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Autor: Betreff: Erster Brauversuch und alles Mist
Posting Freak
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Beiträge: 902
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 09:48  
Hallo,
ich habe jetzt meinen ersten Brauversuch hinter mir, aber Probleme ohne Ende, aber von vorn.

ich habe vor einigen Wochen diese Anlage gekauft:



Etwa 150 l Inhalt (eigentlich etwas groß, aber wer weiß, wie das Bier nachher schmeckt), innenliegender Heizstab, 1,1 kw, bekam 30 l Wasser nur sehr langsam warm, wurde dann ausgetauscht gegen 9kw (Sternschaltung). Der Behälter rechts daneben sollte ein 300l Läuterbottich sein, hat aber 600l, hab so einen schonmal in einer Kleinbrauerei als Gärtank gesehen.

Das Rührwerk läuft ebenfalls mit Kraftstrom (200W) und hat eine Untersetzung.

Am Donnerstagmittag (Zoll war informiert, Malz, Hopfen, Hefe war da) wurde dann ein Kölsch gebraut, 80l, es müssen mind. 50l im drin sein, damit der Flügel des Rührwerks tiefgenug in der Maische ist. Die Steuerung nach Rezept programiert (Hatte ich vorher geübt und mit Wasser getestet), Wasser auf 35 ° hochgeheizt, Malz rein, Wiküler auf und warten. :)
Die Steuerung hielt die Rast und heizte dann hoch, etwa 45sek 1°, Rührwerk laut und nervtötend :thumbdown: . Innerhalb der nächsten Rast wollte ich dann mal probieren, ob die Maische schon süß schmeckt, Glas unter den Auslauf und vorsichtig aufdrehen. Mist, ein paar Tropfen lauwarme Maische und dann nichts mehr. Eimer zwischen die Beine und vorsichtig gestochert, immer ein halbes Bierglas voll Maische und dann wieder verstopft, aber noch nicht süß und nur p...warm. Die Steuerung heizte wieder hoch und es riecht leicht angebrannt, Rührwerk nervt doch immer noch, warum angebrannt? Deckel etwas auf und mal mit einem Holz gerühert. Oben flüssig, unten dicke, stehende Pampe, dazwischen der Heizstab, alles aufgerührt. Steuerung geht einfach aus :crash: . Neu programmieren, alle gefahrenen Rasten mit 1min, ich kann nicht mittendrin einsteigen. Alles läuft wieder, zwischendurch zur Unterstützung immer wieder mal von Hand gerührt, riecht immer noch angebrannt, sonst gehts weiter. Neues Wiküler geholt, das alte ist warm geworden, mir auch. Probiert, schön süß und leicht angebrannt. 78°, Läuterbottich drunter, Hahn auf, nichts!!!!!!!!! 1" Durchlaß, innen ein Steg vom Hahn, ist zu klein. Wasserpumpenzange, die große Muffe abgedreht, 2 1/2 " Durchlaß, alles sch......heiß,aber läuft. Wasser rein, auf 78° gestellt, 3 Eimer Würze (ist doch jetzt Würze?) wieder oben drauf geschüttet, dann kommts schön klar. Ziemlich dunkel die Würze, soll doch ein helles Kölsch werden, vielleicht doch zu viel angebrannt??????? Egal, weiter, die Hälfte des Nachgusses drauf, etwas gewartet und den Rest drauf. Die ersten Eimer wieder in die Sudpfanne, 100° und 90min eingestellt und den rest der Würze nach und nach dabei geschüttet. Das Läutern funktioniert einwandfrei, knapp 100l in einer Stunde. Rest warmes Wiküler weggeschüttet und ne kalte Flasche aufgemacht. Sch......., Stecker raus, die Würze kocht über. Die Steuerung neu auf 98° programmiert, jetzt wallt es schön, Hopfen rein, Sauerei weggeputzt. Riecht immer noch angebrannt. Erst mal in Ruhe mein noch ein wenig kühles Wiküler getrunken, brauen macht ganz schön durstig. Noch ein Wiküler auf, 90min rum, noch etwas warten. Ein 'Whirlpool' ist hier nicht möglich, da der Heizungsstab genau durch die Mitte des Kessels geht und der Flügel des Rührwerks schräg nach vorn vor dem Hzstab steht.



