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Autor: Betreff: Verbesserung des Läuterbottichs
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 17:36  
So, hier mal ein neues Thema.
Hatten ja grad in einer anderen Diskussion drüber gesprochen, dass die Läuterei bei mir so unglaublich lange dauert. Das sind meistens zwischen 3 und 3,5h vom Vorschießen lassen bis zur vollen Pfanne.
Weiß auch nicht genau, woran es liegt.
Hab grad mal die Senkbodenbelastung ausgerechnet. Die liegt je nach Sudgröße zwischen 120 und 160kg/m² Trockenschrot. Is also laut Kunze im grünen Bereich(140 - 175kg/m²).
Was bissi ein Problem darstellt, is die Anordnung des Läuterhahns. Weil dieser wesentlich tiefer als der Senkboden ist, bekomm ich bei zu weitem Öffnen einen Sog auf den Treberkuchen. Mir is es auch schon passiert, dass Luft durch den Hahn unter den Senkboden gelangt ist. Dann wars vorbei und nix is mehr abgelaufen. D.h. aufhacken und neu anlaufen lassen...
Ich hab auch schon drüber nachgedacht, mir einen Schwanenhals zu biegen und an den Läuterhahn zu bauen, dass es nicht mehr zu einem Sog in der Leitung kommen kann eine weitere Möglichkeit wäre evtl. noch durchsichtige Steigleitungen anzubringen, von denen ich dann die Druckdifferenz ablesen kann. Bin mir aber nicht sicher, ob das irgendwas bringt...

Was fallen euch für Verbesserungen für meinen Läuterbottich ein?

Hier mal paar Bilder:

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Selbstversorger
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 18:23  
1. gröber Schroten
2. Abmaischtemperatur so hoch wie möglich,jedoch so niedrig wie nötig (78°C). Isolierung LB!
3. gut gelöste Malze verwenden
4. Maischeprogramm ändern


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"Ein Bier ist besser als kein Bier. Zwei Biere sind besser als ein Bier. Vier Biere sind aber nicht doppelt so gut wie zwei Biere."
Prof.Piendl
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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 18:30  
Hallo Anton,

Dein Senkboden sieht ja erst mal ziemlich klasse aus, hätte ich auch gerne solch einen Senkboden ...

Was ich seit einiger Zeit mache:

Den Flüssigkeitsweg bis zum Kugelhahn mit heißem Wasser fülllen. Dann kann schon mal keine Luft mehr kommen.

Meine Anordnung sieht ähnlich wie bei Dir aus. Ich hab den Auslauf vom Läuterbottich direkt im Boden, also unter dem Senkboden. Hab in meinem Senkboden nur keine Schlitze sondern Löcher. Dirchgängigkeit liegt nur bei ca 1% der Fläche, brauche aber nur maximal 40 min. zum Läutern von meinem 50 .. 65L Suden.

Eine wichtige Geschichte ist das richtige Schroten des Malzes. Der Mehlanteil sollte möglichst gering sein, und die Spetzen sollten möglichst intakt bleiben, da sie wichtig sind für die Filterwirkung des sich bildenden Treberkuchens.

Ich vermute mal, das Dein Schrot zu fein und / oder die Spelzen zu sehr beschädigt sind. Kannst Du Deine Mühle so einstellen, das das Schrot etwas grober wird? Dann wird es wahrscheinlich besser mit dem Läutern.

Ich trinke übrigens gerade ein Vormann Ur Typ, ein ungefiltertes sehr würziges helles - Das schmeckt richtig klasse! Da müsste man gut die Hefe Strippen können ...

Gruß Guido
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Doppelmeter
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 19:12  
Das einzigste was machen kannst ist ein Hackwerk bauen oder die komplette Geometrie deines Läuterbottichs überdenken

MfG Doppel


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 19:25  
@Anton

wie hoch ist dein Treberkuchen?

Bei den relativ kleinen Mengen, an Maische, die wir hier im Vergleich zu den großen Brauereien haben, denke ich, man braucht kein Hackwerk im Läuterbottich.

Bei mir steht der Treber so ca. 12 bis 15cm hoch. Ich lasse immer den Hauptguss komplett durchlaufen, und kippe dann den kompletten Nachguss in den Läuterbottig. Rühre dann alles noch einmal um, warte noch ca. 15 min. und läutere dann den Nachguss ab. Alles bisher ohne Probleme. Mein Senkboden sieht so aus:



Allzeit ein Prosit:

Gruß Guido
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Doppelmeter
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 19:28  
Hi Guido lässt du den Treber echt trockenlaufen bevor du den Nachguß draufgibst?


