Gast
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erstellt am: 10.10.2005 um 16:39 |
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Hallo heavybyte,
Zitat: | ... da der Hopfen auch
für die Schaumbildung wichtig ist.
kannst du das begründen? kann man das irgendwo
nachlesen? |
Aber klar kann ich das.
1.) Ludwig Narziß "Abriss der Bierbrauerei" 6. neu bearbeitete Auflage
Seite 314:
"Eine zweite Stoffgruppe mit schaumbedingenden Eigenschaften ist zwar
oberflächenaktiv, sie vermag aber von sich keine elastischen Häutchen zu
bilden. Es handelt sich um Hopfenbitterstoffe, Melanoidine und Polyphenole.
Sie verstärken durch Komplexbildung mit den Eiweißstoffen die von diesen
geformten Häutchen;"
2.) Wolfgang Vogel "Bier aus eigenem Keller" 2. überarbeitete Auflage Seite
36
"Hopfen verbessert die Schaumbildung"
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 10.10.2005 um 17:13 |
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hmmm... soviel ich da herauslesen kann, handelt es sich um die
Schaumstabilität beim fertigen Bier, ob man daraus auf die Schaumbildung
eines Hefestarters ableiten kann, weiss ich nicht.
Lassen wir es mal so stehen.
Für mich zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen meiner Würze und
einem Ersatzstoff.
Ich habe aus früheren Tagen noch Bierkit-Dosen, jetzt nurnoch 2, die ich
benutze wenn ich mal keine Würze mehr habe.
Wenn die Hefe richtig am Gären ist, dann bildet sich natürlich auch Schaum,
ich bezog mich mehr auf die Belüftung. Während ich meine Würze-Starter nur
intermittierend belüften kann, trotz Entschäumer-Pads aus Edelstahl, kann
ich die Malzextrakt-Starter dauerbelüften, da tut sich schaummässig kaum
was.
Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Hefe noch nicht aktiv und von Bier kann
man auchnochnicht sprechen.
Wenn die Hefe dann gegriffen hat, dann verändert sich auch das Verhalten
des Starters, dann kommt auch da Schaum auf, allerdings etwas gebremster
als bei Verwendung von Würze.
Ich kann oder habe es mir bisher damit erklärt, dass der PH-Wert des
Extrakt-Starters zu Beginn noch gegen neutral tendiert und erst im Laufe
der Gärung nach unten rutscht, wogegen die Würze schon per se bei etwa 5,5
angesiedelt ist.
Deshalb meine Annahme, dass es mit dem PH zusammenhängt.
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.10.2005 um 19:41 |
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Ich muß Heavybyte dort uneingeschränkt zustimmen. Es ging mir auch um die
Schaumbildung beim belüften. Da gab es bei meiner Extraktwürze keinen
Schaum. Nur die Bläschen vom Sprudelstein, jedoch sind diese sofort an der
Oberfläche zerplatzt.
Erst als die Hefe anfing zu gären kam großblasiger Schaum. So richtiger
Hefegärschaum...
Aber was anderes, ich habe gestern Agar-Gläser fertiggemacht. Auf dem
Agar-Pudding ist ein ganz dünner Flüssigkeitsfilm, ist das normal? Ich
dachte immer alles geliert. Ich habe für 500ml zwei großzügig gehäufte
Löffel Agar-Agar genommen, sollte also doch genug sein, oder? Wieviel nehmt
Ihr?
Bis dahin
Marco
P.S. Mein Sud von gestern gärt wie Teufel. Eine ca. 40cm dicke
Schaumschicht auf der Würze. Ist innerhalb von 24h von 15% auf 10%
gefallen. Hoffe die gärt ganz durch
Ach, wo ich gerade dabei bin. Auf meiner Bierspindel steht: Saccharose
Massenteil in Bierwürze (% mas). Wie rechne ich die in Plato um?
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Antwort 27 |
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Gast
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erstellt am: 10.10.2005 um 20:02 |
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Hi Marco,
Zitat: | Aber was anderes, ich
habe gestern Agar-Gläser fertiggemacht. Auf dem Agar-Pudding ist ein ganz
dünner Flüssigkeitsfilm, ist das normal? Ich dachte immer alles geliert.