Der Boden ist nach oben gewölbt. Also warten, nach einer 1/2 Std ist alles schön klar und tief schwarz, das soll ein Kölsch werden???????? Mit einem Schlauch schön langsam von oben abgezogen, wegen der Belüftung auf ein Blech und dann durch das Läutersieb in einen Eimer laufen lassen, mit nur noch 65° ins Gärfaß gefüllt, das steht noch mal in einem großen Faß mit kaltem Wasser, 82 l hats gegeben. Mist, keine Jodprobe gemacht, jetzt zeigt sie mal nichts blaues an. Stammwürze nur 11%, sollten eigentlich 13 werden. 0 Uhr 30 durch, erst mal schlafen. Morgens vor der Arbeit bei 21° die Hefe dabei, gestern Abend noch nichts von Gärung zu sehen, heute Morgen ist dicker Schaum drauf. Hoffentlich verliert sich der angebrannte Geschmach noch.
Wenn ich mir alles so richtig überlege, ist Bier kaufen doch wesentlich einfacher und nicht so stressig, aber mal weiter sehen.

Gruß hufpfleger
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 11:23  
Hallo Hufpfleger,
Dein Grundproblem scheint mir die innenliegende Heizung zu sein. Das Rührwerk ist wohl nicht in der Lage, das Malz in der Schwebe zu halten, dadurch setzt es sich unten um die Heizung ab und isoliert diese gegen das Wasser, die Temperatur steigt um die Heizung herum und schließlich brennt's dort an.
Das Problem hat man beim Einkochtopf auch, nur ist es dort wegen der geringen Menge und der relativ kleinen Abmessungen viel einfacher, die Maische mit einem Holzlöffel (oder auch luxoriöser mit einem Rührwerk) immer wieder aufzurühren. Täte man das nicht, würde die Maische sicher auch im Einkochtopf anbrennen. Zudem kommt im Einkochtopf die Maische auch nicht direkt in Kontakt mit der Heizung; die Wärme wird schon etwas vom Boden verteilt.
Nun kenne ich die Konstruktion Deiner Heizung zu wenig, um schlaue Ratschläge geben zu können. Du musst aber auf jeden Fall erreichen, dass die Maische, zumindest solange die Heizung läuft, immer in Bewegung ist und sich nicht um die Heizung absetzen kann.


____________________
Gruß vom Berliner
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 12:05  
Hallo hufpfleger,

Zitat:
Das Rührwerk läuft ebenfalls mit Kraftstrom (200W) und hat eine Untersetzung.


Ich Rühre mit 150 Watt 160 Liter Maische ohne Probleme durch, da brennt nix an und das Rührwerk packt das leicht (Und es läuft eigentlich auch recht leise). Es muss also an der Form deiner Rührschaufeln liegen. Kannst du da mal ein Bild davon einstellen?

Ich maische zwar nicht mit Tauchsieder sondern mit Gas von unten, aber auch beim Gas besteht die Gefahr des Anbrennens weil das Malz sich ja bevorzugt am Boden absetzt und so eine richtig schöne Isolierschicht bilden kann. Wenn dein Rühwerk also die Maische nicht ordentlich durchrühren kann dann solltest du entweder dünner einmaischen oder den Heizstab etwas nach oben verlegen so dass er in "dünnerer Maische" sitzt. Ist beides aber nicht so optimal, also versuch doch mal dein Rührwerk so umzubauen dass da wirklich alles schön durchgerührt wird.

Achja übrigens: Das Bier sieht im Kessel immer vieeeel dunkler aus als es dann am Schluß ist. Mein Helles hat auch immer so einen Dunkelbraunen schimmer im Würzekessel, aber im Schlauch sieht es schon ein wenig heller aus.


