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Autor: Betreff: Hefe Mikroskop Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 15:41   Zitat von flying, am 25.2.2011 um 13:13 Hi Mikroskopierer, kann man Fremdhefen erkennen? Ich meine wilde Hefen. Hanseniaspora Uvarum, Brett., Toluaspora, Candida, Pichia, u.s.w. Laktos wird man ja wahrscheinlich erkennen können... m.f.g René Kann man ohne weiteres mfg Doppel ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 25 Earl Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 16:03   Hallo, leider gingen bislang die älteren Beiträge recht bald verloren. Daher stelle ich mal all meine Hefebilder erneut rein. Alle sind mit einem Bresser Schülermikroskop gemacht. Faszinierend finde ich die Möglichkeit, ganz einfach zwischen toten und lebenden Zellen unterscheiden zu können. Damit lässt sich die Vitalität einer Hefe per Mikroskop exakt bestimmen. Längliche Zellen, die aneinander hängen, stammen von einer OG Hefe ab. UG Hefen sind Einzelgänger und kugelig rund bis leicht oval. Essigbakterien lassen sich gut erkennen. Milchsäurebakterien habe ich noch keine beobachtet. Es gibt aber bestimmte Färbemethoden. Eindeutig untergärige Hefe Die blauen Zellen sind tot. Fragwürdige Hefe, die mir zugeschickt wurde. Wahrscheinlich ober- und untergärig gemischt Untergärige Hefe Zum Abschluss mal was ganz anderes. Lupolin: Lupolin unter der Ölimmersion: Leider war eine Hopfenbestimmung anhand des Lupolin mir nicht möglich. Ob eine Unterscheidung von Hefestämmen mit einem einfachen Lichtmikroskop zweifelsfrei geht, mag ich ein wenig zu bezweifeln. Interessant wäre es aber schon. Gruß, Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer Antwort 26 tauroplu Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: Online Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 16:46   Coole Bilder, Earl, vielen Dank! Bei welcher Vergrößerung hast Du die fleißigen Gesellen denn beobachtet? Greets Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“ Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag Antwort 27 flying Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 17:12   Hi Earl, super! Genau so hab ich mir das gedacht. Danke! Eine Hefe würde ich sofort wiedererkennen (Die Grinsehefe mit der Fliege auf dem ersten Bild) m.f.g René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden" (John Ciardi) Antwort 28 Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 19:03   Und diese Zellreste oder wie ihr das nennt kann man mit KOH lösen (weil Eiweis) und dann hat man klare Bilder. ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 29 Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 19:06   netter Oxalatkristall also langt das Bresser. Besser ist das Bresser ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 30 Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 25.2.2011 um 19:12   Und bei den angeblichen Stäbchen möcht ich auch ein Veto einlegen (sorry) sieht mir eher nach einfachen Schimmelsporen bzw. Schimmelfasern aus. Stäbchen sind kleiner und schmaler einzeln oder in langen Ketten aneinander wie ne Ziegelsteinmauer bin begeistert von den Bildern) [Editiert am 25.2.2011 um 19:13 von Doppelmeter] ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 31 Earl Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 08:52   Die meisten Bilder hatte ich mit 320-facher Vergrößerung gemacht. Das letzte Bild (Lupolin) muss mit 1000- oder 1600-facher Vergrößerung gemacht worden sein. Eher wohl 1000-fach. Mein Mikroskop hat 3 Objektive (5x / 20x / 100x = Ölimmersion) und 3 Okulare (5x / 10x / 16x). Daraus ergeben sich Vergrößerungen von 25-80, 100-320 und 500-1600. Um die Vitalität der Hefe festzustellen oder zwischen OG und UG zu unterscheiden, ist eine 320-fache Vergrößerung völlig ausreichend. @ Doppel, ich hatte mich schon immer gefragt, was diese Kristalle zu bedeuten haben. Ich sehe sie öfter mal, hab sie aber selten fotografiert. Oxalat, wo kommt das her? Schimmelsporen könnten die länglichen Gebilde gut sein. Ich hatte auch schon mal daran gedacht, jetzt glaube ich es auch. Die Hefe war eine angeblich mehrere Jahre alte