Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 14:13 |
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Hallo!
Heute habe ich mein erstes Pils gebraut.
20 Liter (keine Wasserbehandlung)
4 kg Pilsener Malz
100g Sauermalz
1. Rast 10 min 55 °C
2. Rast 50 min 63 °C
3. Rast 15 min 72 °C
Abläutern bei 78 °C
Hopfung: Vorderwürze 20 g Magnum (10,7% Alpha)
55 min 20g Magnum
und noch mal 10g Magnum für 10 min
macht laut Rechner 56,6 IBUs.
die Mattmill kompakt Comfort
das Pilsener Malz aus Landsberg
einmaischen
die 2. Rast. diesmal erstmalig habe ich den schönen emailletopf beim Rasten
isoliert. das funktioniert mit dieser einfachen isomatte hervorragend. auf
64°C erhitzt und nach 50 min immer noch 62 °C
meine läuterbox aus kühlbox und panzerschlauch. geht auch super. leider ist
der hahn schief und ich weiss nicht wie ich ihn grade nach unten zeigen
lassen kann. da müsste ich ihn ja wieder etwas lose schrauben. gibt es da
lösungen?
der panzerschlauch jetzt auch sichtbar
beim läutern. rechts die sudpfanne. in der mitte der topf für den nachguss
und links oben der läuterbottich.
die klare würze läuft auf die vorderwürzehopfung
die 2. hopfengabe.
umschlauchen von der sudpfanne ins gärfass
und schliesslich der trubkegel mit hopfendolden ( sonst habe ich immer
pellets benutzt)
im sputnikfilter war so gut wie nichts drin.
morgen dann anstellen mit danish lager flüssighefe.
ich freu mich
grüße,
jens
ps stammwürze gemessene 12,4. so wollte ichs
[Editiert am 11.8.2014 um 15:58 von Schlafwagenschaffner]
____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 14:37 |
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56 IBU bei 12,4°P ist aber bei einer 100% PiMa Schüttung ziemlich
heftig.
Ist Dein Leitungswasser so gut, dass man mit ein bißchen Sauermalz
auskommt?
Gerade beim Pils muss das Wasser tip top sein.
Ich wünsch Dir jedenfalls viel Erfolg!
Stefan
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 10.11.2013 Status: Offline
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erstellt am: 11.8.2014 um 15:22 |
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Hey, Schlafwagenschaffner ... herzlichen Glückwunsch und ... freut mich
hier wen aus Leipzig zu sehen!
@Boludo: tatsächlich hat das Leipziger Wasser eine hohe Gesamthärte, wird
aber durch den hohen Anteil an Nicht-Karbonathärte für den Einsatz im Pils
"gerettet". Theoretisch zumindest. Restalkalität <1 ...
Beste Grüße
Chromi
edit: Tippfehler
[Editiert am 11.8.2014 um 15:26 von chromosome]
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Antwort 2 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 15:30 |
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Zitat von chromosome, am 11.8.2014 um
15:22 | Hey, Schlafwagenschaffner ...
herzlichen Glückwunsch und ... freut mich hier wen aus Leipzig zu sehen!
@Boludo: tatsächlich hat das Leipziger Wasser eine hohe Gesamthärte, wird
aber durch den hohen Anteil an Nicht-Karbonathärte für den Einsatz im Pils
"gerettet". Theoretisch zumindest. Restalkalität <1 ...
Beste Grüße
Chromi
edit: Tippfehler
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Das mit der niedrigen RA und das haut schon hin ist ein Irrglaube... kann
ich aus eigener Erfahrung sagen. Ich lass mich gerne vom Gegenteil
überzeugen. Bier wirds in jedemfall
Warten wir mal Oli's erläuterungen dazu ab
[Editiert am 11.8.2014 um 15:31 von Gambrinus zu Borbetomagus]
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 15:47 |
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Ohja, 56,6IBU mit dem kantigen Magnum ist schon seeehr pilsig. Bin gespannt
auf das Ergebnis!
