Moin, Heiko,
die Viecher sind gestern bei mir eingetroffen, vielen Dank! Diesesmal hat
es geklappt (tolle psychedelische Verpackung übrigens...
Ich habe sie mir eben mal im Übersichtsmikroskop angeschaut. Die Bestimmung
war etwas schwierig, da die Biester etwas geplättet waren und wichtige
Bestimmungskriterien wie Fühler und Beinchen nicht mehr zu erkennen waren,
trotzdem bin ich mir relativ sicher, daß mit den verbliebenen Merkmalen wie
Körpergröße (1,3 mm), Körperform, Farbe (bräunlich-metallisch-irrisierend),
Körperringe, Stellung (seitlich und schwarz) und Form der Augen, Kopfform
(rundes Dreieck) es möglich ist, die Art zu bestimmen.
Wie schon mal gesagt, ich bin kein Experte, bin mir aber trotzdem recht
sicher, daß es sich um sog. Moderkäfer handelt. Davon gibt es botanisch
gesehen zwei Arten: Cartodere filum und Cartodere elongata, wobei elongata
die wohl verbreitetere Form ist. Ich bin aber der Meinung, daß es sich bei
den vorliegenden Exemplaren um Cartodere filum handelt.
Wie auch immer, der Name deutet schon an, daß sich diese klitzekleinen
Käfer an muffigen Orten sehr wohl fühlen (an schimmelnden Materialien
organischen Ursprungs wie z.B. alten Tapeten, Stoffresten, Teppichen etc.),
also lieben sie natürlich auch Malz…I
ch weiß zwar nicht, wie Du Dein Malz lagerst, aber aus meiner beruflichen
Erfahrung heraus weiß ich, daß derart kleine Viecher fast immer einen Weg
ins Innere einer Verpackung finden, auch durch kleinste Gänge. Also, am
besten in wirklich dicht schließenden Gefäßen, optimalerweise mit
Schraubdeckel wäre mein Vorschlag.
EDIT: Ich habe jetzt dochmal zwei Bildchen hochgeladen, da ich mich
erinnert habe, daß es hier im Forum doch den einen oder anderen Biologen
gibt.
Auflicht
Durchlicht
Soweit meine Erkenntnisse. Ein Foto könnte ich zwar machen, aber da eben
einige Körperteile fehlen, macht das m.E. nicht wirklich viel Sinn.
Beste Grüße und hoffentlich hast Du nie wieder Ärger damit!
Michael
[Editiert am 19.1.2010 um 10:52 von tauroplu]
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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag