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Board Index > > Maischen > Bicarbonate (HCO3 ppm) oder Alkalinity (CaCO3 ppm) |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2014 um 18:07 |
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Zitat von guennik, am 11.7.2014 um
12:52 | Zitat von Boludo, am 11.7.2014 um
12:30 | Natürlich geht Chlorid eine
Verbiundung mit positiv geladenen Ionen ein, aber nicht mit einem anderen
negativ geladenen Chloridion.
Es ist damit kein Molekül sondern ein Salz, da die Bindung nicht kovalent
ist, aber egal. |
Salz ist (wegen der ionischen
Verbindung) kein Molkekül, einverstanden. Was die Definition der Begriffe
"Chlor" und "Chlorid" angeht müsstest du noch etwas Überzeugungsarbeit
leisten, aber solche Diskussionen würde ich lieber irgendwann mal in aller
Ruhe bei einem Glas Bier führen anstatt diesen Thread dafür zu
missbrauchen.
Genau
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OK, dann wollen wir mal etwas Überzeugungsarbeit leisten: Stefan hat Recht.
Chloride sind Salze, somit eine Verbindung aus mindestens
zwei Atomen und daher (im Festzustand) im weitesten Sinn ein Molekül
(ok, bis auf die fehlende kovalente Bindung).
Wenn Salze in Wasser in Lösung gehen, dann dissoziieren sie im
allgemeinen: die Moleküle trennen sich auf in einen positiven Teil (das
Kation) und einen negativen Teil (das Anion). Beide Teile werden als
Ionen bezeichnet (das sind Molekülreste, die eine Ladung besitzen).
Kochsalz wird zu Na(+) und Cl(-), umgangssprachlich Natrium- und
Chlorid-Ionen genannt.
"Chlor-Ionen" gibt es nicht. Chlor ist der Name des Elements, das - wie
übrigens auch seine Geschwister Iod, Brom und Fluor - in reiner Form stets
als Zwillingsmolekül (Cl², Br² usw) vorliegt.
(Ein einzelnes Chlor-Atom mit einer Ladung ist übrigens weder Ion noch Atom
- es ist ein Radikal)
Noch Fragen?
Edit - wo ich grad so schön in Schwung bin: Chlorid geht natürlich erst
dann Verbindungen mit negativen Ionen ein, wenn das Löslichkeitsprodukt des
resultierenden Salzes überschritten ist.
Grüße
[Editiert am 11.7.2014 um 18:31 von DerDennis]
____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
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*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 25 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2014 um 18:46 |
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Zitat: | Chlorid geht natürlich
erst dann Verbindungen mit negativen Ionen ein, wenn das
Löslichkeitsprodukt des resultierenden Salzes überschritten ist.
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Bitte mehr Rücksicht mit einem alten Mann wie mir, ich bin Chemielaborant
und es tut hier manchmal schon weh.
Natürlich geht Chlorid eine Bindung mit positiven Ionen ein.
Ob eine Bindung jetzt kovalent ist oder ionisch, ist manchmal schwer zu
sagen, die Übergänge sind fließend und die Bindungen zum Teil stark
polarisiert.
Auf jeden Fall Danke für die Unterstützung.
Stefan
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Antwort 26 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2014 um 18:50 |
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Äh.. stimmt. Sollte positiv heißen. Sorry. ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
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Antwort 27 |
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Posting Freak Beiträge: 675 Registriert: 25.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 11.7.2014 um 19:15 |
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Zitat: | Irgendwo im Forum habe
ich gelesen, dass eine Konzentration von 100 mg/l nicht überschritten
werden sollte. |
Damit ist jetzt natürlich die Chlorid(!)konzentration gemeint. Chlor
vergessen wir am besten - das ist das Zeug was nach Schwimmbad schmeckt und
wenns im Brauwaser ist kann es einen stark medizinischen Geschmack
hervorrufen. Eine Chloridkonzentration über 100 mg/l soll einen metalischen
Geschmack erzeugen. Einige Brauwässer haben allerdings auch historisch
gesehen Chloridkonz. >100 mg/l, z.B. beim Dortmunder - kann also u.U.
gewollt sein.
