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Autor: Betreff: Holunderbier
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 13.6.2005 um 13:08  
Werte Braugemeinde,

der Holunder wächst und gedeiht und die ersten zarten Blüten öffnen sich in der Sonne (welche Sonne ?). Ich werde in den nächsten Wochen einen Holundersekt ansetzen. Nun überlege ich ernsthaft vielleicht ein Holunderblütenbier zu brauen. Das hat doch bestimmt schon jemand versucht (Hallo Wolf!). Ich stelle es mir so vor, daß ich die frischen Blüten zur Hauptgärung mit in das Gärfass gebe (10 Blüten auf 10 l). Dafür würde sich bestimmt ein untergäriges Bier anbieten (lange Gärdauer), aber mal gucken.
Was sagt ihr dazu?

Tschüß

Niko

[Editiert am 23/6/2005 von Niko]
Senior Member
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meistermelber
Beiträge: 450
Registriert: 5.12.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.6.2005 um 16:11  
Bei meinem gestrigen Brautag stand ich vor der Entscheidung: Pfefferminze oder Holunderblüten? Ich habe normal 10 Min nach Kochbeginn Bitterhopfen zugegeben, die Pfefferminze, für die ich mich dann entschied, 10 Minuten vor Kochende, 16 frische Blätter auf 10 Liter.

Die Pflanzen in den Gärbottich zu geben empfinde ich als heikel. Wer weiß, was sich da für Mikroben drauf tummeln? Wenn ich sie mitkoche, habe ich wenigstens das Gefühl von Sicherheit. Aber vielleicht lieg ich da völlig falsch?

Gruß

Mel


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Masi
Beiträge: 62
Registriert: 28.9.2003
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 13.6.2005 um 19:35  
:question:
Hallo Niko,

Holundersekt hört sich interresant an.
kannst Du mir Dein Rezept zukommen lassen?
Ich würde das auch mal gern ausprobieren.

Gruß
Markus
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 13.6.2005 um 21:16  
Hallo,

Holunderblütensekt habe ich schon öfters gemacht, aber Holunderblütenbier noch nicht. Kaum zu glauben, aber wahr.
Ich würde die Blüten nicht mitkochen, sondern mal kurz in kochendes Wasser werfen. Das sollte reichen, da das Blütenaroma doch sehr empfindlich ist. Am besten ist es sicherlich, die Holunderblüten ohne Vorbehandlung zum gärenden Bier zu geben.

Grüße
Wolfgang
Antwort 3
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FREI-Bier
Beiträge: 453
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 13.6.2005 um 21:44  
Ich denke, dass das okay ist, wenn man die Blüten in das bereits stark gärende Bier wirft.

Hier hat unsere (gute) Hefe bereits die Oberhand - Wildhefen und Bakterien sollten es somit schwer haben.

Alternativ kannst Du die Blüten aber eventuel mal mit starkem Alkohol besprühen uder eintauchen ?!?

Andi
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 14.6.2005 um 10:21  
Hallo,

na Wolf damit habe ich ja nicht gerechnet. ;)

@Masi: Ich bin mir noch nicht sicher welches Rezept ich ausprobiere. Bei manchen wird etwas Essig zugegeben bei anderen Weinstein und dann keins davon. Hier ein Standardrezept von einem Freund:
10 Holunderblütendolden
5 Liter Wasser
¼ Liter Weinessig
1 kg Zucker
2 unbehandelte Zitronen

@Wolf: Was für ein Rezept hast Du benutzt? Ist 1 kg Zucker auf 5 l nicht etwas viel?

Die Holunderblüten werde ich nur kurz in heißem Wasser "blanchieren". Hoffentlich schaffe ich es überhaupt zu brauen.

Tschüß

Niko
Antwort 5
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gnadle
Beiträge: 1090
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.6.2005 um 10:44  
War auch schon mal dran:

http://www.hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewth read&tid=649#pid4617


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Gnadle
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 14.6.2005 um 13:12  
Hallo Gnadle,

danke für den Link. Dieser thread war ja auch ursprünglich für das Holunderbier gedacht.
Hast Du es mal mit einem Holunderbier versucht?

