Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2012 um 22:06 |
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Hi, liebe Leut!
Mindestens 1 x je Monat schnappe ich irgendwo diese Lebensweisheit auf,
nämlich die, daß man beim Biertrinken nur deshalb ständig an
die Hecke rennen muß, weil man dummerweise irgendwann damit angefangen hat.
Die Logik dieser Aussage erschließt sich mir bis heute nicht. Mir ist
eigentlich klar, daß wenn ich viel Flüssigkeit zu mir nehme, ich auch etwa
ebenso viel wieder in die Welt entharnen muß (zum Leidwesen der Hecken
natürlich...),
bei Alkoholgenuß ja bekanntermaßen etwas mehr, was den Nachdurst erklärt.
Mich interessiert:
1. ist da vielleicht doch etwas dran? Welche wissenschaftl. Erklärung
steckt dahinter?
2. kursiert diese Weisheit nur regional in Norddeutschland?
Auf Eure Meinungen freut sich
André
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 3.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2012 um 22:23 |
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Hey,
also es handelt sich dabei um keine rein norddeutsche Weisheit.
Bei uns im bergigen Süden (BaWü) sind viele der gleichen Meinung.
Ich glaube es handelt sich um eine Kausalitätsverwechslung. Mann muss nicht
öfters auf´s Klo wenn man einmal geht.
Der Körper reagiert mit Harndrang, wenn die Blase zu einem gewissen Maße
gefüllt ist. Es handelt sich also um ein rein mechanisches Problem.
Außerdem soll es sogar ungesund sein das Wasserlassen absichtlich
hinauszuzögern - wobei ich glaube, dass der Gang zum Klo noch medizinisch
tolerierbar ist.
Meines Erachtens liegt das Problem an einer anderen Stelle begraben. Wenn
man nämlich sein erstes Bier trinkt, dann dauert es eine Weile, bis
selbiges durch den Körper gelaufen ist. Trinkt man darauf jedoch
kontinuierlich weiter, so läuft der Körper nicht mehr trocken. Deshalb ist
das Zeitintervall vor dem ersten Toilettengang deutlich länger, als die
folgenden. Witzigerweise kann man das auch beim Anschwätzen beobachten. Da
läuft nämlich die Würze auch mit Zeitverzögerung aus dem Hahn.
An dieser Stelle sei noch gesagt:
Schwabenbräu ist unerreicht - fünf gesoffen, sechs gesaicht !!!
Gruß aus Schwaben,
Steffen
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2012 um 22:27 |
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Moin Andrè
Ich lese das hier und heute zum ersten Mal. Scheint also wirklich eine
regionale "Weisheit" zu sein.
An mir persönlich habe ich den beschriebenen Effekt selber bislang auch
noch nie beobachten können.
Oben Flüssigkeit rein .... Zeit läuft .... strullern.
Oben viel Flüssigkeit rein .... Zeit läuft .... mehr strullern.
Und der Nachdurst entsteht nur sekundär durch das Strullern. Primär ist er
eine Folge der Wirkung des Alkohols auf die Zellen. Denn Alkohol entzieht
den Zellen das Wasser.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 6.5.2012 um 23:46 |
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Moin, Andre,
nix da, regional, dat kenn ich auch von hier, genauer von mir. Ich brauche
zwar stets deutlich länger als alle meine Mittrinker, aber wenn ich einmal
musste, dann muss ich ständig. Vielleicht liegt das daran, dass ich gelernt
habe, gut einzuhalten, wie der Urologe so schön sagt. Das wiederum ist
immer nötig gewesen, da ich öffentliche Toiletten HASSE! Und einfach an die
Hecke pinkeln, nee, dat mach ich nich...höchstens mal irgendwo im Wald, wo
ich gut getarnt bin.
Eine wissenschaftliche Erklärung kann ich dafür nicht liefern.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 00:02 |
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Ne, das ist alles andere als eine lokale Weissheit.
Ich denke auch das sie damit zusammenhaengt das die ersten Biere eine Zeit
benoetigen bis sie " durch" sind. Danach geht's dann schneller bis man
wieder muss.
