Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2006 um 19:39 |
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Hallo
Noch ein Thread zum Thema Hopfenbittere und -aroma.
Mir wurde hier im Forum empfohlen, daß ich, um ein gutes Hopfenaroma in
meinen Bieren zu erreichen, einfach den Hopfen während der Gärung eventuell
in einem Säckchen in das Bier hängen sollte.
Daraufhin habe ich einen Versuch gemacht. 2g Hopfenpellets auf 250 ml
kaltes Wasser und eine Woche stehen lassen. Heute habe ich die Probe
gefiltert und die grüne Suppe gekostet. Sie schmeckte bitter. Nicht pfiu,
aber schon recht ordentlich streng. Das Aroma war da, könnte aber besser
sein.
Frage 1: Muß man den Hopfen wirklich mitkochen oder ist es normal, daß er
auch die Bittere ohne das heiße Wasserbad abgibt?
Frage 2: Welche Hopfenart würdet ihr mir für ein gutes Hanfiges Aroma
empfehlen?
Frage 3: Eignet sich für das Aroma eher der Dolden oder die Pellets?
Gruß
____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2006 um 20:06 |
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Hi, Ottonen
Wie du ja selbst ausprobiert hast, gibt hopfen tatsächlich Aroma sowie
Bitterstoffe über einen langen Zeitraum auch ohne Kochen ab. Das bezeichnet
man als "Hopfenstopfen". Dazu sollte aber das Bier bereits eine
Grundbittere mitbringen. Es besteht dabei die Gefahr von Infektionen!
Natürlich dauert es in der Kälte viel länger, aber es geht im Verhältnis
mehr Aroma als Bittere ins bier über.
Ich hab überdies keine Ahnung, was ein "hanfiges" Aroma ist. Ich kenne zwar
das Thun-Hanfbier sowie Cannabia, aber die schmecken so unterschiedlich,
daß ich jetzt nicht mit sicherheit sagen könnte, was "hanfiges" Aroma ist.
Zu dem Zweck würd ich eben Hanfblüten verwenden. Ich glaub Wolf hat das mal
gemacht.
Am Münchner Flughafen gibt es ein Hanffeld mit THC-armen Hanf, in das ein
Fußballmotiv gemäht wurde, also die Pflanzen gibt es auf jedenfall!
Bezüglich der Dolden/Pellets entscheidung muss ich sagen, daß ist mehr eine
Glaubensfrage. Prinzipiell eignen sich beide gleich gut.
____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2006 um 20:36 |
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Danke erstmal für die Antwort.
Mit hanfigen Bier meine ich ein Hopfennote, die sehr stark hervortritt. Da
der Hopfen auch zu den Cannabisgewächsen gehört, will ich eben diesen
speziellen Geruch herausarbeiten.
____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2006 um 20:48 |
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Zitat: | Danke erstmal für die
Antwort.
Mit hanfigen Bier meine ich ein Hopfennote, die sehr stark hervortritt. Da
der Hopfen auch zu den Cannabisgewächsen gehört, will ich eben diesen
speziellen Geruch herausarbeiten. |
Hopfenstopfen (dry-hopping im Englishen) ist sehr verbreited fuer Englishe
und Amerikanische Ales. Du solltest guten Aroma hopfen verwenden
(Halletauer, Tettnang, Saaz, Cascade, Centenial, Fuggles .....). Fuer mein
Pale Ale verwende ich Cascade, ein Hopfen den bei den amerikanischen
Kleinbrauern sehr beliebt ist. Um Infektionen habe ich mir noch keine
Sorgen gemacht auch wenn ich den einfach fuer 1-2 Wochen nach der
Hauptgaerunbg in das Gaergefaess gebe. Hopfen ist von hause aus
antibakteriell.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 813 Registriert: 21.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2006 um 22:23 |
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Zitat: | Hopfen ist von hause aus
antibakteriell. |
Stimmt. Zumindest zum Teil. Hopfen (eigentlich Iso-Alpha-Säuren um genau zu
sein) wirkt bakteriostatisch auf die gram-positiven Bakterien.
Wenn du aber nicht kochst, ist nur ein sehr kleiner Anteil isomerisiert.
Und die gram-negativen Bakterien scheren sich genausowenig um irgendwelche
Hopfenbestandteile wie Pilze. Und gerade von seiten letzterer geht eine
besondere Gefahr für das dry-hopped Bier ____________________ Interpunktion und Orthographie des Postings ist frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein
zufällig und ist nicht beabsichtigt.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 10:12 |
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Wir haben zur Vermeidung der Infektionsgefahr den Hopfen einfach in einen
alten Nylonstrumpf gestopft und für ein paar Min mit wenig Wasser
aufgekocht, dann alles rein in den Gärpott! Der Tipp kommt vom Hanghofer,
er empfiehlt 50-150g Hopfen pro hl.
