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Board Index > > Hobbybrauer allgemein > Terrill-Formel - Refraktometer |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 00:48 |
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Earl, auf eine Spindel schaut man doch immer waagerecht drauf, nicht von
oben oder unten?????
Waagerecht, und dann wird unterschieden was eine Spindel anzeigt, unterer
oder oberer Meniskus.
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Antwort 25 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 01:00 |
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Ja, ihr habt ja Recht! Irgendwie war ich falsch informiert, sorry. Bei Leo
Kübler habe ich eben dieses Bild gesehen. Ablesung
Aber, ich denke, mit einem Zehntel Abweichung kann man doch noch gut leben,
oder? Dafür zeigt die Standartformel den kompletten Gärverlauf zuverlässig
an, anders als beim Terrill.
Übrigens, habe eben auf Sandros Seite mal nachgesehen. Nach Terrill sind es
3,9 . Wäre eine Punktlandung, vorausgesetzt meine Spindel geht
richtig. Die Standartformel liegt bei Endvergärung also mit 0,1°P über
Terrill.
Dankende Grüße
Earl
[Editiert am 8.2.2012 um 01:45 von Earl]
____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 07:47 |
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Hallo Earl, sehr interessante Sache - vielen Dank!!
"Leider" sind gerade bei diesem Grad an Vergärung Standardformel und
Terrillformel fast identisch.
Ich mache jetzt ein Gedankenspiel : angenommen, Dein Bier wäre höher
vergoren und Du hättest einen Endwert von 7.3 % Brix.
Dann würde die Standardformel einen sRE von 2.6 °P ergeben (sEVG = 82%) und
Terrill einen sRE von 3.2 °P (sEVG = 77%). Hier hätten wir also wieder
signifikante Abweichungen zwischen den Formeln.
MÖGLICHERWEISE sind wir dann aber wirklich in einem Bereich, in dem die
Standardformel zu ungenau wird und Terrill genauere Aussagen liefert?
Möglicherweise ist es tatsächlich so, dass ab einem tatsächlichen EVG von
>60 % die Terill-Formel ihre Stärken ausspielt. In dem Falle wären
Aussagen zu Restgehalt und Alkoholgehalt gerade von hoch-vergorenen Bieren
eher mit der Terrill-Formel zutreffend. Dann hätten auch beide Formeln ihre
Existenzberechtigung.
Für den Gärungsverlauf bis zur Abfüllung - für mich der eigentlich
entscheidende Bereich - ist aber klar, dass ausschliesslich die
Standardformel zur Anwendung kommt.
Frank
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2012 um 09:39 |
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Hallo Earl - mal ne praktische Frage: wie hast Du das tolle Foto von der
Refraktometerskala hinbekommen - ich hab das schon ein paar mal versucht
bekomme aber immer nur unscharfe Bilder.
Ansonsten Danke für Deine Daten - wenn Du nichts dagegen hast würde ich sie
mit in die Excel-Tabelle einarbeiten?
Grüße
Sandro
____________________
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 11:28 |
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Ich finde die "Unten-Ablesung" ziemlich ungenau und man kann nur erahnen wo
der Meniskus wirklich ist. Macht man den Spindelzylinder ganz voll, dann
sieht das so aus wie auf dem Bild, d.h. durch die Oberflächenspannung
bildet sich eine gebogene erhöhung über dem Zylinder. Was ist dann hier
unten? 3,1 oder 3,2?! Macht man ihn nicht ganz voll und schaut von der
Seite durch den Zylinder, kann man ja auch nichts erkennen.
Ich lese bei "unten" trotzdem immer oben ab und ziehe dann 0,1°P ab. M.M.n.
ist das der Bereich zwischen "oben" und "unten"
Auf dem Bild:
oben: 3,0
unten: 3,1
Auf dem Bild von Earl lese ich ab:
oben: 3,97 - 0,02 = 3,95
unten: 4,07 - 0,02 = 4,05
Würde ich nicht nach meiner Methode vorgehen und müsste auf Earls Bild
unten ablesen wüsste ich nicht welchen Wert ich angeben sollte....4,1;
4,05? Ich könnte es nicht sagen.
Gut Sud
Matthias ____________________
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 12:29 |
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Hi,
Zitat: | MÖGLICHERWEISE sind wir
dann aber wirklich in einem Bereich, in dem die Standardformel zu ungenau
wird und Terrill genauere Aussagen liefert? |
Nein Frank, da bin ich anderer Meinung.
