Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:14 |
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Moin Zusammen,
ich hab mich am Wochenende an mein erstes IPA rangetraut. Zum einen, weil
ich noch Pale Ale Malz in der Gefriertruhe hatte, zum anderen um es mal
auszuprobieren.
Als Rezeptvorlage hab ich das "Sudden Death IPA" genommen. Das ganze musste
dann natürlich noch verändert werden. Ich habs nicht so mit den IBUs und 75
sind mir zu heftig, auch wenns dann kein echtes IPA mehr werden sollte.
Auch wollte ich noch mein Pale Ale Malz mit verwursten.
Daher ist hier meine Abwandlung für eine 40l Ausschlagmenge:
4kg Pale Ale Malz
9kg PiMa
1kg MüMa
36l HG
25l NG
Einmaischen bei 64°C
Aufheizen auf 68°C, Maltoserat 40min halten
Verzuckerung 73°C, 15min
Abmaischen 78°C, 15min
Beim Hopfen hab ich die Mengen zum Original in etwa halbieret.
40gr. VwH
50gr. bei Kochbeginn
90gr. nach 70 min Kochen
20gr. vorm Whrilpool
alles mit Cascade
100gr. zum Hopfenstopfen (da war leider nur noch was mit verlorengegangenem
Aufkleber in der Truhe. Ich gehe mal von Tettnangeraus)
Nach Abkühlung über Nacht (Durchlaufkühler steht noch auf der Wunschliste)
ergab sich eine Dichte von 1075 (19°P)
Vergoren wird das Ganze mit der Notti. Vor 4 Wochen hatte ich damit meinen
letzten Sud vergoren und die Hefe im Kühlschrank gelagert. Mit Malzbier und
Zucker einen Tag vorher angefangen aufzupäppeln und dann die ca. 0,5l bei
23° dazugegeben.
Gärung war nach den Aufstehen am nächsten Morgen schön dabei.
Das ganze bleibt jetzt noch drei Wochen im Gärfass und kommt dann auf
Flaschen und ein 20l Keg.
Ich bin mal gespannt, wie das Ganze dann in 2 bis 3 Monaten schmeckt. Wie´s
so schön heißt: Bier wirds immer und wegschütten kannst Du´s nach nem Jahr
auch noch
Da ich mit Earls Hopfenrechner nicht so ganz klargekommen bin, schätze ich
das ganze mal so auf 35 bis 40 IBU.
Was meinen die Spezialisten dazu? Wenns was wird, wie könnts werden?
Schönen Arbeitstag noch,
Martin
____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:20 |
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Das wird aber ein ziemliches Mädchen-IPA mit den laschen IBU Zahlen! Bei 60
IBU fängt der Spass doch erst an!
Ansonsten fehlt für ein IPA natürlich ne kleine Menge Cara Malz. Pilsener
Malz hat m.M.n. nichts in nem India Pale Ale verloren...
Welchen Hopfen hast du denn genommen? Ist das etwas alles Tettnanger?
Das Bier wird sicherlich lecker schmecken, aber es hat halt nix mit nem IPA
oder nem Pale Ale zu tun. Bei der Schüttung, Hopfengabe und Stammwürze
würde ich das Ding hier eher "Helles Bockbier" nennen :-)
Cheers, berichte bitte weiter!
Marco
____________________ Als letztes gebraut:
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:21 |
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Ich hätte eher mit Cascade gestopft und den Tettnanger zum bittern
verwendet, aber gut. Berichte mal wie´s schmeckt!
____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:44 |
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Muß ich als Sudden-Death-Rezept-Urheber vielleicht was dazu sagen: Mir
wär's mit der halben Hopfenmenge eher nix, aber vielleicht haut's sogar
hin. Da ja im Originalrezept gut 10 % Cara sind, und diese hier fehlen,
wird das Bier schon etwas trockener werden. Natürlich wird's kein IPA nach
meiner Vorstellung.
Münchner hätte ich weg gelassen, Pilsner geht meiner Meinung nach gut für
ein IPA mit so hoher Stammwürze - zu hell ist das sicher nicht, und
Pale-Ale-Malz hat man ja nicht immer.
Gestopft hätte ich auf alle Fälle auch mit Cascade.
Gruß, Alex.
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:44 |
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Danke für das Mädchen -IPA. Das kriege ich von meinem brauendem Kollegen
auch immer zu hören.
