Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2005 um 12:38 |
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Hallo Braugemeinde,
ich habe vor ca. 4 Wochen ein von mir zum erstenmal gebrautes "rotes Bier"
(gebraut mit Melanoidinmalz) nach einer mir ganz normal erscheinenden
Gärung in Flaschen abgefüllt.
Die Schnellvergärprobe lag bei 2,5 °Plato, mein vergorenes Bier zeigte 2,7°
Plato an als ich es schlauchte.
Zuvor habe ich die benötigte Speise in ein zweites Gärfass gegeben und
anschließend das
vergorene Bier in dieses Fass geschlaucht, ohne Sediment aufzuwirbeln (Das
Bier sollte auch ziemlich klar werden).
Ich begann also mit der Flaschenabfüllung. Wie immer nahm ich als letzte
Flasche eine 0,5 Liter Plastikflasche mit Gewinde auf die ich einen
Maometer aufschraubte um den Druck visuell zu kontrollieren. Nach ca. 2,5 -
3 Wochen stellte sich ein Druck von 1,4 bar ein. So weit, so gut.
Als ich dann nach ca. 4 Wochen eine Flasche öffnete, kam nur ein sehr
leises "pfft".
Die anschließende Geschmacksprobe ergab, das dieses Bier extrem
"abgestanden" schmeckte.
sowie keinen Schaum bildete. Wie ein stehengelassenes Bier vom Vortag. Ich
öffnete mehrere Flaschen mit dem gleichen Ergebnis.
Nun öffnete ich die kleine Plastikflasche mit dem Manometer obenauf, der
ca. 1,4 Bar anzeigte.
Diese zischte ziemlich laut, beim Ausgießen stellte sich eine schöne
Schaumkrone ein, und es schmeckte gut!
Der einzige Unterschie den ich feststellen konnte: In der Plastikflasche
war etwas Hefesediment auf dem Flaschenboden (vielleicht weil ich sie als
letzte befüllte). In den anderen Bügelverschlußflaschen (deren Dichtgummis
ich immer erneuere) sah man fast kein Hefesediment!
Wer kann mir weiterhelfen, und mir mitteilen, warum sich in meinen
restlichen Flaschen kein
(oder nur sehr wenig) CO2 gebildet hat. Ich bin ziemlich ratlos, da mir
soetwas noch nie passiert ist!
Vielen Dank für eure Mithilfe!!
Rigo
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Gast
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erstellt am: 7.6.2005 um 17:58 |
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Hallo Rigo,
wegen des Mehr an Hefe war natürlich in der Plastikflasche mehr Druck. Das
ist etwas, was ich bei mir auch immer feststelle, wenn ich den Rest des
Gärbehälters dann noch in Flaschen fülle.
Bei welcher Temperatur und wie lange hast du denn in den Flaschen nachgären
lassen? (obergärig oder untergärig?)
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 453 Registriert: 22.3.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2005 um 19:06 |
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... sorry Wolf aber da will ich dir widersprechen:
beim abfüllen eines frisch vergorenen Bieres ist immer genügend Hefe in der
Schwebe.
Das gilt auch wenn man absolut keinen Bodengrund aufwirbelt.
Daran kann es also nicht gelegen haben.
Hast Du die Flaschen eventuell unterschiedlich gelagert - bei welchen
Temperaturen und wie lange?
Sind die Gummis wirklich dicht?
Ich hatte mal Gummis, die offensichtlich dünner waren als meine alten
Gummis - hier ist mir dann auch der Druck bei einigen Flaschen
abgepfiffen.
Hier hilft dann nur nachbiegen der Verschlüsse.
Andi
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.6.2005 um 19:28 |
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Hallo Alle!
Das alle Flaschen undicht sind halte ich für unwarscheinlich. Kann man aber
leicht prüfen, indem man eine mit Sprudel füllt, schüttelt, abwartet und
öffnet.
Wenn es sich bei der Hefe um untergärige Bruchhefe gehandelt hat, dann
klingt die Vermutung von Wolf logisch! Es hat sich einfach zu viel hefe
abgesetzt. Hefe ist ja ein Lebewesen und deshalb von sehr vielen
verschiedenen Einflüssen abhängig. Und dieser Hefe ging es wohl nicht mehr
so gut, war wohl schon in der Absterbenden Phase.