Gruß
Andy
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 15:49 |
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Ich möchte hier natürlich niemanden verunsichern und das wird sicher ein
schönes Pils für Hopfenfreunde.
Die Restalkalität ist aber nicht alles bei einem Pils, original pilsner
Brauwasser ist insgesamt sehr salzarm.
Wenn hier die Restalkalität aufgrund der hohen Nichtcarbonathärte so
niedrig ist, dann hat man jede Menge Salze im Wasser die alle den Geschmack
beeinflussen.
Ist z.B. der Magnesiumwert zu hoch, dann bringt das alles nichts, dann
kratzen die 56 IBU ganz gewaltig, RA hin oder her.
Aber dies nur mal so am Rande, bitte nicht verunsichern lassen und
abwarten, was draus wird
Stefan
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 466 Registriert: 23.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 15:51 |
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Hey Jens,
Berichte über Pils lese ich immer sehr gerne.
Hatte das einenbesonderen Grund, dass du keinen Aromahopfen zugesetzt hast?
Nur mit Magnum, das hätte ich mich nicht getraut...
Was den Hahn angeht: der ist doch bestimmt von innen gekontert, oder? Kann
man den nicht einfach drehen? Ansonsten eine weitere Dichtung
dazwischen.
Ich glaube, das Bild vom Panzerschlauch ist untergegangen.
Ist die Mattmill motorisiert?
Gruß
Gerald
____________________ In cerevisia veritas!
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 16:03 |
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Zitat von Beerbrouer, am 11.8.2014 um
15:51 | Hey Jens,
Berichte über Pils lese ich immer sehr gerne.
Hatte das einenbesonderen Grund, dass du keinen Aromahopfen zugesetzt hast?
Nur mit Magnum, das hätte ich mich nicht getraut...
Was den Hahn angeht: der ist doch bestimmt von innen gekontert, oder? Kann
man den nicht einfach drehen? Ansonsten eine weitere Dichtung
dazwischen.
Ich glaube, das Bild vom Panzerschlauch ist untergegangen.
Ist die Mattmill motorisiert?
Gruß
Gerald |
Ich habe noch nie mit magnum gebraut mag aber sehr gern bitter. ich mache
mit auch selbst mehr mut mit wermut (haha).
eventuell wollte ich noch kalt hopfen mit perle? mal sehen.
und der hahn ist nicht gekontert sondern direkt ins t-stück geschraubt. mit
noch ner dichtung habe ich schon probiert. komme damit aber auch nicht zu
ner idealen lösung. aber so lange der hahn nicht grad nach oben steht läuft
die sache ausreichend gut.
ach und ich lass die mattmill von einem akkuschrauber (14,4v) drehen. geht
auch problemlos.
jens
[Editiert am 11.8.2014 um 16:05 von Schlafwagenschaffner]
____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1784 Registriert: 27.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 17:34 |
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Warum hast du denn die Danish Lager Hefe genommen?
Dann wird es auf jeden Fall kein "richtiges" Pils.
Ich hätte die z. B. die Pilsener Urquell von Wyeast verwendet.
____________________ Immer wenn man denkt das Niveau ist schon im Keller, kommt ein Bagger und
hebt noch 4 Etagen aus. (Oliver Kalkofe)
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 18:07 |
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Hi Jens,
Haha, da war ich ja gerade bei Dir als der Magnum bündelweise ankam? Gerade
bei kurzen Kochzeiten ist die Bitterstoffausbeute bei Dolden nicht so gut.
Die üblichen 10% Abzug reichen da m.M. nicht. Der Magnum ist zwar kein
hochfeiner Aromahopfen aber schau mer mal. Der hat seine Qualitäten. Das
Ergebnis zählt und da bin ich drauf gespannt. Jedenfalls dürfte es ein
herber (vielleich animalischer) Schluck werden
Gambas aus Leipzig Mitte hatte früher immer super weiche Biere mit seinem
Brauwasser (RA fast 0 glaube ich?). Das waren hauptsächlich mild gehopfte
aber superleckere Starkbiere.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2014 um 18:41 |
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Zitat von flying, am 11.8.2014 um
18:07 | Hi Jens,
Haha, da war ich ja gerade bei Dir als der Magnum bündelweise ankam? Gerade
bei kurzen Kochzeiten ist die Bitterstoffausbeute bei Dolden nicht so gut.