Jan
____________________
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 13.6.2006 um 11:04 |
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Zitat: | einfach in einen alten
Nylonstrumpf gestopft |
Kam das Aroma nun aus dem
Hopfen oder dem Strumpf ? ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 11:22 |
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1104 Registriert: 11.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 11:23 |
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 13.6.2006 um 12:09 |
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Zitat: | ... dann alles rein in
den Gärpott! |
Sollte man den Hopfen während der Hauptgärung dazugeben oder reicht es,
wenn man ihn eine Woche während der Nachgärung dazugibt?
Gruß ____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 14:28 |
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Zitat: | [Stimmt. Zumindest zum
Teil. Hopfen (eigentlich Iso-Alpha-Säuren um genau zu sein) wirkt
bakteriostatisch auf die gram-positiven Bakterien.
Wenn du aber nicht kochst, ist nur ein sehr kleiner Anteil isomerisiert.
Und die gram-negativen Bakterien scheren sich genausowenig um irgendwelche
Hopfenbestandteile wie Pilze. Und gerade von seiten letzterer geht eine
besondere Gefahr für das dry-hopped Bier |
Diese Frage taucht recht haeufig in amerikanishen Hobbybrauerforen auf.
Mann koennte fast denken das hier jedes 2. Ale mit dry-hopping gebraut wird
. Die meisten raten den Hopfen einfach ohne Kochen zur
Nachgaerung zuzugeben. Das habe ich bis jetzt auch immer gemacht (4 Sude
bis jetzt) und noch keine Infektion bekommen. Du solltest dir natuerlich
grundlich die Haende waschen und auch alles andere das mit dem Hopfen in
Beruehrung kommt sauber ist (angenommen der Hopfen wurde einigermassen
sauber verpackt).
Beim Kochen habe ich Angst, dass zu viele von den aromatischen Oelen
verdampfen.
Gruss,
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 17:02 |
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Zitat: | Zitat: | ... dann alles rein in
den Gärpott! |
Sollte man den Hopfen während der Hauptgärung dazugeben oder reicht es,
wenn man ihn eine Woche während der Nachgärung dazugibt?
Gruß |
Damit der Hopfen beim sog. Hopfenstopfen genug Zeit hat um seine bittere
ins Bier abzugeben, ist es nötig dies während der Nachgärphase vorzunehmen.
Also die kompletten 3-6 Wochen reinhängen wäre am besten.
Ansonsten wirst Du wenig effekt verspüren, da die wirkzeit zu kurz ist.
Außerdem wird in der Hauptgärphase durch Trüb und Hefeadsobtion ein
großteil des erzielten erfloges amortisiert werden. Das geschiet zwar auch
nach der Nachgärpahse mit der Gelägerabtrennung, aber deutlich geringer.
Also wenn Hopfenstopfen dann zur gesammten Nachgärung!
Oder:
In den Whirpool nach dem Kochen. Auch hier wird der Hopfen ja nicht
gekocht, hat aber dank der gut 90°C im Whirpool noch eine genügend
effiziente Nachisomerisierung ohne Aromaausdampfferlust.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 17:27 |
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Zitat: | Damit der Hopfen beim
sog. Hopfenstopfen genug Zeit hat um seine bittere ins Bier abzugeben, ist
es nötig dies während der Nachgärphase vorzunehmen. Also die kompletten 3-6
Wochen reinhängen wäre am besten. |
Also, Ich empfehle den Hopfen nur ein bis 2 Wochen waerend der Nachgaerung
dazuzugeben. Beim Hopfenstopfen geht es nicht darum Bittere zu entwickeln,
sondern die aromatischen Oele im Bier zu loesen. Wenn man den Hopfen zu
lange drinnen laesst, besonders bei warmen temperaturen, nimmt das Bier
einen grasartigen Geschmack an.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 168 Registriert: 2.3.2006 Status: Offline
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erstellt am: 13.6.2006 um 20:19 |
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Zitat: | ... sondern die
aromatischen Oele im Bier zu loesen. |
Könnte man
nicht auch den Hopfen parallel in einem seperaten Gefäß in Wasser einlegen
und dieses Gesöff später dem fertigen Bier zugeben oder lösen sich die
Stoffe odch besser direkt im Bier?