Die Hefezellen waren schon so geschwächt, dass selbst der neuerliche
Nahrungsschub nichts mehr ausrichten konnte - oder die Schockreaktion auf
die plötzlich veränderte Umgebung hat sie fertig gemacht. Setz mal einem
fast verhungerten Menschen ein Fünf-Gänge Menü vor!!
Ich denke das der eigentliche Grund irgendwo tief verborgen in den
Zellkernen der Zellen schwirrt!
Gib einfach noch ein wenig frische Hefe in die Flaschen, dann wird das Bier
vielleicht noch was!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.6.2005 um 20:18 |
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Halt, nicht verzagen! Es gibt noch Hoffnung:
Ich hatte dieses Problem vor einigen Tagen hier im Forum angesprochen. Mein
Roggenbier machte nach 4 Wochen nicht mal "pfft" sondern nur "bsss". Ich
habe das Bier wieder wärmer gestellt und die Flaschen jeden Tag
geschüttelt, das seit 4 Tagen. Mittlerweile hört man schon ganz andere
Geräusche beim Öffnen. Ich würde mal sagen im Moment mindestens "plöbb".
Ich schätze mal, da ich sehr spät abgefüllt habe, daß einfach zuwenig Hefe
beim Schlauchen mit rübergekommen ist. Also eigentlich das, was Wolf schon
diagnostizierte.
Gruß
Heinrich
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2005 um 04:37 |
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Hallo Braugemeinde,
ich habe untergärige Flüssighefe von WYEAST 2278 Czech Pils verwendet, habe
alle Flaschen nach dem Abfüllen ca. 10 Tage bei 15°C gelagert. Danach
lagerte ich sie bei ca. 8°C. Zur optimalen Reifung wäre sicher nahe 0°C
besser, aber das kann das CO2 Problem ja nicht sein.
An den Gummis kann es -meiner Meinung nach- nicht liegen, dafür habe ich
schon zuviele Flaschen geöffnet, immer mit dem gleichen Ergebnis!
Wäre es denn sinnvoll, die zuvor vermehrte Hefe nicht komplett in den zu
vergärenden Sud zugeben, sondern eine gewisse Menge (ca. 100 - 200ml)
aufzuheben. Diese dann -nach der abgeschlossenen Hauptgärung- mit der
Speise ins zweite Fass zu geben und dann in Flaschenabzufüllen, um die
Nachgärung damit 100 %ig sicherzustellen? Was meint Ihr??
Vielen Dank für Eure Mithilfe!
Gruß,
Rigo
____________________
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 8.6.2005 um 05:18 |
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Moin Hobbybrauer,
also ich vermute, dass per se schon etwas wenig Hefe im Sud war und dann
der Effekt, wie ihn Wolf beschreibt, eingetreten ist: die letzte Flasche
hat dann mit dem Bodensatz noch einen ordentlichen Schwung Hefe mitbekommen
und den Gärungsrückstand aufgeholt.
allzeitgutsud
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 8.6.2005 um 11:49 |
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Hallo Heavbyte,
Es war ein Sud von ca. 60 Liter den ich mit ca 1,5 - 2 Liter Hefe
ansetzte. Die Art der Gärung, als auch die Dauer waren durchweg "normal",
bei einem Stammwürzgehalt von 12°.
Nach Ende der Hauptgärung hat sich wirklich "sehr viel" Hefe auf dem
Fassboden befunden.
Ich schätze, es dürfte eine Hefeschichtdicke von ca. 1,5 - 2 cm (in einem
breiten 110 Liter Fass!)gewesen sein.
Meines erachtens doch alles im "grünen Bereich", oder?
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Antwort 7 |
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Gast
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erstellt am: 8.6.2005 um 12:08 |
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Hallo Rigo,
ja, auf den ersten Blick scheint alles im grünen Bereich.
Dass dem jedoch nicht so ist, zeigt ja dein Ergebnis.
Also von meiner Annahme, dass per se etwas wenig Hefe im Sud war, rücke ich
wieder ab, weil ich nochmal deinen ersten Post gelesen habe in dem du
schreibst, dass dein Endvergärungsgrad bei ~2,7° Plato lag, das liegt
durchaus im normalen Bereich.
Auch kannst du in die letzte Flasche nicht mehr Hefe bekommen haben als in
die anderen, denn du schreibst: Zitat: | Zuvor habe ich die
benötigte Speise in ein zweites Gärfass gegeben und anschließend das
vergorene Bier in dieses Fass geschlaucht, ohne Sediment
aufzuwirbeln |
Das schliesst auch aus, dass die Flaschen unterschiedliche Hefeportionen
abbekommen haben.
