Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 14:11 |
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Indeed!
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 25 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 14:16 |
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Hallo,
ich möchte nochmal kurz erwähnen, dass wir sowohl die Freimenge von 200 l/a
dem Jean Pütz zu verdanken haben als auch die Tatsache, dass Hobbybrauen
erlaubt wurde.
Er hat das anlässlich seiner Hobbytheksendung im Jahre 1982 extra für das
Hobbybrauen beim Zoll erwirkt. Damals gab es noch die Einschränkung „…unter
der Voraussetzung, dass nicht regelmässig gebraut wird.“ Diese Formulierung
ist zum Glück untergegangen, wobei man wohlweislich nicht definiert hat,
was denn unter regelmäßig zu verstehen ist…
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 14:38 |
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Eine nette historische Anmerkung:
Als der hohenzollerische Psychopath Wilhelm II meinte, er müsste dem (mit
ihm verwandten) englischen Königshaus auf den Weltmeeren Paroli bieten,
indem er die kaiserliche Flotte erheblich vergrößere, war wie immer das
leidige fehlende Geld das größte Problem.
Was tut man also ? Man erfindet eine Steuer, die Sektsteuer. Und das
aufstrebende Bürgertum hatte ja auch die Kohle, um sich den Sekt zu
leisten. Also wurde dort gemolken, wo Milch ist.
Bis zum heutigen Tag gibt es diese Steuer. Und die Sekttrinker sind gegen
die Hobbybrauer in der überwältigendem Mehrzahl. Und trotzdem kommt niemand
auf die Idee, die Steuer abzuschaffen.
Es gibt noch eine Verbindung zum Bier. 1919 musste die kaiserliche Flotte
an die Briten abgetreten werden und wurde im Sommer in der Bucht von Scapa
Flow von deutschen Offizieren selbst versenkt --- auf den verschlüsselten
Befehl des $ 11 des studentischen Bier-Comments.
Hoffentlich hab ich euch nicht gelangweilt.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 2947 Registriert: 15.11.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 14:44 |
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§11?
So nenne ich mein Pils...
Alex ____________________ Home brewing
More control. Less risk.
If I had to explain you wouldn't understand.
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 15:13 |
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Ja Hans, das ist es. Eben las ich bei Wikipedia unter Geschichte des
Bieres:
Zitat aus: http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Bieres
Zitat: | ...
Mengenangaben zum Bierkonsum sind problematisch, da sie regional und
periodisch stark schwankten. In Köln, einer der wohlhabendsten Städte des
Spätmittelalters, lag der Konsum in dieser Zeit etwa bei 175 bis 295 Liter
pro Kopf.[12]
Angesichts des hohen Bierkonsums im Mittelalter und in der frühen Neuzeit,
war Bier für den städtischen Fiskus und die seit etwa 1500 entstehenden
Landessteuerbehörden von großem Interesse. Bereits im Spätmittelalter
wurden fast überall im Reich Produktions- und Verkaufssteuern auf Bier
erhoben. Das Brauen und der Verkauf des Bieres war an bestimmte Privilegien
gebunden. Mit der strengen Reglementierung wollten die Obrigkeiten
einerseits den Brauberechtigten das Einkommen sichern und andererseits
dafür sorgen, dass kein fremdes Bier getrunken wurde, für das man keine
Steuern bezahlen musste. Im 16. Jahrhundert wurde in vielen Teilen des
Deutschen Reiches das Biergeld zu einer der wichtigsten Steuerquellen.
... |
Da haben wir die Übeltäter!
Dem Jean Pütz sei ein sehr sehr großer Dank gegeben. Ohne seinen Einsatz
würden wir vielleicht noch immer Oett.... & Co trinken anstatt selber
brauen zu dürfen. Danke Michael für diese wichtige Erinnerung.
Angesichts der vielen Arbeit, die das Selbstbrauen bereitet und der damit
einhergehenden geringen Biermenge die in Deutschland auf diese Weise
produziert und konsumiert wird, sollt man die Biersteuer für das Herstellen
von Bier zum eigenen Gebrauch nun endlich abschaffen, so wie auch das
Herstellen des eigenen Kuchen oder das Backen des eigenen Brot oder auch
das Hobbywinzern ... steuerfrei und damit auch anmeldefrei ist.
Gruß
Earl
EDIT: "Die Obrigkeit wollte den Brauberechtigten das Einkommen sichern". Das ist doch kaum
zu fassen. Damals gab es eben noch keine Demokratie. Diese Gesetze stammen
noch aus Zeiten der Monarchie. Die Steuer für das Herstellen von Bier über
2 hl und damit auch die Anmeldung jeden Sudes gelten aber trotzdem bis
heute noch, wenn auch als entschärfter Rest der ursprünglichen Gesetze. Das
kann es nicht sein!!!
[Editiert am 21.10.2011 um 15:43 von Earl]
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Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 16:03 |
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Winzern ist immer
(verbrauchs-)steuerfrei, nicht nur wennm an es als Hobby betreibt, aber
eben nur weil die Winzer dazumal aus Protest gegen die Weinsteuer ein
Finanzamt gestürmt haben, so wie Darboven jetzt diese Kampagne gegen die
Kaffeesteuer macht (um den Thread mal wieder auf seinen Ursprung
zurückzuführen). Von daher fände ich es eben nicht so abwegig, wenn die
Brauereien, die ja auch permanent über steigende Rohstoffpreise und
sinkenden Absatz am Jammern sind, mal Lobby gegen die Biersteuer machen.
@Erlenmeyer: Das Argument, "Vergiß es, das geht eh nicht" oder "daran wirst
Du nichts ändern können" habe ich schon zu oft gehört, es dann doch
versucht und am Ende Erfolg gehabt, als daß ich darauf noch viel geben
würde.
Erst neulich gab es wieder einen solchen Fall, als man mir von privater
Seite sagte, es sei aussichtslos, die Zuordnung eines Eckhauses von der
einen auf die andere Straße zu ändern. Ich habe trotzdem beim zuständigen
Amt nachgefragt und war Überrascht, dort offene Türen einzurennen. Ich
mußte nichtmal die 90 Euro bezahlen, die eine Hausnummernvergabe
normalerweise kostet. Vom Ergebnis hatte ich die Tage ja schon berichtet.
Falls übrigens die Ironie im Thread-Titel nicht angekommen sein sollte, ich
habe da nur den Slogan der Kaffeesteuer-Kampagne aufgegriffen und an unsere
Situation angepaßt.
[Editiert am 21.10.2011 um 16:09 von rmax]
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.10.2011 um 21:51 |
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Zitat: | aber die Begründung
dafür, warum Bier besteuert wird, aber Wein nicht, lag darin, daß der
typische Winzer sein eigenes Agrarprodukt weiterverarbeitet. Der Brauer
hingegen kauft sich sein Malz von Dritten.
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Dann müßte man ja nur seine eigene Braugerste
anbauen und verarbeiten,dann wäre man mit den Winzern gleichzusetzen-und
somit aus dem Schneider... ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 31 |
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Newbie Beiträge: 1 Registriert: 15.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2011 um 08:06 |
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____________________ Schöne Grüsse aus Linz a. d. Donau
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.10.2011 um 10:28 |
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Der war jetzt schön ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist
auf meinem Mist gewachsen!"
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Antwort 33 |
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