Kochsalzhefe. Das konnte ich aber kaum glauben, da die Hefe nach Methylenblaufärbung noch zu mehr als 90% vital erschien. Danke für den Tipp mit der KOH, wird demnächst ausprobiert. Gruß, Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer Antwort 32 Hefeknuddler Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 11:23   Hallo, superspannendes Thema. Habe aus einer alten Arztpraxis noch ein ausgeliehenes Mikroskop im Regal stehen das aber noch seiner Verwendung harrt, und wegen mangelndem Wissen nur dumm rum steht - aber was nicht ist kann ja noch werden! @Vali: wäre auch an deinem Skript interessiert (deine Mail und dein PM sind übrigens nicht aktiviert) @all: Könnt ihr Literatur empfehlen, mit der man in diesen Bereich einzusteigen kann (Mikroskopie allgemein, zu Mikrobiologie im Besonderen)? Grüße Davide P.S.: MB=Methylenblau, KOH=? ____________________ Antwort 33 flying Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 11:26   KOH=Kaliumhydroxid=Kalilauge ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden" (John Ciardi) Antwort 34 grimbart Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 19:05   Hallo, hab mir das Angebot auf mal angeschaut und was zusammengestellt. Vielleicht kann sich ein Vollprofi mal dazu äußern ob das so passen würde. Habe bisher auch noch kein anderes Mikroskop mit besserem Preis/Leistungsverhältniss finden können. Vielleicht jemand anders? Das 16x Okular hab ich mit dazu genommen, weil wir seinerzeit (MB, Brauerei) zum Mikroskopieren von Hefe nebst "Hausflora" im Dunkelfeld eine 630fache Vergrößerung verwendet hatten. Modell MTX-2000 249,95 EUR binokular mit 45°-Einblickwinkel 2 Weitfeld-Okulare: WF10x/20mm 2 Weitfeld-Okulare: WF20x/10mm Kugelgelagerter Revolver 4 achromatische Objektive: 4x, 10x, 40x und 100x (Öl) Vergrößerung 40-2000x Kreuztisch, Halogen-Beleuchtung, Abbe-Kondensor Dunkelfeld Kondensor - trocken Numerische Apertur: NA 0.9 84,95 EUR Ein Dunkelfeldkondensor ist ein optischer Lichtsammler für die Dunkelfeldmikroskopie. Der Kondensor lenkt die Beleuchtung seitlich auf das zu beobachtende Objekt, damit kein direktes Licht in den Beobachtungsgang trifft. Bei transparenten, farblosen Präparaten ermöglicht der Dunkelfeldkondensor eine deutliche Kontraststeigerung und optimale Auflösung. Das Objekt erscheint hellgesäumt auf schwarzem Untergrund. 2x Weitfeld-Okular für Mikroskope 16x/23.2mm 49,98 EUR Zusammen 384,88 EUR Zitat von Doppelmeter, am 25.2.2011 um 19:12 Stäbchen sind kleiner und schmaler Habe ich auch so in Erinnerung. KOH haben wir auch verwendet. @Vali Hätte auch Interesse an dem Skript. Grüße Christopher ____________________ Antwort 35 hoepfli Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 19:30   @vali Danke für das Skript, sehr informativ! Gruß Volco Antwort 36 flying Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 26.2.2011 um 20:11   Hi Earl, Zitat: Oxalat, wo kommt das her? dank Doppelmeter weiß ich jetzt auch, wie Oxalatkristalle aussehen und warum sie Gushing erzeugen! Meines Wissen entstehen diese Kristalle hauptsächlich bei Fusarienbefall des Malzes (das sind vielleicht die Schimmelsporen/fasern auf Deinen Bildern?). Die Fusarien scheiden Oxalsäure aus, die widerum mit Calzium zu Calziumoxalat reagiert. Absolut wasserunlöslich und sehr schlecht fürs Bier. Gushing droht @Doppel, ist das ein typischer Oxalatkristall? Also in etwa so groß wie eine Hefezelle. Könnte man durchs Mikroskopieren schon im Vorfeld feststellen, ob das Bier später mal zum Gushing neigt? m.f.g René [Editiert am 26.2.2011 um 20:24 von flying] ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden" (John Ciardi) Antwort 37 Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 27.2.2011 um 00:28   Zitat von flying, am 26.2.2011 um 20:11 @Doppel, ist das ein typischer Oxalatkristall? Also in etwa so groß wie eine Hefezelle. Könnte man durchs Mikroskopieren schon im Vorfeld feststellen, ob das Bier später mal zum Gushing neigt? m.f.g René Ja! Eigentlich nicht! Wäre auch zu aufwendig. Wenn bei der Handbonitierung (Händische Sichtung des Malzes) Pilze (Fusarien od. Rot- Schwarzschimmel) auffallen kann man mit einer Calziumchloridgabe beim Einmaischen bzw. beim Würzekochen kurz vor dem Ausschlagen dem Gushing gegensteuern. mfg Doppel [Editiert am 27.2.2011 um 00:29 von Doppelmeter] ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 38 Jan E Member Beiträge: 90 Registriert: 9.10.