Die üblichen 10% Abzug reichen da m.M. nicht. Der Magnum ist zwar kein
hochfeiner Aromahopfen aber schau mer mal. Der hat seine Qualitäten. Das
Ergebnis zählt und da bin ich drauf gespannt. Jedenfalls dürfte es ein
herber (vielleich animalischer) Schluck werden
Gambas aus Leipzig Mitte hatte früher immer super weiche Biere mit seinem
Brauwasser (RA fast 0 glaube ich?). Das waren hauptsächlich mild gehopfte
aber superleckere Starkbiere.
m.f.g
René |
ich habe natürlich auch mal die würze probiert und 56 ibus habe ich nicht
gemerkt. schmeckte eher nach 30 oder so.
mal gucken wies in 3 wochen aussieht.
und mit richtigem pils meinte ich so was schön herbes trockenes wie jever
und das die danish lager glaub ich ganz gut.
und wenns nichts wird dann habe ich weihnachtsgeschenke für die bucklige
verwandschaft
jens ____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 10 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 21:43 |
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Hallo!
Heute, nach knapp 2 Wochen Hauptgärung (davon die ersten 2 Tage bei 20 °C
und der Rest bei 8°C) habe ich heute abgefüllt.
Zu meinem Entsetzen habe ich einen Restextrakt von 7° Plato
gemessen. Allerdings erst nachdem ich schon die Hälfte in Flaschen gefüllt
hatte.
Das hat auch ganz schön geschäumt.
Habe ich mir nun Flaschenbomben gebastelt?
Und gekostet habe ich natürlich auch. Schmeckte nach
Medizinschrank/Pflaster. Wird das besser?
ein ratloser,
Jens ____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 11 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 21:50 |
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Naja 20 C.
Mehr bedarf es nicht zu schreiben.
____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 387 Registriert: 12.3.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 21:58 |
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Doch, das bedarf es.
Hast du eine Schnellvergärungsprobe gemacht? Wie hast du karbonisiert?
20ºC ist natürlich viel zu warm. Da solltest du dich dringend nochmal
belesen. Der medizinische Geschmack kann natürlich daher kommen.
Zu 90% hast du jetzt Flaschenbomben. An deiner Stelle würde ich die
Flaschen wieder aufmachen und in den Gäbottich schütten und bei 12ºC fertig
gären lassen. Aber ob da noch etwas zu retten ist weiß ich nicht.
Grüße
Dave ____________________ "Unverhopft kommt oft."
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:00 |
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Hi!
Schlimmer als die 20°C finde ich die 7°P. Wie und mit was hast du gemessen?
Solltest du mit einem Refraktometer gearbeitet haben, hast du den
Alkoholfehler rausgerechnet? Hat sich der Extrakt die letzten Tage noch
verändert?
Ciao
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:02 |
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Zitat: | 20ºC ist natürlich viel
zu warm. Da solltest du dich dringend nochmal belesen. Der medizinische
Geschmack kann natürlich daher kommen. |
wie das?
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 15 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:14 |
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Eine Schnellvergärungsprobe habe ich nicht gemacht.
Carbonisiert habe ich mit 1,4 l Speise.
Es war auch erstaunlich wenig Hefe im Gärbottich. Eigentlich wollte ich
ernten für eine 2. Führung aber es war so wenig, dass nur der Boden ca. 5
mm bedeckt war.
Ich habe grade keine Lust mehr UG zu brauen. Alle OG Biere waren super
(ausschliesslich Notti). Dann mal ein OG mit der brewferm Lager. Das
schmeckte mir naja und Freunden sehr gut.
Da halte ich mich in näherer Zukunft an die Notti.
Jens ____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 16 |
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Member Beiträge: 77 Registriert: 10.3.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:19 |
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Zitat von Basti_H, am 25.8.2014 um
22:00 | Hi!
