Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 16:51 |
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Hallo Leute,
da ich nicht nur gern Bier trinke, sondern auch gern rauche, hab ich in
diesem Jahr meine erste eigene "Tabak-plantage" angelegt
Die Samen gibts für relativ wenig Geld im Internet (z.B.
www.tabakanbau.de)
Ich hatte mir son Starterkit mit Minigewächshaus, Erde, Dünger, Samen etc.
geholt, für 50€.
Hier mein Erfahrungsbericht:
Die Samen sind extrem klein, noch kleiner als Mohn. Das Aussähen in die
Kästchen war daher recht zeitaufwendig. Ich hab sie auf ein DIN-A4 Blatt
geschüttet und dann einzeln mit dem Finger aufgestippt.
Die Samen sollten wohl so 0,5-1cm tief "vergraben" werden. Wußte ich nicht,
hab sie einfach oben drauf gelegt.
Ich hatte 3 Sorten: Virginia Helena, Gaudertheimer (beide im Set dabei),
und noch zusätzlich Orient Samsoun.
Von jeder Sorte hab ich etwa 24 Samen gepflanzt.
Die Samen haben langsam, aber sehr gut gekeimt ! Etwa 20 von jeder
Sorte.
Die Pflänzchen wurden langsam größer, und ich hab sie umgetopft, in normale
große Tontöpfe
und mit Billig-Pflanzenerde aussem Supermarkt.
Ich kann nur sagen, die Pflanzen haben sich prächtig entwickelt !
Die Blätter sind teilweise unterarm-lang, die Pflanzen sollen angeblich so
140-160 cm hoch werden.
Ich hab auch schon Blätter geerntet (von unten nach oben), auf ne Schnur
aufgefädelt und langsam im Schatten trocknen lassen.
Dabei werden diese gelb-bräunlich und lederartig. Zu trocken sollten sie
nicht werden.
Notfalls ein grünes Blatt dazu hängen, dann werden die trockenen Blätter
wieder feucht.
Zur "Fermentierung" hab ich mehrere Blätter in ein Keramikgefäß (brauner
glasierter Blumentopf) gegeben, und stelle das immer in die Sonne bzw. auf
die Heizung.
Nach jetzt etwa 2 Wochen macht sich da schon ein angenehmes Tabakaroma
breit
Wenn der Tabak fertig ist, werde ich wohl noch eine Tabakschneidemaschine
brauchen,
um den "Feinschnitt" für Zigaretten zu bekommen.
Leider habe ich nur einen kleinen Balkon, und mußte deswegen viele Pflanzen
verschenken
Wer das Glück hat, einen kleinen Garten vorm Haus zu besitzen, und Raucher
ist, sollte das
auchmal probieren !
Ich denke, es lohnt sich
Bei Interesse kann ich gern paar Bilder bereitstellen.
Gut Sud und gut Paff,
Pivo ____________________ I will work for beer
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 17:39 |
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Na, da fehlt ja jetzt im Forum nurnoch ein Thread mit dem Thema:
"Cannabisanbau auf dem Balkon (wenn noch Platz da ist)". Dann haben wir
alles nette in einem Forum abgedeckt.
Einen "grünen Daumen" hab ich eh öfter.
Gruß
Mirko ____________________
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 18:31 |
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Hallo Pivo,
Zitat: | Wer das Glück hat,
einen kleinen Garten vorm Haus zu besitzen, und Raucher ist, sollte das
auchmal probieren ! |
Bin zwar Nichtraucher, habs
aber trotzdem mal mehrere Jahre gemacht. Lass die Pflanzen blühen, den
Samen kannst Du immer wieder verwenden. Wie hoch werden die Pflanzen auf
dem Balkon? Meine waren ca 2 Meter hoch. Kenne die Sorte allerdings nicht,
hatte den Samen mal von einem Feld bei Walldorf.
