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Autor: Betreff: Tabak selber anbauen
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smilies/achtung.gif erstellt am: 26.7.2005 um 16:51  
Hallo Leute,

da ich nicht nur gern Bier trinke, sondern auch gern rauche, hab ich in diesem Jahr meine erste eigene "Tabak-plantage" angelegt :)

Die Samen gibts für relativ wenig Geld im Internet (z.B. www.tabakanbau.de)
Ich hatte mir son Starterkit mit Minigewächshaus, Erde, Dünger, Samen etc. geholt, für 50€.

Hier mein Erfahrungsbericht:

Die Samen sind extrem klein, noch kleiner als Mohn. Das Aussähen in die Kästchen war daher recht zeitaufwendig. Ich hab sie auf ein DIN-A4 Blatt geschüttet und dann einzeln mit dem Finger aufgestippt.
Die Samen sollten wohl so 0,5-1cm tief "vergraben" werden. Wußte ich nicht, hab sie einfach oben drauf gelegt.

Ich hatte 3 Sorten: Virginia Helena, Gaudertheimer (beide im Set dabei), und noch zusätzlich Orient Samsoun.
Von jeder Sorte hab ich etwa 24 Samen gepflanzt.

Die Samen haben langsam, aber sehr gut gekeimt ! Etwa 20 von jeder Sorte.

Die Pflänzchen wurden langsam größer, und ich hab sie umgetopft, in normale große Tontöpfe
und mit Billig-Pflanzenerde aussem Supermarkt.

Ich kann nur sagen, die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt !
Die Blätter sind teilweise unterarm-lang, die Pflanzen sollen angeblich so 140-160 cm hoch werden.

Ich hab auch schon Blätter geerntet (von unten nach oben), auf ne Schnur aufgefädelt und langsam im Schatten trocknen lassen.
Dabei werden diese gelb-bräunlich und lederartig. Zu trocken sollten sie nicht werden.
Notfalls ein grünes Blatt dazu hängen, dann werden die trockenen Blätter wieder feucht.

Zur "Fermentierung" hab ich mehrere Blätter in ein Keramikgefäß (brauner glasierter Blumentopf) gegeben, und stelle das immer in die Sonne bzw. auf die Heizung.
Nach jetzt etwa 2 Wochen macht sich da schon ein angenehmes Tabakaroma breit :)

Wenn der Tabak fertig ist, werde ich wohl noch eine Tabakschneidemaschine brauchen,
um den "Feinschnitt" für Zigaretten zu bekommen.

Leider habe ich nur einen kleinen Balkon, und mußte deswegen viele Pflanzen verschenken :(
Wer das Glück hat, einen kleinen Garten vorm Haus zu besitzen, und Raucher ist, sollte das
auchmal probieren !
Ich denke, es lohnt sich :)

Bei Interesse kann ich gern paar Bilder bereitstellen.


Gut Sud und gut Paff,

Pivo


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 17:39  
Na, da fehlt ja jetzt im Forum nurnoch ein Thread mit dem Thema: "Cannabisanbau auf dem Balkon (wenn noch Platz da ist)". Dann haben wir alles nette in einem Forum abgedeckt. ;)

Einen "grünen Daumen" hab ich eh öfter. ;)


Gruß
Mirko


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 18:31  
Hallo Pivo,

Zitat:
Wer das Glück hat, einen kleinen Garten vorm Haus zu besitzen, und Raucher ist, sollte das
auchmal probieren !

Bin zwar Nichtraucher, habs aber trotzdem mal mehrere Jahre gemacht. Lass die Pflanzen blühen, den Samen kannst Du immer wieder verwenden. Wie hoch werden die Pflanzen auf dem Balkon? Meine waren ca 2 Meter hoch. Kenne die Sorte allerdings nicht, hatte den Samen mal von einem Feld bei Walldorf.
Gruß
Rainer


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 18:40  

Zitat:
hatte den Samen mal von einem Feld bei Walldorf




Wächst sowas auch in Deutschdorf? Dachte das wäre mehr was für südlichere Gefilde.


Gruß


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 18:55  
Klar wächst Tabak in Deutschland !

Viel in der Gegend von Mannheim, soviel ich weiß.
Aber auch in der Ex-DDR (Sorte "Rot-Front" :)


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 19:03  
Hallo Sandmann,

bei tabakanbau.de gibts wohl auch ein Forum,
aber auch einen "Wissenspool" (pdf-Dateien)

Man KANN die Tabakblätter ein Jahr lang trocknen, es geht aber auch schneller.