Ich sehe, manchmal hilft ein zweites Durchlesen enorm weiter
hmmm.... du machst es einem wirklich nicht leicht, ich muss darüber
nachdenken....
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Gast
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erstellt am: 8.6.2005 um 16:46 |
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Hallo Rigo,
also nach deinen Angaben war in der Plastikflasche mehr Sediment als in den
anderne Flaschen: Zitat: |
Der einzige Unterschie den ich feststellen konnte: In der Plastikflasche
war etwas Hefesediment auf dem Flaschenboden (vielleicht weil ich sie als
letzte befüllte). In den anderen Bügelverschlußflaschen (deren Dichtgummis
ich immer erneuere) sah man fast kein
Hefesediment! |
Aber egal. Malte hat ja schon
vorgeschlagen, dass du in jede Flasche etwas Hefe gibst, dann die Flaschen
nochmal 1 Woche bei 15°C beläßt und durch leichtes Anheben des Verschlusses
prüfst, wieviel Druck dann drauf ist. Auch ab und zu Schütteln der Flaschen
sollte helfen. Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 8.6.2005 um 16:58 |
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hmmm... dass die Plastikflasche mehr nachgegoren hat, ist unbestritten.
Deshalb könnte das Hefesediment in dieser auch erst durch die stärkere
Nachgärung entstanden sein.
Wenn man diesen Gedankengang jetzt fortführt, muss man die Frage stellen:
hast du die Flaschen unterschiedlich gereinigt?
Könnte es sein, dass in den Glasflaschen Rückstände von Reuinigungsmittel
sind/waren?
Ansonsten bin ich ratlos.
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2005 um 18:52 |
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Fassen wir nochmal zusammen:
Die Flaschen sind dicht, in allen Flaschen ist das gleiche Bier-Speise
Gemisch und die Flaschen sind unter gleichen Bedingungen gelagert
worden.
Also muss es an den unterschiedlichen Flaschen liegen. Da du warscheinlich
relativ dunkel lagerst schließe ich die unterschiedliche Färbung als Grund
aus, zumal die Hefe eh keinen Wert darauf legt.
Reinigungsreste könnten eine Möglichkeit sein. Da musst du dann aber schon
bei allen Flaschen diesen Fehler gemacht haben. Hast du eventuell
desinfiziert und das Mittel nicht abgespült?
Ich bevorzuge aber trotzdem die einfachste Lösung, die Hefemenge. Etwas
Geläger wird immer mitgeschlaucht, und bevor man 60l abgefüllt hat setzt
sich davon auch wieder etwas ab, was dann in die letzte Flasche gekommen
sein könnte.
Etwas anderes kann ich mir jetzt auch nicht vorstellen...
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 9.6.2005 um 10:34 |
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Hallo Braugemeinde,
ich achte natürlich sehr auf Sauberkeit, dennoch desinfiziere ich meine
Flaschen nicht.
Vor dem befüllen spüle ich die sauberen Flaschen mit klarem Wasser aus, und
stelle sie für
ca. 10 - 15 min. in den Backofen. Also keine Spülmittel- bzw.
Desinfektionsmittelreste.
Mir kommt diese Sache auch sehr spanisch vor!!
Ich werde nun Hefe starten und diese den Flaschen beigeben. Ich denke, so
kann ich sie noch retten!
Vielen Dank an alle für Eure Mithilfe!!!!!!
Beste Grüße,
Rigo ____________________
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2005 um 11:17 |
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Hallo Rigo!
Ich hatte mal das gleiche Problem. Auf den abgefüllten Plasteflaschen war
Druck und in den Glasflaschen hatte sich kein Druck aufgebaut, obwohl die
Abfüllbedingungen gleich waren.
Bei mir war vermutlich Folgendes des Rätsels Lösung:
Ich hatte die Glas- und Plasteflaschen kurz vorm Abfüllen noch mal mit
heißen Wasser (ca. 70 -80 °C) ausgespült.
Die Glasflaschen waren beim Abfüllen noch ziemlich warm, da sie bedingt
durch die dickere Wandstärke langsamer auskühlten als die Plasteflaschen.
Als die im Jungbier befindliche Hefe beim Abfüllen nun mit dem relativ
warmen Glas in Berührung kam, ist sie wahrscheinlich stark „geschädigt“
worden und konnte ihren „Dienst“ nicht mehr verrichten.