Gruß
Waginga



[Editiert am 22/7/2006 von Waginga Hausbrau]
Antwort 2
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 12:48  
Hallo Hufpfleger,

ja, auch wir denken, dass Dir da etwas angebrannt ist, was bei innenliegenden Heizstaeben leichter passieren kann.
Vielleicht ist es besser, auf Gas umzusteigen und das Ruehrpaddel tiefer eintauchen zu lassen, sodass es sich unmittelbar ueber dem Boden befindet (ohne Bodenberuehrung versteht sich).
Oder, da Du ja schon jetzt 9kW-Elektro hast: Eine Edelstahl-Siebabdeckung fuer die Heizung integrieren, sodass das Malz nicht direkt mit der Heizung in Beruehrung kommt.

Wenn der Motor zuviel Krach macht, montier ihn mal ab und lass ihn alleine laufen.
Macht er immernoch Krach, raus damit, neuer rein.

In einem aelteren Thread haben wir Dein Ruehrwerk gesehen.
Sieht eher wie ne Schiffsschraube aus.
Schau Dir mal das von Heavybyte an. Dies scheint ideal zu sein.

Gruesse,
Thomas und Martin




[Editiert am 22/7/2006 von Samba und Bier]


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Posting Freak
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 17:38  
Hallo,

@ Berliner
Das ist das Problem, das Rührwerk ist ziemlich klein und steht schräg im Kessel. Es ist wenig Platz durch den Heizstab, der waagerecht mittig im Kessel etwa 10cm über dem Boden sitzt. Vorn am Auslauf, wo der Flügel sitzt, wird die Maische auch gut bewegt, aber vom Boden nach hinten hoch ist irgendwie ein "toter Raum", ohne Bewegung.

@ Waginga Hausbräu

Das Rührwerk sieht echt wie eine Schiffsschraube aus:



Leider ist bei der Anordnung der Heizung kein anderer Platz da, ist sehr eng am Boden.

Der Motor schaffts von der Lst. her, aber er sitzt auf dem Gelenk des Deckels und die Welle läuft durch eine Bohrung des Deckels und ist zusätzlich mit einer kleinen Platte nach oben abgedichtet, und die reibt auf dem Deckel



Der Deckel wirkt dann wie ein Lautsprecher, aber das ist eigentlich zweitrangig.
Das Rührwerk umbauen wäre eigentlich schade, ist alles saustabil gebaut und hat doch mal in einerKleinbrauerei gelaufen. Die Hz. hoch setzen wäre eine Möglichkeit, dann müßte ich jedoch den äußeren Mantel auftrennen (ist natürlich verschweißt) und die Isolierung entfernen, um eine neue Muffe an die Innenwand anzuschweißen. Heizen mit Gas wäre eine Möglichkeit, aber der Kessel ist rundum etwa 10cm dick isoliert und es wäre schade alles umzubauen. Hat ja mal funktioniert.

@ Samba und Bier

Ist wirklich angebrannt, um den Heizstab (3 einzelne Schleifen, mit Abstandshaltern etwa 1,5 cm auseinandergehalten) herum waren richtig schwarze Krusten. Ich werde mal versuchen, die Schleifen etwas aufzufächern, damit sie mehr Abstand bekommen. Den Stromanschluß werde ich von Stern auf Dreieck umschalten, dann habe ich etwas weniger Leistung. Eine Siebabdeckumg ist m.E. nicht so gut, da ja Zuckerwasser auch anbrennt. In einem anderen Thread hab ich auch mal ein solches Heizsystem in einem Eigenbau gesehen, mal sehen ob ichs wiederfinde und ob das funktioniert.

Gruß hufpfleger
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Gast
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 18:20  

Zitat:
Den Stromanschluß werde ich von Stern auf Dreieck umschalten, dann habe ich etwas weniger Leistung.

hä? nurnicht!

Im Stern liegt an jeder Heizspirale 230V an, im Dreieck aber 400V !!!!!!
Antwort 5
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Gast
red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 19:58  
Sorry hufpfleger, aber so wie das aussieht wirst du da ohne Umbaumaßnahmen nicht weiterkommen. Mit dieser Schiffsschraube kriegst du nie die komplette Maische durchgerührt, da müssen größere Flügel her.

Bist du sicher dass das Teil so schon mal im Einsatz war? Ich meine zum Maischen?