An höhere IBUs gehts später sicherlich auch noch mal. Momentan bin ich aber
wohl noch der "süsse Typ"
Den Tettnanger hätt ich auch nicht zum Hopfenstopfen genommen, wenn sich
nicht die Cascade für selbiges auf dem Rasen verteilt hätte. Zweimal laufen
wäre ratsamer gewesen.
Nach Infos aus dem Forum lässt sich Pale Ale duch eine Mischung aus PiMa
und MüMa (9.1) ersetzen. Für den ganzen Sud reichte halt das Pale Ale Malz
nicht. Das war aber geschrotet gekauft und in der Gefriertuhe gelagert.
Musste halt jetzt wo meine GäGa dn Platz beanspruchte weg.
Martin ____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:50 |
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Klar wäre Cascade zum stopfen besser gewesen. Und das Cara Malz hätte ich
natürlich nicht wegen der Farbe genommen, sondern einzig und allein wegen
der Restsüße. Ist bei nem IPA mit 19°P schon sehr zu empfehlen. Ich denke
auch, dass das Bier recht trocken wird.
Aber wie gesagt, berichte bitte weiter. Mich würd wirklich interessieren,
welche Aromen das Bier später aufweist, bzw wie es sich optisch im Glas
macht :-)
Übrigens, ich habe mal ein Single Hop IPA mit Tettnanger verkostet.
Gestopft wurde natürlich auch mit Tettnanger. Die Aromen waren für ein IPA
zwar merkwürdig, aber frisch getrunken war es eine wahre Pracht. Also, das
wird sicherlich sehr lecker!
____________________ Als letztes gebraut:
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 158 Registriert: 14.8.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 09:59 |
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Zitat von Kptn_Chaos, am 18.9.2012 um
09:44 | Danke für das Mädchen -IPA. Das kriege
ich von meinem brauendem Kollegen auch immer zu hören.
An höhere IBUs gehts später sicherlich auch noch mal. Momentan bin ich aber
wohl noch der "süsse Typ"
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Wenn Du ein paar IPAs mit 80+ IBUs getrunken
hast, wird sich auch bei Dir die 'IBU-Grenze' nach oben verschieben.
Du wirst mit der Zeit merken wie 'alltagstauglich' 60 IBUs sind und es wird
Dich ab und zu nach 100 IBUs gelüsten So gehts jedem, wirst schon sehen ____________________ Lieber aufrecht sterben, als kniend leben!
Leckeres Bier und dicke Weiber sind die schönsten Zeitvertreiber!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 10:04 |
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Ich weiß, du bist IPA-Experte, aber das musst du mir jetzt mal erklären.... ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1232 Registriert: 16.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 10:10 |
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Ich schrieb ja, es ist lediglich meine Meinung. Ich brau IPAs nach
amerikanischem Vorbild, und da gehört halt kein Pilsener Malz rein.
Lediglich Pale Ale Malz (in allen Variationen) und Cara Malz.
Natürlich gibt es auch viele europäische IPAs mit Pilsener Malz, was auch
überhaupt kein Problem ist. Für mich ist das aber nichtmehr
"authentisch".
Soll also heissen: Ich würde NIEMALS ein IPA mit Pilsner Malz brauen, aber
funktionieren und schmecken tut das sicherlich :-) ____________________ Als letztes gebraut:
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 10:23 |
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Ich hätt jetzt kein Problem mit PiMa im IPA, hab aber auch mal ne Frage zu
dem Rezept.
Da es ein wirklich schönes IPA mit ordentlich Restsüße gibt, die man
wunderbar niederhopfen kann, hab ich das jetzt schon zwei mal gebraut.
Einmal original nach Rezept nur mit Fuggles statt Cascade, das zweite mal
mit Pale Ale Malz statt PiMa, 90 IBU, Simcoe,Cascade, Summit und US-05
statt S-04 und in beiden Fällen ist das recht helle Jungbier innerhalb von
ein paar Wochen so richtig dunkel (kupferrot/hellbraun) geworden.
Nicht das es mich sonderlich stört, aber hat da jemand eine Erklärung
dafür?
Stefan
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 10:33 |
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Ich bezweifle allerdings die "Authentizität" von Weyermann Pale Ale Malz
...? Europäische Gerste unterscheidet sich etwas von "american to row".
Brewdogs Hardcore-und Punk IPA sind aus Maris Otter. Teilweise sogar
extrahell (wie Pilsner).