Tschüß

Niko
Antwort 7
Posting Freak
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gnadle
Beiträge: 1090
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 14.6.2005 um 14:25  
Ne, das noch nicht. Aber wenn ich mir unseren Kirschbaum gerade so ansehe, wird's demnächst ein Kriek geben :-)


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Gnadle
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 14.6.2005 um 17:47  
Hallo Niko,

also den Essig in deinem Rezept würde ich weglassen und lieber mehr Zitronen nehmen. Habe auch mal Holundersekt mit Essig gemacht und der hat mir aber wegen dem Essig dann nicht geschmeckt.
Mit 1 kg Zucker kommst du in etwa auf 12% Alkohol. Jetzt ist halt die Frage, da du mit wilden Hefen vergärst, ob die soviel Alkohol vertragen. Vielleicht lieber etwas weniger Zucker nehmen, zu Ende gären lassen und dann zur Nachgärung in die Flaschen Zucker geben.
Die Holunderblüten würde ich doch so nehmen, wie sie sind. Kein Blanchieren und auch nicht mit Alkohol besprühen. Du zerstörst bzw. du löst so Aroma heraus.

Grüße
Wolfgang
Antwort 9
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 10:27  
Hallo,

auch wenn das jetzt eigentlich in den off topic Bereich hineingehört.
Ich habe gestern ein Hollundersekt nach folgendem Rezept angesetzt:

9 l Wasser (abgekocht)
4 ungespritzte Zitronen (in Scheiben geschnitten)
200 ml fertiger Zitronensaft (aus 6 Zitronen)
1 l klarer Apfelsaft
1,5 kg Zucker
ca. 30 Holunderblüten.

Anzeichen einer Gärung sind noch nicht erkennbar. Mal gucken wie das wird. Nach der Gärung werde ich in 0,5 Bügelverschlußflaschen abfüllen und jeweils ein Teelöffel Zucker hinzugeben.

Tschüß

Niko
Antwort 10
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gnadle
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 10:48  

Zitat:
...9 l Wasser (abgekocht)...

Nichts für ungut, aber das Abkochen des Wassers hättest du dir sparen können, vorausgesetzt du nimmst Trinkwasser, aa du die Hollunderblüten eh nicht steril reinbekommst.
Finde es trotzdem toll, dass jemand das nachmacht. Habe letztes Jahr alles bis auf den letzten Tropfen mit Genuss getrunken, und werde dieses Jahr auch wieder welchen ansetzen. Dir auch viel Erfolg und guten Genuss!!!


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Gnadle
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 10:53  
Hallo Gnadle,

hast recht. Ich wollte auch nur die Zitronen im heißen Wasser etwas auslaugen lassen.
Nach welcher Zeit hat denn bei Dir eine Gärung eingesetzt?

Tschüß

Niko
Antwort 12
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gnadle
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 11:00  

Zitat:
Nach welcher Zeit hat denn bei Dir eine Gärung eingesetzt?

Das weiss ich nicht mehr genau. Da ich ja "wild" vergoren habe, war die Gärung relativ still. Sowas wie bei Bier mit heftigen Kräusen darfst du dir nich vorstellen.


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Gnadle
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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 15:25  
Hallo zusammen,

klasse Sache mit dem Sekt. Halte ich doch mal direkt Ausschau nach nem Holunderstrauch. Ist ja ein beliebtes Gewächs. Interessant wäre es, die Bären mitzuverwenden. Sollen allerdings "direkt vom Strauch gegessen" leicht giftig sein.
Jemand erfahrung damit?!?

Ist zwar OT aber trotzdem: Kennt jemand noch mehr Sekt-Rezepte ?!?


Gruß aus OWL
Mirko


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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 18:40  
Hi Mirko,


Zitat:
Interessant wäre es, die Bären mitzuverwenden.

Da musst du noch eine Weile warten. Die Beeren werden erst ca. im August reif. Allerdings ist hier, wie du schon angedeutet hast, Vorsicht geboten. Die Beeren enthalten das Gift Sambunigrin, welches Blausäure freisetzt. Siehe hier: http://www.verbrauchernews.de/haushalt/lebensmittel/0000000 290.html
Deshalb bei der Herstellung von Wein erst mal die Beeren mit Wasser auf 85°C erhitzen. Hier wird das Gift zerstört.

Grüße
Wolfgang
Antwort 15
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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 20:30  
Hi Wolf,

Dank dir, sehr interessanter Link. Sollte man, wenn man einen "ungiftigen" Sekt bevorzugt, die Stiele doch lieber entfernen, oder ist die Konzentration dort nur gering?