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2005 um 19:10  

Zitat:
hab dann nur irgendwo gelesen, das man den tabac zwei jahre trocken lagern soll




Oh mann, dann kann ichs vergessen, weil ich nichtmals mein Bier ausreifen zu lassen schaffe. ;)


Haätte trotzdem nicht gedacht, das hier Tabak angebaut wird.


Gruß Mirko


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Nik76
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smilies/wink.gif erstellt am: 28.7.2005 um 01:48  
Ohne Steuern rauchen... dann schmeckt's ja gleich nochmal so gut :D ;)
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2005 um 08:53  
Hallo an alle,
@ Hopfentrader,

Zitat:


Oh mann, dann kann ichs vergessen, weil ich nichtmals mein Bier ausreifen zu lassen schaffe.


Haätte trotzdem nicht gedacht, das hier Tabak angebaut wird.


hallo Mirko,Bei Lahr(Freiburg) ist ein grosses Anbaugebiet für Rothändle Tabak,
Das mit dem Bierausreifen lassen;da kann ich sehr gut mit dir mitfühlen bei mir und meinem Braukumpel ist es das gleiche Spiel,das Brauen dauert viel zu lange und das trinken geht viel zu schnell,.
Kleine Geschichte zur Tabakverarbeitung::
Ich bin auch mal an einem Acker mit jungen Tabakpflanzen vorbeigekommen,Handbremse reingehauen,nach links und nach rechts geschaut - wegen Bauer(Die Landbevölkerung kann sehr Rabbiat werden wenn es um ihre Ernte geht) 3 Pflanzen aus dem Boden gerissen und zu Hause eingepflanzt.Sie wurden etwa 1Mtr hoch hab dann die Blätter abgemacht und an der Luft getrocknet,dann wollte ich Sie mit einem Messer in Streifen schneiden,was natürlich nicht gelang.
Aber Pit nit dumm und hat seine Elektrische Kaffeemühle aus dem Schrank geholt alles rein und dann Mulinex hatte ich Pulver das man absolut nich in einer Zigarette eindrehen konnte,also alles in den Müll und zum Zigarettenautomaten.
P.s.So kanns einem gehn wenn man keine Ahnung von der Materie hat und es trotzdem versucht,aber im nachhinein hab ich dann doch lachen müssen.
MFG Pit :D :D :D :D :D


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2005 um 09:15  
Hallo Pit,
umstellen auf Pfeife. Mein Tabak wurde in der Pfeife geraucht. (nicht von mir) Kleingeschnitten mit einem Papierschneider. Oder lerne Zigarrendrehen, wäre doch auch ein tolles Zusatzhobby.
Gruß
Rainer


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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2005 um 09:41  
Hi to all,
@ Rainer,

Pfeife und Zigarren kommen für mich nicht in frage,bei Pfeife fühl ich mich um Jahre älter und die Zigarren brennen ja ewig.Sag mal du schriebst das du Pflanzen auf einem Feld bei Walldorf hast wo kommst du denn her Walldorf ist nicht allzu weit von uns kennst du Sinsheim(Auto und Technick Museum)von da noch 20 km und du bist bei mir.


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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 28.7.2005 um 10:07  
Hallo Pit,
war mal zur Schulung bei SAP in Walldorf, von Sinsheim kenne ich nur das Auto- u.Technikmuseum. Wohne im Rheinland, direkt an der holländischen Grenze zu Roermond.
Gruß
Rainer


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red_folder.gif erstellt am: 29.7.2005 um 07:11  
Hi Rainer,
Schade dachte du bist aus der Ecke dann hätten wir mal die ein oder andere Flasche verkosten können und Fachsimpeln,aber Holländische Grenze das ist dann doch ein bisschen weit.
cu Pit ;( ;( ;( ;( ;( ;(


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 29.7.2005 um 16:05  
So ihr habt es nun geschafft. Bei ebay hab ich grad Samen für 1 Teuro ersteigert und werd dann mal mein Glück probieren. Wär ja Klasse wenn das so einfach wäre...

Gruss
Christian
Antwort 13
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red_folder.gif erstellt am: 29.7.2005 um 17:11  
@Wikinger:

Was hast du denn für ne Sorte gekriegt bei eBay ?
(Gibt mindestens so viele Sorten Tabak wie Bier-Hefe :)

Und so wie es Unter- und -Obergärige Hefe gibt, gibts auch Tabaksorten für Zigarren
und Zigaretten.
Witzigerweise enthalten reife Tabakblätter auch Zucker, der durch Enzyme verarbeitet wird.
Allerdings wohl nicht zu Alkohol und CO2 :)

Für dieses Jahr ist es ja vielleicht schon etwas zu spät zum Pflanzen...
Probiers, aber heb dir paar Samen für nächstes Jahr auf !