Was noch ziemlich ungünstig ist ist dass das Rührwerk schräg in den Bottich reinsteht. Da kannst du nicht mal größere Flügel dranbasteln, die schlagen sonst ja am Boden an oder an der Wand.
Ich würde dir empfehlen das nervende Rührwerk rauszuschmeißen und eine Eigenkonstruktion mittig am Deckel zu befestigen.
Antwort 6
Posting Freak
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 22.7.2006 um 23:10  
Hallo Hufpfleger,

heavybyte hat vollkommen Recht. Bloss nicht auf Dreieck umschalten. Das wird naemlich dann auch angebrannt riechen, aber nicht wegen des Malzes.
Recht hat auch Waginga. Ohne Umbaumassnahmen wirds sicher nicht gehen.
Ist denn der Boden denn auch isoliert?
Zu den vorgeschlagenen Sieben: Das Konzept von Seidel mit dem Malzrohr (Heizstaebe auch innenliegend) zeigt, dass es funktioniert. Du muesstest die Siebe nur so installieren, dass sie leicht herausnehmbar sind wegen dem Reinigen nach dem Brauen.
Schmeiss die Schiffsschraube raus, montier den Motor um, sodass er ne senkrechte Anordnung hat und mach Ruehrpaddel a la Heavybyte. Eliminiere notfalls die mechanische Verbindung von Motorachse und Deckel.
Ich bezweifle so wie Waginga, dass dieses Ding schonmal gebraut hat.
1. Wie soll das gehen mit urspruenglichen 1,1 kW?
2. Dann die Schiffsschraube, seltsam.

Aber: man kann doch was daraus machen.
Mach doch bitte auch mal ein Bild vom Inneren des Kessels (Heizstaebe...)

Gruesse,
Thomas und Martin


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red_folder.gif erstellt am: 23.7.2006 um 13:00  
Du musst dir allerdings auch im klaren darüber sein dass an solchen Heizstäben immer ein klein wenig was anbrennt bzw. der Zucker karamellisiert. Insgesamt ist da die indirekte Befeuerung von außen vorteilhafter. Aber wenn dein Bottich von untern isoliert ist dann kannst du das erst mal vergessen...

Es gibt aber noch ein paar andere Möglichkeiten die allerdings mit seeehr viel Aufwand verbunden wären. Ich führe mal ein paar auf, nur so als Gedankenanstoß:

Da wäre z.B. eine Beheizung mittels Dampf direkt in die Maische. Irgendwo im Forum gab es schon mal eine Diskussion darüber. Da müsstest du am wenigsten umbauen, aber dafür ist das mit der Dampferzeugung eine sehr aufwändige Angelegenheit.

Dann gibt es die Möglichkeit Die Maische durch einen "Durchlauferhitzer" zu Pumpen. Hierfür bräuchtest du aber eine Maischepumpe (sehr teuer) und so einen Erhitzer. Du müsstest auch noch einen Rücklauf in den Kessel vorsehen, z.b. oben durch den Deckel oder so.

Und das mit Sicherheit aufwändigste wäre eine Beheizung mittels Heißölleitung. Funktioniert so: Du hast einen geschlossenen Ölkreislauf welchen du z.B. mit Gas auf ca 160°C erhitzt und dieses heiße Öl pumpst du dann durch ein Rohrsystem in der Maische die sich dadurch dann erwärmt. Ähnlich der Zirkulation einer Zentralheizung in Gebäuden. Aber diese Methode ist für Hobbybrauer absolut unbrauchbar ;)

Ich würde also an deiner Stelle erst einmal versuchen das Rührwerk so umzubauen dass da nicht mehr so viel anbrennt, das ist bis jetzt immernoch die effektivste Methode.



Gruß
Waginga

[Editiert am 23/7/2006 von Waginga Hausbrau]
Antwort 8
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red_folder.gif erstellt am: 24.7.2006 um 21:11  
Hallo,

wir haetten da evtl. noch eine Idee fuer Hufpfleger, sind aber nicht sicher, ob das so geht:

Koennte man nicht aus z.B. Edelstahl-Lochblech eine Art Malzkorb anfertigen, welcher mit dem Malz gefuelllt wird (aehnlich Malzrohr) und diesen dann mit Hilfe des Ruehrwerk-Motors waehrend der Maisch-Kurve langsam drehen laesst. So wuerde das Malz schonend ausgewaschen werden und kaeme mit den Heizstaeben nicht in Beruehrung. Dieser Korb muesste dann durch eine Vorrichtung zum Ablaeutern angehoben werden.