Vielleicht kannst Du Dich ja noch erinnern, ob die Glasflaschen noch „zu
warm“ waren beim Abfüllen
Gruß
Christian aus Erfurt
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2005 um 15:36 |
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So, also Reinigungsmittel, Verunreinigungen und Bakterien können wir dann
also ausschließen.
Die warmen Flaschen könnten natürlich des Rätsels Lösung sein! Alles was
über ca. 40°C geht macht die Hefe endgültig platt!
Wenn du aber in komplett abgekühlte Flaschen abgefüllt hast (was ich schon
wegen der Schaumbildung machen würde), dann sind wir keinen Schritt
weiter...
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 9.6.2005 um 18:01 |
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Ich kanns jetzt nicht beweisen und die entsprechende Formel habe ich jetzt
auch nicht im Kopf ,
aber ich glaube nicht, dass eine sagen wir mal 75°C heiße Flasche 0,5 Liter
5°C kaltes Bier auf 40°C erhöht und so eine verheerendes Hefezellensterben
auslöst.
Grüße
Wolfgang
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 9.6.2005 um 19:58 |
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@Wolf
Genau so isses. Daran kann´s nicht liegen.
@Rigo
Mich würde mal interessieren, bei welcher Temperatur Du abgefüllt hast.
Wenn Du nämlich eine Schnellvergärungsprobe bei, sagen wir, 25 °C gemacht
hast, dann heißt das noch lange nicht, daß Du bei 15 °C auf den gleichen
Endwert kommst. Eigentlich kannst Du sicher sein, daß Du nicht dahin
kommst. Dann kann es einfach sein, daß die Hefe schon lange vorm Abfüllen
ihre Tätigkeit eingestellt hat und abgesunken ist.
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2005 um 23:01 |
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Zitat: | Mich würde mal
interessieren, bei welcher Temperatur Du abgefüllt hast. Wenn Du nämlich
eine Schnellvergärungsprobe bei, sagen wir, 25 °C gemacht hast, dann heißt
das noch lange nicht, daß Du bei 15 °C auf den gleichen Endwert kommst.
Eigentlich kannst Du sicher sein, daß Du nicht dahin kommst. Dann kann es
einfach sein, daß die Hefe schon lange vorm Abfüllen ihre Tätigkeit
eingestellt hat und abgesunken ist. |
Wie kann es dann in der Kunststoffflasche zu dem Druckaufbau kommen???
Ich mache zwar keine Endvergärungsprobe, kann mir das aber einfach wegen
der Drucknachgärung im Fass sparen. Trotzdem sind ordentlich durchgeführte
Endvergärungsproben sehr genau! Unter Zugabe von Hefe und ständigem rühren/
schwenken kommt man innerhalb von knapp 8 Stunden zu der Endvergärung, die
auch in der Praxis bis auf +/- 0,1% erreicht wird!
@ Wolf
Das größere Problem ist nicht die Temperatur an sich, sondern die rasche
Temperaturänderung! Wenn die Hefe innerhalb von ein paar Sekunden oder von
mir aus auch einer Minute von 15°C auf 40°C erwärmt wird, dann ist die ganz
einfach platt!
Wir Menschen können so etwas viel besser verpacken, aber geh man von einem
Raum mit 15°C in einen anderen mit 40°C. Ist auch für uns nicht angenehm
und gesund!
Also wenn Rigo das so gemacht hat, dann ist das für mich einfach mal die
Lösung! Wenn...
Gruß und gute Nacht! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2005 um 10:12 |
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Hallo Braugemeinde,
Outbursting:
Zitat: | Ich hatte die Glas- und
Plasteflaschen kurz vorm Abfüllen noch mal mit heißen Wasser (ca. 70 -80
°C) ausgespült.
Die Glasflaschen waren beim Abfüllen noch ziemlich warm, da sie bedingt
durch die dickere Wandstärke langsamer auskühlten als die Plasteflaschen.
Als die im Jungbier befindliche Hefe beim Abfüllen nun mit dem relativ
warmen Glas in Berührung kam, ist sie wahrscheinlich stark „geschädigt“
worden und konnte ihren „Dienst“ nicht mehr verrichten.
Vielleicht kannst Du Dich ja noch erinnern, ob die Glasflaschen noch „zu
warm“ waren beim Abfüllen |
Ich "erfühle" die
Temperatur der Flaschen per Hand. Sicher nicht die genaueste Methode, aber
bei meinen vorausgegangen Abfüllungen machte ich es genauso. Da lief alles
glatt.