Ich habe für 500ml zwei großzügig gehäufte Löffel Agar-Agar genommen,
sollte also doch genug sein, oder? Wieviel nehmt
Ihr? |
Auf meinem Agar-Agar-Glas steht was von 8 g
auf 500 ml. Mit 2 Löffeln (werden ja hoffentlich keine Esslöffel gewesen
sein ) kommt das ja hin. Einen dünnen Film habe ich
auch immer. Was ich festgestellt habe ist, dass man den angerührten Agar
nicht zu stark erhitzen darf. Auf meinem Glas steht was von 80°C drauf.
Kann sein, dass sich bei höheren Temperaturen und die über einen längeren
Zeitraum, der Agar zersetzt. Habe mal Agarböden im Backofen vergessen und
die wurde dann nicht fest.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.10.2005 um 20:09 |
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Hallo Wolf,
neeee... waren Teelöffel
Auf meinem Glas steht, das Pulver in die kochende Flüssigkeit geben und
noch mindestens 2 min lang kochen.
Stinkt aber erbärmlich nach Fisch, finde ich. Und das schmeckt man nachher
nicht im Bier?
Bin ja mal gespannt. Nicht das ich mein Bier dann als Fischfond im Wok
benutzen muß
Ach so, eine Idee wegen dem Plato? Oder sind Massenprozente => Plato
???
Bis dahin
Marco
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Antwort 29 |
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Gast
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erstellt am: 10.10.2005 um 20:21 |
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Hallo Marco,
auf meinem Glas steht, dass man das Pulver (meins riecht nicht nach Fisch)
kalt anrühren und dann 5 Minuten auf 60-80°C erhitzen soll. Dass dein Agar
nach Fisch stinkt, finde ich schon etwas merkwürdig.
Wenn mich nicht alles täuscht, sind °P Massenprozente, also 12 g Extrakt in
100 g Würze entsprechen 12°P.
Grüße
Wolfgang
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.10.2005 um 07:14 |
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Hallo @Nordhorn,
ich habe bis jetzt erst einmal Hefe in Agar eingelagert (Agar Agar 'Natura'
aus dem Reformhaus; 1TL auf 500ml Flüssigkeit) und das hat prima geliert.
Den 'Flüssigkeitsfilm' obendrauf hatte ich minimal auch, habe das aber auf
Kondenswasser beim Abkühlen zurückgeführt. Ich habe die Agar/Würze kochend
eingefüllt und dann die Gläser verschlossen, nach dem Abkühlen waren sie
ganz schön beschlagen - und die Agar - Oberfläche eben auch. Die Kultur
selbst sieht aber trotzdem gut aus - leider habe ich sie wie gesagt noch
nicht wiederbelebt. Insofern hilft 'sieht gut aus' nicht wirklich
weiter.
Btw. Meine Würze - Starter schäumen wie verrückt, bei Malzextrakt ist kaum
'was zu sehen, die Hefevermehrung scheint aber so oder so in etwa gleich
start stattzufinden.
Grüße Tino
____________________
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Antwort 31 |
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Member Beiträge: 96 Registriert: 11.1.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.10.2005 um 07:28 |
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Hallo Freunde,
interessant die beobachteten Unterschiede bei der Schaumentwicklung im
Starter zwischen Malzextraktlösung und selbst hergestellter Würze.
Ich sehe das so: Die Schaumentwicklung bei der Belüftung des STarters ist
ja wohl eher störend, weil man nicht durchgehend konstant belüften kann.
Also würde ich doch das Medium bevorzugen, welches weniger Schaum
entwickelt und in welchem ich noch ein akzeptables Hefewachstum habe. Das
läuft doch in diesem Fall auf die Malzextraktlösung als Medium für den
STarter hinaus, ggf. kann man ja noch Hefenährsalze zufüttern.
Oder hat die selbstgekochte Würze außer einem etwas schnelleren Wachstum
noch andere Vorteile?