Hat sowas schon mal jemand ausprobiert? Welche Gegen-Argumente gibt es dazu?

Gruesse,
Thomas und Martin


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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2006 um 07:57  
Moin zusammen,

also ich denke, das Problem bei Hufpflegers Anlage ist nicht das Rührwerk sondern die innenliegenden Heizstäbe.

Da ich davon ausgehe, daß die 'Schiffsschraube' am Rührwerk mit relativ hoher Drehzahl läuft (im Gegensatz zu den normalerweise benutzten mittig angeordneten Rührstäben) kann hier schon eine gute Durchmischung stattfinden.

Der Malzkorb, den Samba und Bier vorgeschlagen hat, wird bestimmt eine Verbesserung in Sachen festbacken der festen Maischebestandteile bringen. Aber die Flüssigkeit kommt ja immer noch an die Heizstäbe heran und kann da anbrennen oder karamellisieren.

Vielleicht kann man statt des gelochten Malzkorbs einen Innenkessel aus Edelstahl in den Maischbottich einsetzen, der dann durch die Heizstäbe aufgeheizt wird, ähnlich wie bei den allseits bekannten 29 l Einkochautomaten ? Der Ablaufhahn des eigenlichen Kessels kann dann natürlich leider nicht mehr genutzt werden.

Gruß
Klaus
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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2006 um 08:20  
Zuerst muß ich sagen, daß deine Anlage doch richtig gut und profi aussieht! Du hast aber leider erfahren wo die Knotenpunkten bez. des Gebrauchs liegen. Ist es nicht mal möglich, den Verkaufer, der mit dieser Anlage gebraut hatte, mal zu fragen wie er diese Probleme damals beseitigt hat? Denn, wie schon erwähnt, mit dieser Anlage wurde auch mal schon Bier gebraut, und vielleicht besparst du dir unnötigen Umbauten.

Es kommt mir so vor, daß Ruhrwerke irgendwie in deutschen Hausbrauereien immer dabei sein müssen, ganz im Gegenteil zu bei uns in Norwegen oder in den Niederlanden. In den Niederlanden ist manuell ruhren oder heizen zwecks eines Durchlaufheizers üblich, und die Norweger verwenden gerne ein Ein-Schritt-Maischverfahren (geht wohl nicht mit den untermodifizierten Mälten aus Deutschland) wobei die Maische überhaupt nicht nachträglich geheizt wird.

Also, meine Vorschläge:
- Frage den vorigen Brauer mal
- Von der Hand ruhren. Kauf mal so'ne Braupaddel und rühr, dann hast du beim nächsten mal zumindestens weniger Chance auf ein verbrenntes Bier.



[Editiert am 25/7/2006 von Eduard]


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Beer: It's not just for breakfast anymore (Anonymous)
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Samba und Bier
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2006 um 12:39  
Hallo,

ne Frage wegen der karamellisierten Fluessigkeit:

Beim Braumeister von Seidel muesste das dann doch auch sein, da die Heizstaebe bei diesem Geraet auch innenliegend sind.
Inwieweit wirkt sich das auf den Geschmack des Bieres aus?
Sind die heizstaebe dann schlecht zu reinigen?