Allerdings ist der Grund des Nachdurstes und uach der Grund warum man mehr
Wasser von sich gibt wie man zu sich genomen hat nur bedingt auf den
Alkohol zurueck zu fuehren ( sonst waere es ja bei allen Alkoholika gleich)
es liegt zudem auch an Hopfeninhaltstoffen. Dazu gibt es in der Tat eine
ganze Reihe wissenschaftlicher Arbeiten. Das ganze ist nicht ganz so
einfach, genauso wenig einfach wie die enstehung des Katers zu erklaeren
ist.
Ume es mit den Worten von Prof. Piendl zu sagen" Jeder Tag ohne Bier ist
ein Gesundheitsrisiko". Wobei er auch gesagt hat:" zwei Bier sind besser
als eins, aber vier Bier sind nicht doppelt so gut wie Zwei."
Also nicht saufen sondern trinken.
Prost
Jan
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 00:41 |
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Hallo,
interessantes Thema, der Hopfen spielt da sicherlich eine gute Rolle mit,
doch hab ich da Unterschiede bei unterschiedlichen Bieren und das gleiche
Ergebnis vom morgendlichen Tee. Da kann ich die Stoppuhr stellen wann ich
rennen muß. Also gibt es da wohl andere, mehrere Gründe warum man
'muß'.
Aber wie mein Großvater immer sagte 'das zeigt das Deine Nieren
funktionieren', also laufen ist gesund, nur manchmal unangenehm.
Ich frag mich ob unter uns ein Dr. der Medizin ist der uns da mal
'aufklären' kann?
Fröhliches Schiffen,
Jörg
____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 06:53 |
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Das Thema ist offenbar weder regional, noch national. In Österreich kennt
man diese "Weisheit" auch.
Ich persönlich halte davon so viel, wie von jener "Weisheit", daß etwas,
das weniger als 20 Sekunden am Boden liegt nicht schmutzig sein kann, weil
die Bakterien ja ein bisschen Zeit brauchen um drauf zu kriechen.
Jeder Alkohol treibt den Harn (außer du erwischt einen giftigen Alkohol,
dann bist du wohl vorher tot). Ich muß bei Bier ständig aufs Klo laufen,
sobald das erste drin ist. Aber ich muss auch zugeben, daß solche
Volksweisheiten einigermaßen amüsant sind.
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 07:17 |
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Moin,
ich bin kein promovierter Mediziner, zitiere aber mal einen solchen, der
mir mal gesagt hat, dass die Leber zum Abbau jeglicher körperfremder Stoffe
(dazu zählen eben z.B. Alkohol und Koffein bzw. Teein) Wasser benötigt
wird. Dieses Wasser wird dem Körper entzogen und führt zu verstärkter Urese
(Harnabgabe). Bei Bier kommt hinzu, dass größere Flüssigkeitsmengen
zugeführt werden, die die Urese verstärken. Wenn die dann einmal in die
Gänge gekommen ist, gibt’s kein Halten mehr…ist wie mit einem Schwungrad,
einmal in Bewegung gesetzt, läuft das Ganze kontinuierlich weiter.
Gleichzeitig werden Salze aus dem Körper geschwemmt. Dieser Mangel an
Salzen – kombiniert mit zu viel Alkohol – führt dann zu dem allseits
bekannten Kater.
Gruß
Michael
[Editiert am 7.5.2012 um 07:18 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2012 um 07:48 |
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...wenn man dann noch gewisse " beschleunigende" Zusätze mit
einbraut, wie unlängst bei dem Brennessel-Bie...äh..."Gärling", dürfte das
der " Renner" werden!
Wir hatten mal einen Mediziner im Board, meine ich mich zu entsinnen...ah:
hier!
Uwe ____________________
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 26.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 08:11 |
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Ein Zivildienst-Kollege von mir (ja, es ist schon 20 Jahre her) hat sich
einmal mit Nieren-Problemen geplagt (irgend so eine Erkältungssache). Er
ist dann zum Arzt und hat ... eine Kiste alkoholfreies Bier verordnet
bekommen (der Kollege hat sie natürlich selber gezahlt).
Ob nun wegen dem enthaltenen Hopfen, oder, weil man generell viel trinken
soll und alkoholfreies Bier einem Zivi noch am ehsten anzudrehen ist..
keine Ahnung.