Gruß ____________________ Ein reiner, frischer Gerstensaft gibt Herzensmut und Muskelkraft.
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 20:45 |
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Zitat: | Könnte man nicht auch
den Hopfen parallel in einem seperaten Gefäß in Wasser einlegen und dieses
Gesöff später dem fertigen Bier zugeben oder lösen sich die Stoffe odch
besser direkt im Bier?
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Weiss ich jetzt nicht. Aber ich hab mal gehoert, dass der Alkohol beim
Loesen der Aromastoffe hilft.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 14 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.6.2006 um 22:57 |
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Hallo Kai,
was meinst Du denn mit warmen Temperaturen. Ich habe jedenfalls bei meiner
Nachgärung meist eher niedrige
also höchstens 4°C
außerdem ist 'grasig' doch auch ein Aroma - und die sind doch eher abhängig
von der Hopfensorte!
Hopfenöle lassen sich übrigens tatsächlich mittels Ethanol oder CO2 lösen -
ist aber doch etwas zu kompliziert für den Hobbygebrauch denke ich...und
bis sich die Öle einfach so im seperaten Gefäß in wasser lösen ist sehr
Temperaturabhngig. Hat das Wasser 20°C dann kannst Du es alt auch gleich
mal 10 age oder mehr versuchen(eher länger) bei höheren Temperaturen (z.b.
90°C wie schon angedeutet) genügt locker ne Stunde...
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2006 um 00:39 |
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Zitat: | was meinst Du denn mit
warmen Temperaturen. Ich habe jedenfalls bei meiner Nachgärung meist eher
niedrige also höchstens 4°C
außerdem ist 'grasig' doch auch ein Aroma - und die sind doch eher abhängig
von der Hopfensorte! |
4 *C sollte kein Problem sein. Ich weiss das viele Hobbybrauer hier in den
USA ihre Ales bei 15-20 *C dry-hoppen, einfach weil sie keine geeignete
Kuehlmoeglichkeit haben. Bis jetzt habe ich auch nur obergaeriges bei 10*C
mit Hopfen zur Nachgaerung gehalten. Bei untergaerigem hab ich es noch
nicht probiert, da es fuer diese Biere eher untypisch ist. Aber es sollte
da keinen Unterschied geben.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2006 um 13:23 |
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Du verwendest das Hopfenstopfen beim Obergärigem? Das ist das erste mal das
ich das überhaupt höre! Auch für Weizen? Macht die Obergärige Hefe, da
diese ja doch recht geschmacksdominant ist nicht viel vom Geschmack
zunichte, bu´zw. überdeckt diesen?
Ich kenne das Hopfenstopfen nur für untergärige Lagerbiere - und da als
zugabe in den Lagertank.
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2006 um 14:30 |
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Zitat: | Du verwendest das
Hopfenstopfen beim Obergärigem? Das ist das erste mal das ich das überhaupt
höre! Auch für Weizen? Macht die Obergärige Hefe, da diese ja doch recht
geschmacksdominant ist nicht viel vom Geschmack zunichte, bu´zw. überdeckt
diesen?
Ich kenne das Hopfenstopfen nur für untergärige Lagerbiere - und da als
zugabe in den Lagertank.
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Obwohl die meisten Biertypen, die ich braue, deutche Typen sind, braue ich
auch ab und zu mal ein amerikanisches oder englishes Pale Ale. Besonders
the amerikanische Form des Pale Ale ist sehr Hopfenbetont und dry-hopping
ist sehr weit verbreited fuer diesen Biertyp. Die Hefe, die man fuer diese
Biere verwendet, ist eine neutrale obergaerige Hefe (z.B. WYeast 1056).
India Pale Ale (IPA) is eine sehr hopfen betonte version des Pale Ale. Um
die lange Reise von England nach Indien zu ueberstehen, wurde es mit viel
Hopfen (sehr bitter) gebraut und auch mit ebenso viel Hopfen im Fass
gelagert/versandt. Fuer diesen Biertyp, der mir meistens viel zu bitter ist
(40+ IBUs) ist dry-hopping ein Muss.
Ich wuerd natuerlich nicht auf die Idee kommen ein Weizenbier oder Alt mit
Hopfenstopfen zu brauen. Du has recht, besonders beim Weizen waere das
voellig fehl am Platze.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 879 Registriert: 23.3.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2006 um 19:05 |
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Zitat: | Ich wuerd natuerlich
nicht auf die Idee kommen ein Weizenbier oder Alt mit Hopfenstopfen zu
brauen. |
Hallo Kai!
Beim Weizen gebe ich dir recht, aber warum nicht beim Alt?
