifen noch mal eine Nachgärung unter
Druck?
Noch ne Frage: Was für ein Fass nimmst du und wo hast du es her? Die alten
Wein-, Sherry- oder Whiskey-Fässer, die üblicherweise als Regentonnen
angeboten werden, sind ja ganz schön groß. Zumindest für meine Braumaßstäbe
(Einkocherklasse).
Bin gespannt auf deine Erfahrungen (auch auf die von anderen Holzexperten,
natürlich).
Herzliche Grüße
Philipp
____________________ Wer flötet hell und plappert munter
Im Netz kopfüber und kopfunter
Den bittren Trunk verschmäht sie nicht
und hämmert bis die Schale bricht?
Die Braumeise
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 11.2.2011 Status: Offline
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erstellt am: 24.2.2011 um 18:54 |
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Hallo Braumeise,
bin voll in den Faschingsball Vorbreitungen und eigentlich schon auf
dem Sprung dorthin.
Melde mich Morgen wieder.
Gruss Peter
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 11.2.2011 Status: Offline
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erstellt am: 25.2.2011 um 13:45 |
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Hallo Braumeise und andere "Holzbrauer"
Im Umfeld der Brauszene wird man als "Holzfassbrauer" eigentlich nicht
ganz Ernst genommen, zu gross sind die Vorurteile denen man gegenüber
steht. Infektionsrisiko und Sauerstoffaufnahme sind die meistgenannten
Argumente. Vielleicht ist es Unwissenheit, oder Die Angst vor etwas
Neuem.
Wobei neu ist es ja auch nicht. Bevor das Fasspichen erfunden wurde,
lagert
man das Bier auch in unbehandelten Fässern.
Bevor ich mit der Holzfasslagerung begann, suchte ich an vielen Orten
nach
Personen mit Holzerfahrung, so landete ich unter anderem bei zwei
dipl.Ing. Braumeistern und bei einem Winzer.
Die Braumeister glaubten nicht, dass so etwas funkionieren kann.
Als ich sie nach ein paar Monaten mit dem Endprodukt konfrontierte,
waren sie sehr erstaunt und fast ein bischen Sprachlos.
Sie mussten zugeben,dass das was sie gelernt und an Erfahrungen
aufgebaut
haben, nun etwas in Luft augelöst hat.
So wie den Braumeistern erging es mir auch. Ich musste mich lösen, von den
fest gefahrenen Vorgängen wie ein Bier gebraut oder gelagert werden
sollte.
So etwa mit der Sauerstoffaufnahme während der Holzfass Lagerung.
Ich bin sogar der Meinung das der Sauerstoff dem lagernden Bier gut tut,
Oder anders gesagt das Bier braucht diesen minimalen Sauerstoffeintrag (Gas
austausch
durch das Holz) um diese komplexen Vorgänge während der Lagerung
auszulösen.
(Bitte nicht lächeln)
Auch bin ich überzeugt davon dass so hergestellte Biere viel robuster sind
als unsere
überzüchteten Industriebiere mit einem Sauerstoffgehalt von 0.02 gr/l.
Einen Hauch
Sauerstoff und sie kippen um.
Wenn das Haltbarkeitsdatum dieser Biere erreicht ist, sind Holzfass Biere
erst trinkreif.
Eine Holzfass Lagerung stelle ich mir so vor. (Bildlich)
Das Holz entnimmt dem lagernden Bier das was es nicht gebrauchen kann,
(unedle Stoffe)
und gibt dem Bier was es brauchen kann. (Aromen, vielleicht auch
Nährstoffe) Ich weis es
nicht genau. Ich verstehe diese Vorgänge auch noch nicht so genau.
Auch stelle ich mir vor, wie pro Tag sich eine oder zwei Co2 Perlen aus den
Sedimenten lösen und nach oben steigen. Ganz langsam reift hier ein
wunderbares Bier heran. Nur so kann ich mir diese vielfältigen und
komplexen Gerüche und Aromen erklären, wie ich sie in noch keinem anderen
Bier gefunden habe.
So, genug "philosophiert"!!
melde mich in kürze wieder, dann was von der techn. Seite
Peter
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 11.2.2011 Status: Offline
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erstellt am: 27.2.2011 um 10:19 |
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Hallo Braumeise,
Ja, durch die lange Lagerung hat das Bier praktisch kein CO2 mehr.
Daher mache ich noch eine Flaschengärung mit Speise.
Eine eher schwache Carbonisierung, 4,5 - 5.0 gr/l ist am besten für
solche Biere. Das ergibt zwar praktisch keinen Schaum, aber die Aromen
kommen voll zur Geltung.