[Editiert am 7.5.2012 um 08:12 von Hademer]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2012 um 08:36 |
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Ich kenne dieses Phänomen unter dem Begriff "Stein'sche Regel". Ist sicher
nur ein lokaler Begriff. Meine persönliche Vermutung dazu war schon immer,
dass man das Bedürfnis zu Verschwinden mit steigender Entspannung (d.h.
Bierkonsum) eher spürt. Könnte man ja mal auslitern, aber wer will das
schon machen?
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 801 Registriert: 12.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 10:52 |
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Ok, also Alkohol wirkt diuretisch, so dass sicherlich etwas mehr
Flüssigkeit ausgeschieden wird. Doch gibt es dafür Grenzen und auch läuft
diese verlorene Flüssigkeit auch direkt wieder nach (durch weiteres
(Bier)trinken. Ist die Blase erst einmal voll und man befindet sich in
lockerer Runde, wo man gemächlich seine Bierchen trinkt, füllt man auch
kontinuierlich nach, so dass das nur solange anhält, wie man an diesem Tag
regelmäßig nachfüllt. Man hat das - wie so Vieles - wissenschaftlich
bewiesen. Ich möchte daher zu diesem Beitrag noch einen witzigen Klospruch
anbringen, der mich in meiner damaligen Stammkneipe über Jahre hinweg
begleitet hat:
"Gottsmannsgrüner unerreicht - eins getrunken, zehn
geseicht!"...was wohl irgendwie stimmt, auch wenn ich es mir
vielleicht nur einrede ...
Gruß Gunnar
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 282 Registriert: 22.10.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 10:57 |
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Das Gerstengluten Hordein wirkt harntreibend.
Mein Vater hatte Nierensteine und bekam Ende der Fünfziger von der
Krankenkasse Bier auf Rezept, mit der Auflage es warm zu trinken(bäh).
Durch die harntreibende Wirkung des warmen Bieres sollte die Nierensteine
ausgespült werden. Steinzertrümmerer per Ultraschall gab es da noch nicht.
Wenn ich also meine Nieren gut spüle ist das aktive
Gesaundheitsvorsorge.
In Maaßen.
Allzeit Gut Sud
Hopfen und Malz rein in den Hals
Jürgen
____________________ Laß den Alltag hinter Dir
entspann Dich bei einem selbstgebrauten Bier
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 11:36 |
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Vielleicht kommt noch ein gewisser psychologischer Effekt hinzu (vermute
ich mal):
nämlich "Verlegenheit!" :
Wer sich aus einer lockeren Runde heraus mit allzu kurzer Frequenz zum
Örtchen verabschiedet, behauptet einfach es läge an der Thread-Überschrift
als Schutzbehauptung,
bevor einer der anderen auf die
Idee kommt zu spotten:
"Na..., Konfirmanden-Blase, was?"
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3548 Registriert: 26.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 11:41 |
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Dann mag noch dazukommen, dass mit zunehmendem Bierkonsum das Zeitgefühl
ein anderes wird.
Cheers, Ruthard ____________________ Mein Blog: Brew24.com
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 12:18 |
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Der Spruch " Gute Biere, säufste dreie, seichste viere" ist absolut war!
Verantwortlich ist natürlich hauptsächlich der Alkohol. Er hemmt das
sogenannte antidiuretisches Hormon (ADH). Dieses Hormon sorgt dafür, das
die Pieselei in Grenzen bleibt. Wird dieses Hormon durch den Alkohol
gehemmt, muss man immer häufiger pieseln und der Pippi wird immer heller
und dünner..
Alkohol in jeder Form entzieht dem Körper Wasser, nur bei Wein und Schnaps
hält sich die Flüssigkeitszufuhr in Grenzen und irgendwann ist nix mehr da
zum strullen. Auch bei Bier ist es faktisch so, dass man 10 L saufen kann
und trotzdem dehydriert. Hier zeigt sich die Wahrheit des Spruches!
Der große Durst am nächsten Tag ist also auch bei größeren Bierkonsum
angesagt. Der übliche Kater entsteht allerdings nicht durch den Mineralien
und Wasserverlust. Ein Abbauprodukt des Alkohols ist das Acetaldehyd
welches gesundheitschädlich ist und hauptsächlich den Kater verursacht.
Das ist auch der Grund, warum Methanol (Methylalkohol) so gefährlich ist.
Hier wird der einfache Alkohol nicht in Acetaldehyd, sondern in das giftige
Formaldehyd (Formalin) umgewandelt.
