Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2010 um 22:08 |
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Das hört sich für mich als Anfänger
TOOOOOOOOOOOOOOOOOOTAL GEIL AN!!!
Das sollte es annähernd beschreiben was ich gerade nach lesen von Earls
Verfahren gedacht habe. :-)
Dauert aber bestimmt saulange, weil wenn ich richtig schätze du ja deine
Zeit der Rasten verdoppelst und damit bei etwa 5 Stunden Maischen liegst,
wenn man die Aufheiz-Zeiten mitrechnet. Plus Hopfenkochen 90 Minuten und
dem Läutern geht dann fast ein Tag für einen Sud drauf. Korrigiert mich
wenn ich falsch liege.
LG
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Antwort 25 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 15:11 |
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Zitat: | Und niedere Dextrine
schmecken demnach vollmundiger als höhere ? |
Nach meiner Recherche ist das so. Zumindest haben niedrigmolekulare
Dextrine eine "geschmackliche Relevanz". Ob sie immer gut schmecken, da
gibt es unterschiedliche Berichte.
Wikipedia meint: Dextrine sind heutzutage durch moderne
Herstellungsverfahren weitgehend geschmacksneutral, womit der Maischeprozeß
natürlich nicht gemeint ist.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 15:24 |
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Super Beschreibung von Michael für alle. Wichtig das Verhältnis 20 : 80 für
die verzweigten Ketten. Damit ist die beta-Amylase recht schnell fertig mit
ihren 20% und kommt bei den verzweigten Ketten kaum noch voran. Da muss
dann erstmal die alpha – Amylase bei der höheren Temp. ran. Das schreit ja
förmlich nach dem Earlschen Verfahren um im 2.Schritt (2. Teilmaische) die
kürzeren Dextrine mit der Beta – Amylase weiter abzubauen. Vorteil sollten
sein: mehr vergärbare Maltose und verschiedenere Dextrine (kürzere von der
1. Teilmaische und längere von der 2. Teilmaische), Erhöhung der
Vollmundigkeit.
Hab ich natürlich vor etwa 4. Wochen mit einem schönen Bock ausprobiert.
Ist wirklich mein bestes Bier geworden. Sau lecker und leider wird dieser
Weihnachten nicht mehr erleben. Diese Verfahren werde ich bestimmt weiter
verfolgen. Zusatzzeit etwa 80 Minuten, also Zeit um ein gutes Bier zu
verkosten. Habe die erste Teilmaische aber nur bis auf 92 Grad erhitzt,
damit nicht alle Bitterstoffe ausgelaugt werden. Bild des Bieres werde ich
mal am Wochenende machen und dann hier reinstellen.
Den Narziß werde ich mir auch mal zulegen, ich denke den sollte jeder der
das Hobby etwas stärker verfolgt sich anschaffen. Ich habe gehört, dass es
2011 eine neue Auflage geben wird und es sollen wohl beide Bücher vom
Narziß in einem erscheinen.
Gruß Volco
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Antwort 27 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 16:28 |
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Liebe Brau - Profis,
nach der Lektüre dieses Beitrages und der verlinkten Infos sehe ich als
Jung-Geselle dankenswerter Weise jetzt klarer und habe sowohl bezüglich
Eiweissrast und Amylasen-Rasten mehr Überblick :
Aufgeschlossenes Malz heißt, das bereits in der Mälzerei ein
Großteil der Proteine in kürzerkettige Peptide bis hin zu Aminosäuren
"vorverdaut" wurden. Das relevante Maß ist die Kolbachzahl, und gemäß den
weit verbreiteten 38-42 sollte laut Hanghofer eine 10Min-Rast bei 57 Grad
ausreichen. Mehr bzw. länger würde zuviel des Guten bedeuten und sich
negativ auf Schaum und andere Faktoren auswirken. Der Grund liegt in der
Forderung der Brauerein, durch kürzere bis ausgelassene Eiweissrasten den
Sudhausdurchlauf zu verkürzen und den Durchsatz zu steigern.
Dekoktion birgt für sehr helle Biere wie Pils die Gefahr, zu dunkel
und zu "kernig" zu werden, daher sind Pils-Biere eher reine Infusionen
(trotzdem nicht an den Tropf hängen, wäre auch zuviel des Guten
)
Ich habe in Anlehnung an das "Earl´sche Teilmaischverfahren" eine Idee der
"Rückläufigen Infusion" , und wäre an der Meinung der Experten unter
Euch sehr interessiert :
* Einmaischen mit der vollen Schüttung und ca. 80% des HGs
* Nach der oben erwähnten 57er Rast Aufheizen auf 72Grad (dabei für die
15-20 Minuten der Aufheizzeit den optimalen ß-Amlylasebereich durchlaufen
und en passant erste Teile der Maltose und der Grenzdextrine bilden)
* ca. 10 Minuten bei 72 rasten, dadurch Aufbrechen der bereits vorhandenen
Grenzdextrine und beginnende Verzuckerung
* danach Abkühlen auf 63 Grad mit dem zweiten Teil des HGs (Kaltwasser,
ähnlich nach Earl´s Teilkochmaische)
* bei dem ß- optimalen 63 je nach Rezept zwischen 30 und 60 Min verweilen,
um ein Maximum an vergärbare Zucker zu gewinnen
* danach wieder auf 72 Grad und je nach gewünschter Trockenheit /
Vollmundigkeit 5-20 Min die Alpha-Amis schmatzen und "auszuckern" lassen
* danach abmaischen bei 76 - 78 Grad, Kochen, Hopfen, etc wie gehabt.
Wäre das aus Sicht einer maximalen Stärke- / Sudhaus-Ausbeute und der
gewünschen Relation Maltose / Dextrine im Hinblick auf eben Nicht- Kochen
eine probate Lösung ?
lG
P.