Das Malz unterscheidet sich nur durch die Darrzeit/Temperatur von dem
Pilsnermalz und ist zwischen Pilsner und Wiener (Pale Ale 5- 7 EBC, Wiener
7,5- 9 EBC). Eine Mischung aus Pilsner und Wiener, eingestellt auf 6 EBC
dürfte durch keine sensorische Methode dieser Welt von dem Pale Ale Malz zu
unterscheiden sein..(als Bier natürlich, behaupte ich mal frech)
[Editiert am 18.9.2012 um 10:36 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 10:46 |
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Zitat von Boludo, am 18.9.2012 um
10:23 |
Einmal original nach Rezept nur mit Fuggles statt Cascade, das zweite mal
mit Pale Ale Malz statt PiMa, 90 IBU, Simcoe,Cascade, Summit und US-05
statt S-04 und in beiden Fällen ist das recht helle Jungbier innerhalb von
ein paar Wochen so richtig dunkel (kupferrot/hellbraun)
geworden.
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Interessant. Ich hatte den Fall einmal folgendermaßen: das IPA, das ich in
Fässer gefüllt hatte, hatte etwa die Farbe von Spezi, das aus Flaschen war
und blieb so wie geplant (um die 20 EBC). Konnte ich mir auch nicht
erklären. Und: mich hat es gestört.
Gruß, Alex.
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 11:10 |
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Ja, Spezi ist genau die richtige Farbe.
Das ist jetzt aber schon zwei mal passiert, jeweils in der Flasche.
Muss wohl irgend ne Oxidation sein, seltsam
Stefan
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 19.3.2010 Status: Offline
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:00 |
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Krasser Typ! Wie lagerst du denn deine Frau in der Gefriertruhe? Geschrotet
oder am Stück?
Zum Hopfen: Ich finde deutschen Aromahopfen im IPA gar nicht schlecht, wenn
auch nicht gerade typisch. Obwohl ich es aus England durchaus auch kenne,
dass mit deutschen Edelhopfen gestopft wird. Das mit den Zitrushopfen ist
ja auch eine relativ neue Erfindung, oder? Jedenfalls habe ich schlechte
Erfahrungen mit dem Gegenteil gemacht: Cascade zur Bitterung hat bei mir
ziemlich garstige Bitternoten ins Bier gebracht, das werde ich so schnell
nicht wieder versuchen.
Herzliche Grüße
Philipp ____________________ Wer flötet hell und plappert munter
Im Netz kopfüber und kopfunter
Den bittren Trunk verschmäht sie nicht
und hämmert bis die Schale bricht?
Die Braumeise
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 234 Registriert: 29.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:10 |
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Moin Braumeise,
natürlich am Stück. Ich dachte, so hält sie sich länger frisch.
Da sieht man mal wieder wie schnell das Geschrieben ohne passende
Interpunktion und Satzführung dazu führt, das da die anderen Blaumeisen mal
nachfragen, wo die Gattin denn liegt ____________________ I keep hitting escape, but I´m still here
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:10 |
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Zitat: | Ja, Spezi ist genau die
richtige Farbe.
Das ist jetzt aber schon zwei mal passiert, jeweils in der Flasche.
Muss wohl irgend ne Oxidation sein, seltsam
Stefan |
Es handelt sich um die enzymatische Oxidation von Polyphenolen des Hopfens!
Dabei entstehen färbende Chinone. Wichtig dabei ist das Alter des Hopfen
und wie hoch der Anteil an niedermolekularen oder hochmolekularen
Polyphenolen ist.
Maßnahmen gegen die Braunfärbung:
Frischer Hopfen
negative Restalkalität
Einsatz von Caramellmalz (auch Hellem) als Radikalfänger
(Eventuell etwas Ascorbinsäure ins Bier..damit habe ich aber keine
Erfahrungen)
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:19 |
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Zitat von flying, am 18.9.2012 um
12:10 | Es handelt sich um die enzymatische
Oxidation von Polyphenolen des Hopfens! Dabei entstehen färbende Chinone.
Wichtig dabei ist das Alter des Hopfen und wie hoch der Anteil an
niedermolekularen oder hochmolekularen Polyphenolen ist.
Maßnahmen gegen die Braunfärbung:
Frischer Hopfen
negative Restalkalität
Einsatz von Caramellmalz (auch Hellem) als Radikalfänger
(Eventuell etwas Ascorbinsäure ins Bier..damit habe ich aber keine
Erfahrungen)
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Da war aber ca 10% Carapils drin und der Hopfen recht frisch.
Trotzdem endlich mal eine Erklärung, danke!
Wobei es seltsam ist, dass bei Alex nur das Bier im Faß braun geworden
ist.
Und ich hab den Effekt noch bei keinem anderen Bier erlebt.