JA, es stellt sich also die Frage, wer rechnet besser bei diesen hohen
Vergärungsgraden, Terrill oder die Standartformel?
Also, dann treiben wir eben mal die Sache auf die Spitze und nehmen einen
tats. EVG von 100 % an. D.h. alles Zucker wurde in Alkohol und CO2
umgewandelt. Hier sollte Terril Deiner Theorie zufolge den genauesten Wert
liefern, wenn tatsächlich für hohe Vergärungsgrade optimiert.
Wir nehmen also folgendes an: EVG tats. = 100 % (tats. deshalb, weil ja
alles zu 100 % vergoren sein soll. Der scheinbare VG ist für unsere Zwecke
hier also nutzlos.)
So, nun zeigt sich folgendes (hier die Bilder, ich hoffe Sandro, Du hast
nichts dagegen ):
1) Beide Tools, also die klassische Standartformel sowie Sandros
Terrill-Rechner, geben einen Alkoholgehalt von etwa 9,3 Vol.% bzw. 7,5
Gew.-% aus.
2) Sandros Terrill-Rechner gibt für diese alkoholische Lösung den
Refraktometerwert 0 % Brix (0,001, da Null geht nicht) an, also im Prinzip
das, was unser Refraktometer bei reinem Wasser anzeigt.
3) Bei der klassischen Standartformel würde das Refraktometer einen Wert
von 3,38 % Brix anzeigen (siehe mein Tool RefraktoSP_2.7)
Nun frage ich mich, was zeigt ein Refraktometer in diesem Fall
(Alkohollösung) denn wirklich an? Null oder mehr? ..... Ich meine, auf
jeden Fall weniger als 14,6 % Brix aber mehr als reines Wasser.
Das lässt sich prüfen:
Die Brechzahl einer 9,3 % Alkohollösung ist etwa 1,339 ( siehe
Punkt 9), vorausgesetzt die Tabelle ist für Vol.-% Alk.. Ist die
Tabelle für Gew.-%, Anhaltspunkte hierzu finden sich in Punkt 5, so
entsprechen 7,5 % einer Brechzahl von 1,3377.
Mein Refraktometer sollte, wie oben ja schon erwähnt, 3,38 % Brix anzeigen.
Das entspricht einer Brechzahl von etwa 1,3381 ( siehe Tabelle) -
Was genaueres als diese pdf konnte ich jetzt leider nicht finden.-
Das macht also im letzteren Fall ein Unterschied von 1,3377 - 1,3381 =
-0,0004, für die Klassische Formel. Im Vergleich hierzu: Wasser (was ja der
Terrillrechner ausgibt) hat einen Brechungsindex von 1,333. Das macht ein
Unterschied von 1,3377 - 1,3330 = 0,0047 (Terrill)!
Mein Fazit:
Tut mir Leid, Jungs, ich bleibe dabei. Die einzig Wahre ist die klassische
Standartformel, da könnt ihr und Terrill mir Erzählen was Ihr wollt .
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 12:31 |
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Nein Sandro, da hab ich nichts dagegen.
Du fotografierst einfach im Makromodus leicht gezoomt durchs
Refraktometer.
Ich hatte schon bessere Bilder gemacht.
Gruß
Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.2.2012 um 13:03 |
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@Earl : Chapeau!
Das hatte ja fast schon die Qualität eines Plädoyers vor Gericht mit dem
Fazit :
"Und daher sehen wir es als erwiesen an, dass der Angeklagte Terrill die
Unwahrheit sagt."
Die Logik der Begründung lässt sich jedenfalls nicht leugnen.
Frank
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 8.2.2012 um 14:16 |
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Hello fellow nerds ,
Ich habe Earls Datensatz jetzt mit in die Excel/LibreOfficeCalc Tabelle mit
aufgenommen. Wir haben bisher insgesamt 6 unabhängige Datensätze (genau
genommen eigentlich 5, da 2 von Unimog sind). Die Standardformel in der
Tabelle gibt leicht abweichende Ergebnisse zu Earls Rechner aus (z.B. 4.1°P
in Earl's Beispiel oben) - ich weiss nicht warum. Earl: könntest Du das mal
bitte überprüfen? Ich habe die Brechungsindices am Ende (BIe) in der
Standardformel nicht mit dem Würzefaktor korrigiert - wie Du das weiter
oben gefordert hattest. Evtl. liegt es an der Umrechnung SG in °P wofür ich
die Formel von deClerk genommen habe?