[Editiert am 15.12.2010 um 16:29 von PeterR]
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Antwort 28 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 16:41 |
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Geht nicht. Du hast deine Beta Amylase bei über 70 grad ko gemacht. Du must
einen Teil des Malzes später einmaischen.
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Antwort 29 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2010 um 16:47 |
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Zitat von PeterR, am 15.12.2010 um
16:28 |
Ich habe in Anlehnung an das "Earl´sche Teilmaischverfahren" eine Idee der
"Rückläufigen Infusion" , und wäre an der Meinung der Experten unter
Euch sehr interessiert :
* (...)
* ca. 10 Minuten bei 72 rasten, dadurch Aufbrechen der bereits vorhandenen
Grenzdextrine und beginnende Verzuckerung
* danach Abkühlen auf 63 Grad mit dem zweiten Teil des HGs (Kaltwasser,
ähnlich nach Earl´s Teilkochmaische)
* bei dem ß- optimalen 63 je nach Rezept zwischen 30 und 60 Min verweilen,
um ein Maximum an vergärbare Zucker zu
gewinnen
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Das Problem daran ist, dass die
ß-Amylasen bei über 65 Grad schnell inaktiviert werden. Du hättest also
nach dem Rückkühlen keine ß's mehr und daher keine weitere Maltosebildung.
Du müsstest also schon zu Beginn die Maische teilen (womit wir im Grunde
bei den altbewährten Dekoktionsverfahren wären) oder wie beim Earlschen
Verfahren einen Teil des Malzes aufheben und erst nach Rückkühlen
dazumaischen, das dann wieder intakte Enzyme dazubringt.
Gruß, Moritz
*edit: hoepfli war schneller*
[Editiert am 15.12.2010 um 16:47 von Bierjunge]
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Antwort 30 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 16:50 |
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Sehe ich wie Kollege hoepfli.
Andererseits braut der Angelsachse mit der angesprochenen absteigenden
Infusion auch akzeptable Ales - warum auch immer das funktioniert.
Wie so oft : Versuch macht kluch !
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 31 |
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Senior Member Beiträge: 197 Registriert: 15.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 17:05 |
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Zitat: | Du hast deine Beta
Amylase bei über 70 grad ko gemacht. |
Aha ..
wieder einen Deka g´scheiter
Ich dachte, beide Amis werden erst bei 77-78 Grad auf Dauer inaktiviert und
beim Abkühlen von 72 auf 63 kommt die ß wieder so richtig in Schwung..
Also eventuell einen Malzauszug bei 63-65 Grad sichern und dann wieder
zugeben (frage mich nur, ob beim raschen Durchgang schon ausreichend ß
Amylase vorhanden ist )
Danke an die raschen Rückmeldungen !
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Antwort 32 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2010 um 17:22 |
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 1791 Registriert: 6.7.2004 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2010 um 17:28 |
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Hier hatte ich mal eine Enzymliste
gepostet. Da siehst du die Temperaturoptima und Inaktivierungstemperaturen
einiger Enzyme.
Gruß
Udo
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Antwort 34 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2010 um 17:34 |
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Bei der Denaturierung der Amylasen kann man noch einkalkulieren, daß die
Maischtemperaturen sowieso weit jenseits den (von Mutter Natur) gedachten
"Arbeitstemperaturen" im keimenden Malzkorn liegen. Die Amylasen gehen also
auch bei den üblichen Maischtemperaturen kaputt.
Wenn man also 60min auf der β-Amylase rumgeritten hat, ist die beim
Anstieg auf 72°C natürlich nicht mehr "taufrisch".
Und bei der absteigenden Infusion beginnt man mit 100% β-Amylase.
Dann gibts noch das Gerücht, daß die α-Amylase die Dextrine bis runter
zur Maltose knabbern können soll, was ich aber bei vielstündigen
Abkühlsessions meiner gekochten Rohfruchtmaischen - die beim absteigenden
Erreichen von 90°C nochmal einen Schuß Amylase-HT bekommen - noch nie
beobachtet habe. Die Brühe ist jodnormal, schmeckt aber kein bißchen
süß.
Für den schmäleren Geldbeutel empfiehlt sich evt. die Suche nach
gebrauchten "Narzissen". Beim Booklooker z.B. sehe ich momentan 4 Stück für
moderates Geld.
Uwe
____________________
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Antwort 35 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 17.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 18:12 |
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Zitat von Uwe12, am 15.12.2010 um
17:34 |
Für den schmäleren Geldbeutel empfiehlt sich evt. die Suche nach
gebrauchten "Narzissen". Beim Booklooker z.B. sehe ich momentan 4 Stück für
moderates Geld.
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Wobei DIE Brauerbibel, laut vielerlei
Ansichten (auch meiner , von W. KUNZE kommt (preislich
natürlich intensiver...)
Obwohl hier auch schon etwas verbesserungswürdig ist ____________________ "Ein Bier ist besser als kein Bier. Zwei Biere sind besser als ein Bier.
Vier Biere sind aber nicht doppelt so gut wie zwei Biere."
Prof.Piendl
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Antwort 36 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2010 um 18:43 |
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Richtig. Der Kunze liest sich deutlich angenehmer. Wenn da doch nur nicht
dieses verdammt schlechte Stichwortverzeichnis wäre.
Vorschlag: Kunze und Narziß schroten, ohne EW-Rast direkt auf
Abmaischtemperatur bringen, abläutern und nach Trocknung sofort binden -
fertig ist der Narunze, mit einer ordentlichen Formatierung der Texte, ein
paar netten Bildchen und einem Stichwortverzeichnis, das endlich eines
ist.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 37 |
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