Gruß
Rainer ____________________
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 18:40 |
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Zitat: | hatte den Samen mal von
einem Feld bei Walldorf |
Wächst sowas auch in Deutschdorf? Dachte das wäre mehr was für südlichere
Gefilde.
Gruß ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 18:55 |
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Klar wächst Tabak in Deutschland !
Viel in der Gegend von Mannheim, soviel ich weiß.
Aber auch in der Ex-DDR (Sorte "Rot-Front" ____________________ I will work for beer
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 19:03 |
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Hallo Sandmann,
bei tabakanbau.de gibts wohl auch ein Forum,
aber auch einen "Wissenspool" (pdf-Dateien)
Man KANN die Tabakblätter ein Jahr lang trocknen, es geht aber auch
schneller.
____________________ I will work for beer
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2005 um 19:10 |
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Zitat: | hab dann nur irgendwo
gelesen, das man den tabac zwei jahre trocken lagern soll
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Oh mann, dann kann ichs vergessen, weil ich nichtmals mein Bier ausreifen
zu lassen schaffe.
Haätte trotzdem nicht gedacht, das hier Tabak angebaut wird.
Gruß Mirko ____________________
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Antwort 6 |
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Newbie Beiträge: 2 Registriert: 28.7.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2005 um 01:48 |
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Ohne Steuern rauchen... dann schmeckt's ja gleich nochmal so gut
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 8.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2005 um 08:53 |
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Hallo an alle,
@ Hopfentrader,
Oh mann, dann kann ichs vergessen, weil ich nichtmals mein Bier ausreifen
zu lassen schaffe.
Haätte trotzdem nicht gedacht, das hier Tabak angebaut wird.
hallo Mirko,Bei Lahr(Freiburg) ist ein grosses Anbaugebiet für Rothändle
Tabak,
Das mit dem Bierausreifen lassen;da kann ich sehr gut mit dir mitfühlen bei
mir und meinem Braukumpel ist es das gleiche Spiel,das Brauen dauert viel
zu lange und das trinken geht viel zu schnell,.
Kleine Geschichte zur Tabakverarbeitung::
Ich bin auch mal an einem Acker mit jungen Tabakpflanzen
vorbeigekommen,Handbremse reingehauen,nach links und nach rechts geschaut -
wegen Bauer(Die Landbevölkerung kann sehr Rabbiat werden wenn es um ihre
Ernte geht) 3 Pflanzen aus dem Boden gerissen und zu Hause eingepflanzt.Sie
wurden etwa 1Mtr hoch hab dann die Blätter abgemacht und an der Luft
getrocknet,dann wollte ich Sie mit einem Messer in Streifen schneiden,was
natürlich nicht gelang.
Aber Pit nit dumm und hat seine Elektrische Kaffeemühle aus dem Schrank
geholt alles rein und dann Mulinex hatte ich Pulver das man absolut nich in
einer Zigarette eindrehen konnte,also alles in den Müll und zum
Zigarettenautomaten.
P.s.So kanns einem gehn wenn man keine Ahnung von der Materie hat und es
trotzdem versucht,aber im nachhinein hab ich dann doch lachen müssen.
MFG Pit
____________________
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2005 um 09:15 |
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Hallo Pit,
umstellen auf Pfeife. Mein Tabak wurde in der Pfeife geraucht. (nicht von
mir) Kleingeschnitten mit einem Papierschneider. Oder lerne Zigarrendrehen,
wäre doch auch ein tolles Zusatzhobby.
Gruß
Rainer
____________________
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 8.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2005 um 09:41 |
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Hi to all,
@ Rainer,
Pfeife und Zigarren kommen für mich nicht in frage,bei Pfeife fühl ich mich
um Jahre älter und die Zigarren brennen ja ewig.Sag mal du schriebst das du
Pflanzen auf einem Feld bei Walldorf hast wo kommst du denn her Walldorf
ist nicht allzu weit von uns kennst du Sinsheim(Auto und Technick
Museum)von da noch 20 km und du bist bei mir.