Viel Erfolg,

Pivo


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Profil anzeigen Antwort 14
Gast

Gast
smilies/exclamation_smile.gif erstellt am: 30.7.2005 um 10:03  
Hi Tabakfreunde,

habe auch schon mal Tabak im Westerwald angebaut, sind wunderschöne Pflanzen und haben schöne Blüten. Die Bauern früher haben fast alle ihren Tabak selbst gezogen und hatten interessante Rezepte zum fermentieren ( feuchte Tabakblätter in einer Blechdose mit einigen dünnen Apfelscheiben im Misthaufen vergraben usw.). Es gibt da 'ne Internetseite, da ist der Anbau und die Verarbeitung genau erklärt, ich hab sie nur momentan nicht (Ordnung wo bist du :mad: ) in den Favs. ich such sie mal raus, mit 'nem Zugangswort kommt man an alle ausführlichen Erklärungen.

Allzeit gut sud
Wicheler
Antwort 15
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 30.7.2005 um 18:23  
Nabend!
@Pivo: Ich weiss jetzt garnicht welche Sorte das war (Bin momentan nicht daheim)... Werd das nachliefern.

Ist aber doch gesünder als die fertigen weil doch ein Haufen Chemiekalien fehlen oder die so von Marke zu Marke zugegeben werden. Lieg ich da falsch?

@Wicheler: Der Link würd mich sehr interessieren...

Gruss
Christian
Antwort 16
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 31.7.2005 um 17:50  

Zitat:

@Wicheler: Der Link würd mich sehr interessieren...

Gruss
Christian


Hallo Christian,

die Tabaksamen hab ich bei www.tosera.de gekauft und gleichzeitig einen zugang zu einem "Tabakfeld", das war eine sehr genaue Beschreibung. der Benutzer war 'Tabakfreund', Paßwort 'seeds4u', ich weiß aber nicht, ob's noch gültig ist, ist schon 'ne Weile her.

Gruß Wicheler
Antwort 17
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 1.8.2005 um 20:08  
Danke für den Link... Werd ich mir morgen gleich mal anschauen. Also mein Samen nennt sich "Virginia" und ist ein Rauchtabak. Kennst du den vielleicht?

Gruss
Christian
Antwort 18
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FREI-Bier
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smilies/achtung.gif erstellt am: 1.8.2005 um 23:03  
... sehr schöne Seite über Tabak, Anbau und Fermentierung:

http://www.richards-garten.de/tabak/tabakpflanzen.htm

und dann noch das:

=================================================================

Opas Anleitungen zur Fermentierung

Ende der 40er Jahre standen viele Kleinanbauer vor der Frage, wie man aus getrocknetem Tabak schnell und mit einfachen Hilfsmitteln Rauchtabak erhält. Wir haben sie hier zusammen getragen und kommentiert: Lesen Sie sich die Tipps in Ruhe durch und entscheiden Sie an Hand Ihrer Möglichkeiten, welche Sie versuchen möchten. Alle Rezepte setzen, wo nicht anders erwähnt, entrippte Blätter voraus.

Fermentierung I: Amerikanische Sherryfass-Methode

Deutsche Einwanderer pflegten in Amerika folgendes Verfahren: Die dachreifen (also keinesfalls zu trockenen) Blätter werden mit Honigwasser besprengt (1-2 Esslöffel Honig auf 1 Liter Wasser), dann Blatt für Blatt aufeinandergelegt und etwas zusammengedrückt. Dann wird aus dem Stapel von einigen Blättern eine Wurstrolle geformt, und fest in Backpapier (oder früher Pergament) eingerollt. Die Rolle kommt für 2-3 Stunden bei 40°C in den Backofen. Danach werden die Blätter umgestapelt, die Wurst also wieder ausgepackt, die inneren Blätter nach außen gelegt, neu gerollt und nochmals für 2-3 Stunden in den Backofen geschoben. Falls nötig, werden die Blätter nochmals mit Wasser angefeuchtet. Der Vorgang wird 2-4 Mal wiederholt, bis die Wurst einen feinen, angenehmen Tabakduft verströmt. Dann werden sie zum Trocknen ausgebreitet und geschnitten. Der Tabak ist jetzt brauchbar, die eigentliche Amerikanische Methode besteht jedoch in der Lagerung: Der Tabak wird für lange Zeit in verschlossene Sherry-(Eichen-)fässern gelagert, oft über 1-2 Jahre lang, und erst dann geraucht. Ungeduldige können natürlich gleich damit anfangen...

