Hi flying/René,
Zum Spindeln der °P:
Das was Du schreibst ist mir alles klar, leider ändert das nichts an der
Tatsache, dass Du mit Deiner Bierspindel die Stammwürze nur in der
unvergoren Würze bestimmen kannst.
Noch ein Beispiel dazu:
Frage:
Ich bringe Dir z.B. am vierten Gärtag eine Würzeprobe von mir die Du mit
Deiner Spindel spindelst. Welche Stammwürze hat die Probe ?
Antwort:
Du kannst spindeln bis Du schwarz wirst - Du wirst es mit einer Spindel nie
erfahren können. Was Du mit Deiner Spindel ermitteln kannst, ist die Dichte
die Dir Deine Bierspindel als Extrakt scheinbar g/100g anzeigt(das steht
auch auf der Spindel so oder ähnlich drauf) - dass ich das Bier z.B. mit
einer Stammwürze von 13,5 % eingebraut habe, kannst Du mit der Spindel
nicht feststellen - dass ist es aber wovon wir hier reden - Die Spindel
ermittelt keine Stammwürze/°P in vergorenen Würzen !
Hätte ich Dir die Probe vor der Vergärung gebracht, hättest Du mir mit
Deiner Spindel sagen können, mit welcher Stammwürze ich das Bier eingebraut
habe
und wärst beim Spindeln auf 13,5% gekommen.
Zur Schnellgärprobe:
Zitat: |
Bei warm vergorenen Obergärigen ist das Bier genau so schnell
durch, wie die Schnellvergärungsprobe. Sie macht also keinen Sinn, ist eher
kontraproduktiv. Der Grund ist eine mögliche Kontamination der Probe mit
Keimen aus der Luft, die die Probe noch weiter runterziehen als es
eigentlich sein sollte. Ein Magnetrüher könnte eventuell dafür sorgen, dass
die Probe tatsachlich schneller durch ist als der Sud. Oder regelmässiges
Schütteln..? Bei einem relativ kalt vergorenem Kölsch oder Alt könnte eine
SVP auch was bringen. Das will ich nicht bestreiten. Für Untergärige
sowieso.
Ich gebe da die Erfahrung der Forennutzer wieder, da ich selber keine SVP
mache. Ich gehöre zur Fraktion der Long Primary..Messe ich dann nach
Abschluss der "langen Hauptgärung" einen Wert der in etwa dem angegebenen
Vergärungsgrad der Hefe entspricht, so ist mit 99,9%-iger
Wahrscheinlichkeit von einer abgeschlossenen Hauptgärung
auszugehen. |
Es kommt doch gar nicht darauf an wer schneller ist. Entscheidend ist, auch
wenn Dein Bier noch so schnell gärt, dass es irgend wann damit aufhört und
ob es nur "
aufgehört" hat oder "
durch" ist, das verrät Dir
der Vergleich mit der SGP. Alleine von der Gärgeschwindigkeit abzuleiten,
dass am Ende alles vergoren ist, ist nicht richtig - das ist eine blose
Annahme und diese ist falsch. Richtig ist, dass man von einem Jungbier das
gut gärt erwarten
kann, egal ob obergärig oder untergärig, dass es
auch die letzten Prozente bis zum Es end schafft - dabei bleibt es dann
aber auch. Auch hier hilft nur der Vergleich mit der SGP(-> Exakt
formuliert - bei der Bestimmung des Endvergärungsgrades) - vor allem dann,
wenn man es ganz am Ende der mühevollen Arbeit mit Speise in eine Flasche
füllt und den "
Deckel" drauf macht - in solchen Momenten würde ich
NICHTS dem Zufall überlassen.
Grüße
Oli
[Editiert am 28.12.2012 um 17:27 von olibaer]