Hier noch einmal die links:
spin
del_refrakt_experiment.xls
spin
del_refrakt_experiment.ods
Viele Grüße
Sandro ____________________
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.2.2012 um 12:11 |
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Hi,
gestern habe ich mein Märzen Aufgespeist und Abgefüllt. Vorher hatte ich
das Refraktometer auf 20,0 °C temperiert und sicherheitshalber nochmal
exakt kalibriert. Die Trennlinie war sehr scharf. Die SGP (auch 20,0 °C)
ergab nun unverkennbare 8,00 % Brix auf der Refraktometerskala (anstatt der
von mir zuvor geschätzten 8,05 % Brix). Die Spindel zeigte unverändert 3,9
°P.
Die endgültigen Werte sind also:
Startwert 14,6 % Brix
SGP 8,0 % Brix
Diese Werte zog ich dann auch heran für die Speiseberechnung.
Das sind nun auch die endgültigen Zahlen für Deine Tabelle, Sandro.
Gemäß Standartformen berechnet sich daraus ein scheinbarer Restextrakt von
3,9 ° Plato, Punktlandung.
Wow!!!
Gruß vom Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 10.2.2012 um 13:52 |
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Ok, danke Earl - ich habe die Daten entsprechend abgeändert.
Prinzipiell liegen die mit der Standardformel und der Terrillformel
errechneten SRE der 6 Datensätze beide sehr nahe an den gespindelten
Werten. Der mittlere absolute Fehler beträgt bei der Standardformel bisher
0.6°P und mit der Terrillformel 0.4°P - alles endvergorene Biere
wohlgemerkt. Obwohl die Terrillformel einen Tick präziser zu sein scheint
würde ich prinzipiell davon ausgehen, dass mit entsprechendem
Profiequipment der Fehler in beiden Fällen auf ein akkzeptables
Hobbybrauerniveau sänke (sinken würde?). Nähmen (immer diese Konjunktive)
wir z.B. Unimog's 1. Datensatz raus, der vermutlich einen Ausreißer
darstellt (siehe Diskussion in weiter oben genanntem Tread), würden die
Fehler nur noch bei 0.4 bzw. 0.2°P liegen. Die Standardformel hätte
allerdings den Vorteil, dass sie im Gegensatz zur Terrillformel in der Lage
ist den Gärverlauf widerzuspiegeln.
Aber mit nur 6 Datensätzen kann man viel spekulieren. "Gefährde nie einen
Meßwert durch einen zweiten!" - hatte Höpfli mal zum Besten gegeben. Nicht
schlecht(!) - aber da wenn man's genau wissen will muss man da gnadenlos
sein. Also, falls jemand weitere Datensätze beisteuern kann - immer her
damit! Am besten von Leuten, die noch nicht in der Excel-Tabelle stehen,
damit der systematische Fehler eines spezifischen Messequipments nicht
überproportional bewertet wird.
Gruß
Sandro
____________________
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Antwort 35 |
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Junior Member Beiträge: 32 Registriert: 10.10.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.8.2012 um 17:25 |
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Hallo an alle,
konnte mich leider das letzte halbe, oder dreiviertel Jahr hier nicht
melden... Tut mir und Euch einen Gefallen: vergesst die Formel von
Terril... sie entbehrt jeglicher...irgendwas. Wer gerne den
wissenschaftlichen Hintergrund hätte, bitte PM an mich.
Weitaus ausgereifter ist die Berechnungsmethode von Earl. Wenn die nicht
funktioniert, liegts an Messfehlern oder weil partout das Brauverfahren
völlig abseits der Norm ist. Falls dem so ist (Brauverfahren abseits der
Norm), dann lässt sich mit meiner Excel BrixPlato2.xls wirklich sehr genau die Bestimmung des
Restextraktes mittels Refraktometer durchführen. Und das stimmt dann auch!
Genauer geht's nicht!
PS: wichtig sind die Parameter k1 und k2, ihr könnt mir gerne eine PM
senden wenn es unerklärlich scheint..ich helfe gern.
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Antwort 36 |
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