Sandro
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Antwort 28 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2014 um 19:18 |
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Das mit dem leicht metallischen Geschmack kann ich bestätigen, das
Dormunder Kronen z.B. schmeckt leicht salzig-metallisch.
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.7.2014 um 20:36 |
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Zitat von DerDennis, am 11.7.2014 um
18:07 |
OK, dann wollen wir mal etwas Überzeugungsarbeit leisten: Stefan hat Recht.
Chloride sind Salze, somit eine Verbindung aus mindestens
zwei Atomen und daher (im Festzustand) im weitesten Sinn ein Molekül
(ok, bis auf die fehlende kovalente Bindung).
Wenn Salze in Wasser in Lösung gehen, dann dissoziieren sie im
allgemeinen: die Moleküle trennen sich auf in einen positiven Teil (das
Kation) und einen negativen Teil (das Anion). Beide Teile werden als
Ionen bezeichnet (das sind Molekülreste, die eine Ladung besitzen).
Kochsalz wird zu Na(+) und Cl(-), umgangssprachlich Natrium- und
Chlorid-Ionen genannt.
"Chlor-Ionen" gibt es nicht. Chlor ist der Name des Elements, das - wie
übrigens auch seine Geschwister Iod, Brom und Fluor - in reiner Form stets
als Zwillingsmolekül (Cl², Br² usw) vorliegt.
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Hallo Dennis,
Ich glaube, wir reden teilweise aneinander vorbei und liegen doch recht nah
beieinander. Das was du sagst passt nicht zu dem, was Stefan sagt. Wenn ich
Stefan richtig verstanden habe, verwendet er die Begriffe "Chlorid" und
"Chlorid-Ion" synonym (@Stefan: bitte korrigiere mich, falls ich da falsch
liege).
Diese Aussage von Stefan passt nicht zu
deiner obigen Definition, die nach meinem bisherigen Verständnis richtig
ist (und die auch zu meinem oben verlinkten Wikipedia-Artikel passt).
Demnach ist NaCl ein Chlorid, und MgCl2 ist ebenfalls ein Chlorid (ok, sind
Salze und keine Moleküle ). Aber der Cl --Teil eines Chlorids
ist ein Chlorid-Ion und nicht selbst wieder ein Chlorid. Das ergäbe
irgendwie keinen Sinn, es sei denn "ihr Chemiker" unterscheidet da nicht so
genau? Falls dem so ist, bitte ich um Aufklärung.
Zum Begriff "Chlor": Nach meinem Verständnis ist "Chlor" einfach nur der
Name eines chemischen Elementes, das gebunden in Molekülen (z.B. Cl2,
CHCl2) vorliegen kann aber auch als Ionen in Salzen oder in Lösungen.
Elementares(!) Chlor liegt unter Normalbedingungen(!) in Form von Cl2
gasförmig vor, was hier anscheinend häufig synonym mit "Chlor" gemeint
ist.
Seid ihr damit einverstanden oder müsst ihr mich noch weiter überzeugen?
Gruß
Günter
P.S.: Was ich oben berechnet habe ist die Konzentration an Chlorid-Ionen in
mg/l, also unter Verwendung der molaren Masse von Cl. Entspricht das dem,
was man unter "Chlorid-Konzentration" versteht?
[Editiert am 12.7.2014 um 00:46 von guennik]
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Antwort 30 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 12.7.2014 um 02:52 |
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Hallo Günter,
Zitat: | der Cl--Teil eines
Chlorids ist ein Chlorid-Ion und nicht selbst wieder ein Chlorid. Das
ergäbe irgendwie keinen Sinn, es sei denn "ihr Chemiker" unterscheidet da
nicht so genau? Falls dem so ist, bitte ich um Aufklärung. |
Bei Feststoffen hast du Recht.