Die Diskussion um die Ursachen der Schaumentwicklung scheint mir allerdings
noch ganz am Anfang zu stehen. Solange man über die chemisch/physikalische
Natur der fraglichen Inhaltsstoffe im Hofpfen oder der Würze noch so wenig
weiß, kann man sich halt nur auf experimentelle Beobachtungen berufen. Da
gibts vermutlich noch echten Forschungsbedarf !
Gruß
linus
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Antwort 32 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.10.2005 um 20:05 |
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Nochmal zur Agar-Hefe.
Ich habe nun mehrer Töpfchen mit einem Nährboden angelegt. Frei nach
Heavybytes Anweisungen. Hat auch alles gut funktionoiert, die Gläser
scheinen auch steril zu sein, da auf dem Agar keine Kolonien, egal welcher
Art, wachsen.
Nun habe ich mal 2 Gläser mit Hefezellen beimpft. Dazu habe ich eine
Impföse benutzt, diese ausgeglüht, in sterilem Wasser abgekühlt und die
Hefe nach der 3Z-Methode aufgebracht.
Nach 24h dann in beiden Gläsern ein Überdruck und auf der Agar-Oberfläche
ein weißer Pilzrasen. In beiden Gläsern aber auch kleine, kreisförmige
Kolonien die mit dem Heferasen verbunden zu sein scheinen. Diese sind mehr
am Rand des Glases. Ich kann leider keine Photos machen, sonst würde ich
die hier mal reinstellen.
Sieht die Hefe eigentlich homogen aus? Also komplett über den Agar
gleichmäßig verteilt, oder bildet diese auch kleine Kolonien?
Oder habe ich mir was eingefangen?
Ich habe festgestellt, dass beim Öffnen der sterilen Agar-Gläschen aufgrund
des Unterdrucks in denselben ein sehr starker Sog auftritt. Können dadurch
keine Infektionen auftreten?
Als Test habe ich jetzt mal ein Agar-Glas geöffnet und nach 2 oder 3
Sekunden sofort ohne irgendwie zu beimpfen weider verschlossen. Mal sehen
wie es in 24h aussieht.
Wie stelle ich fest, wenn mein Agar durch Fremdbakterien/Hefen/sonstwas
verunreinigt ist?
Gibt es Möglichkeiten von euren Agar-Kulturen mal ein paar Bilder hier zu
posten um einen Abgleich machen zu können?
Bis dahin
Marco
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Antwort 33 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 29.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.10.2005 um 20:30 |
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Hallo Marco.
Hier mal ein Bild von meiner letzten Hefe, ca 48 h alt:
[Editiert am 12/10/2005 von Uwe_60] ____________________ Viele Grüße
Uwe
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Antwort 34 |
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Gast
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erstellt am: 12.10.2005 um 20:36 |
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Hallo nordhorn,
erstmal zm Unterdruck: Nach dem Befüllen der Gläser mit heissem Agar, lasse
ich diese im geschlossenen Backofen abkühlen. Wenn dann alles abgekühlt
ist, öffne ich die Gläser und drehe sie kurz um, um die im Glas verbliebene
Flüssigkeit (Kondeswasser) abzulassen, davon ausgehend, dass die Luft im
Backofen noch relativ steril, besser gesagt keimarm ist.
Damit bist du erstmal den Unterdruck los undauch das lästige
Kondenswasser.
Zu den Kolonien: Solange sie die gleiche Farbe haben, kannst du unbesorgt
sein. Beim Aufbringen mit einer Öse können schonmal ein paar Microspritzer
über den Agar verteilt werden welche dann Inseln bilden.
Also alles im Lot.
Hier mal ein Bild eines schon recht betagten Agars:
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.10.2005 um 18:19 |
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Guten Abend,
habe gestern ja mal ein Agar-Glas nur geöffnet (Plöpp) und sofort wieder
verschlossen.
Heute dann das Ergebnis: An den Rändern bilden sich kleine Kolonien. Also
werden durch den Unterdruck Pilze oder sonstwas ins Glas gesaugt.
Wahrscheinlich nisten diese sich knapp Unterhalb des Deckels aussen am Glas
an (Zuckerreste???) an um dann mit dem Luftstrom ins Glas zu gelangen.
Nicht sehr erbaulich, denke ich.