Gruesse,
Thomas und Martin


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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2006 um 17:02  
Hallo,

erst mal vielen Dank für Eure Ratschläge.
Bevor ich etwas umbaue möchte ich noch eine andere Variante versuchen. Meine "Schiffsschraube" macht so etwa 100 Umdrehungen, schaufelt die Maische aber scheinbar in einem nicht so sehr breiten Bereich nach hinten/ oben, eben in dem Winkel, in dem die Welle in den Kessel ragt. Die Maische wird zwar durchgerührt, dreht sich aber im Kessel nicht. Ich will nun mal 3 oder 4 etwa 10cm breite und 20cm lange Laschen senkrecht an der Welle befestigen, damit die gesamte Maische zum rotieren kommt. Ich denke mal, wenn die Maische schneller an den Heizschlangen vorbeiströmt ist die Gefahr des Anbrennens geringer.
@Eduard
Der Kessel wurde bei einer Versteigerung in einer Wiesbadener Privatbrauerei ersteigert, danach habe ich ihn dann von privat gekauft, der Verkäufer hat aber nicht darin gebraut (oder hatte die selben Probleme :question: :question: :question: )
Die anderen Vorschläge werde ich mal im Hinterkopf behalten

Das habe ich hier im Forum noch gefunden:

ich habe grade mal mit Braxonia (www.braxonia.de) telefoniert und nachgefragt, wegen der Bedenken mit dem Heizen direkt in der Würze. Die haben mir gesagt, dass, als sie die Anlage entwickelt haben, ähnliche Bedenken geäussert wurden. Mittlerweile brauen die seit sechs Jahren so ohne Probleme. Die Heizung und das Rührwerk sind miteinander verriegelt, so dass die Heizung nur läuft, wenn auch das Rührwerk läuft. Ich habe mir deren Zeichnungen einmal angeschaut und glaube, das sich da nichts festhängt, weil die Heizspirale horizontal, also in Bewegungsrichtung der Maische, angeordnet ist.
Dies soweit als Information

Kennt jemand die Braxonia- Anlage und wieviel kw/ Liter wird die haben?

gruß hufpfleger
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 25.7.2006 um 21:32  
Hallo hufpfleger,

das mit den Laschen ist sicherlich einen Versuch wert. Wäre zumindest sehr wenig Aufwand wenns dann funktioniuert. 100 Umdrehungen wäre wür große Schaufeln eh zu schnell, ich fahre immer so mit ca 45 Umdrehungen.

Ich bezweifle nicht dass der Kessel aus einer Brauerei stammt, aber was ich mir nicht vorstellen kann ist dass der zum Maischen genutz wurde. Zumindest ist das mit 1,1kW Heizleistung schon mal praktisch unmöglich.

Zum Karamellisieren an den Heizstäben: Ich habe in einem Buch über spezielle Bier (Name weiß ich grad nicht mehr, könnte ich aber rausfinden) z.B. mal gelesen dass man früher glühende Eisenstäbe in die Maische gehalten hat um den Karamellgeschmack zu unterstützen. Ich gehe also schon davon aus dass man das geschmacklich irgendwie feststellen kann obs direkt oder indirekt beheizt wurde. Aber ich glaube auch nicht dass sich an den Heizstäben jetzt dicke Schichten von Karamell bilden werden, das löst sich ja wieder in der Maische.

@Eduard:

Ob die Malze in den Niederlanden oder in Norwegen besser sind als hier weiß ich nicht. Aber ehrlich gesagt glaube ich nicht dass unsere Malze im Vergleich zu euren so "untermodifiziert" sind.
Durchlauferhitzer habe ich bereits vorgeschlagen aber wie gesagt braucht man dann eben ne teure Maischepumpe und einen auch nicht ganz billigen Durchlauferhitzer.

Was du jetzt genau mit Ein-Schritt-Maischverfahren meinst weiß ich ebenfalls nicht, aber tatsache ist dass die Enzyme nun mal nur bei ca 62°C und bei ca 72°C gut und schnell arbeiten, und da ist es egal aus welchem Malz sie stammen!



Gruß
Waginga

[Editiert am 25/7/2006 von Waginga Hausbrau]
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Eduard
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2006 um 07:56  
Ein bißchen off-topic, aber gut:

Die deutsche Mälze sind tatsächlich mehr untermodifiziert als z.B. britische Mälze (die, wie gesagt in norwegen am meisten verwendet werden). Das hat vor allem zu tun mit der konventionellen Maischvorgang in Deutschland: 'German breweries use a two or three decoction mash to convert the starches to sugars. An undermodified malt is ideal for this type of mash.' (http://groups.msn.com/NorthTexasHomeBrewAssociationHomePage/malt.msnw aber auch in vielen Büchern steht's).

