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Autor: Betreff: Kleiner UG-Hefe-Test
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 10:29  
Da ich selber und auch meine Mittrinker alle keine wirklichen Freunde des obergärigen Bieres sind, mit Ausnahme von Weizen, lege ich meine Fokus mittlerweile klar auf Untergäriges.

Nun ist bekannt, dass im Obergärigen, vor allem Weizen, die Hefe den Unterschied machen kann. Aber wie sieht das ganze bei der kälterobusteren Verwandtschaft aus? Gibts da auch so große Unterschiede? Diese mit selbst gestellte Frage nahm ich zum Anlass, mal ein paar UG-Hefen auszutesten. Ziel ist es, aus dem großen Angebot an Hefestämmen einige wenige, für mich passende zu finden, auf die ich in Zukunft immer wieder zurückgreifen kann, und dann auch weiß, was mich mit ihnen erwartet.

Dem Test liegen zwei Prämissen zu Grunde:
a) Die Hefe soll ein gutes, stilechtes, rundes Bier produzieren. Dabei wird mein meistgebrauter Stil wohl ein einfaches Helles sein.
b) Die Hefe soll verhältnismäßig günstig und einfach in der Anwendung sein. Das heißt Trockenhefen, evtl. im 500g-Pack wären wohl ideal.
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 10:43  
Zunächst soll mal getestet werden, ob verschieden untergärige Hefen wirklich deutlich unterschiedliche Biere zaubern, oder ob es doch eher egal ist, was man nimmt, da die Unterschiede minimal sind.

Deshalb ein kleiner Vorversuch:
Ein Sud von Ende August (Red-X-Versuch) wurde geteilt und mit drei verschiedenen Hefen angestellt: die W34/70, die S-23 und die Wyeast 2308. Für die 2308 hab ich mich entschieden, weil die angeblich identisch mit der Doemens 308 ist, die es als Trockenhefe im Pfundpäckchen gibt.
Angestellt wurde mit gut ausreichender Hefe bei rund 8°C Würzetemperatur, vergoren wurde bei 8°C Raumtemperatur.

Fazit: deutlicher Unterschied in den drei Bieren! Ich hoffe, Ingo, dem ich die drei zum Testen geschickt habe, kann da etwas genaueres dazu schreiben,bzw. meine Ergebnisse bestätigen. Alle drei haben ähnlich lange gebraucht die Würze zu vergären, haben gut sedimentiert und recht klare Biere geliefert, die sich aber geschmacklich deutlich unterscheiden.
S-23: trotz der kalten Gärführung ist das Bier deutlich fruchtig. in einem Hellen möchte ich das nicht haben, in einem Dunklan, oder Dunklen Bock kann ich mir das aber recht gut vorstellen.
W34/70: Das Arbeitstier der Hobbybrauerwelt hat gute Arbeit geleistet und ein vernünftiges Ergebnis abgeliefert. Im direkten Vergleich zu den anderen beiden wirkt das Bier aber "etwas rustikal und grob".
Wyeast 2308: Für mich persönlich der klare Gewinner dieses kleinen Vorversuchs. Sie hat ein sehr viel "reineres und feineres" Bier produziert als die anderen beiden, sehr neutral, ohne die Fruchtigkeit der S-23 und ohne dem "Groben" der W-34/70
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Biertrinker
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 11:00  
Hi Rudi,

kannst du das mit der w34/70 näher erläutern? Was meinst du mit rustikal und grob?

Meine Biere mit der w34/70 finde ich bis jetzt eigentlich immer sehr ausgewogen und rein.