Schlimmer als die 20°C finde ich die 7°P. Wie und mit was hast du gemessen?
Solltest du mit einem Refraktometer gearbeitet haben, hast du den
Alkoholfehler rausgerechnet? Hat sich der Extrakt die letzten Tage noch
verändert?
Ciao |
Ich habe gespindelt, wie sonst auch. Ich
konnte den Gärverlauf leider nicht beobachten weil ich bei einem Freund mit
Kneipe und Kühlhaus vergären lassen habe. Ich ging einfach davon aus, dass
wenn ich die Gärung richtig in Gang kommen lass ( 2 Tage 20 °C) und noch 11
Tage warte wirds schon passen. Deswegen habe ich auch so spät
gespindelt.
jens ____________________ Wer Bier nicht liebt und Weib und Knödel,
der bleibt sein Leben lang ein Blödel.
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 532 Registriert: 30.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:21 |
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Hi!
Ich wage mal eine Vermutung. Du hast begonnen bei 20°C zu vergären, die
Hefe hat das Bier auf 7°P runtergeknabbert und durch das (zu schnelle? )
abkühlen auf 8°C ist die Hefe wegen des Temperaturschocks
eingeschlafen/abgestorben. Beobachte auf jeden Fall den Druck in den
Flaschen.
____________________ Wetterauer Hausbräu
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Antwort 18 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 8.5.2014 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:41 |
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Nja, Basti_H kann ich nur zustimmen...kalte Gärführung ist nicht unbedingt
einfach, i.d.R.
solltest du, wenn du nicht willst, dass dir deine Hefe endlos beleidigt
ist, bei untergärigen
Bieren maximal 1°C pro TAG heruntergehen...andernfalls wird sie wie
beschrieben einen
Temperaturschock erleiden, und einige Tage gar nichts mehr tun...dass sich
nach 12 Tagen
allerdings immer noch nichts tut als 7°P, geht schon ans äußerste...
Einen Tipp kann ich dir geben, wenn du untergärig braust, geh zur Brauerei
deines Vertrauens,
frag dort nach untergäriger Hefe und der Temperatur die sie gewohnt
ist...sodann ein Plätzchen
suchen, wo +/- 1°C gegeben sind, und dein UG ist nach 1 Woche durch.
____________________ "Wo rohe Kräfte sinnlos walten, kann sich kein Gebräu gestalten."
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 22:44 |
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Ich denke auch, dass die Hefe diesen Temperatursturz nicht mitgemacht hat.
Bei dieser Schüttung und Maischeführung können da noch gut und gerne
4,5-5°P vergärbarer Extrakt drinstecken und jetzt ist auch noch Speise
dabei. Der medizinische Fehlgeschmack könnte auf Chlorphenole hindeuten.
Hast du irgendwas mit chlorhaltigen Mitteln gereinigt? Eventuell aber auch
andere Phenole wie 4-Vinylphenol, die in der Tat durch zu warme Gärung und
Kontamination mit Wildhefen entstehen können. Wenn du eine 20°C+ warme
Flüssigkeit in ein Kühlhaus mit 8°C stellst, wird das durch die
Volumenkontraktion auch ordentlich Umgebungsluft gezogen haben. Ich weiß ja
nicht, was in diesem Kühlhaus sonst noch unterwegs ist...
Ich würde die Flaschen zurück in den Gärbottich leeren und bei 14-18°C
ausgären lassen, das gibt der Hefe nochmal die Chance, hinter sich
aufzuräumen. Wenn sich der Fehler dann verflüchtigt hat nochmal mit Zucker
abfüllen. Ansonsten Gulli.
Gruß
Andy
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Antwort 20 |
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Gambrinus zu Borbetomagus
Posting Freak Beiträge: 3085 Registriert: 2.6.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2014 um 06:42 |
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Och nö, jetzt spiel doch nicht die beleidigte Leberwurst.