____________________
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2005 um 10:07 |
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Hallo Pit,
war mal zur Schulung bei SAP in Walldorf, von Sinsheim kenne ich nur das
Auto- u.Technikmuseum. Wohne im Rheinland, direkt an der holländischen
Grenze zu Roermond.
Gruß
Rainer
____________________
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 317 Registriert: 8.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2005 um 07:11 |
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Hi Rainer,
Schade dachte du bist aus der Ecke dann hätten wir mal die ein oder andere
Flasche verkosten können und Fachsimpeln,aber Holländische Grenze das ist
dann doch ein bisschen weit.
cu Pit ____________________
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 29.7.2005 um 16:05 |
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So ihr habt es nun geschafft. Bei ebay hab ich grad Samen für 1 Teuro
ersteigert und werd dann mal mein Glück probieren. Wär ja Klasse wenn das
so einfach wäre...
Gruss
Christian
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.7.2005 um 17:11 |
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@Wikinger:
Was hast du denn für ne Sorte gekriegt bei eBay ?
(Gibt mindestens so viele Sorten Tabak wie Bier-Hefe
Und so wie es Unter- und -Obergärige Hefe gibt, gibts auch Tabaksorten für
Zigarren
und Zigaretten.
Witzigerweise enthalten reife Tabakblätter auch Zucker, der durch Enzyme
verarbeitet wird.
Allerdings wohl nicht zu Alkohol und CO2
Für dieses Jahr ist es ja vielleicht schon etwas zu spät zum Pflanzen...
Probiers, aber heb dir paar Samen für nächstes Jahr auf !
Viel Erfolg,
Pivo ____________________ I will work for beer
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 30.7.2005 um 10:03 |
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Hi Tabakfreunde,
habe auch schon mal Tabak im Westerwald angebaut, sind wunderschöne
Pflanzen und haben schöne Blüten. Die Bauern früher haben fast alle ihren
Tabak selbst gezogen und hatten interessante Rezepte zum fermentieren (
feuchte Tabakblätter in einer Blechdose mit einigen dünnen Apfelscheiben im
Misthaufen vergraben usw.). Es gibt da 'ne Internetseite, da ist der Anbau
und die Verarbeitung genau erklärt, ich hab sie nur momentan nicht (Ordnung
wo bist du ) in den Favs. ich such sie mal raus, mit 'nem
Zugangswort kommt man an alle ausführlichen Erklärungen.
Allzeit gut sud
Wicheler
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Gast
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erstellt am: 30.7.2005 um 18:23 |
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Nabend!
@Pivo: Ich weiss jetzt garnicht welche Sorte das war (Bin momentan nicht
daheim)... Werd das nachliefern.
Ist aber doch gesünder als die fertigen weil doch ein Haufen Chemiekalien
fehlen oder die so von Marke zu Marke zugegeben werden. Lieg ich da
falsch?
@Wicheler: Der Link würd mich sehr interessieren...
Gruss
Christian
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Gast
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erstellt am: 31.7.2005 um 17:50 |
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Zitat: |
@Wicheler: Der Link würd mich sehr interessieren...
Gruss
Christian
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Hallo Christian,
die Tabaksamen hab ich bei www.tosera.de gekauft und gleichzeitig einen
zugang zu einem "Tabakfeld", das war eine sehr genaue Beschreibung. der
Benutzer war 'Tabakfreund', Paßwort 'seeds4u', ich weiß aber nicht, ob's
noch gültig ist, ist schon 'ne Weile her.
Gruß Wicheler
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Gast
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erstellt am: 1.8.2005 um 20:08 |
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Danke für den Link... Werd ich mir morgen gleich mal anschauen. Also mein
Samen nennt sich "Virginia" und ist ein Rauchtabak. Kennst du den
vielleicht?