Das mit dem 1,1 kW kommt mir auch etwas seltsam vor. Man kann damit nicht maischen, geschweige denn kochen. Vielleicht reicht's gerade um etwas warm zu halten? Anders gesagt, man muß etwas damit anfangen und einen Durchlaufheizer wäre da wohl doch eine gute Idee (vielleicht sage ich das weil wir das auch machen. Aber für einen Durchlaufheizer müßte man wohl einen Läuterbottich mit Läutersieb. Gucke mal nach RIMS im Internet. Der Bottich mit dem 1,1 kW-Teil kannst du dann als exklusiven Kochbottich verwenden wenn du ein größeres Warmeelement einbaust.


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stahlsau
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red_folder.gif erstellt am: 30.8.2006 um 14:27  
hi,
ich würde auch erstmal die einfachen Nöglichkeiten ausschöpfen, z.b. die Modifizierung des Rührwerks. M.E. sollte damit dem anbrenner recht einfach entgegengewirkt werden können.

@Eduard:
mich würde auch mal interessieren, wie "ihr" in Norwegen braut. Kannst du das bitte etwas genauer beschreiben?


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brauknecht
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2006 um 21:05  
Hallo allerseits!
Ich möchte auf keinen Fall euren Enthusiasmus bremsen, aber als alter Braumeister sagen meine 20 Jahre Erfahrung: Der Pott ist als Maischepfanne oder Sudpfanne nicht zu gebrauchen. Mag sein dass er aus einer Brauerei stammt, aber mit Maischarbeit hatte der noch nie was zu tun. Der Aussenborder wurde vielleicht zum Mischen von Zucker oder sonst was für die Limoherstellung gebraucht. Drehzahl für ein Rührwerk ca .60 U/min Rührflügellänge ca. 2/3 des Durchmessers Heizleistung bei 5 hl ca. 25 KW
Vielleicht lässt er sich ja Umrüsten aber das Rührwerk gehört auf jeden Fall ins Zentrum. Die Drehzahl sollte sich auf 60- 120 U/Min drosseln lassen dann wird´s was. Wenn Du erstmal so damit arbeiten willst, kannst Du die Temperatur beim Maischen auch durch zubrühen von kochendem Wasser (möglichst nahe am Rührwerk bei voller Drehzahl, um die Enzyme nicht zu stark zu schädigen) erhöhen. Beim Kochen und mit „sauberem Heizstab“ (ohne Maischereste) müsste sich das Anbrennen dann in Grenzen halten. Wenn Du Tipps brauchst mail genügt: brauknecht(at)gmx.de Stichwort Hobbybrauer


[Editiert am 3.10.2006 um 21:22 von brauknecht]
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stahlsau
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red_folder.gif erstellt am: 3.10.2006 um 22:17  
oh, ich hab gerade meinen Beitrag 2 weiter oben gesehen. Entschuldigt die Rechtschreibfehler, ich hatte wohl ein paar Bier vorher ;)


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Das ist eine Signatur.
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red_folder.gif erstellt am: 5.10.2006 um 20:34  
Hallo,

neues Paddel an meiner Brauanlage



jetzt scheint's direkt an den Heizstäben nicht mehr anzubrennen, aber da die Heizstäbe etwas in die Verschraubung hineingehen wird dort nicht umgerührt und trotz laufendem Rührwerk kocht es aus der Verschraubung. Auf jeden Fall rotiert die Flüssigkeit jetzt ziemlich schnell und vor allen Dingen im ganzen Kessel und nicht nur im Bereich der "Schiffsschraube". Ich werde demnächst mal probehalber alte Malzreste aufkochen. Übrigens, die Flügel sind auch aus Edelstahl, wirken nur rostig durch das Licht der drüberhängenden Lampe.
Gruß hufpfleger
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brauknecht
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red_folder.gif erstellt am: 15.2.2007 um 16:39  
Hallo Hufpfleger,
mich würde mal interessieren was aus deiner Anlage und aus dem Projekt Gaststättenbrauerei geworden ist. Wenn ich übersehen habe, daß an anderer Stelle berichtet wurde, seih´s mir verziehen. Gebt mir bitte einen Tip wo.