EDIT: wer nach dem 12. Bier immer noch nicht pullern muss und sich noch
über die "Konfirmandenblasen" der anderen lustig macht..tjaa, der sollte
sich eventuell mal über seinen Alkoholkonsum Gedanken machen. Die Gewöhnung
an den Alkohol mindert den Effekt auf das ADH, welches in der
Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird...oder seine Nieren sind schon ziemlich
hinüber? Hier wäre der Rat von mir mal zum Arzt zu gehen..
[Editiert am 7.5.2012 um 12:35 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 12:38 |
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Wow, flying, das ist mal eine Aussage.
Wo wir beim Thema Acetaldehyd und Kater sind...wie kann es sein, dass ich
mein Leben lang noch nie einen Kater hatte. Egal wie betrunken ich am
Vortag war?
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 12:38 |
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Hallo,
ja, dieses Phänomen, bzw. Gerücht kursiert hier im Saarland auch.
Ich denke, da könnte schon was dran sein, obwohl ich es NICHT
wissenschaftlich beweisen kann.
Klar ist jedenfalls, dass sich Bier mit seinen verschiedenen Inhaltsstoffen
fördern auf die Diurese auswirkt.
Zum einem wirken Hopfenbestandteile harnfördernd, zum anderen kommt es
durch den Alkohol (genau wie durch Coffein) zu einer Hemmung der
Ausschüttung des Antidiuretischen Hormons aus dem Hypophysenhinterlappen.
(Welche enorme Bedeutung das antidiuretische Hormon aufs Wasserlassen hat,
wird deutlich, wenn es krankheitsbedingt nicht mehr ausgeschüttet wird:
Solche Patienten leiden an Diabetes insipidus und verlieren am Tag bis zu
25l Harn).
Die diuretische Wirkung des Bieres setzt mit Verzögerung ein, da der
Alkohol usw. zuerst resorbiert und im Kreislauf verteilt werden muss.
Außerdem muss das momentan zirkulierende ADH abgebaut werden und der
Hemmmechanismus in der Hypophyse muss sich etablieren.
Eventuell ist der Zeitpunkt des ersten "mal Müssens" (nach einer Stunde
oder so) ungefähr dem Zeitpunkt, an dem sich die harnfördernde Wirkung
manifestiert hat, sodass das erste Wasserlassen dann fälschlicherweise als
Ursache für das vermehrte und öftere Wasserlassen im Anschluss gesehen
wird.
Ich denke, dass dieser Mechanismus ist zumindest ein Bestandteil des
beschriebenen Phänomens ist.
Grüße, der saarmoench
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Antwort 17 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 12:56 |
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Zitat von WodkaFan, am 7.5.2012 um
12:38 | Wow, flying, das ist mal eine
Aussage.
Wo wir beim Thema Acetaldehyd und Kater sind...wie kann es sein, dass ich
mein Leben lang noch nie einen Kater hatte. Egal wie betrunken ich am
Vortag war? |
Das liegt daran, dass das Acetaldehyd durch ein Enzym im Körper wieder
abgebaut wird. Die gebildete Menge dieses Enzyms ist individuell, daher
haben mache keinen Kater, so wie Du, andere hingegen sterben oft am
nächsten Tag. Asiaten fehlt dieses Enzym ganz, was erklärt warum sie keinen
Alkohol vertragen.
Zum Thema "gehste einmal, gehste immer" kann ich nur aus Eigenversuchen
sagen, dass das nicht nur beim Bier trinken so ist. Wenn ich im Büro meine
2,5L Wasser + etliche Tassen Kaffee weg habe, war ich auch locker 5-6 mal
Pinkeln. Das liegt m.E. daran, dass wenn der Körper einmal voll gelaufen
ist, er kein Wasser mehr speichert, und so alles einfach durchläuft.
Harntreibende Inhaltsstoffe im Bier verstärken diesen Effekt bestimmt noch,
aber er tritt auch wie gesagt bei nicht Alkoholischen Getränken auf. ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 12:57 |
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Zitat von WodkaFan, am 7.5.2012 um
12:38 | Wow, flying, das ist mal eine
Aussage.