MfG
Marco
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 11:10  
:thumbup: .... Da kann ich Marco nur zustimmen...W34/70! ...my only One!!.... :thumbup:


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 11:18  
> Ein Sud von Ende August...vergoren wurde bei 8°C Raumtemperatur.
Beeindruckend kraftvolle Klimaanlage! ;)

René (flying) hatte mal zur Lallemand Danstar Diamond recherchiert und das scheint ebenso die Doemens #308 zu sein.
Ich finde diese Hefe auch sehr gut, sie ist aber relativ zickig, braucht guten Starteraufwand und kommt erst in zweiter Führung auf Touren.
...interessant wäre bei einem Vergleichstest auch, ob es Unterschiede gibt in den Bieren der ersten Führung (also Anstellen direkt nach dem Rehydrieren der Hefe) oder in einer späteren Führung.

Ein weiterer Kandidat, der mir auch gut gefällt, ist die S-189 von Fermentis. Macht wieder ein bißchen anderes Bier, als die 308 oder W-34/70.

Bei der W-34/70 hatte ich regelmäßig zu süßliche Biere. Sie soll ja der Wyeast 2124 Bohemian Lager entsprechen.
Ich hatte die 2124 auch schon vor Jahren mal bei einem Maibock und das Bier kam ähnlich zu süß daher, wie mit der W-34/70 Trockenhefe.
Da ich bei W-34/70-Bieren irgendwie oft (zu) viel Restextrakt bei meinen Suden bemerke, gefallen mir 308 und S-189 dabei besser.
...die Verhältnisse können bei anderen Hobbybrauern wieder anders sein. Ich finde zu süße Maiböcke zu "schwer" zu trinken, deshalb ist die W-34/70 einfach nichts für mich.

Ein Versuch mit Mauribrew Lager steht noch aus.
Ich möchte dabei - wegen der günstigen Pfundpackung - mal ordentlich mit 100g Trockenhefe auf 20ltr Würze anstellen. :)

Uwe
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 12:09  
@Biertrinker und Maddin75: Versteht mich nicht falsch, die W34/70 hat ein gutes Bier gemacht, ich hab Sie schon mehrmals genommen und war immer zufrieden, aber im direkten Vergleich zur 2308 hat sie doch verloren.

@Uwe: Die 8°C waren natürlich nicht aufs Zehntel genau konstant, war ein großer Kühlschrank ohne Extra-Steuerung. Es waren aber jeweils gute 20l Anstellmenge, die ja doch eine gewisse thermische Trägheit mitbringen, und somit sind die 8°C nicht so abwegig. Also scheint es zu stimmen, dass Wyeast 2308 und Doemens 308 die gleichen Stämme sind?! Ich habe mit der 2308 natürlich einen Starter gemacht. Ob sich die Doemens 308 direkt aus der Packung anders macht, als schon mal geführt oder wenigstens schon mal angefütterte 308 oder die 2308 wäre natürlich interessant. Werde ich vielleicht mal testen...


[Editiert am 29.12.2013 um 12:14 von Rudiratlos]
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 29.12.2013 um 12:32  
So, der Vorversuch war also schon mal vielversprechend. Also mit Tatendrang zum eigentlichen Hauptversuch:

Schüttung, Maischearbeit und Hopfung: 85% Pilsener und 15% CaraHell, dazu etwas nicht mit reingerechnetes Sauermalz in Haupt- und Nachguss für die Restalkalität. Ich weiß, 15% Cara liest sich vielleicht etwas viel, aber ich wollte es einfach mal ausprobieren. Wegen des hohen Cara-Anteils hab ich die Maischearbeit auf viel vergärbaren Zucker ausgelegt, eine Dickmaische-Dekoktion musste auch noch sein. Gehopft wurde mit Saazer, das meiste in die Vorderwürze, bisschen was in den Whirlpool. Ausgeschlagen wurde mit ca. 11,5°P.