Stefan
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:28 |
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Hi Stefan,
vielleicht wirken im Fass irgendwelche Metallionen katalytisch..?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 12:50 |
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ja, das wäre ein Erklärungsansatz. Ansonsten:
RA stelle ich normal für solche Biere auf 0 oder negativ, Cara gut 10 %,
Hopfen ziemlich frisch bzw. vakuumiert und tiefgekühlt gelagert. Und das
war das bisher einzige Bier, bei dem ich dieses Phänomen hatte.
Gruß, Alex.
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 13:07 |
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Zitat von Al, am 18.9.2012 um
12:50 | ja, das wäre ein Erklärungsansatz.
Ansonsten: RA stelle ich normal für solche Biere auf 0 oder negativ, Cara
gut 10 %, Hopfen ziemlich frisch bzw. vakuumiert und tiefgekühlt gelagert.
Und das war das bisher einzige Bier, bei dem ich dieses Phänomen hatte.
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Bei mir wird das Wasser bei so Hopfenbomben auch extrem getuned und mir ist
das auch noch nie passiert, bei dem Bier aber gleich zwei mal
hintereinander trotz verschiedener Basismalze, Hopfen und Hefen.
Beim ersten mal war der Hopfen direkt von HuM frisch aus dem vakuumierten
Alubeutel.
Aber eine Oxidation ist das sicherlich, nur warum gerade bei dem Rezept ist
echt ein Rätsel.
Stefan
[Editiert am 18.9.2012 um 13:09 von Boludo]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 13:16 |
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Hmm, ist mir auch schon passiert, bei meinem letzten IPA, dass das so
dunkel wurde. Irgendwie wollte sich die Stammwürze nicht einstellen, dann
haben haben wir uns auch noch verplappert. So hat halt die Würze gute zwei
Stunden gekocht. Habe mir die Farbe mit der langen Kochdauer zu erklären
versucht. Gleichwohl ist das recht gut geworden, aber eben nicht pale.
Hopfen war frisch.
Gruß
Peter
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Antwort 20 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 14:37 |
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Hi Peter,
bei Kesselkaramellisierung ist das Bier ja von Anfang an dunkler. Hier geht
es um das "Nachdunkeln" während der Lagerung. Ähnlich wie ein alter
Weisswein, der immer bräunlicher und sherryartiger wird.
Auch bei Wein oder Fruchtsäften ist der Begriff der enzymatischen Oxidation
von Polyphenolen bekannt und sorgt für eine Braunfärbung (wie bei dem
angeschnittenen Apfel).
Muss wohl mit der extremen Hopfung bei IPA zu tun haben...
Da fällt mir ein Beispiel ein. Wenn man einen Pfefferminztee kocht, so ist
er anfangs schön hellgrün,klar und frisch. Wenn er dann den halben Tag
gestanden hat und kalt ist...dunkelbraune Brühe!
[Editiert am 18.9.2012 um 14:48 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 19:30 |
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Klingt doch gut.
Ich braue morgen ein ganz ähnliches IPA, allerdings ohne PiMa dafür etwas
CaraHell und Maisflocken (kommen bei mir immer rein)
Die Rasten habe ich fast genau so vorgesehen, nur die IBUs werden bei 80
mit Cascade (VWH), Galena, Magnum angepeilt
und dann mit viel Cascade gestopft.
Bin halt IBU-Junkie. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 19:53 |
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Hallo Rene,
wieder was gelernt. Enzymatische Oxidation von Polyphenolen.
Sollte nicht die Kohlensäure Oxydation weitgehend verhindern? Wenigstens
die ersten paar Monate?
@Hannes: eine Stunde bei 67° tuts auch.
Gruß
Peter
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Antwort 23 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.9.2012 um 20:51 |
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Hi Peter,
verantwortlich für die Bräunung ist die sogenannte chloroplastische
Polyphenoloxidase (PPO). Bei den besagten Bieren vermutlich in großen Maßen
über den Stopfhopfen ins Bier gekommen.
Antioxidativ wirkende Maillardprodukte verhindern deren Wirkung. Bei sehr
hellen Bieren kann es jedoch zur Braunfärbung bzw. Chinonebildung
kommen.
Die Amis wissen das (vermutlich) Deshalb sind deren IPA,s eher Red-oder
Amber Ales..oder sie setzen Ascorbinsäure (Vitamin C) zu?
Das hat auch geschmackliche Wirkung. Sehr helle IPA sind nicht besonders
lange hopfenfrisch, wie man es ja immer wieder bestätigt bekommt.
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 24 |
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