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Autor: Betreff: Bilsener???
Posting Freak
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Hagen
Beiträge: 3929
Registriert: 10.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.8.2014 um 11:19  
Moin,

leider finde ich auch keine verlässliche sprachwissenschaftliche - Otrsnamenforschung - Untersuchung/erklärung online.

Nur dies:

vor-baltoslaw. *pḷís- 'Burg'
lit. pilìs 'Burg'
lett. pils 'Schloss, Palast, Burg', pilseta 'Stadt'
SN Pilsen (976 ad Pilisin), heute Starý Plzenec (Alt-Pilsen, mit Höhenburg); (Neu-) Pilsen, heute Plzeň.

Nachdem ich 20 Jahre mit einer german. Sprachwisschenschaflerin .- Schwerpunkt Orts- und Flurnamenkunde - zusammen gelebt habe, kann ich nur sagen:
"Der Herrgott schütze uns vor der Pest und Volksetymologen!"

Ohne es gänzlich ausschließen zu wollen, halte ich die Wahrscheinlichkeit eines Bezugs des Bilsenkrauts zur Namengebung von Pilsen für sehr unwahrscheinlich.

So sehr ich C. Rätsch als Ethnobotaniker/-pharmakologen auch schätze, dünke ich, dass er irgendwelchen kruden volksetymologischen Quellen aufgesessen sein dürfte bzw. diese Phantastereien aufgegriffen hat, weil es einfach eine nette Geschichte ist ;)

Als gelernter Rechtshistoriker kann ich die These von Braumeise unterstreichen. In der Tat wurde allenthalben seit dem Spätmittelalter/ Beginn der Frühen Neuzeit allenthalben gegen die so genannten "Hexenkräuter" vorgegangen.
Spätestens seit Mitte des 17. Jhd. im Rahmen der großen Hexenverfolgungen in D ist man allein bei der Verwendung dieser Kräuter schon unter Hexereiverdacht gefallen.
Auch dies könnte ein Grund sein, warum die Obrigkeit verstärkt gegen die Verwendung von B. in Bier vorgegangen ist.

Dies schließt nicht aus, dass es vorher Bilsengärten gab, wie sie heute ja auch noch in Flurnamen auftauchen. Dass sie als Gärten bezeichnet wurden, indiziert indes nicht zugleich eine Kultivierung, sondern kann allein auf das natürlich starke konzentrierte Vorkommen auf gewissen Flurstücken zurück zu führen sein.

Andererseits spricht der wohl bis zum Mittelalter verbreitete starke Einsatz des B. als Volksmedizin auch für eine Kultivierung, zumal B. anders als Brennesseln u.ä. natürlich nicht in starken Populationen wachsen, sondern zumeist als Solitärpflanzen.


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Besten Gruß

Hagen
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Taumelkäfer Hausbräu - honi soit qui mal y pense!
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