Bevor ich dieses Forum kannte, hatte ich mir schon einmal ein paar eher
groteskere Stärkelieferanten notiert, falls mir mal irgendwann ganz ganz
langweilig werden sollte.
Eher nicht getrauet hätte ich mich an Knollen (Kartoffeln oder diverse
Rüben) oder Hülsenfrüchte (Bohnen, Kichererbsen, Linsen, ...), das wäre
zwar sicher möglich, mir persönlich aber zu "gemüsig", um noch mit Bier zu
tun zu haben.
Quasi-Cerealien, die aber keine sind (werden z.B. durch die glutenfreie
Küche zunehmend populär):
- Ein Kastanienbier habe ich bereits erfolgreich probiert
- Buchweizen mag ich als Pancakes oder Blinis recht gern. Ob der typische
Geschmack in einer "Buchweiße" rüberkäme? Wird als nächstes
angegangen...
Nacht dt. Reinheitsgebot "unreine" Cerealien:
- Haferflocken sind als Schaumverbesserer gar nicht so selten wie zunächst
gedacht. Hat schon einmal jemand ein Haferbier mit hoher Haferschüttung
probiert? Wie schmeckt so etwas? Irgendwo hab ich schon mal ein
Oatmeal-Coffee-Stout getrunken, praktisch ein vergorenes Frühstück aus
Müsli und Kaffee... Aber speziellen Hafergeschmack konnte ich nicht
herausschmecken.
- Auch Polenta (Maisgrieß) taucht in manchen Rezepten (z.B. Corona-Clones)
auf.
- Reisbier gibt es ja auch immer wieder. Hat jemand indes Erfahrung, ob vom
intensiven Geruch des Basmati-Duftreis etwas im Bier ankäme?
Cerealien in eher ungewöhnlicher Form:
- Wenn wir schon dabei sind: Pasta besteht bekanntlich aus Hartweizengrieß.
Warum also keine Spaghetti-Rohfruchtmaische? Aber schmeckt wahrscheinlich
eh nach nichts Besonderem.
- Wenn man sich die Herstellung von traditionellem Pumpernickel anschaut
(extrem langsam und bei tiefen Temperaturen gebacken), dann ist das nichts
anderes als eine Art Mälzprozess. Zumindest mit reichlich Enzymen am Werk.
Warum also keinen dunklen Pumpernickel-Bock?
Ansonsten mag als Anregung für sonstige ungewöhnliche Ersatzstoffe dienen,
was in der österreichischen Gesetzgebung explizit als im Bier unerwünscht
aufgeführt ist: "Wertmindernde Stoffe, wie frische Zuckerrüben,
Futterrüben, Trockenrüben, minderwertige Sirupe (z.B. Rübenzuckermelasse
und Abfälle der Traubenzuckerfabrikation), Pferdebohnen, Wrucken, Quecke,
Süßholz usw., werden bei der Bierbereitung nicht verwendet."
Was im Umkehrschluss heißt, dass diese Dinge grundsätzlich geeignet sein
müssten, sonst hätte man sie nicht ausdrücklich genannt. Na dann
Mahlzeit...
Wobei ich in einem Brewpub in Michigan durchaus einmal ein
Liquorice(=Süßholz)-Porter getrunken habe. War gar nicht uninteressant.
Bloß die Leute, die eh keine Lakritze mögen, fandens scheußlich...