Hefen und Gärführung: Der Sud wurde gefünftelt, zu je knapp 15l. An die Arbeit durften sich dann auch fünf Hefen machen: W-34/70, S-23, S-189, Wyeast 2308 und Mauribrew Lager. Die 2308 wurde 2 Tage lang angefüttert, bei den Trockenhefen kamen jeweils 3 Päckchen zum Einsatz, kurz vorher rehydriert. Es wurde also mit recht hoher Pitching-Rate ( über 2g/l!) angestellt! Zuerst wurde belüftet, Anstelltemperatur waren so 7-8°C, vergoren wurde bei 8-9°C Raumtemperatur, wobei es nach dem eigentlichen Ende der sichtbaren Hauptgärung etwas wämer wurde (ca. 11°C). Alle Hefen sind gut angekommen, am schnellsten waren die von Fermentis (innerhalb 24h). Die 2308 und Mauribrew haben beide etwas länger gebraucht (waren aber am 2. Tag auch deutlich erkennbar da). Die Gärung verlief zügig, nach 14 Tagen war definitiv jede Hefe durch (wer da jetzt am schnellsten war, kann ich nicht so genau sagen, da ich nicht jeden Tag nachschaue/messe).

Gestern wurde mit Haushaltszucker auf ca. 5g Co2/l aufgespeist (den Zucker mit eingerechnet sind dann ziemlich genau 12°P Stammwürze). Erste Erkenntnis: Bis auf die Mauribrew haben alle sehr gut sedimentiert, aber auch bei der Australierin wars in Ordnung. Zu den Vergärungsgraden kann ich noch nix sagen, habe gestern nicht gemessen.

Fortsetzung folgt...


Edit: ganz vergessen: hab zwar nicht gesondert drauf geachtet, aber ein besonderer Schwefel-Stinker war keine der Hefen.


[Editiert am 29.12.2013 um 12:53 von Rudiratlos]
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2013 um 14:18  
Ok, dann werde ich auch mal ein Sud aufteilen und lasse die beiden Hefen gegeneinander antreten.

Kannst du den Unterschied etwas besser beschreiben?

MfG
Marco
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2013 um 15:24  
Ich hab die s-23, w34/70 und brewferm Lager schon mal gegeneinander antrteten lassen.
Resultat: s23 zu Fruchtig, Brewferm lager für den Gulli und klarer Testsieger war die w34/70. :thumbup:
Trocken (80%EVG) und Reiner Lagergeschmack.
Was gibt es für brauchbare Alternativen?
Sind Flüssighefen wirklich besser so wie viele hier beschreiben?

Mädlein

Edit. Maddin...(diese scheiss rechtschreibvorschläge.. :o :mad: ).


[Editiert am 30.12.2013 um 15:27 von Maddin75]



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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2013 um 16:42  

Zitat von Maddin75, am 30.12.2013 um 15:24

Was gibt es für brauchbare Alternativen?


Eben genau dieser Frage möchte ich auf den Grund gehen. Die Fruchtigkeit der S23 und das zuverlässige Arbeitstier W34/70 kennen hier im Forum praktisch jeder, die S-189 und die Mauribrew sind da schon deutlich unbekannter, vielleicht weils die S189 auch erst ab der 100g-Packung gibt?
Und von der Doemens 308 und der Diamond Lager habe ich hier im Forum bisher nur gelesen, dass sie das trockene Pendant zur Wyeats 2308 sein sollen, sonst praktisch nix.
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2013 um 17:33  

Zitat von Rudiratlos, am 29.12.2013 um 10:43
Ich hoffe, Ingo, dem ich die drei zum Testen geschickt habe, kann da etwas genaueres dazu schreiben,bzw. meine Ergebnisse bestätigen.


das wetter in der nase klaert sich, anfang naechstes jahr werde die verkostung machen.

Ingo


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Elektrowok
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red_folder.gif erstellt am: 30.12.2013 um 22:11  

Zitat von Rudiratlos, am 30.12.2013 um 16:42
vielleicht weils die S189 auch erst ab der 100g-Packung gibt?

Ich glaube sogar nur als 500g-Packung.
Das macht aber nichts, weil es denselben Stamm von White Labs als "#885 Zurich Lager" für 7€ die Phiole gibt, wenn auch nur im September und Oktober.
Es ist der Stamm der Brauerei Hürlimann aus Zürich, die es heute nur noch als Marke gibt.