Das Holz hat nämlich irgendwie einen zerstörenden Einfluss auf den
Schaum.
Je höher man carbonisiert um so besser wird`s.
Ausser CO2, hast Du auch Bier, das sich durchs Holz "verflüchtigt".
Daher
ein bis zweimal pro Woche das Fass wieder auffüllen. Das kann bis zu einem
dl
sein, je nach Luftfeuchtigkeit des Raumes in dem das Fass gelagert wird.
Zum auffüllen verwende ich meistens das gleiche Bier. (Nach der Gärung in
CC-
Tank abgefüllt.)
Die Raumtemp. des Lagerraums beträgt 8 - 10°C, wärmer geht aber auch.
Die Gärung ist meist Obergärig: Wyeast 3787
wenn Untergärig: Wyeast 2206
Gärung im normalen Bottich, dann ins Fass schlauchen.
Normalerweise schlauche ich endvergoren. Grün schlauchen gibt nur Eine
Sauerei
(überschäumen des Fasses) und Du hast auch mehr Hefe drinn.(Hefegeschmack
im
fertigen Bier).Im allgemeinen gilt, je weniger Hefe im Fass, um so
reintöniger ist das
fertige Bier.
Endvergärungsgrade waren bisher zwischen 2.6 und 2.9
Für die Fasslagerung nehme ich gebrauchte Weinfässer. (Barrique 225 lt.)
Nach zweimaliger Befüllung mit Wein sind sie für den Winzer wertlos, fürs
Bier
reichts immer noch für zwei oder drei Füllungen.
Je mehr Füllungen umso länger die Lagerung und umso weniger Weinaromen
gehen ins Bier über.
Je nachdem was für Wein vorher darin gekelltert wurde,(Traubensorte) umso
differenzierter
wird das Bier. Im Grundgeschmack sind sie ähnlich, aber doch jedesmal
wieder verschieden.
Das ist das tolle daran, ich freue mich jedesmal wieder wenn eine neue
Charche fertig ist.
Je nach Holzart, Französische, Amerikanische oder Slowenische Eiche ist es
nochmal anders.
Hat jemand von Euch schon mal mit Neuen ungebrauchten Fässern gearbeitet
?
Wäre auch froh um Erfahrungen.
Normalerweise bin ich der normale Einkocher Brauer (20 lt) aber für die
Barrique Biere
darf ich die 3 hl Anlage einer Brauerei benutzen.
Zum Schluss noch das wichtigste :
Um ein gutes Barrique Bier zu erhalten, braucht es Geduld und Zeit und Zeit
und nochmals
Zeit!! Nur was lange lagert, wird endlich Gut !
Gruss
Peter
Heute Abend werde ich mal wieder einen Barrique Bock köpfen.
9 Monate im Fass und 8 Monate in der Flasche. 7% Vol. Alk.
Da möchte ich auch fast meinen Kopf drauf wetten, dass der noch nicht
ganz
ausgereift ist.
Ach Ja, zu aller. allerletzt noch der beste Tip:
Lass die Frauen nicht an solche Biere heran, sonst hast Du bald keines mehr
!!!!!!!!!
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 558 Registriert: 28.8.2009 Status: Offline
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erstellt am: 1.11.2011 um 19:22 |
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Hallo Udo,
was ist denn mit aus deinem Duckstein Clone geworden?
Gruß Globe
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Antwort 12 |
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Newbie Beiträge: 1 Registriert: 20.4.2012 Status: Offline
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erstellt am: 20.4.2012 um 13:01 |
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Hi Udo,
mir würde es auch interessieren, was aus deinem Clone geworden ist? Würdest
du auch bitte die Einmaischtemperatur korrigieren? Ich gehe davon aus, dass
die EMT deutlich niedriger liegt als bei 64°. Und wieso überspringst du die
Eiweissrast? Ich werde auch versuchen einen Ducksteiner Clone zu brauen,
aber zuerst möchte ich alle Daten zusammenstellen. Melde mich aber mit dem
Ergebnis wieder.
Gruß NaerkeKaggen
____________________ Bier zum Prost, nicht zum Trost!
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 30.1.2013 Status: Offline
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erstellt am: 18.6.2013 um 17:53 |
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Hi,
und gibts es jetzt schon etwas neues? Das ganze würde mich auch
interessieren. Im Sommer kriege ich öfters Appetit auf ein Duckstein.
Viele Grüße
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Antwort 14 |
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