Ich habe nun mal meine restlichen unbeimpften Agar-Gläser geöffnet und mit
Aufliegendem Deckel im Backofen bei 100°C 30 Minuten nochmal aufkochen
lassen. Ich lasse sie jetzt mal auch mit nur aufliegendem Deckel im
Backofen abkühlen. Dann schließe ich sie und werde sie morgen mal
beimpfen.
Mal sehen obs dann besser klappt.
Bis dahin
Marco
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Antwort 36 |
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Gast
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erstellt am: 13.10.2005 um 18:43 |
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hallo Marco,
also ich experimentiere schon ziemlich lange mit diesen Agar-Gläsern
herum.
Am Anfang habe ich das ganz genauso wie du gemacht, aber eine Fremdkolonie
hatte ich noch nie.
Entweder hast du eine extrem hochbelastete Umgebungsluft, was ich nicht
glaube, oder du interpretierst da etwas falsch.
Dass du heute in einem Glas makroskopisch eine Kolonie feststellen kannst,
welches du gestern nur mit Luft kontaminiert hast, kann ich nicht
glauben.
Ich habe einmal ein Glas mehrere Tage offen stehen lassen, nur um zu sehen
wie solche Fremdkolonien makroskopisch aussehen und sich von Hefe
unterscheiden, das hat auch ein paar Tage gedauert bis man da überhaupt was
sehen konnte, makroskopisch versteht sich.
Kann natürlich auch sein, dass deine Luft extrem hoch belastet ist, aber
wieso?
Sammel mal ein bisschen Erfahrung mit dem Agar, ich denke, ganz so
empfindlich ist das alles nicht, wie gesagt, ich hatte noch nie eine
Infektion, obwohl mir schon so manche Hygienefehler passiert sind, das
System hat mir bisher alles verziehen.
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.10.2005 um 07:12 |
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Moin Heavybyte,
ich habe heute morgen meine abgekühlten, erneut aufgekochten, Agar-Gläser
beimpft. Dabei habe ich ein Glas direkt mit der Hefe aus dem Gärbottich
infiziert und ein Glas habe ich aus einem bestehenden, am Rand nach meiner
Meinung verseuchtem Glas, beimpft. Dazu habe ich aus dem bestehenden Glas
mittig vom Heferasen einen Abstrich ins neue übergeben.
Das soll dann eine Reinkultur sein, da lt. Literatur zwei Spezies nur
nebeneinander, aber nicht vermischt auftreten können.
Mal sehen wie es jetzt aussieht.
Zum Agar-Aufkochen im Backofen mit Deckeln:
Das Kondenswasser ist weg, die Agar-Oberfläche ist enorm glatt und auch
wesentlich fester. Aufgrund des verdampfenden Wassers ist die
Würzekonzentration wohl etwas höher, sollte man dann beachten. Wichtig ist
aber, dass kein so großer Unterdruck mehr im Glas herrscht. Es lässt sich
leicht öffnen ohne dass viel Luft schlagartig eingesaugt wird.
Ich hoffe nun, dass alles sich zum Guten wenden wird
Bis dahin
Marco
[Editiert am 14/10/2005 von Nordhorn]
[Editiert am 14/10/2005 von Nordhorn]
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Antwort 38 |
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Senior Member Beiträge: 360 Registriert: 18.8.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.10.2005 um 07:04 |
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Ein neuer Statusbericht meiner Agar-Versuche.
Die neuen, beimpften Gläser sind nun nur noch mit Hefe überzogen. Keine
Fremdkolonien.
Also lags wohl am Unterdruck in den Gläser.
Ich denke, dass sich nach dem Abkühlen der geschlossenen Gläsern sich
verschiedene Hefearten am Deckelrand aufgrund kleinster Zuckerreste
vermehrt haben und diese Sporen oder Zellen dann beim Öffnen schlagartig
ins Glas gesaugt wurden. Das erklärt dann auch, warum nur am Rand kolonien
auftraten. Diese wurden regelrecht in den Agar geschossen.
Nun denn, jetzt hab ichs raus
Besten Dank für jegliche Hilfe und Tipps...
Bis dahin
Marco
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Antwort 39 |
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