Moin von der Ostseeküste!
Der Thread ist zwar schon ein paar Tage alt, aber ich dachte mir ich gebe
doch mal Rückmeldung zu dem von vitivory bei Müggelland veröffentlichen
Atlantic Ale Clone.
Ich habe das Rezept nachgebraut mit den Original-Hopfensorten aus dem
Rezept.
Allerdings als Hauptmalz statt Pilsener Malz lieber Pale Ale Malz verwendet
(hatte ich zufällig noch rumliegen) und die Aromahopfenmischung (Amarillo,
Perle, Citra, Cascade) als Pellets erst direkt kalt ins Gärfass gegeben,
als die Hauptgärung zum Erliegen gekommen war. Der Aromahopfen war vor dem
Abfüllen vielleicht 5 Tage im Jungbier. Es hat sich erst noch einige Tage
eine relativ unansehnliche Hopfen-Schaumschicht gebildet, die dann aber mit
totalem Erliegen der Gärung sauber abgesunken ist. Habe beim Abfüllen
allerdings noch Alles durch eine feine Hopfenfiltergaze laufen lassen um
auch die letzten Krümel zu erwischen.
Da ich den Aromahopfen ja nur kalt drin hatte, hab ich ihn aus der
Bitterberechung komplett raus genommen und den Magnum als Bitterhopfen
entsprechend mehr dosiert, um auf meine IBUs zu kommen. Aromahopfen habe
ich von der Menge her NICHT Alphasäure korrigiert (hatte ja keinen Anteil
an Bitterkeit) sondern die Menge im Rezept einfach auf meine Menge im
Gärfass umgerechnet. Ach ja, die Hefemenge im Rezept scheint sehr hoch. Ich
habe zwei Päckchen Nottingham Ale Hefe (reicht laut Packung für 50 Liter)
genommen.
Da ich mit 10 Grad dH Restalkalität im Brauwasser zu kämpfen hatte, habe
ich Vor- und Nachguss mit Milchsäure auf 0 Grad dH neutralisiert, da mir
das bei einem derartigen Karneval der Hopfen doch zu riskant war, eine so
hohe Resthärte zu belassen.
Das Ergebnis ist schlichtweg der Hammer, wie mir von allen Seiten bestätigt
wird. Das ist bisher das beste Ale was ich gebraut habe. Direkt nach der
Karbonisierung durch Speisegabe war der Bitterhopfen noch etwas unrund, was
aber bereits nach zwei Wochen Reifung volständig verschwunden ist.
Das Bier ist noch ziemlich trüb, aber es ist ja nach 2 Wochen auch noch
ziemlich jung und ich habe kein Irish Moos zum Klären verwendet und es
stand noch niemals länger ernsthaft kalt.
Das Bier braucht sich nicht hinter dem Atlantic Ale verstecken, sondern
kann sich selbstbewusst mitten davor stellen. Mir persönlich schmeckt's
deutlich besser als die Messlatte des Originales gesetzt hatte, da hier im
Gegensatz zum Atlantic Ale nicht nach dem Antrunk der Absturz in die
malzfreie Zone erfolgt.
Eine kleinen Menge vom Sud hatte ich vor der Gabe der vier Aromahopfen
abgezweigt und statt dessen nur kalt mit Bavaria Mandarin gehopft, auch das
ist ein sehr schönes, schmackhaftes Ale geworden, was Einigen Probanden
sogar besser als der Atlantic Ale Klon schmeckt.
Auf jeden Fall noch mal herzlichen Dank an vitivory, auf dessen
Rezeptgrundlage variiert wurde.
Gruß
Braufried