Ich weiß nicht, was dich geritten hat bei 20 an zu stellen und dann noch
auf 8 Grad ab zu kühlen. Naja ich denke mal der eine oder andere denkt
sich, was wissen die im Forum schon, da sind Leute dabei die zu
Übertreibung neigen.
Naja manchmal muss man eben mal gegen eine Wand laufen und eigene Erfahrung
sammeln, sagte mal mein Chef in jungen Jahren.
Der Medizin kommt wie Andy schon geschrieben hat von höheren Alkoholen.
Diese nennt man allgemein Ester, wobei die nicht alle so gut schmecken
Das abkühlen war so zu sagen der Todesstoß, was nicht heißen soll es gärt
nicht weiter.
Ich würde die Flaschen öffnen und das Zeug in den Ausguss schütten, ja das
muss weh tun. Am Wochenende wäre zeit es nochmal zu versuchen. Ich würde
das nicht trinken...
Die Sache mit dem Kühlhaus ist verlockend, kostet ja kein Geld. Es ist aber
eigentlich zu kalt. Mann könnte es jetzt wie eine größere Brauerei machen
und mit einem 0,5 l dickbreiiger Hefe pro 100 l anstellen.
Dinge müsste man dafür tun.
1. Hefe aus einer Brauerei besorgen möglichst am Brautag
2. Ist die Hefe für solche Temperaturen geeignet. Die meisten vergären
heute unter Druck zwischen 14-16 Grad. Bei 8 Grad tut sich da nix, habe ich
selbst getestet.
Im Endeffekt wird's darauf wohl rauslaufen nicht das Kühlhaus zu benutzen.
Eine Empfehlung wäre den Winter abzuwarten und mir ein Plätzchen suchen
zwischen 10-14 Grad relativ konstant. Bei 10-12 Grad die w34/70 bei 12-14
Grad die S23 und da gut 2 Päckchen davon.
Das ganze bei 10-14 Grad Würztemperatur anstellen.
So wie ich das noch im Kopf habe wolltest du gleich das ganz große Ding 56
IBU, viel zu viel außer Bitter ist da nix. Und gleich Flüssighefe, wobei
die Trockenhefe zu unrecht häufig gemieden wird.
Irgendwann kann man sich dann auch Gedanken über das Brauwasser machen. ____________________ Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2014 um 07:29 |
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Tschuldigung, jetzt muss ich klugscheißen, das kann ich nicht so
stehenlassen
Ein bisschen Chemieunterricht:
Alkohole
--> höhere Alkohole sind (für mich) Alkohole mit längerer
Kohlenwasserstoffkette. Als Propanol und größer. Das nimmt man soweit ich
weiss, als "Fusel" wahr.
Ester
--> Also eine Verbindung, die aus einem Alkohol und einer Säure
resultiert
insbesondere für uns interessant sind u.a. Fruchtester --> zB der typisch bananige Geschmack im
Weizen
was Andy angesprochen hat: Chlorphenole --> hier der allgemien Grundkörper, also
im Wesentlichen aromatische Alkohole (welche da jetzt genau für den
Medizingeschmack vernatwortlich sind weiss ich nicht, aber aus eigener
Erfahrung: Ich finde Phenol mit das widerlichste im Labor...)
Nichtsdestotrotz solltest du dich, Jens, mal stärker einlesen ins UG
brauen. Ich war davon letztees Jahr auch noch abgeschreckt, aber es ist
eigentlich eifnacher als man denkt, wenn man gewisse Grundregeln, die hier
shcon mehrfach erwähnt wurden, beachtet. Falls das Bier nicht schmecken
sollte: Nicht entmutigen lassen!
Gruß
Simon ____________________ Facebook-Seite meiner "Brauerei"
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.8.2014 um 07:58 |
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Hallo,
Respekt Horsti
Ich muss sagen, Rezept, Schüttung und Hopfung sahen eigentlich gut aus. Gut
über die Höhe der Bittere kann man streiten und die Verwendung von Dolden
muss jeder selbst wissen. ich nehme sie nicht, da es mir einfach zu viel
Sauerei macht. Aber das ist wie gesagt persönliche Geschmackssache.