Trotzdem, vielen Dank für diesen Tip!
@ Wolf:
Sehe ich genau so!
Hieronymus:
Zitat: | Mich würde mal
interessieren, bei welcher Temperatur Du abgefüllt hast. Wenn Du nämlich
eine Schnellvergärungsprobe bei, sagen wir, 25 °C gemacht hast, dann heißt
das noch lange nicht, daß Du bei 15 °C auf den gleichen Endwert kommst.
Eigentlich kannst Du sicher sein, daß Du nicht dahin kommst. Dann kann es
einfach sein, daß die Hefe schon lange vorm Abfüllen ihre Tätigkeit
eingestellt hat und abgesunken ist |
Die
Abfülltemperatur betrug ca. 15°C, der Spindelwert ca. 2,9°P. In Hagen
Rudolph`s Buch "Heimbrauen für Fortgeschrittene" ist auf Seite 125 eine
Tabelle zur "Korrektur der Spindelergebnisse" abgedruckt. Diese legte ich
zu Grunde und kam auf einen Restextraktwert von 2,7°P. ( 2,9°P - 0,20°P =
2,7°P.)
Wenn die Meßtemperatur der Schnellvergärprobe ca. 25°C betragen hätte ( sie
lag auch ungefähr so in diesem Bereich, so genau weiß ich es nicht mehr)
müßte ich 0,28°P zum angezeigten Wert hinzurechnen. Also, abgelesener Wert
von 2,5°P + 0,28°P = 2,78°P.
Selbst wenn die Hefe den Sud stärker vergoren hätte als die
Schnellvergärprobe (was ich allerdings nicht so recht glauben kann) und die
Hefe somit ihre Arbeit eingestellt hätte,
so dürfte doch in der Plastikflasche genau so wenig Druck sein als in den
anderen Flaschen, oder?? Oder habe ich da nen Knick in der Hirnwindung?
Ich möchte aber nochmal zu meiner zuvor gestellten Frage zurück kommen:
Wäre es denn sinnvoll, die zuvor vermehrte Hefe nicht komplett in den zu
vergärenden Sud zugeben, sondern eine gewisse Menge (ca. 100 - 200ml)
aufzuheben. Diese dann -nach der abgeschlossenen Hauptgärung- mit der
Speise ins zweite Fass zu geben und dann in Flaschenabzufüllen, um die
Nachgärung damit 100 %ig sicherzustellen? Was meint Ihr??
Vielen Dank für Eure Mithilfe und Anregungen bzw Anstrengungen!
Gruß,
Rigo ____________________
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Antwort 18 |
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Gast
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erstellt am: 10.6.2005 um 10:27 |
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moin allseits,
Zitat: | Ich möchte aber nochmal
zu meiner zuvor gestellten Frage zurück kommen:
Wäre es denn sinnvoll, die zuvor vermehrte Hefe nicht komplett in den zu
vergärenden Sud zugeben, sondern eine gewisse Menge (ca. 100 - 200ml)
aufzuheben. Diese dann -nach der abgeschlossenen Hauptgärung- mit der
Speise ins zweite Fass zu geben und dann in Flaschenabzufüllen, um die
Nachgärung damit 100 %ig sicherzustellen? Was meint
Ihr?? |
das halte ich für nicht notwendig, sogar kontraproduktiv.
Dieser Fall, den du jetzt hier beschreibst, ist eine Ausnahme.
Auch wenn wir jetzt ad-hoc nicht zu einer Aufklärung kommen, ein Regelfall
ist es keinesfalls.
In der Regel reicht die Hefe aus um den gesamten Sud bis zum Ende zu
vergären.
Eine zusätzliche Gabe (im Regelfall) würde nur zu einem verstärkten
Hefesediment und infolgedessen im weiteren Verlauf zur erhöhten Autolyse
führen.
Also auf ein Neues, würde ich sagen.
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2005 um 10:43 |
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Hallo Heavybyte,
vielen Dank für die schnelle und souveräne Antwort!
Auf ein neueeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeesssss!!