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Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
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Leoric
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red_folder.gif erstellt am: 15.2.2007 um 17:12  
Hallo Hufpfleger!

Schon wieder so ne Profilösung, ist ja langsam deprimierend ;)

Kannst Du den Rührer nicht irgendwie mittig platzieren? Könnte mir vorstellen, dass die Verwirbelungen sonst recht ungleich werden?


Jan
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red_folder.gif erstellt am: 15.2.2007 um 18:49  

Zitat:
Hallo Brauknecht,

die ersten Teile meiner Anlage, 120ltr. Sudpfanne (100ltr. netto), 6kw Mantelheizung, doppelwandig mit Deckel und Rührwerk und ein 240ltr. Gefäß (200ltr. netto), 15kw Mantelheizung, doppelwandig mit Deckel und Rührwerk, alles aus Edelstahl sind fertig und werden morgen geliefert. Ein 200ltr. Läuterbottisch/ Kühlschiff wird dann extra bei einer nahe Fa. hergestellt.

Die Gaststättenbrauerei ist im Bau, hab nur etwas Probleme mit dem Standort der Brauerei. Da ist ein seperates Nebengebäude 2 stöckig mit 12,5 qm, das hatte ich eigentlich für die Brauerei vorgesehen, aber lt. Bauamt ist das ein 'produzierender Betrieb', und der braucht 3m Grenzabstand an jeder Seite. Das Gebäude steht aber mit 3 Seiten auf der Grenze. Schade, jetzt mach ich einen Raum im 1. Stock fertig :( .


mich würde mal interessieren was aus deiner Anlage und aus dem Projekt Gaststättenbrauerei geworden ist. Wenn ich übersehen habe, daß an anderer Stelle berichtet wurde, seih´s mir verziehen. Gebt mir bitte einen Tip wo.



@ Jan,
genau mittig ist der Heizstab, dadurch komm ich mit dem Rührwerk ziemlich hoch. Außerdem ist die Befestigung des Motors gleichzeitig auch das Scharnier des Deckels. es würde einige Umbaumaßnahmen bringen, wäre machbar, aber momentan fehlt mir die Zeit und der alte Milchkübel funktioniert einwandfrei, hat halt nur 'ne nicht TÜV-fähige Gasheizung.
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brauknecht
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red_folder.gif erstellt am: 16.2.2007 um 10:25  
Hallo Hufpfleger,

es freut mich das es , wenn auch mit den allgegenwärtigen Rückschlägen, vorwärts geht!
Ich hatte nur seit fast 2 Monaten nichts mehr gelesen und war neugierig wie die Entwicklung so läuft. Ich habe meine Brauanlage schon zum Verkauf angeboten, weil sich einfach kein Standort finden läßt. Ich dachte die Wirte hier in der Braunschweiger, Gifhorner Gegend reißen sich um eine Haubrauerei, die von einem selbständigen Braumeister auch noch betrieben wird, aber entweder geht´s denen so schlecht daß sie resigniert haben, oder sie haben´s nicht nötig sich mit neuen Konzepten auseinander zusetzen, weil´s ohnehin läuft. Oder sie sind zu weit weg, oder kein Platz....... Vieleicht findet sich ja noch was, die Anlage jedenfalls läuft.
Viel Glück, und gute Geschäfte!


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Es Grüßt Famulus Praxatorius (der Brauknecht)
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red_folder.gif erstellt am: 16.2.2007 um 14:07  
So , hier sind die ersten Teile meiner Brauerei:

Die 100ltr. Sudpfanne und der 200ltr. Hopfenkocher, mit 1 1/2 " und 2" Ablauf, Rührwerk und Mantelheizung


in jedem Botisch ist so ein Rührwerk


so sieht's innen aus


Die Verarbeitung ist ok, der Preis auch, ist übrigens von der Fa http://www.f-sm.de/ , die haben einige Brauartikel und stellen auch nach Kundenwünschen her.

Werde demnächst mal die elekt. Anschlüsse herstellen und einen Probesud machen, der Bericht folgt.

Gruß hufpfleger
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