KOMMENTAR:
Bei langjähriger Lagerung handelt es sich um eine echte Fermentation, die durch den (geringen und natürlichen) Zuckerzusatz befördert wird. Die Fermentationsprozesse laufen in weitaus geringer Geschwindigkeit, aber dennoch vollständig ab, weil keine höheren Temperaturen erreicht werden. Wir haben es noch nicht versucht, sind aber überzeugt, dass das Ergebnis nach 1-2 Jahren echter fermentierter Tabak ist, der durch die lange Lagerung im Sherryfass von sehr feinen Aromen durchdrungen sein dürfte. Wenn derart lange Lagerzeiten geplant sind, können der Zuckerzusatz und die Backofen-Vorbehandlung ganz entfallen, besser ist dann auch die Einlagerung der ungeschnittenen Blätter.

Fermentierung II: Blätter im Backofen "anfermentieren"

Eine andere Methode erscheint recht pfiffig: Man legt die Tabakblätter etwa 10 cm hoch auf ein dünnes Brett, deckt den Stapel ebenfalls mit einem dünnen Brett ab und bindet sie mit etwas Draht fest zusammen. Die so zusammengepressten Blätter legt man dreimal hintereinander für jeweils anderthalb Stunden bei höchstens 60°C in den Backofen. Damit die Luft im Ofen feucht bleibt, muss z.B. ein Gefäß mit Wasser mit hineingestellt werden. Nach dem ersten Backvorgang werden die Blätter umgestapelt, also die inneren nach außen gelegt und umgekehrt, es folgt der zweite Backvorgang usw. Der Vorgang kann natürlich auch öfter und länger wiederholt werden. Auf diese Weise bekommt der Tabak schließlich eine schöne braune Farbe und riecht sehr angenehm. Er kann nach kurzer Lüftung nach dem letzten Backvorgang direkt geschnitten und verwendet werden.

KOMMENTAR:
Dieses Verfahren wäre tatsächlich zur Fermentation von Tabak geeignet, wenn es über 2-4 Wochen mit langsamer Steigerung der Temperatur von etwa 30°C auf 45°C (Zigarettentabak) bis 58°C (Zigarrentabak) gesteuert werden könnte. Mit dem beschriebenen Verfahren werden die Blätter höchstens "anfermentiert", insbesondere werden die Eiweiße im Blatt kaum abgebaut. Allerdings werden ätherische Öle und Harze freigesetzt und über den ganzen Stapel verteilt, so dass ein angenehmer Duft entsteht. Für den besten Rauchgeschmack sollten hierfür nur Zigaretten- und Pfeifentabake verwendet werden (Virginia, Burley und Orientsorten).

Fermentierung III: Blätter im Steinkrug "teilfermentieren"

Ein sehr altes Rezept wurde bereits in den 20er Jahren angewendet: Eine Portion Tabak, die für eine Woche ausreicht, wird mit heißem Wasser übergossen und eine halbe Minute darin geschwenkt. Die entstandene Brühe wird abgeschüttet (hilft gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten - Vorsicht, giftig!) Die Blätter werden nun ausgepresst und in ein offenes Gefäß gedrückt (Steinkrug o.ä., kein Metall). Die Öffnung sollte nicht zu groß sein, damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweichen kann. Das Ganze wird mit einem zusammengelegten Tuch bedeckt und an einen warmen Ort gestellt, wo der Tabak dann "schwitzen" und gären kann. Nach einigen Tagen wir der noch feuchte Tabak geschnitten, ggf. bei mäßiger Wärme getrocknet und gleich verwendet.

KOMMENTAR:
Es handelt sich um eine Art Teilfermentation, die der Tabak ohne Zuckerzusatz aus eigener Kraft hervorbringt. Der Tabak kann dadurch relativ mild und angenehm werden, allerdings werden durch die Behandlung mit heißem Wasser auch Geschmacksstoffe ausgeschwemmt, die Eiweiße im Blatt werden nicht vollkommen abgebaut. Das Verfahren sollte nur für typische Zigaretten-Grundtabake angewendet werden, also Burley und Virginia, nicht bei Orienttabaken. Wer dunkle Tabake (Geudertheimer, Korso) in abgemilderter Form als Zigarettentabak verwenden möchte, hat mit diesem Verfahren eine gute Grundlage zum Experimentieren: Würzige, starke Tabake werden wesentlich milder.