Uerige braut zu besonderen Anlässen das "Sticke".
http://www.uerige.de/home.html
Ich meine Malte (oder war es Tibor?) hat darüber mal berichtet.
Bei diesem Alt wird meiner Info nach Hopfen gestopft.
Gut das Sticke dürfte für dich echt zu herb sein (60IBU), aber das kannst
du bei deinen eigenen Bieren ja anpassen.
Schöne Grüße
Jens ____________________ Den besten Trunk, den einer kennt,
wird hausgebrautes Bier genennt. (frei nach Martin Luther)
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Antwort 19 |
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Senior Member Beiträge: 441 Registriert: 7.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2006 um 19:40 |
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Zitat: | Hallo Kai!
Beim Weizen gebe ich dir recht, aber warum nicht beim
Alt? |
Du hast Recht, da das Alt von Hause aus hopfenbetont ist, wuerde
Hopfenstopfen auch ganz gut passes. Das standard Alt hat aber kaum
Hopfengeschmack oder Aroma, deshalb gebe ich auch keinen Hopfen zur
Nachgaerung.
Kai ____________________ braukaiser.com
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 13:00 |
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Hey folks,
ich habe diesen threat mal wieder rausgekramt, weil ich mich für das Sticke
Festbier aus dem Hanghofer interessiere. Wenn ich jetzt in das
Hanghofer'sche Excel-sheet 40 gr. Hopfen (8,8 % alpha) mit 0 Kochzeit
eintrage (also in der Praxis während der Nachgärung hinzufüge) ergibt das
bei einer Ausnutzung der Bitterstoffe von 9,5 % gerade mal einen Beitrag
von 9,9 % zum IBU. Ich möchte diesen Beitrag gerne berücksichtigen, da ich
es nicht zu bitter haben möchte. Kann ich so rechnen?
Grüße,
Markus
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Antwort 21 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 13:06 |
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Hallo, Markus,
ich beschäftige mich auch schon länger mit diesen ganzen Hopfengaben,
Vorderwürzhopfung usw. M.E. kannst Du das eigentlich so machen, wie Du das
vorhast.
Was mich allerdings wundert, wieso beim Hopfenstopfen überhaupt noch etwas
"ausgenutzt" wird. Soweit ich weiß, gehen doch bei dieser Aktion "nur" die
Hopfenöle als Aromaträger ins Jungbier über und eigentlich keine
Bitterstoffe mehr (gut, ein wenig wird schon noch durch CO2 und Alohool
gelöst), jedenfalls nicht 9,8%, diesen Wert würde ich zumindest wagen etwas
anzuzweifeln.
Vielleicht kann aber auch ein Hopfenexperte hier aus dem Forum da noch
weiter aufklären.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 13:24 |
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Hey Michael, Zitat: | Was mich allerdings wundert, wieso beim Hopfenstopfen
überhaupt noch etwas "ausgenutzt" wird. Soweit ich weiß, gehen doch bei
dieser Aktion "nur" die Hopfenöle als Aromaträger ins Jungbier über und
eigentlich keine Bitterstoffe mehr (gut, ein wenig wird schon noch durch
CO2 und Alohool gelöst), jedenfalls nicht 9,8%, diesen Wert würde ich
zumindest wagen etwas anzuzweifeln. |
Hätte ich
auch so gedacht, aber das Berechnungssheet sagt was anderes. Schau Die
hierzu auch mal die Aussage von Ottonen an. Zitat: | Daraufhin habe ich einen
Versuch gemacht. 2g Hopfenpellets auf 250 ml kaltes Wasser und eine Woche
stehen lassen. Heute habe ich die Probe gefiltert und die grüne Suppe
gekostet. Sie schmeckte bitter. Nicht pfiu, aber schon recht ordentlich
streng. Das Aroma war da, könnte aber besser
sein. |
Ich bin daher etwas verunsichert. Das Bier
sollte nachher noch geniessbar sein.
Grüße,
Markus
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Antwort 23 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.3.2007 um 13:28 |
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Ok, Markus, dann würdest Du wahrscheinlich mit dem Plus von 9,8% in der
Bitterstoffbilanz ja gut herauskommen, sodaß es nachher nicht zuuu bitter
wird. Ich glaube, wenn Du das so berechnest wie Du geschrieben hast, kann
nicht viel schief gehen. Bitterunterschiede sind im allgemeinen erst ab 5
IBU sensorisch bemerkbar.
Viel Erfolg auf jeden Fall
Gruß
Michael
[Editiert am 16.3.2007 um 13:30 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
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