Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 19:09 |
|
|
Hi Leute,
ich konnte schon oft lesen, dass bei Hefeweizen das Aroma nicht allzu lange
bleibt. Was kann man dagegen tun? Es schmeckt wohl so nach 3 Wochen
Lagerung am besten und nach 6 Wochen ist es hinüber...zumindest
hinsichtlich der Fruchtaromen.
Ich braue jetzt minimum 40 L mit meiner Anlage. Das geht dann in 2 NC-Kegs.
Da brauche ich zum trinken aber sicher 2 Monate!! Was soll man also machen?
Könnte man das Bier pastorisieren oder sollte man es besser bei -2°
einlagern? (Dazu hab ich allerdings keine Möglichkeit)
Beim Pastorisieren weiß ich gar nicht, welcher Druck dabei in Fass oder
Flasche entsteht. Nicht das da was explodiert
m.f.g
René
[Editiert am 28.3.2011 um 19:10 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 20:13 |
|
|
Hi, Rene,
beim Pasteurisieren im Rahmen der für Kurzzeiterhitzung (KZE) üblichen
Temperaturen von ca. 73°C entsteht bei 5,3 g CO2/L ein Innendruck von 11,7
bar (bei weizenbierüblichem CO2-Gehalt von 6,5 g/L sind es schon stattliche
14,6 bar. Die Temperatur wird für 15 - 30 Sek.
Geringere Drücke entstehen bei der Lanzeit Pasteurisation von 62-65°C
während 30 Min. Für 5,3 g CO2 wärens dann "nur" 12 bar.
Gruß
Michael
[Editiert am 28.3.2011 um 20:15 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 20:17 |
|
|
Hi Michael,
danke das Du gerechnet hast und was heißt das jetzt? Fliegen mir Flaschen
oder Fass um die Ohren??
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 20:45 |
|
|
Das Kurzerhitzen schmeckt man aber, bestes Beispiel ist Franziskaner.
Wie das Weißbierbrauereien hinbekommen, dass das Aroma trotz lebender
Hefezellen relativ lange konstant bleibt, ist mir ein Rätsel
Selber gemachtes Hefeweizen schmeckt bei mir eigentlich von Woche zu Woche
sehr unterschiedlich.
Stefan
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 20:56 |
|
|
Hi Stefan,
ich mag das Paulaner ganz gerne Ist mir aber ein Rätsel, wie die es hinkriegen,
dass das Aroma über Monate stabil bleibt? Beim Pasteurisieren werden
natürlich die aromaabbauenden Prozesse gestoppt aber dafür andere Aromen
erzeugt? ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 4 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 21:40 |
|
|
Hallo, Rene: jo, die Flaschen fliegen Dir um die Ohren, da der Berstdruck
für Mehrwegflaschen bei 11 bar liegt.
Der Gebrauchsdruck für CC Kegs liegt bei 7 bar, der Berstdruck bei 8 bar,
auch nicht gut...
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 21:51 |
|
|
Bliebe Aufcarbonisieren per Gasflasche nach dem Pasteurisieren.
Wie aber ein ganzes Keg pasteurisieren?
Uwe
____________________
|
|
Antwort 6 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 28.3.2011 um 22:07 |
|
|
Pasteurisieren fällt also flach! Wie schauts dann mit der Kühlung aus?
Würde das Weizen bei -2° Lagerung längere Zeit aromastabil bleiben?
@Uwe,
in meinen 100 L Topf würde das NC-Keg schon reinpassen..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 10:05 |
|
|
Kunststück, da ist keine einzige Hefezelle drin, das ist alles nur
Eiweißtrübung. Totes Bier bleibt vermutlich wesentlich länger Aromastabil,
aber wie geht das denn bei Schneider/Meisels/Gutmann oder auch die mit
untergäriger Flaschnehefe?
Stefan
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 10:21 |
|
|
Zitat: | Kunststück, da ist keine
einzige Hefezelle drin, das ist alles nur Eiweißtrübung. Totes Bier bleibt
vermutlich wesentlich länger Aromastabil, aber wie geht das denn bei
Schneider/Meisels/Gutmann oder auch die mit untergäriger
Flaschnehefe? |
Das möchte ich jetzt mal bestreiten. Ich muss es erst suchen, aber wenn Du
ein Bier als Hefe Weizen deklarierst, muß auch entsprechend Hefe drin sein!
"Für die Auslobung Hefe Weißbier sind Hefezellzahlen vom >1 mio
Hefezellen / ml +- 50% notwendig" Quelle Brauindustrie 8/2010 Seite 16
[Editiert am 29.3.2011 um 10:26 von malzkeimpunktde]
____________________
|
|
Antwort 9 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 10:40 |
|
|
Bliebe noch die Möglichkeit, dass Weizen nach der Hauptgärung drucklos zu
pasteurisieren und dann neue (untergärige) Hefe und Speise zur
Flaschengärung zuzusetzen. Angeblich macht das Erdinger genau so? Da soll
sogar noch lebende untergärige Hefe drin sein.