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Gut Sud,
Moritz
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Buze
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red_folder.gif erstellt am: 1.1.2014 um 14:59  
Kann mir jemand sagen wie ich mir das Geschmacksprofil der S-189 vorstellen kann?

MfG
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2014 um 15:35  

Zitat von Buze, am 1.1.2014 um 14:59
Kann mir jemand sagen wie ich mir das Geschmacksprofil der S-189 vorstellen kann?

MfG



Schon über ein tag vergangen, und noch keine Antwort auf die Frage! Das wundert mich jetzt schon ein wenig! Ist die Hefe hier im Forum wirklich so unbekannt?

In 6 Wochen kann ich was genaueres dazu sagen, jetzt mal nur soviel: beim Abfüllen roch sie recht gut, ohne fruchtige Noten, ich bilde mir aber ein, dass ich im Vergleich zu den anderen eine eher "getreidige" Note feststellen konnte.


Kleines Zwischenfazit meines in der Nachgärung befindlichen Tests:
Die Wyeast 2308 ist ein Sedimentationswunder! Durch die Flasche scheint das Bier jetzt schon sehr klar zu sein. Hoffentlich läuft da eine zügige Nachgärung ab.
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Gambrinus zu Borbetomagus
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2014 um 15:49  
Natürlich habe ich mit der S189 schon gebraut, Rudi. Ich würde sagen sie legt den Malzkörper in den Vordergrund. Weyerman benutzt sie hauptsächlich für Böcke usw. Ich übrigens auch.

Man bekommt sie auch in 11,5 gr. Packungen

http://www.ludwigs-sudhaus.de/Trocken-Bierhefe-SAFLAGER-S-189 -115-gr/de


[Editiert am 2.1.2014 um 15:50 von Gambrinus zu Borbetomagus]



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Kraeusenpils
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red_folder.gif erstellt am: 2.1.2014 um 16:43  
moin,

also, ich bin auch noch auf der suche nach einer idealen UG hefe für ein norddeutsches, trockenes pils. die w34/70 finde
ich auch zu malzig, trotz langer rasten. da passt mir die notti schon besser, eigentlich ja eine OG hefe, der fehlen die schwefelnoten leider
auch komplett. geht fast als pils durch.

an flüssighefen trau ich mich nicht mehr so ran bei UG, wegen der schleppenden angärung im vergleich zu
trockenhefen.

dachte, die s189 könnte einen versuch wert sein, aber so eindeutig find ich die forumsmeinung hierzu auch
nicht.

viele grüße
Kräusenpils
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Seed7
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 22:20  
Der liebe weinachtsmann mit namen Rudi hat mir ein schoenes paket mit drei bieren besorgt. Danke danke! Drei biere wobei nur die hefe unterschiedlich ist. Die flaschen sind nicht beschriftet, nur die kronkorken haben eine andere farbe. Die farben werde ich benuezen um die biere hier zu indentifizieren.

Schwarz

Einen leichten pscht beim oeffnen. Rotbraunes bier mit beigem schaum, feinporig und stabil, geht langsam zu einer duennen bleibenden schicht ineinander, laest dabei eine schoen zeichnug am glass. Das bier hat eine leichte (kalte?) truebung.

Es riecht malzig. Fast keine fruchtigkeit oder hefe profiel war zu nehmen, vielleicht eine ganz leichtes schwefel. Kein hopfen aroma.

Im geschmack malzig und dunkel mit einer langen angenehmen bitterheit vom malz und hopfen. Voller geschmack, nicht mund klebend. Gute carbonisierung.


Silber & Weiss

Diese biere sind 'fast' identisch, etwas mehr psscht bei dem oeffnen. Wenig grobporigem scham der schnell nachlaesst ohne zeichnung am glas. Die biere haben eine leichte (kalte?) truebung.

Es richt frisch, ein wengig malzig, zitrus, Silber hat anfangs noch was leicht muffiges. In der nase fast keine fruchtigkeit oder hefe profil war zu nehmen. Kein hopfen aroma.