Gruss
Christian
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Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2005 um 23:03 |
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... sehr schöne Seite über Tabak, Anbau und Fermentierung:
http://www.richards-garten.de/tabak/tabakpflanzen.htm
und dann noch das:
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Opas Anleitungen zur Fermentierung
Ende der 40er Jahre standen viele Kleinanbauer vor der Frage, wie man aus
getrocknetem Tabak schnell und mit einfachen Hilfsmitteln Rauchtabak
erhält. Wir haben sie hier zusammen getragen und kommentiert: Lesen Sie
sich die Tipps in Ruhe durch und entscheiden Sie an Hand Ihrer
Möglichkeiten, welche Sie versuchen möchten. Alle Rezepte setzen, wo nicht
anders erwähnt, entrippte Blätter voraus.
Fermentierung I: Amerikanische Sherryfass-Methode
Deutsche Einwanderer pflegten in Amerika folgendes Verfahren: Die
dachreifen (also keinesfalls zu trockenen) Blätter werden mit Honigwasser
besprengt (1-2 Esslöffel Honig auf 1 Liter Wasser), dann Blatt für Blatt
aufeinandergelegt und etwas zusammengedrückt. Dann wird aus dem Stapel von
einigen Blättern eine Wurstrolle geformt, und fest in Backpapier (oder
früher Pergament) eingerollt. Die Rolle kommt für 2-3 Stunden bei 40°C in
den Backofen. Danach werden die Blätter umgestapelt, die Wurst also wieder
ausgepackt, die inneren Blätter nach außen gelegt, neu gerollt und nochmals
für 2-3 Stunden in den Backofen geschoben. Falls nötig, werden die Blätter
nochmals mit Wasser angefeuchtet. Der Vorgang wird 2-4 Mal wiederholt, bis
die Wurst einen feinen, angenehmen Tabakduft verströmt. Dann werden sie zum
Trocknen ausgebreitet und geschnitten. Der Tabak ist jetzt brauchbar, die
eigentliche Amerikanische Methode besteht jedoch in der Lagerung: Der Tabak
wird für lange Zeit in verschlossene Sherry-(Eichen-)fässern gelagert, oft
über 1-2 Jahre lang, und erst dann geraucht. Ungeduldige können natürlich
gleich damit anfangen...
KOMMENTAR:
Bei langjähriger Lagerung handelt es sich um eine echte Fermentation, die
durch den (geringen und natürlichen) Zuckerzusatz befördert wird. Die
Fermentationsprozesse laufen in weitaus geringer Geschwindigkeit, aber
dennoch vollständig ab, weil keine höheren Temperaturen erreicht werden.
Wir haben es noch nicht versucht, sind aber überzeugt, dass das Ergebnis
nach 1-2 Jahren echter fermentierter Tabak ist, der durch die lange
Lagerung im Sherryfass von sehr feinen Aromen durchdrungen sein dürfte.
Wenn derart lange Lagerzeiten geplant sind, können der Zuckerzusatz und die
Backofen-Vorbehandlung ganz entfallen, besser ist dann auch die Einlagerung
der ungeschnittenen Blätter.
Fermentierung II: Blätter im Backofen "anfermentieren"
Eine andere Methode erscheint recht pfiffig: Man legt die Tabakblätter etwa
10 cm hoch auf ein dünnes Brett, deckt den Stapel ebenfalls mit einem
dünnen Brett ab und bindet sie mit etwas Draht fest zusammen. Die so
zusammengepressten Blätter legt man dreimal hintereinander für jeweils
anderthalb Stunden bei höchstens 60°C in den Backofen. Damit die Luft im
Ofen feucht bleibt, muss z.B. ein Gefäß mit Wasser mit hineingestellt
werden. Nach dem ersten Backvorgang werden die Blätter umgestapelt, also
die inneren nach außen gelegt und umgekehrt, es folgt der zweite
Backvorgang usw. Der Vorgang kann natürlich auch öfter und länger
wiederholt werden. Auf diese Weise bekommt der Tabak schließlich eine
schöne braune Farbe und riecht sehr angenehm. Er kann nach kurzer Lüftung
nach dem letzten Backvorgang direkt geschnitten und verwendet werden.