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 27.2.2011 um 08:32   @ Grimbart Ich grundsätzlich scheint dies ein ordentliches Gerät zu sein- aber Vergrößerungen über 1000x brauchst Du nicht anzustreben , da das Bild kaum noch scharf zu stellen ist. Man spricht von einer "leeren Vergrößerung". Mehr Information ist nicht mehr herauszuholen. Sinnvoll wäre eher eine Einrichtung für die Phasenkontrastmikroskopie. Ich weiß aber nicht, wie teuer das bei so einem besseren Amateurgerät ist. Bei meinem alten "Schülermikroskop" war das dabei. Man benötigt einen speziellen Kondensor und ein spezielles Objektiv. Zum Thema Literatur: Es gibt ein Buch von Haug "Leitfaden der mikroskopischen Technik", erschienen im Thieme- Verlag. Allerdings gibt es nur noch gebrauchte Exemplare, zu noch recht stolzen Preisen. Ich werde mal sehen, ob ich eine Zusammenfassung des Themas "Hefen/ Schimmelpilze" schreiben kann. Gruß, Jan Antwort 39 Vali Senior Member Beiträge: 107 Registriert: 12.8.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 28.2.2011 um 16:16   @ Grimbart: spar die 50€ für die 16x-Okulare, die 10er reichen aus! Kann dir nichts schicken, wenn ich deine Mailadresse nicht habe. MfG, Vali Antwort 40 kerosin Senior Member Beiträge: 391 Registriert: 3.8.2007 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 28.2.2011 um 18:25   @Vali, kannst du mir dein Skript auch zusenden? Herzlichen Dank mit Brauergruss Samuel Antwort 41 Earl Posting Freak Beiträge: 824 Registriert: 14.6.2005 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 28.2.2011 um 20:01   Hi Vali, ich habe auch ein großes Interesse am Skript. Könntest Du mir das auch zusenden. Herzlichen Dank vorab. Gruß, Earl ____________________ PS: HIER gehts zur Tauschbörse für Hobbybrauer Antwort 42 Doppelmeter Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 28.2.2011 um 20:35   mir bitte auch Danke Vali mfg Doppel ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!" Antwort 43 hoepfli Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 28.2.2011 um 21:13   Habe heute mal zwei verschiedene Hefen unter 2 verschiedenen Mikros gehalten. Leider kam ich an die sehr gute Qualität der Bilder von Earl nicht heran, deshalb möchte ich Euch davor verschonen. Ich werde es weiter versuchen, melde mich später wieder. Gruß Volco Antwort 44 hebi_19 Senior Member Beiträge: 181 Registriert: 23.11.2008 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 18.3.2011 um 12:25   auch ich hätte großes Interesse an dem Skript. email: dh4nwg(äht)gmx(Punkt)de Habe ein älteres Steindorff Mikroskop - das Immersionsobejktiv ist wahrscheinlich defekt, aber das 40/0,65 gibt recht gute Bilder. Muss es demnächst mal auf LED-Beleuchtung umbauen. Habe mal Hefe aus der spontanen Gärung von Holunderblütensekt fotografiert - muss die Bilder mal raussuchen und hier reinstellen. Eine SEHR GUTE und KOSTENFREIE Literatur zu "Mikroskopie allgemein" ist die Mikrofibel: http://www.mikroskopie-muenchen.de/mikrofibel.pdf überhaupt steht unter ".mikroskopie-muenchen.de" sehr viel Wissenswertes. Grüße aus Franken vom Hebi ____________________ Prüfet Alles und das Gute behaltet !!! Antwort 45 Hefeknuddler Senior Member Beiträge: 288 Registriert: 6.2.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 18.3.2011 um 22:00   Hi Hebi super Link Vieeelen Dank Gruß Davide ____________________ Antwort 46 hoepfli Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: Offline Geschlecht: erstellt am: 18.3.2011 um 22:59   So ich füge das hier nochmal an den richtigen Platz ein. PHP-Quelltextbereich einfügen: <?php He Davide, wenn ich deinen Alias Heffknuddler lese zum Thema Hefe Mikroskopie dann trifft das die Faust auf, ins Auge., viel Spaß beim knuddeln, Prost bei einem "Efes" Pilsner aus Berlin. Was ist das für ein Bier, gab es im Sixpack zu 0,33???  ?> Antwort 47

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