Da wir hier aber allgemein von Chloriden in wässrigen ungesättigten
Lösungen reden, gibt es keine Chlorid-Salze, sondern nur Chlorid-Ionen -
die Teilchen schwimmen nun mal frei in der Suppe rum... daher spricht man
bei gelösten Salzen auch nur von der Chlorid-Ionen-Konzentration, und nicht
vom Natrium-/Kalium-/Calciumchloridgehalt (es ist dann auch egal aus
welcher Salzverbindung die Chlorid-Ionen stammen - nur die Gesamtmenge
zählt).
Wenn also von gelöstem Chlorid im Wasser die Rede ist, können zwingend nur
Ionen gemeint sein - und die heissen per Definition eigentlich nicht Chlor-
sondern Chlorid.
Reines Chlorgas in Wasser gelöst dissoziiert übrigens im Gegensatz zu
Natrium-Chlorid nie vollständig, es löst sich zum größten Teil physikalisch
im Wasser auf - ähnlich wie Sauerstoff (naja, auch hier Ausnahmen: Cl2 +
H2O <=> HCl + HOCl, sowie Cl2 + H2O <=> H3O+(Oxonium-Ion) +
Cl-(Chlorid-Ion)).
Dabei entsteht "Chlorwasser", kein Salzwasser.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 31 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2014 um 08:56 |
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Hallo guennik
Du machst das alles viel zu kompliziert.
Liegt Chlor elementar vor, also im Besitz aller seiner Elektronen, dann
verbindet es sich mit einem anderen Chloratom zu Chlor, welches als Gas
vorliegt.
Nimmt ein Chloratom ein Elektron auf, dann ist es ein negativ geladenes
Chlorid Ion oder einfach ausgedrückt Chlorid.
Es hat dann komplett andere Eigenschaften und kann mit positiv geladenen
Ionen Salze bilden.
Alles ganz simpel, oder?
Stefan
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Antwort 32 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2014 um 09:51 |
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...am besten einfach Bier brauen und wenn es dann nach Chlor schmeckt, kann
man ja mal genauer nachforschen und darüber nachdenken, warum das so ist...
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.7.2014 um 16:39 |
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So
sieht's aus.
Trotzdem danke für die Erklärungen! Manchmal muss man einen komplizierten
Weg einschlagen, um etwas richtig zu verstehen, bevor man es anschließend
wieder vereinfachen kann. Und als Nicht-Chemiker aber trotzdem (ehemaliger)
Naturwissenschaftler will ich's halt ab und zu genauer verstehen, auch wenn
es für den "Hausgebrauch" eigentlich irrelevant ist. Nicht bös gemeint.
[Editiert am 12.7.2014 um 17:38 von guennik]
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Antwort 34 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 15.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2014 um 09:10 |
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Zitat von muldengold, am 11.7.2014 um
19:15 | Zitat: | Irgendwo im Forum habe
ich gelesen, dass eine Konzentration von 100 mg/l nicht überschritten
werden sollte. |
Damit ist jetzt natürlich die Chlorid(!)konzentration gemeint. Chlor
vergessen wir am besten - das ist das Zeug was nach Schwimmbad schmeckt und
wenns im Brauwaser ist kann es einen stark medizinischen Geschmack
hervorrufen. Eine Chloridkonzentration über 100 mg/l soll einen metalischen
Geschmack erzeugen. Einige Brauwässer haben allerdings auch historisch
gesehen Chloridkonz. >100 mg/l, z.B. beim Dortmunder - kann also u.U.
gewollt sein.
Sandro |
Was das angeht ist noch eine Frage
offen. Der Chlorid-Grenzwert bezog sich, wenn ich es richtig verstanden
habe, auf Probleme mit Korrosion von Material und weniger auf die
geschmacklichen Auswirkungen. Ist also zu erwarten, dass mir Chlorid in
dieser Konzentration mein Material merklich(!) zerfrisst oder ist das eher
ein Mythos. Die Konzentration, ab der man den metallischen Geschmack dann
wahrnimmt, kann ja auch woanders liegen.
Wäre nett, wenn sich nochmal jemand erbarmt.
Gruß
Günter
[Editiert am 13.7.2014 um 19:28 von guennik]
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Antwort 35 |
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Board Index > > Maischen > Bicarbonate (HCO3 ppm) oder Alkalinity (CaCO3 ppm) |
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