Habe grade beim Einkaufscenter um die Ecke ne halbe Tüte voll Dolden gepflückt. Dort befindet sich eine Megalange "Hecke" aus diesen Sträuchern. Einem Mostansatz mit Beeren steht somit nichts mehr im Wege, vorausgesetzt ich Pflücke mir nicht alle Dolden, um daraus Sekt zu machen ;) .


Gruß aus OWL
Mirko


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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 21:19  
Hallo Mirko,

die Blüten würde ich auf jeden Fall von den Stielen schnippeln. Ob zum jetzigen Zeitpunkt schon dieser Giftstoff in den Stielen ist, weiß ich nicht, aber zu viele Stiele haben sicher einen negativen Einfluss auf den Geschmack.

Grüße
Wolfgang
Antwort 17
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 22:05  
Hi,

auf dieser Seite http://www.heilkraeuter.de/lexikon/holunder.htm habe ich folgendes Rezept gefunden:

Holunderblüten-Sekt
3,5 l Wasser
350 gr Zucker
Saft einer halben Zitrone
ca. 20 Holunderblüten-Dolden


Das wäre dann mit 60 Dolden ein sehr intensiv schmeckender Sekt, wenn ich das richtig interpretiere. Das würde Wolfs Mengenangabe von einer halben Tüte schon nahe kommen.

Ich probiers einfach mal aus. Ich nehm das Rezept mit den 3,5 Litern Wasser, den Rest der Dolden friere ich mir einfach "für schlechte Zeiten" ein. Mal sehen, ob ichs überhaupt mag. An Sekt trinke ich eigentlich (wenn überhaupt) nur Asti Cinzano.


Gruß
Mirko


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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2005 um 22:26  
Aus Holunderbeeren kenne ich eigentlich nur Saft, der aber IMHO gekocht und heiß abgefüllt wird, somit sind die 85°C überschritten. BTW - da kommt mir ein neues Experiment mit Hollunderbier: So wie Kriek mit Holunder :) Wird warscheinlich ziemlich dunkel. Und das Hopfenkochen sollte ja auch das Gift zerstören :)


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red_folder.gif erstellt am: 17.6.2005 um 10:05  
@steinkrug
beim kriek werden die "krieken" (fläm. Wort für Kirschen) erst nach der Hauptgärung
zugesetzt und etwa 3-6 Monate dort belassen. Daraus resultiert das üppige Kirscharoma,
die intensive Färbung und der hohe Preis. ;(
Da hilft nur Selbermachen.
Hab ich im letzten Jahr mit einem "gekippten" Bier :redhead: gemacht,da das Lambik das als Grundlage für Kriek dient auch mit den wilden Hefen der Brüsseler Luft vergoren wird (lactobacillus brxelliensis oder so ähnlich).
Ist vielleicht der Tip für die letzte Rettung vor dem Gang zum Klo! ;)


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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 19.6.2005 um 09:05  
Zur Zeit stehen die Linden in voller Blüte. Das wär doch auch einen Versuch wert. Die Blüten lassen sich hervorragend trocknen und lange einlagern.

Gruß

Mel


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red_folder.gif erstellt am: 19.6.2005 um 18:06  

Zitat:
Die Blüten lassen sich hervorragend trocknen und lange einlagern.



Hi Mel,

habe letztens erst Hollunderblüten eingefroren. Hab sie dazu einfach in einer Metalldose, wo vorher diese Zigarettensticks drinwaren gepackt, Deckel drauf und ab in den Gefrierschrank.

Dann müsste das Ganze doch für ein Jahr halten, was meinst du. Kann man Aromen zerstören oder umkippen?


Gruß
Mirko


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red_folder.gif erstellt am: 19.6.2005 um 22:44  
Hi Mirko,


Zitat:
Kann man Aromen zerstören oder umkippen?

Das wäre natürlich möglich. Du kannst das aber testen, indem du die Blüten einige Zeit einfrierst und nach einger Zeit mal das Aroma überprüfst.

Grüße
Wolfgang
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 20.6.2005 um 08:13  
Das ist wohl der Weg: Try and error. Wir können jedenfalls unsere getrockneten Blüten noch nach Jahren zu einem sehr leckeren Lindenblütentee verarbeiten.


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