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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 19:37  
Hallo Doppelmeter,

jo, mach ich schon länger so. Das erste mal war es noch ungewollt, aber ich hatte noch nie Probleme damit, und man muss nicht so Obacht geben. Hat für mich eigentlich nur Vorteile. Und auf meine Sudhaus-Ausbeute scheint es keine Auswirkungen zu haben. Habe bei dem Nachguss fast sofort klare Würze, anders als beim Hauptguss, da kippe ich die ersten 2 .. 4 Liter wider vorsichtig in den Leuterbottig ...

Gruß Guido
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Kirk1701
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 19:42  

Zitat von gschwar, am 27.4.2011 um 19:25
Ich lasse immer den Hauptguss komplett durchlaufen, und kippe dann den kompletten Nachguss in den Läuterbottig. Rühre dann alles noch einmal um, warte noch ca. 15 min. und läutere dann den Nachguss ab. Alles bisher ohne Problem.


Ich halte es beim Läutern genau so bloß das ich den Nachguss in drei Teilen aufteile.

Immer trocken laufen lassen, neues Wasser drauf, umrühren und dann wieder abläutern.

Kirk
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 27.4.2011 um 23:43  
@guido: Den Senkboden hat mit mal ein guter Bekannter für nen Kasten Bier gestanzt. Gekauft hätt ich mir sowas wohl nicht...
Was das schroten anbelangt. Ich hab vor längerer Zeit mal bei der Herstellerfirma der Malzmühle nachgefragt und die hatten gemeint, dass bei dieser 2-Walzen Mühle die Werkseitige Grundeinstellung für den Walzenabstand bei 1,1mm liegt (ich bin mir nicht mehr sicher...). So wie mir das damals gesagt wurde, ist es auf jeden Fall eingestellt. Der Braumeister, bei dem ich die Hefe hole, hat gemeint, dass der Schrot für eine 2-Walzen Mühle so ok ist. Meine Maischeausbeute lag bei den letzten drei Suden zwischen 73 und 77%.
Gesiebt hab ich den Schrot allerdings noch nicht. Hab das bis jetzt immer eher visuell beurteilt.

Ca. 5 - 10min vor dem Abmaischen lass ich so lange heißes Wasser in den Bottich, bis der Senkboden leicht bedeckt ist.

Trockenlaufen lass ich eigentlich nie. Sobald ich irgendwie dei Trberschicht erkenne, mach ich den Hahn zu, lass langsam Den Nachguss überrieseln und "hacke" per Hand mit einem Blechstreifen vorsichtig auf. Wenn der Läuterbottich wieder voll ist, lass ich weiter laufen. Je nachdem wenns trüb läuft (macht es aber eigentlich nie) wieder in den Läuterbottich zurück oder wie gehabt in die Pfanne.

Der Treberkuchen ist bei trocken gelaufenen Trebern so zwischen 20 und guten 25cm hoch. Was ja eigentlich für eien Läuterbottich auch ganz normal ist... und ja auch mit der spezifischen Flächenbelastung für trockenen Schrot zusammenpasst.

@Selbstversorger: Grober Schroten werd ich beim nächsten Sud mal probieren.
Ich glaube allerdings nicht, dass das Malz schlecht gelöst ist, da so was heute eher nicht mehr vorkommt und mein Malz kein "Zammkehricht" sondern ganz normal orginal abgesackte Ware ist.
Abgemaischt wird bei mir eigentlich auch immer so zwischen 77 und 78°C.
Der Läuterbottich ist aus einem alten Milchtank gebaut, der Doppelwandig und dazwischen mit 4 - 5 cm PU-Schaum gedämmt ist.

Was meinst du genau mit Maischprogramm ändern?
Falls du auf die Maischeviskosität abzielst, ich hab bis jetzt weder Weizen noch Roggen vermaischt und auch keine Dekoktion bei der Evtl Spelzen zerkochen könnten gemaischt.

@Doppel: Hackwerk is so ne Sache... hab da schon oft drüber nachgedacht... Meinst das bringt so viel? Ich "hacke" ja zwischendurch immer mal vorsichtig mit einem Blechstreifen auf...
Was meinst du mit der Geometrie? Verhältnis von Breite zu Höhe?
Hmmm, ich weiß schon, normalerweise ist er ehen breiter als hoch. Allerdings bin ich ja mit der Flächenbelastung voll im richtigen Bereich... Auch mit der Treberhöhe...
Grübel, grübel, grübel... :gruebel:

Irgendwie such ich den Fehler bei der Bedienung oder der Verrohrung...

