Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2011 um 18:27 |
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Hi Leute,
dies ist ein Thema aus dem Winzersektor und selbst bei denen umstritten.
Ich spreche es an, weil ich mir vorstellen kann, dass es für besondere
Starkbiere auch gelten kann. Es geht um den Ausbau in getoasteten
Holzfässern. Einige der weltbesten Biere sind in Eichenholzfässern gelagert
worden.
So simulieren die schlauen Winzer die "ewig" lange Reifung in den
Barrique-Fässern duch getoastete Eichenholzchips in Verbindung mit der
Mikrooxygenase. Es werden kleine Mengen Sauerstoff in die Edelstahltanks
mit den Holzchips-veredeltem Wein geblasen..
Auch bei Spitzen-Starkbieren habe ich schon gehört, dass man sie
gelegendlich mal "atmen" lassen soll.
Also Konkret: Ist es ratsam, einem im Keg reifendem Starkbier (mit
Eichenholzchips) über einen Minikompressor und Sterilfilter ein wenig Luft
einzublasen?
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2011 um 18:45 |
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 428 Registriert: 16.11.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.4.2011 um 19:42 |
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Serwus,
also Bier und Sauerstoff ist ein "no go" würde ich dir nicht raten, da du
einfach ein Oxidationsgeschmack reinbekommst der nicht edel ist.
Unteranderem gibst du den Baktis die Sauerstoff benötigen einen guten
Lebensraum trotz Starbieres.
Und ich könnte mir vorstellen das sich mit Sauerstoff vermehrt Polyphenole
(Gerbstoffe) lösen und so wiederrum den Geschmack des Bieres negativ
beeinflussen.
Wenn ich mal überlege das so manche Brauereien einen Sauerstoffgehalt
gelöst von unter 0,1mg/ltr. anstreben um so ne Geschmacksgewährleistung
gegenüber dem Kunden zu geben.
Also ich würde das nicht machen!
gruß al
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.4.2011 um 18:04 |
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Zitat: | also Bier und Sauerstoff
ist ein "no go" |
bei normalen Sachen schon, ansonsten bin ich anderer Meinung. Einige der
weltbesten Biere sind "Oak Barrelt" oder in sonst was für Holzfässer
gelagert. Zum Beispiel in gebrauchten Barrique-Fässern soll ganz gut
kommen.
Dort findet wärend der Reifung eine Mikrooxidation statt, da die Holzfässer
sauerstoffdurchlässig sind. Nichts anders wird bei der Mikrooxygenase
simuliert. Besonders profitieren Imperial Stouts von einer derartigen
Behandlung aber auch IPA,s soll es gut tun.
Ich habe aber auch schon von deutschen Braumeistern gehört, die ihren
Flaggschiffen "in bestimmten Phasen der Reifung ein wenig Luft geben".
Die Winzer sind von der streng reduktiven Verarbeitung ihrer Weine schon
eine Weile weg. Zumindest im höherklassigem Bereich. Die Amis arbeiten
kräftig mit der Holzfasslagerung/reifung und die sind uns ja bekanntermaßen
20 Jahre vorraus...
Wenn ich z. B mal ein Clone Brew eines "The Abyss" von Deschutes Bewery
wagen möchte, werden ich auf irgendwas in der Art nicht verzichten können.
So ein Bier wird in USA direkt vor der Brauerei für 10 Dollar die Pulle
verkloppt. Bei uns kostet einen Flasche locker 20-30 €, wenn man eine
ergattern kann...
nur als Beispiel.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.4.2011 um 19:27 |
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hallo rené, eichenchips im wein werden fast nur in den überseeländern für
billigbarriques verwendet. und ich finde das man den unterschied schmeckt
ob ein wein im kleinen od. auch großem eichenholzfass gelagert wurde od. ob
eichenchips verwendet wurden. mit eichenchips versetzter wein schmeckt
meist aufdringlich nach holz und erschlägt den wein mit seinem
holzgeschmack. könnte beim bier genauso sein.
lg
vani
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.4.2011 um 19:33 |
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Vielleicht weil im Gegensatz zur echten Barriquelagerung die Microoxidation
fehlt?
Hier ein Beispiel für ein außergewöhnliches Bier (Granitbock) aus
Österreich. Am Ende des Filmchens redet der Braumeister auch über den
notwendigen Luftkontakt...
http://www.youtube.com/watch?v=qCutWQKL314____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 17.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.4.2011 um 22:37 |
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praktisch liegt er bei 0,01-0,02mg/l
Es ist eben eine Frage des "wieviel"- ein Bier ohne PVPP-Filter? Nein...
ein Bier ganz ohne Gerbstoffe geht aber auch nicht!
Vielleicht verhält es sich bei der Oxidation in einem gewissen Rahmen
ebenfalls so-interessant klingt es allemal, ich persönlich experimentiere
dann aber doch lieber mit den Rohstoffen usw. ____________________ "Ein Bier ist besser als kein Bier. Zwei Biere sind besser als ein Bier.
Vier Biere sind aber nicht doppelt so gut wie zwei Biere."
Prof.Piendl
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.4.2011 um 16:21 |
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Hab ich grad entdeckt, es geht zwar um Wein, aber das Thema passt:
http://www.merian.de/kolumnen/nachgeschenkt/a-757649.html
Das mit der Oxidation hört sich schon verständlich an, die Eierform ist
aber meiner Meinung nach Esoterikquatsch.
Stefan
[Editiert am 19.4.2011 um 16:22 von Boludo]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 20:32 |
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Hi Stefan,
so ein Beton-Gärbottich krieg ich auch hin
2 Regentonnen (eine 200 L und eine 100 L Tonne) als Form und dann noch
Beton..
Esoterikquatsch scheinen die Beton-Eier nicht zu sein... Da wird sich richtig damit beschäftigt!
http://www.main-netz.de/nachrichten/region/frankenrhein-main/
franken/art4005,527158
[Editiert am 9.6.2011 um 20:36 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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