Im mund ist es deutlich duenner, weniger vollmuendig wie das schwarze. Trocken. Sehr frisch sogar biss leicht sauerlich. Weniger bitter und es bleibt ein leicht sauerliche nachgeschmack. Erst bei dem aufwaermen vom bier zeigen sich der hopfen. Einen zitrus hopfen (?), der sich bei silber mehr zeigt und harmonischer im bier eingebunden wirt. Auch erst bei dem aufwaeremen zeigen sich die unterschiede zwischen weiss und silber. Unterschied in nuancen wobei silber ausgewogener ist.

Fazit:
Drei biere von denen zwei nah an einander liegen. Schwartz ist ein "komplettes bier" wo der malz fuehrt aber alles in harmonie ist, auch die feinen C-noten vom hopfen. Weiss und silber sind deutlich weniger malz betont und erst bei dem aufwaermen vom bier zeigt sich wie alles in ein ander passt aber zu einer harmonie kommt es nicht.


So, was war den wass?

- schwarz: Wyeast 2308
- silber: S-23
- weiß: W-34/70

und der hopfen? Mandarina.

Sehr Persoenlich:
Die W2308 version war fuer mich die "beste" aber vermisse doch ein wenig die fruchtigkeit von der hefe. Ich weis das das bei vielen UG brauer unerwuescht ist, aber ich mag es und es ist ja eine der vier sachen die ein bier machen.

Ingo


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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 4.1.2014 um 23:41  
Danke für deine Einschätzung Ingo,
du kommst praktisch auf die gleichen Ergebnisse wie ich.
Gerade gestern hab ich die drei Biere auch nochmal direkt gegeneinader verkostet. Die Unterschiede sind mittlerweile bei weitem nicht mehr so groß wie noch vor ein paar Wochen, da hat sich viel "rausgelagert". Die S-23 hat mittlerweile einiges von ihrer Fruchtigkeit verloren. Lagerzeit mach doch einiges aus! Das Bier wurde übrigens am 29. August gebraut.
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Mediterror
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red_folder.gif erstellt am: 1.2.2014 um 00:24  
Hallo Rudiratlos,

in deinem 2 Post schreibst Du das Dir die Fruchtigkeit der S-23 für ein Helles zu stark ist, jedoch für ein dunkles passen würde.

Ich bin momentan auf der Suche nach einer passenden Hefe für ein Festbier. Soll um die 13,5 % StW haben und aus MM, Cara und Melanoidin Malz bestehen.
Dezente Hopfung einfach so ein richtig geiles Festbier halt wo mann nichtmehr aufhören kann hzu Trinken ;-)

Könntest du mir hierfür die S-23 empfehlen?
Schwanke nämlich noch zwischen S-23, Us-05, oder W34/70.

Danke schonmal

Christian


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Viddel
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red_folder.gif erstellt am: 1.2.2014 um 08:49  
Hallo Christian,
vergiss die ganzen Trockenhefen und kauf dir ein Röhrchen WLP820 Oktoberfest. Habe damit ein Festbier gebraut und es ist wirklich sehr sehr lecker! Nachteil an der Hefe ist die Sedimentation, aber das gibt sich mit der Lagerung.
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Mediterror
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red_folder.gif erstellt am: 1.2.2014 um 10:11  
Danke Viddel, ist aber leider nicht möglich, da ich ein "wenig" mehr bräuchte von der Hefe. Diese Menge würde ich im Flüssigen Bereich nicht bekommen daher Trockenhefe.