Aber noch bissi grober Schroten werd ich jedenfalls mal ausprobieren.

LG
Anton
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Doppelmeter
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red_folder.gif erstellt am: 28.4.2011 um 01:10  
Sers Anton

Wie sieht dein Schrot aus?
Viele kaputte Spelzen?
Sehr hoher Mehlanteil?

Evtl. könnte ein befeuchten des Malzes vor dem Schroten schon eine Abhilfe schaffen falls Deine Spekzen zu arg zerschlagen sind.
Ansonsten in Verbindung zur Konditionierung noch den Walzenabstand Deiner Mühle etwas erhöhen zum gröber Schroten.

MfG Doppel


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red_folder.gif erstellt am: 28.4.2011 um 07:19  
Hallo Anton,

ich lese gerade, daß dein Blech gestanzt ist, da könnten die Schlitze leicht konisch sein ( da wo das Stanzwerkzeug aufsetzt, ziehts das Material leicht mit). Dreh das Blech doch einfach mal mit der "rauhen" Seite nach oben.
Vor dem Ablaßhahn kannst du ein T-Stück einschrauben und einen Schlauch nach oben zeigend draufstecken, daran kannst du am Unterschied der Treberwasser/ Würzehöhe sehen, wenn der Sog zu stark wird und den Treberkuchen zusammen zieht.
Und wenn's immer noch zu lange dauert, trink dir ein Bierchen :hallucine:

Gruß hufpfleger


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Gruß hufpfleger,

der immer noch einen Pächter sucht!
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fipu35
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red_folder.gif erstellt am: 28.4.2011 um 10:11  
Hallo Anton,

wenn ich deine Beiträge lese, denk ich machst du alles richtig.
Da ich das "gleiche System" zum Läutern verwende (Milchtank mit Abfluss im Boden der tiefer liegt als der Senkboden, ALLERDINGS verwende ich einen Senkboden aus Lochblech 1,5RV2) und keine Probleme damit habe, und dein Schrot auch grob genug ist (Spelzen sind vorhanden), könnte evtl. der Senkboden das Problem sein.
Nur, rein optisch sieht der auch super aus. Wie breit sind denn die Schlitze? Normalerweise sind die Schlitze im Senkboden oben ca. 0,7 mm und werden nach unten breiter.

Wie gesagt, bei mir läuft das auch so: Warmes Wasser bis zum Senkboden, dann vorsichtig eine Trebbersicht auf den Senkboden legen (nicht einfach "reinschütten"), wenn alles drinn ist vorschießen und das Ganze wieder Zurück in den Bottich bis es klar läuft, wenn der Trebberkuchen zu sehen ist wird angeschwänzt und einmal kurz gelockert (von Hand mit einem Wurstheber), dann lasse ich es weiterlaufen ... wieder Anschwänzen ... u.s.w bis ich fertig bin.

Für einen 98 L. Sud benötige ich so etwa 45 min bei "normalem" und 60 min bei "Weizen/Roggen" Bier.

Gruß
Franz
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fipu35
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red_folder.gif erstellt am: 28.4.2011 um 10:13  
... eine Frage noch,
liegt dein Senkboden unten direkt am Tankboden auf, oder hast du Abstantshalter dran?
Der Senkboden sollte schon einen gewissen Abstand haben, bei mir ca. 5 cm.

Gruß
Franz
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 28.4.2011 um 10:18  
:gruebel: Hallo Anton,

Also ich würde auch den "Hebel mal an drei Stellen" ansetzen.

Nummer 1: Deine Schichtdicke ist bei mir auch nicht anders, das passt auf jeden Fall! Ich fülle heißes Wasser in meinen Läuterbottich bis der Senkboden mit Wasser überspült ist. Dadurch vermeide ich eine Luftblase unter dem Senkboden. Außerdem öffne ich den Hahn nur max 25%, um keinen Sog entstehen zu lassen.

Nummer 2: Dein Malz: Wenn das Malz nicht gequetscht sondern eher zermahlen wird, bilden sich zu wenig ganze Spelzen, die einen lockeren Filterkuchen aufbauen heißt, der Filterkuchten verdichtet sich dadurch sehr und das Wasser sickert nur sehr langsam durch. Ich hatte mal eine sogenannte Mühle über die Bucht, die für Futtermittelbereitung war, kostete nur 89 Euros mit Gestell und allem drum und dran. Nachteil: Diese hatte keine Walzen drin, sondern ein Schlagmesser, Ergebnis, das Schrot sah "ähnlich" aus, aber ging irgendwie gar nicht. Jetzt habe ich die Maltmill und das funzt.

