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Autor: Betreff: Handwerklich hergestelltes Tennenmalz
Moderator
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flying
Beiträge: 9088
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 16:51  
Hi Leute,

wer wendet diese traditionelle Methode der Vermälzung noch an? Für den Hobbybereich scheint sie mir geeigneter als ein pneumatisches Malz zu kopieren. Beim Tennenmalz geht man folgendermaßen vor.

Das angefeuchtete Getreide wir auf dem Boden einer Scheune (Tenne) etwa 10 cm hoch aufgeschichtet. Früher war das ein gestampfter Lehmboden, heute wäre ein Fliesenboden angebracht. Das ganze in einer Umhausung aus z. B. Holz.
Dann muss man es nur noch 1 x pro Tag umschaufeln. Darin besteht die Kunst des Mälzers. Es war früher sogar vorgeschrieben, wo der erste "Stich" anzusetzen war. Der Mälzer beobachtet das wachsen der Keime und beurteilt den richtigen Feuchtigkeitsgrad (eventuell mit der Gieskanne nachwässern).
Sind die Keime ausreichen lang wird das Malz auf einen erhöhtem Holzboden in der Tenne dünn zum Lufttrocknen ausgebreitet. Hier trocknet es mehrere Tage (schwelken).
Dann wird es abgedarrt. Da es bereits Trocken ist dürften 2 h abdarren m. M. reichen? Da hab ich keine Quellen gefunden.

Neuerdings bietet sogar Weyermann wieder Tennenmalz für teuer Geld an. Es soll eben besser schmecken, als das Normale?

Für mich hört sich diese Methode besser an, wie die tagelangen Wechsel von Nass-und-Luftweichen und dann 20 h schwelken und abdarren im Backofen...

m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antonius
Beiträge: 518
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 17:12  
High Fly
Das hört sich interesant an mit dem Tennenmalz!
Was will Weyermann den dafür haben?
Und überhaupt. Ich kamm noch nie in den Genuss mit Weyermann zu brauen. Mein Ortsansäßiger Müller besorgt mit das Malz von der
Ireks Mälzerei aus Kulmbach.Schlechter ist das bestimmt auch nicht
aber die Angebotspallete ist nicht so groß.(was Spezialmalze betrifft)

MvG Antonius
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Moderator
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flying
Beiträge: 9088
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 17:20  
Hi Antonius,

wie immer, geht es natürlich zuerst zu den Amis ;( ..die wissen was gut ist!


http://www.weyermann.de/ger/news.asp?go=ne&show=yes&idne=853& umenue=yes&idmenue=4&sprache=1


ich denke aber, "Hopfen und mehr" können das bestimmt besorgen.


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(John Ciardi)
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Antonius
Beiträge: 518
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 17:41  
Issja unglaublich. Bei den Dollarpreisen sollte Weyermann besser aufpassen wo sie ihre Mark machen. :P
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aegir
Beiträge: 2153
Registriert: 8.2.2011
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red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 18:36  
Bei der Besichtigung von Weyermann vor 2 Jahren im Rahmen der HHBT hat mir ein Angestellter erklärt, das da mit einer böhmischen Mälzerei zusammengearbeitet wird. Für mich hat sich das so angehört, als ob Weyermann dieses Malz nicht selbst herstellt, sondern geliefert bekommt. 100% sicher bin ich mir jetzt aber nicht. Da müsste man mal anrufen und nachfragen.

Ich hab im Februar einen 25 kg Sack für ca. 42 Euronen direkt bei Weyermann gekauft.

Augustiner sind übrigens eine der wenigen Brauereien die selbst mälzen und auch noch Tennenmalz herstellen.
Mit dem Malz, das ich vor 2 Jahren gekauft hab, hab ich ein Export gebraut, das sehr nach dem Augustiner Edelstoff geschmeckt hat.

Gruß Hotte
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Doppelmeter
Beiträge: 950
Registriert: 19.9.2009
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 19:20  

Zitat von Antonius, am 18.4.2011 um 17:41
Issja unglaublich. Bei den Dollarpreisen sollte Weyermann besser aufpassen wo sie ihre Mark machen. :P



Das ist es gar nicht.... Die amerikanischen Brauer sind mutiger neugieriger und innovativer als die deutschen Brauer denen das Reinheitsgebot und andere tolle Sachen im Weg stehen.
Bei uns kauft das keine Brauerei aber die Amis sind scharf drauf. :thumbup:
Hat ja auch noch nen werbewirksamen Aspekt der ihnen hilft das Gebräu zu verkaufen.

mfg Doppel


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Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!"
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 21:14  

Zitat von aegir, am 18.4.2011 um 18:36

Augustiner sind übrigens eine der wenigen Brauereien die selbst mälzen und auch noch Tennenmalz herstellen.
Mit dem Malz, das ich vor 2 Jahren gekauft hab, hab ich ein Export gebraut, das sehr nach dem Augustiner Edelstoff geschmeckt hat

Wobei das Eigenmalz beim Augustiner IIRC nur noch 15% ausmacht. Der heutige Ausstoß ist halt ein Vielfaches dessen, wofür das Industriedenkmal ursprünglich konzipiert worden war.
Die Augustiner Tennenmälzerei ist natürlich ein absolutes Juwel, und wahrscheinlich die größte noch existierende ihrer Art. Auch wenn klar ist, dass dies rein dem Denkmalschutz geschuldet ist (sonst wäre sie wahrscheinlich längst abgerissen), finde ich es fantastisch, dass solch ein Anachronismus noch betrieben wird.
M.E. ein Grund mehr, die letzte eigenständige Münchner Brauerei zu unterstützen.

Moritz
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JanBr
Beiträge: 5619
Registriert: 12.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 22:17  
So ist es, trinken fuer den Denkmalschutz!

Wass ich allerdings sehr interessant finde, ich bekomm hier Edelstoff in "echten" 12oz Longneckflaschen, also nicht in ueberfuellten 330ml Flaschen. Nochdazu mit einem eignen "USA" Etikett (sieht etwas anders aus) und eigenem Sixpack. Laut Auszeichnung Originalbrauereiabfuellung. Hab ich so in Muenchen noch nirgends gesehen. Lustig.

Gruss

Jan
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