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Hopfenpeter
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red_folder.gif erstellt am: 1.2.2014 um 10:36  

Zitat von Mediterror, am 1.2.2014 um 00:24

Ich bin momentan auf der Suche nach einer passenden Hefe für ein Festbier. Soll um die 13,5 % StW haben und aus MM, Cara und Melanoidin Malz bestehen.
Dezente Hopfung einfach so ein richtig geiles Festbier halt wo mann nichtmehr aufhören kann hzu Trinken ;-)


Moin Christian,

mit Münchner, Cara und Melanoidin wird das ein ganz schön süßes, wenn nicht gar mastiges Bier geben. Ob das dann noch so süffig ist, wie du es dir wünscht, wage ich zu bezweifeln. Mein Tipp: 20% MM - 80% Pilsner/Wiener ODER 5% Melanoidin - Rest Pilsner/Wiener.
Bzgl. der Hefe: Entweder W34/70 oder besser eine passende Flüssighefe (Bavarian Lager, Oktoberfest, etc.).

Vg,

Peter
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 1.2.2014 um 11:42  

Zitat von Mediterror, am 1.2.2014 um 00:24
Hallo Rudiratlos,

in deinem 2 Post schreibst Du das Dir die Fruchtigkeit der S-23 für ein Helles zu stark ist, jedoch für ein dunkles passen würde.

Ich bin momentan auf der Suche nach einer passenden Hefe für ein Festbier. Soll um die 13,5 % StW haben und aus MM, Cara und Melanoidin Malz bestehen.
Dezente Hopfung einfach so ein richtig geiles Festbier halt wo mann nichtmehr aufhören kann hzu Trinken ;-)

Könntest du mir hierfür die S-23 empfehlen?
Schwanke nämlich noch zwischen S-23, Us-05, oder W34/70.

Danke schonmal

Christian


Für mich persönlich muss ein Festbier süffig und auf jeden Fall untergärig sein. Deshalb würde ich als Basis der Schüttung Pilsener nehmen, und dann halt noch bisschen MüMa, Cara oder Mela, aber nicht zu viel davon.
Bei der Stammwürze würde ich nicht über 13°P gehen. Da unsere Hobbybrauer-Biere ja nicht filtriert werden, sind sie im Mund sowieso deutlich voller als ein filtriertes Kaufbier, zumindest ist das meine Erfahrung. Bei zu hoher Stammwürze kann da die Süffigkeit leiden, und das Bier wird zu "fett".

Wie schon geschrieben: bei der Hefe auf jeden Fall untergärig und ausreichend viel Anstellmenge. Ich braue neben Weizen zwar ausschließlich UG, da OG hier einfach niemand trinkt, aber meine Brauerkarriere ist doch erst ein Jahr alt, so dass ich da noch nicht so viel Erfahrungen sammeln konnte. Ich meine aber bemerkt zu haben, dass mit zunehmender Lagerung der Eigen-Charakter der Hefe immer weiter zurücktritt, und das Bier immer "klarer" und "reiner" wird. Erst kürzlich habe ich wieder die drei aus dem oben erwähnten "Vorversuch" gestestet (2308, S23, W3470, sind jetzt 5 Monate seit Braudatum). Mittlerweile sind die Unterschiede wirklich sehr gering. Anfangs war das Bier mit der 2308 das deutlich bessere, mittlerweile haben die anderen aber aufgeholt und die Unterschiede sind marginal (siehe auch die Einschätzung von Ingo). Zu dem anderen Test kann ich noch nix sagen, werde da nächstes Wochenende mal einen ersten direkten Vergleich wagen.

Was ich dir also aus meiner bisherigen Erfahrung empfehlen kann: Wenn du lange genug lagern willst (würde sagen so ab 12 Wochen aufwärts), dann ist die W34/70 oder auch S23 absolut verwendbar. Wenn du schon nach 8 Wochen trinken willst, würde ich die 2308 empfehlen (ist halt flüssig und teuer). Zu den anderen Trockenhefen kann ich leider noch nix sagen. Nächstes Wochenende könnte ich dazu mehr sagen...
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Viddel
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red_folder.gif erstellt am: 3.2.2014 um 09:29  

Zitat von Mediterror, am 1.2.2014 um 10:11
Danke Viddel, ist aber leider nicht möglich, da ich ein "wenig" mehr bräuchte von der Hefe. Diese Menge würde ich im Flüssigen Bereich nicht bekommen daher Trockenhefe.