Fermentierung IV: Schwitzen im Heuhaufen

Ein zusammengepresster Stapel Tabak (z.B. zwischen zwei Brettern mit Draht gebunden) wird in eine Wärmequelle gesteckt. Dazu bieten sich z.B. gärende Heuhaufen, Laubstreuhaufen oder auch Misthaufen an, wobei die Blätter in letzterem hermetisch abgeschlossen sein sollten (z.B. Blechdose). Wobei die uns bekannten Bauern auf den Kuhmist-Flavour in ihrer Kuhmilch schwören: Warum nicht auch im Tabak? ;o) Die Fermentation sollte mindestens 10 Tage vor sich gehen.

KOMMENTAR:
An sich eine sehr gute Methode, wenn auch für Kleinanbauer meist unpraktikabel. Von der Verwendung von Misthaufen können wir aus hygienischen Gründen nur abraten. Sie können sich aber in Ihrem Umfeld eine entsprechende Wärmequelle suchen, nur der Heizölkeller sollte es wegen der strengen Duftnote nicht sein. Wir empfehlen bei diesem Verfahren, täglich die Blätter zu wenden und - an trockenen Orten - durch einen eingelegten feuchten Lappen eine gewisse Luftfeuchte zu erzeugen. Der Lappen darf die Tabakblätter nicht berühren!

=================================================================

Viel Spass - und schickt mir mal etwas vom fertigen Tabak ;)

Andi

[Editiert am 1/8/2005 von FREI-Bier]
Profil anzeigen Antwort 19
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 2.8.2005 um 08:30  
Erstmal müssen die Samen da sein und es muss was wachsen... ;)

Also das mit dem Steinkrug hört sich am einfachsten an. Ich werd es mal probieren und dann melden wie es gelaufen ist.

Gruss
Christian
Antwort 20
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 4.8.2005 um 16:09  
Hallo Freibier,
Du hast ja ein enormes Wissen, woher hast Du Deine Info's? Vielleicht fang ich's Rauchen wieder an, dann ist das bestimmt nützlich :redhead: .
Gruß Wicheler
Antwort 21
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2005 um 16:23  
Also ich hab mich nochmal schlau gemacht, was das Trocknen und Fermentieren angeht.:

Die reifen Tabakblätter auf Schnüre auffädeln. Dazu eine Stopfnadel und starken Zwirn verwenden. Durch die Mittelrispe stechen.
Das Ganze langsam im Schatten trocknen lassen. Die Blätter sind fertig getrocknet, wenn die mittlere, große Blattrispe auch ziemlich trocken ist.
Zum "Abhängen" sollten die Blätter nicht zu trocken sein. Wenn das Blatt so trocken ist, daß es beim Biegen bricht, ist es zu trocken.
Hohe Luftfeuchtigkeit macht aber auch diese Blätter wieder geschmeidig. Also entweder am nächsten Morgen nochmal probieren (-> Tau), oder bis zu einem feuchten, regnerischen Tag warten.
Notfalls die Blätter mit einer Blumenspritze leicht anfeuchten.

Zur Fermentierung:
Wie von Frei-Bier weiter oben schon erwähnt, ist die "Steinkrug-Methode" eine der Einfachsten.
Ich würde aber kein heißes Wasser verwenden !
Es reicht völlig, die nicht zu trockenen Blätter in einen Steinguttopf (ich verwende einen glasierten Blumentopf) zu schichten, und für mehrere Wochen in die Sonne bzw. auf die Heizung zu stellen. Mit Deckel, damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweicht !

Alle paar Tage den Inhalt umschichten, dabei die mittlere Blattlage jeweils nach Außen wenden.
Der aromatische Geruch dabei läßt auf späteren Rauchgenuß hoffen, und entschädigt jetzt
schon für die eingebrachte Mühe !



[Editiert am 4/8/2005 von Pivo]


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Profil anzeigen Antwort 22
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FREI-Bier
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Registriert: 22.3.2004
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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2005 um 20:35  
@Wicheler


Zitat:
Du hast ja ein enormes Wissen, woher hast Du Deine Info's? Vielleicht fang ich's Rauchen wieder an, dann ist das bestimmt nützlich



... nix Wissen - nur Google !!!

;)
Profil anzeigen Antwort 23
Gast

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red_folder.gif erstellt am: 4.8.2005 um 21:56  
Naja meine Samen sind heut angekommen und ich werd morgen anfangen die Teile zu säen. Mal sehen... Hätt ja nicht gedacht das die so klein sind :o

Was mich interessieren würde: Kann ich eigentlich auf den Geschmack einer normalen Zigarette kommen ohne die ganzen Stoffe die so von der Industrie beigemischt werden? Das gibts ja bei mir nicht...

Gruss
Christian
Antwort 24
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