KOMMENTAR:
Dieses Verfahren wäre tatsächlich zur Fermentation von Tabak geeignet, wenn
es über 2-4 Wochen mit langsamer Steigerung der Temperatur von etwa 30°C
auf 45°C (Zigarettentabak) bis 58°C (Zigarrentabak) gesteuert werden
könnte. Mit dem beschriebenen Verfahren werden die Blätter höchstens
"anfermentiert", insbesondere werden die Eiweiße im Blatt kaum abgebaut.
Allerdings werden ätherische Öle und Harze freigesetzt und über den ganzen
Stapel verteilt, so dass ein angenehmer Duft entsteht. Für den besten
Rauchgeschmack sollten hierfür nur Zigaretten- und Pfeifentabake verwendet
werden (Virginia, Burley und Orientsorten).
Fermentierung III: Blätter im Steinkrug "teilfermentieren"
Ein sehr altes Rezept wurde bereits in den 20er Jahren angewendet: Eine
Portion Tabak, die für eine Woche ausreicht, wird mit heißem Wasser
übergossen und eine halbe Minute darin geschwenkt. Die entstandene Brühe
wird abgeschüttet (hilft gegen Blattläuse und Pilzkrankheiten - Vorsicht,
giftig!) Die Blätter werden nun ausgepresst und in ein offenes Gefäß
gedrückt (Steinkrug o.ä., kein Metall). Die Öffnung sollte nicht zu groß
sein, damit die Feuchtigkeit nicht zu schnell entweichen kann. Das Ganze
wird mit einem zusammengelegten Tuch bedeckt und an einen warmen Ort
gestellt, wo der Tabak dann "schwitzen" und gären kann. Nach einigen Tagen
wir der noch feuchte Tabak geschnitten, ggf. bei mäßiger Wärme getrocknet
und gleich verwendet.
KOMMENTAR:
Es handelt sich um eine Art Teilfermentation, die der Tabak ohne
Zuckerzusatz aus eigener Kraft hervorbringt. Der Tabak kann dadurch relativ
mild und angenehm werden, allerdings werden durch die Behandlung mit heißem
Wasser auch Geschmacksstoffe ausgeschwemmt, die Eiweiße im Blatt werden
nicht vollkommen abgebaut. Das Verfahren sollte nur für typische
Zigaretten-Grundtabake angewendet werden, also Burley und Virginia, nicht
bei Orienttabaken. Wer dunkle Tabake (Geudertheimer, Korso) in
abgemilderter Form als Zigarettentabak verwenden möchte, hat mit diesem
Verfahren eine gute Grundlage zum Experimentieren: Würzige, starke Tabake
werden wesentlich milder.
Fermentierung IV: Schwitzen im Heuhaufen
Ein zusammengepresster Stapel Tabak (z.B. zwischen zwei Brettern mit Draht
gebunden) wird in eine Wärmequelle gesteckt. Dazu bieten sich z.B. gärende
Heuhaufen, Laubstreuhaufen oder auch Misthaufen an, wobei die Blätter in
letzterem hermetisch abgeschlossen sein sollten (z.B. Blechdose). Wobei die
uns bekannten Bauern auf den Kuhmist-Flavour in ihrer Kuhmilch schwören:
Warum nicht auch im Tabak? ;o) Die Fermentation sollte mindestens 10 Tage
vor sich gehen.