Wo wir beim Thema Acetaldehyd und Kater sind...wie kann es sein, dass ich
mein Leben lang noch nie einen Kater hatte. Egal wie betrunken ich am
Vortag war? |
Es gibt einen bestimmten Prozentsatz der Bevölkerung, der bekommt
tatsächlich nie einen Kater, ist wohl genetisch bedingt.
Ich kenn auch so Leute, die saufen bis spät in die Nacht und am nächsten
morgen stehen die wie ne 1 da und man könnte meinen, die haben die ganze
Nacht brav geschlafen.
Ich gehör da leider gar nicht dazu und natürlich wird das mit dem Alter
immer schlimmer.
Und beim Pinkeln gehen bin ich absoluter Weltmeister, da macht mir so
schnell keiner was vor, ich bin immer der erste und muss am häufigsten
Stefan
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 13:16 |
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Zitat von flying, am 7.5.2012 um
12:18 |
Der große Durst am nächsten Tag ist also auch bei größeren Bierkonsum
angesagt. Der übliche Kater entsteht allerdings nicht durch den Mineralien
und Wasserverlust. Ein Abbauprodukt des Alkohols ist das Acetaldehyd
welches gesundheitschädlich ist und hauptsächlich den Kater
verursacht.
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Das allgemeine Übelkeitsgefühl am
nächsten Tag liegt an der Intoxikation, wobei der Alkohol seinen Beitrag
genauso leistet, Acetaldehyd ist nur das stärkere Gift.
Das mit dem klassischen "Schädel" (Kopfschmerzen) ist von verschiedenen
Faktoren abhängig. Einerseits entsteht durch die Intoxikation und die
gleichzeitige Störung des Wasser- und Elektrolythaushalts ein Hirnödem
(Flüssigkeitseinlagerung), das das Hirn anschwellen lässt und somit
Schmerzen verursacht. Vorbeugen lässt sich dem zum Teil, indem parallel zum
Alkoholkonsum ausreichend Flüssigkeit und Mineralien zugeführt werden. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 13:16 |
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Hier kennt mer des auch. Die ersten 3-4 halben gehen an einem guten Tag
problemlos rein, aber irgendwann wollen die dann halt doch raus und ab da
wird jedesmal beim Gang zum Kühlschrank ein Umweg gemacht.
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Antwort 21 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 7.5.2012 um 14:14 |
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Zitat: | Und beim Pinkeln gehen
bin ich absoluter Weltmeister, da macht mir so schnell keiner was vor, ich
bin immer der erste und muss am häufigsten
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Darin bin ich auch nicht schlecht, was im Kollegenkreis zum allgemein
gebräuchlichen Ausdruck "Pippen-Blase" geführt hat. ____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 14:20 |
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Die scheinbar angeborene Widerstandsfähig (Resilenz) gegen Alkohol ist bei
manchen Menschen tatsächlich beeindruckend (aber nicht unbedingt
wünschenswert). Man spricht hier von initialer Alkoholtoleranz. Diese ist
primär genetisch bedingt. Im Gegensatz zur erworbenen Resilenz.
Da hab ich mir schon häufiger meine Gedanken drum gemacht. Die Natur macht
so was ja kaum ohne Grund..? Stammen diese Menschen gar von einem
sagenumwobenen Volksstamm von Schluckspechten ab? Unsere Vorfahren hier in
den nördlichen Breiten haben ja immer schon kräftig gepichelt...quasi schon
Bier anstatt Muttermilch zu sich genommen? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 757 Registriert: 16.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 14:38 |
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Also, flying, da könnte was dran sein.
Nachdem meine Vorfahren im frühesten Mittelalter ihre Salzquellen in der
heutigen Steiermark verliesen und sich derer zu Plankenwarth als Vasallen
verdingten, begannen sie mit dem Weinbau. Das hatte in meiner Familie
Jahrhundertelang Tradition. Mein Großvater braute als erster dann statt
Wein nur noch Bier und Sprudelwasser. Mein Vater dann gar nichts mehr.
Es ist wohl anzunehmen, daß diese Eigenschaft für meine Vorfahren beim
arbeiten eher hilfreich war. Eine genetische Grundlage wäre daher
plausibel.
Allerdings bin ich nicht gegen Alkohol resistent, sondern gegen die
Auswirkungen am nächsten Tag. Reden wir da vom selben?
____________________ "Der braut sich was!"
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Antwort 24 |
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