Nummer 3: senkboden. Ich glaube, dass durch das Stanzen die Löcher zu dünn geworden sind. Betrachte ich mir meinen geschlitzen senkboden, kann ich erkenne, dass die oberen Schlitze etwa 2 Zehntel mm sind, dreht man diesen aber rum, sieht man aber, dass dies die dünnste Stelle ist und von unten v-förmig eingeschnitten worden ist. Mein Senkboden ist noch aus Messing. Vielleicht kann man hier die schlitze noch etwas weiten. Meiner Meinung liegt es hauptsächlich daran, denn wenn wir mal das Auswaschen der Treber mit Nachgüssen etc. völlig beiseite lassen, dann müsste trotzdem der treberkuchen relativ schnell "trocken"laufen.

Zum Vergleich hier mal meine Daten: Maischemenge ca. 70 - 75 Liter mit rund 21 kg Malz
mit der oben beschriebenen Methode Würzemenge nach Läutern: ca 120 Liter
und Hardware Läuterdauer: ca 75 min

Beste Grüße
Holger


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siso
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red_folder.gif erstellt am: 29.4.2011 um 20:36  
Hallo Anton,
ich hatte auch viel Ärger beim läutern und habe hier im Forum nachgefragt.
Ich lasse meinen Läuterbottich nicht mehr trocken laufen, sobald der Treber zu sehen ist, beginne ich mit dem Nachguss. Ich lasse den Nachguss dann permanent über den Treber laufen.
Als zweites habe ich einen 1meter langen Silikonschlauch an dem Hahn, am Ende des Schlauches noch eine Klemme die nur halb offen ist. Der ganze Schlauch ist dann mit Würze gefüllt (zu Beginn sorge ich dafür dass keine Luft mehr drin ist), ich meine das erzeugt einen schönen Sog der das Ablaufen optimal unterstützt.
Alle andern Punkte wurden ja bereits ausführlich beschrieben.
Gruß
Tommes


[Editiert am 29.4.2011 um 21:14 von siso]
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 29.4.2011 um 21:55  
He Anton, du hast hier schon eine Menge guter Ratschläge bekommen. Trotzdem würde ich gerne meinen Senf noch dazu geben:
Wie hoch ist dein Treberkuchen, welchen Durchmesser haben deine Schlitze(Durchmesser-Breite), wie viel kg hat dein Malz bzw. dein Treber in diesem riesigen Topf????

Versuch mal dein Treber so hoch wie möglich zu bekommen, niemals aber auch niemals trocken laufen zu lassen und dann beließ dich mal über die Themen: Mazeration, Perkulation, Extraktion, Ionenaustauschersäulen usw..
Dein Problem sehe ich u.a. in dem Senkboden mit den Schlitzen(zu dünn), in dem angesprochenem eventuell vorhandenem Luftraum-blase unter deinem Senkboden und der viel zu geringen Treberhöhe(Druck auf Treber durch Wassersäule).

Gruß Volco, der gerade sieht, dass er heute genau ein Jahr hier im Forum dabei ist.
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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2011 um 00:05  
@Volco

ich glaube, es scheiden sich die Geister, was das trocken laufen des Trebers angeht. Ich selber habe beide Situationen ausprobiert, und kann keinen signifikanten Unterschied feststellen, wenn ich den Treber nicht trocken laufen lasse zum trocken laufen lassen. Ich bevorzuge mittlerweile, den Treber trocken laufen zu lassen, das macht weniger Stress beim Brauen - man braucht einfach nicht so ein Auge aufs Läutern zu werfen.