KOMMENTAR:
An sich eine sehr gute Methode, wenn auch für Kleinanbauer meist
unpraktikabel. Von der Verwendung von Misthaufen können wir aus
hygienischen Gründen nur abraten. Sie können sich aber in Ihrem Umfeld eine
entsprechende Wärmequelle suchen, nur der Heizölkeller sollte es wegen der
strengen Duftnote nicht sein. Wir empfehlen bei diesem Verfahren, täglich
die Blätter zu wenden und - an trockenen Orten - durch einen eingelegten
feuchten Lappen eine gewisse Luftfeuchte zu erzeugen. Der Lappen darf die
Tabakblätter nicht berühren!
=================================================================
Viel Spass - und schickt mir mal etwas vom fertigen Tabak
Andi
[Editiert am 1/8/2005 von FREI-Bier]
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Antwort 19 |
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Gast
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erstellt am: 2.8.2005 um 08:30 |
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Erstmal müssen die Samen da sein und es muss was wachsen...
Also das mit dem Steinkrug hört sich am einfachsten an. Ich werd es mal
probieren und dann melden wie es gelaufen ist.
Gruss
Christian
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Gast
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erstellt am: 4.8.2005 um 16:09 |
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Hallo Freibier,
Du hast ja ein enormes Wissen, woher hast Du Deine Info's? Vielleicht fang
ich's Rauchen wieder an, dann ist das bestimmt nützlich .
Gruß Wicheler
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Senior Member Beiträge: 146 Registriert: 1.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 16:23 |
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Also ich hab mich nochmal schlau gemacht, was das Trocknen und Fermentieren
angeht.:
Die reifen Tabakblätter auf Schnüre auffädeln. Dazu eine Stopfnadel und
starken Zwirn verwenden. Durch die Mittelrispe stechen.
Das Ganze langsam im Schatten trocknen lassen. Die Blätter sind fertig
getrocknet, wenn die mittlere, große Blattrispe auch ziemlich trocken
ist.
Zum "Abhängen" sollten die Blätter nicht zu trocken sein. Wenn
das Blatt so trocken ist, daß es beim Biegen bricht, ist es zu
trocken.
Hohe Luftfeuchtigkeit macht aber auch diese Blätter wieder geschmeidig.
Also entweder am nächsten Morgen nochmal probieren (-> Tau), oder bis zu
einem feuchten, regnerischen Tag warten.
Notfalls die Blätter mit einer Blumenspritze leicht anfeuchten.
Zur Fermentierung:
Wie von Frei-Bier weiter oben schon erwähnt, ist die "Steinkrug-Methode"
eine der Einfachsten.
Ich würde aber kein heißes Wasser verwenden !
Es reicht völlig, die nicht zu trockenen Blätter in einen Steinguttopf (ich
verwende einen glasierten Blumentopf) zu schichten, und für mehrere Wochen
in die Sonne bzw. auf die Heizung zu stellen. Mit Deckel, damit die
Feuchtigkeit nicht zu schnell entweicht !
Alle paar Tage den Inhalt umschichten, dabei die mittlere Blattlage jeweils
nach Außen wenden.
Der aromatische Geruch dabei läßt auf späteren Rauchgenuß hoffen, und
entschädigt jetzt
schon für die eingebrachte Mühe !
[Editiert am 4/8/2005 von Pivo]
____________________ I will work for beer
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Antwort 22 |
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Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.8.2005 um 20:35 |
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@Wicheler
Zitat: | Du hast ja ein enormes
Wissen, woher hast Du Deine Info's? Vielleicht fang ich's Rauchen wieder
an, dann ist das bestimmt nützlich |
... nix Wissen - nur Google !!!
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Antwort 23 |
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Gast
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erstellt am: 4.8.2005 um 21:56 |
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Naja meine Samen sind heut angekommen und ich werd morgen anfangen die
Teile zu säen. Mal sehen... Hätt ja nicht gedacht das die so klein sind
Was mich interessieren würde: Kann ich eigentlich auf den Geschmack einer
normalen Zigarette kommen ohne die ganzen Stoffe die so von der Industrie
beigemischt werden? Das gibts ja bei mir nicht...
Gruss
Christian
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