Also ich weiß ja nicht was bei dir "ein wengi mehr" ist, aber bei mir haben 2 Röhrchen gereicht um 170 Liter anzustellen (mit Starter natürlich).
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Rudiratlos
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red_folder.gif erstellt am: 15.3.2014 um 09:43  
So, das Bier ist jetzt gute 10 Wochen in der Flasche, und sollte nun langsam "fertig" sein. Daher nun ein weiter Zwischenbericht zu Geschmack und Vergärungsgrad.
Wie schon geschrieben hatte die Anstellwürze ca. 11,5°P. Bei Einrechnung des Speise-Zuckers kommt das Bier also auf runde 12°P Stammwürze.

Scheinbare Vergärungsgrade, gemessen nach Entgasung durch einen Kaffeefilter mit meiner 0-7-Spndel:
Wyeast 2308: 2,4°P
Mauribrew Lager: 3,0°P
Fermentis S-189: 2,5°P
Fermentis W-34/70: 2,3°P
Fermentis S-23: 2,3°P

Die Wyeast- und die Fermentis-Hefen liegen also recht nah beieinander bei 79-81% Vergärungsgrad. Die Mauribrew hat da deutlich weniger geschaft.


Zum Geschmack:
- Sowohl mir persönlich als auch anderen Verkostern hat die Wyeast 2308 am besten geschmeckt. Die hat ein gutes rundes, geschmacklich klares und reines Bier gemacht, ohne störende Nebengeräusche.
- Die Mauribrew wurde von einigen als leicht säuerlich bewertet. Wegen des höheren Restextrakts natürlich etwas voller und daher Geschmackssache. Ich persönlich finds ganz gut. Von jemand anders, der lieber vollere Bier mag sogar die favorisierte Hefe, andere fanden es OK, aber nicht überragend. Geschmackssache halt...
- Platz 2 geht für mich und auch die anderen Tester an die S-189: Gutes, rundes Bier, wenn auch nicht ganz so rein wie die Wyeast.
- Und nun die Platzhirschen S-23 und W-34/70: beide sind sehr ähnlich, die S-23 wirkt vielleicht minimal fruchtiger als die W-34/70, ein großer Unterschied ist aber nicht zu finden. Liegt vielleicht an der eher tiefen Angärtemperatur? Für mich persönlich und die meisten Tester teilen sich beide den letzten Platz, aus einem einfachen Grund: beide Biere sind betont bitter. Hier wurden also die Ergebnisse meines ersten Tests, in dem ich die W-34/70 als "rustikaler" bezeichnete bestätigt. Wers betont bitter mag, für den sind die beiden das richtige. Meine persönliche Wahl sind die beiden aber nicht, ich mags nicht so kantig.

Zwischenfazit:
- Ich denke, einiges wird sich noch rauslagern und die S-23 und W34/70 werden sicher noch etwas runder. Daher wird in ein paar Wochen nochmal verkostet.
- Mein Favorit ist und bleibt die 2308. Da heists jetzt dann testen, ob die Doemens 308 tatsächlich identisch ist mit der Wyeast.
- Die Mauribrew werde ich wegen ihrer Eigenschaften demnächst nochmal verwenden. Ich verspreche mir da ein sehr leichtes, aber nicht leeres, erfrischendes Schankbier für den Sommer.



Zu guter letzt für den, der sich selbst ein Bild machen will:
Gerne verschicke ich ein paar Pakete an testfreudige Foristen mit je einer Flasche 0,5l der 5 Biere (so um die 5 Pakete könnte ich maximal abgeben).
Bedingung: Kostenübernahme (ca. 10-11€, zusammengesetzt aus Porto, Flaschenpfand und PTZ-Flaschenkarton) und Einschätzung/Verkostungsbericht in diesem Faden. Wer ohne öffentliches posting hier dabei sein will: kein Problem, dann per PN an mich, und ich veröffentliche das Ergebnis hier anonym.
Also: wer testen will, soll sich bei mir melden.
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