Leider ist es auch hier wieder passiert, dass man heute relativ leicht eine
gute Würze herstellen kann, wenn man einigermaßen das Equipment hat und
sauber arbeitet. Aber - was ich auch schon länger bemämgele - die Arbeit
NACH dem Sudhaus kommt bei den meisten Hobbybrauerliteraturen viel zu kurz
und auch bei den Braukursen bleibt nach einem anstrengenden Rührtag die
eigentlich Arbeit im Gärkeller und LAgerkeller für die Teilnehmer im
Dunklen. Das wird dann nur mal kurz erzählt. Ist ja jetzt auch nicht so
dramatisch wie das Rühren, Temperatur messen, Jodprobe, etc.
Daher habe ich in meiner letzten bebilderten Doku von der "HEllen
Musikantenfreude" und dem "Hellen Rauchbier" etliche Bilder gerade von
diesen Punkten mit dazugetan. Auch das Schlauchen etc. <<<click here>>>
Beim nächsten Versuch empfehle ich eine Hefezugabe so bei 10 bis 11 Grad
und dann einen guten Kühlschrank in dem du deinen Gäreimer so bei 8 bis 9
Grad für eine gute Woche reinstellen kannst. Wichtig ist auch zu erwähnen,
dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Hefemenge für eine saubere
und trotzdem schnelle Gärung bei den Kaufhefen oft nicht ausreicht. Wenn du
an frische Brauereihefe rankommst, dann wärst du hier alle Sorgen los. Eine
Schnellgärprobe sollte Pflicht werden, aber auch hier scheiden sich die
Geister. Viele machen es nicht, lassen das Bier lieber ewig auf der Hefe
liegen und geben dann Speise zu. Geht auch, ist aber nicht mein Stil - ich
schlauche lieber grün. Wenn du dir ein kleines 20er oder 30 KEG besorgst,
kannst du dann auch die Lagerung im selben Kühlschrank durchführen. Aber
das ist jetzt Zukunftsmusik.
Keine Angst, halte es so wie Gambrinus. Bier wird´s immer, auch wenn du
vielleicht dein angestrebtes Resultat nicht beim ersten Mal erreicht hast.
Und außerdem, auch mit mit einem total verkorksten Bier kann man noch ne
MEnge machen, ich denke hierbei z.B. an leckeren Bieressig, Bierbrote, etc.
Die 20 Liter kriegst du auf jeden Fall weg.
Gutes Gelingen
Grüßele
Holger ____________________
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 26.8.2014 um 08:38 |
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Hallo,
ich mache für untergärige Biere immer einen Starter. Auch beim neuen
Activator lasse ich die Hefe zumindest mal 3-4 Tage ohne weitere
Unterstützung in 1 Liter Malzbier planschen.
Nach abkühlen stelle ich bei Zimmertemperatur an und verfrachte dann direkt
in den Kühlschrank. Das dauert zwischen 12 und 24 Stunden bis es die 10
Grad erreicht hat, bei denen die ~20L Würze dann etwa 2 Wochen bleiben.
Bisher ging da nichts schief und das scheint mir eine gute Geschwindigkeit
zu sein, um Gärtemperatur zu erreichen. 8° müsste die Danish Lager
eigentlich noch verkraften laut Beschreibung. Ich hatte die auch mal, nehme
die aber nicht mehr weil mir der Geschmack nicht ganz zusagte. Bei dir
kommt sicherlich dazu, dass du ausschließlich Magnum verwendet hast. Wenn
man den als Aromahopfen verwendet, wird es sicherlich erstmal dauern bis da
nichts mehr gruselig schmeckt. Ich würde dem Jungbier noch mal eine Woche
bei 12° grad geben, wenn möglich und dann noch mal messen.
Auf keinen Fall das untergärige Brauen aufgeben! So wild ist das auch
nicht, Raketenwissenschaft ist was anderes...
Hans
[Editiert am 26.8.2014 um 08:43 von HansMeiser]
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Antwort 24 |
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