Aber Erdinger ist jetzt nicht gerade so die Aromabombe..
[Editiert am 29.3.2011 um 10:41 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 10 |
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 10:49 |
|
|
|
|
Antwort 11 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 11:15 |
|
|
Warum darf man eigentlich Hefeweizen mit untergäriger Hefe in der Flasche
vergären?
Weizenmalz darf bei uns doch nur obergärig verbraut werden?
Stefan
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 11:19 |
|
|
Guckst Du hier:
Verordnung zur Durchführung des Vorläufigen Biergesetzes Zitat: | § 22
(1) Zucker und aus Zucker hergestellte Farbmittel (gebräunter Zucker)
dürfen nur bei der Bereitung von solchem Bier verwendet werden, dessen
Würze mit reiner obergäriger Hefe, also weder mit untergäriger Hefe noch
mit einer aus obergäriger und untergäriger Hefe zusammengesetzten
Mischhefe, angestellt worden ist. Die nach Landesrecht zuständige Behörde
kann jedoch im Bedürfnisfall widerruflich zulassen, daß unter
Zuckerverwendung oder aus Weizenmalz hergestellten obergärigen Bieren eine
verhältnismäßig geringe Menge untergäriger Hefe oder untergäriger Kräusen
(in Gärung befindlicher, mit untergäriger Hefe angestellter Würze) zum
Zweck einer besseren Klärung oder zur Erzielung eines festeren Absetzens
der Hefe zugesetzt wird. Die Zulassung ist an folgende Bedingungen und
Auflagen zu knüpfen:
a)
Der Zusatz der untergärigen Kräusen darf 15 vom Hundert, der Zusatz der
untergärigen Hefe 0,1 vom Hundert der Menge der mit reiner obergäriger Hefe
angestellten Würze nicht überschreiten; an untergäriger Hefe dürfen jedoch
nicht mehr als 50 vom Hundert der verwendeten Menge obergäriger Hefe
zugesetzt werden. Einfachbier, das unter Verwendung von Süßstoff
hergestellt und in der Brauerei nur angegoren wird, dürfen bis zu 75 vom
Hundert der insgesamt zu verwendenden Hefe untergärige Hefe zugesetzt
werden;
b)
untergärige Hefe oder untergärige Kräusen dürfen niemals in den
Anstell- oder Gärbottichen zugesetzt werden, sondern, wenn das Bier die
Haupt- und Nachgärung in der Brauerei durchmacht, erst in den Gär- und
Lagerfässern und auch hier erst, wenn keine Hefe mehr ausgestoßen wird und
der auftretende zarte weiße Schaum erkennen läßt, daß die Hauptgärung und
der erste Teil der Nachgärung - die sogenannte beschleunigte Nachgärung -
beendet sind. Wenn das Bier in der Brauerei nur angegoren wird, darf der
Zusatz erst im Abziehbottich oder in den Versandgefäßen
stattfinden. |
PS: das Gesetz wurde ja inzwischen vom europäischen Lebensmittelgesetz
abgelöst, aber dieser Teil der Verordnung gilt m.W. noch.
[Editiert am 29.3.2011 um 11:24 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 13 |
|
Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 11:19 |
|
|
Hallo, Stefan,
nun, selbst das Bayerische Reinheitsgebot sieht lediglich u.a. Hefe vor
(egal ob unter- oder obergärig). Von daher ist es wohl egal, welche Art von
Hefe da drin ist.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
|
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 12:20 |
|
|
mmhh.. KZE im Hobbybereich? Ginge das vielleicht so:
Blöde Skizze.. Ich hoffe es ist zu erkennen was ich meine. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 15 |
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 12:54 |
|
|
Habe da meine Zweifel, denn die Drücke sind genauso hoch wie beim
pasteurisieren...
____________________
|
|
Antwort 16 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 12:54 |
|
|
Eine Hefetötungsmaschine, wie grausam!
@Michael: Man darf auch in Bayern untergärig nur Gerstenmalz verwenden,
anderes Getreide nur obergärig.
Die Angaben von Berliner waren mir neu und sind gut zu wissen.
Jetzt bin ich mit meinem OT aber raus hier
Stefan
|
|
Antwort 17 |
|
Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 29.3.2011 um 13:23 |
|
|
Zitat: | Habe da meine Zweifel,
denn die Drücke sind genauso hoch wie beim
pasteurisieren... |
ja aber mit Druckausgleich ins Keg. In dem Wärmetauscher sind ja immer nur
so 0,5-1 Liter.
Zitat: | Eine
Hefetötungsmaschine, wie grausam! |
jaaa.. Ist ja nur wegen der Geschmacksstabilität beim
Weißbier . Wäre vielleicht aber auch für ein Malzbier
interessant ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
|
|
Antwort 18 |
|
Senior Member Beiträge: 449 Registriert: 26.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.4.2011 um 18:28 |
|
|
|
|
Antwort 19 |
|