Gruß,
Rigo ____________________
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 340 Registriert: 18.4.2004 Status: Offline
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erstellt am: 10.6.2005 um 20:12 |
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@Malte
Rige schrieb am Anfang : Zitat: | Der einzige Unterschie den ich feststellen konnte: In der
Plastikflasche war etwas Hefesediment auf dem Flaschenboden (vielleicht
weil ich sie als letzte befüllte). In den anderen Bügelverschlußflaschen
(deren Dichtgummis ich immer erneuere) sah man fast kein Hefesediment!
|
Also sind wir uns doch einig dass in der
Plastikflasche andere Bedingungen sind als in den Bügelflaschen, nämlich
mehr Hefe. Das heißt hier hat die Nachgärung stattgefunden. Bei den
Bügelflaschen ist das nicht der Fall - mangels Hefe.
@Rigo
Auch wenn Du schon "auf ein Neues" sagst....
Du hast geschrieben: Zitat: |
Selbst wenn die Hefe den Sud stärker vergoren hätte als die
Schnellvergärprobe (was ich allerdings nicht so recht glauben kann) und die
Hefe somit ihre Arbeit eingestellt hätte,
so dürfte doch in der Plastikflasche genau so wenig Druck sein als in den
anderen Flaschen, oder?? Oder habe ich da nen Knick in der
Hirnwindung? |
Ich meine genau das Gegenteil. Die
Endvergärungsprobe ist stärker vergoren als der Sud. Bei geringerer
Temperatur stellt die Hefe aber eher ihre Tätigkeit ein als bei höherer.
Das soll einfach heißen, daß die Hefe in der Kälte bereits vor dem
Endvergärungsgrad, also bei noch geringen Mengen von vergärbarem Zucker
schon aufhört zu arbeiten und zu Boden sinkt. Damit kommt auch fast keine
Hefe beim Schlauchen mit in die Flaschen. Es ist dann einfach zu wenig
vorhanden, damit die Nachgärung in der Flasche und damit die erwünschte CO2
-Produktion in einer angemessenen Zeit (1-2 Wochen oder so) ablaufen
kann.
Gruß
Heinrich
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Antwort 21 |
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Junior Member Beiträge: 40 Registriert: 3.9.2004 Status: Offline
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erstellt am: 11.6.2005 um 09:44 |
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Hallo Heinrich,
bei der von mir verwendeten WYEAST Czech Pils-Hefe lese ich eine empfohlene
Gärtemperatur von 10°C bis 14°C. Meine Gärtemperatur lag bei 15°C.
Wenn ich also die empfohlene Gärtemperatur von 10-14°C einhalte, so müßte
die Hefe meinen
Sud doch komplett vergären, oder? Zumal mein Spindelwert einen Wert von
2,9°P zeigte, also recht nahe an dem Wert der Schnellvergärprobe
(2,7°P.).
Ich bin jetzt etwas im Zweifel. Denn wenn -bedingt durch eine höhere
Temperatur der Schnellvergärprobe(ca.25°C.)- diese dadurch einen geringeren
Restextraktwert anzeigt, also das Bier tiefer bzw stärker vergären lassen
sollte als als die empfohlene Gärtemperatur im Gärfass, so könnte ich ja
nicht den idealen Zeitpunkt zu schlauchen feststellen, da ich ja nie diesen
Endvergärungsgrad erreichen würde (bei 15°C Fasstemperatur) oder??
Gruß,
Rigo
____________________
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.6.2005 um 11:03 |
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Zitat: | ...wenn -bedingt durch
eine höhere Temperatur der Schnellvergärprobe(ca.25°C.)- diese dadurch
einen geringeren Restextraktwert anzeigt... |
...durch die höhere Temperatur bewirkst du keine erhöhten Vergärungsgrad,
sondern die Hefe arbeitet nur schneller.
Gruß aus OWL
Mirko ____________________
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Antwort 23 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.6.2005 um 11:09 |
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Hallo Rigo,
ich glaube, die Diskussion wird jetzt zu kopfig. Wenn du alle Argumente
zusammenzählst, hast du natürlich recht, dieser Schluss liegt nahe. Aber
grau ist alle Theorie.
In der Praxis sieht es bei mir so aus, dass Schnellvergärprobe und
Restextrakt im Gärbottich nahezu gleich sind, obwohl beide ein sehr
unterschiedliches Umfeld haben. Die Hefe führt ihre Arbeit einfach zu Ende,
egal ob sie warm oder kalt oder gerührt oder geschüttelt oder in Ruhe
gelassen wird.
Nicht vergessen: Versuch macht kluch.
Gruß
Mel
____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 24 |
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