* Treberkuchen: bei mir ist der auch nur 13 bis 15 cm hoch. Im Narziss wird 150 bis 160 kg / m2 angegeben. Wenn ich das meine Mengen runter breche, komme ich bei mir auf ca. 63kg/m2, es könnte also locker doppelt so hoch sein ( ich sollte vielleicht überlegen, auf 100l Sude zu gehen :puzz:) Ich habe Schüttungen von 9 bis 12kg und einen Durchmesser des Läutebottichs von ca. 44cm

* Senkboden: hier ist im Narziß eine Breite der Schlitze von 0,7mm angegeben. Auch Bohrungen sind möglich. Freie Durchtritsfläche ist von 2 bis 25 % angegeben. Da bin ich dann mit ca 1% etwas zu gering :o

* Wichtig ist es noch, das die Maische möglichst heiß im Leuterbottig ist. Um so Heisser sie ist (aber max. 78°C!!) um so Rascher geht es mit dem Läutern

Was ich gerade noch gelesen habe:
"Ein hoher Mehlgehalt des Schrotes führt zu reichlig Teig, der die Treber verdichtet. Ein zu rasches Abläutern zu Beginn des Prozesses kann ein Eindringen des Oberteiges in die noch lockeren oberen Schichten des Treberkuchens bewirken. Hierdurch werdeen die Durchlauföffnungen der Würze immer mehr verkleinert" Zitat aus Ludwig Narziß, Abriss der Bierbrauerei, 7. Auflage, S. 141 unten.

und

Temperatur der Nachgüsse, hierzu steht im Narziss:
"Die Temprratur des Anschwänzwassers soll zu Beginn des Überschwenzens etwa 75°C betragen. Erst wenn sich eine Schicht von ca. 5cm auf den Trebern befindet, darf dieselbe auf 78°C angehoben werden." Zitat aus Ludwig Narziß, Abriss der Bierbrauerei, 7. Auflage, S. 143 Mitte.

Letzteres ist mir auch neu, aber es ist die Frage wie Pragmatisch man hier an die Dinge gehen soll. ...

Viellicht hilft es ja Gruß Guido
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gschwar
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2011 um 00:20  
Noch ein Gedanke:

ich glaube, das man von den Idealen Bedingungen innerhalb einer reletiv großen Bandbreite Vareieren kann, nur müssen eben alle anderen Bedingungen dann auch Passen. Ich hab z. B. eine reletiv geringe Treberhöhe, aber auch nur eine recht geringe Durchtrittsfläche des Läuterbodens, das gleicht sich möglicherweise wider aus ...

Wenn man mit allen Bedingungen am oberen oder unteren Toleranzband liegt, dann kommt eins zum anderen und das Ergebnis kippt zum Negativen, wie hier die extrem Lange Läuterzeit. Möglicherweise reicht es hier an einem Parameter zu drehen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. .... Nur muss dieser Parametr erst gefunden werden.

@Anton
wenn Du Deinen Prozess änderst, ändere immer nur einen Parameter, sonst kannst Du hinterher nicht mehr sagen, warum sich eine Verbesserung / Verschlechterung ergeben hat. Ich spreche hier aus leidvoller Erfahrung .... :mad:

Gruß Guido
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2011 um 14:39  
Hi!
Erstmal dankeschön für die vielen Ratschläge und die rege Teilnahme an der Diskussion!

Also meinen Läuterprozess nochmal kurz zusammengefasst:

Der Bottich:
- Bottichdurchmesser knapp 60cm
- Bottichhöhe gute 70cm
- Inhalt des Bottichs (komplett) 200l
- Isolierung ca.40mm PU-Schaum
- Mittiger Ablauf im Bottichboden
Senkboden:
- Schlitzweite 1mm
- Blechstärke 1mm
- Abstand Bottichboden zu Senkboden zwischen 10 und 40mm
- Spezifische Flächenbelastung je nach Sudgröße zwischen 120 und 160kg/m²
- Treberhöhe zwischen knappen 20 bis gut 27cm

Läuterablauf:
- 5min vor Abmaischen gut 80°C heißes Wasser, bis Senkboden leicht bedeckt
- Abmaischen bei 77 - 78°C
- 15 - 20min Läuterruhe
- Vorschießen lassen (ruckartiges, kurzes, vollständiges Öffnen und Schließen des Hahnes. 1sec. offen 4sec. zu) das mach ich so lange, bis keine größeren Treberteilchen mehr kommen.
- Dann lass ich mit ganz gering geöffnetem Hahn laufen und geb die Würze so lange vorsichtig wieder in den Bottich, bis sie schön klar läuft. Dauert meistens 5 max. 10min.
- Dann gehts ab mit der Würze in die Pfanne.
- Die Vorderwürze läuft dann eine gute Stunde
- Zwischendurch öffne ich den Hahn immer ein bisschen weiter, wenn es bedingt durch den geringeren Füllstand langsamer läuft.
- Wenn die Treberschicht erkennbar wird, wird der Hahn geschlossen, vorsichtig angeschwänzt und ein bisschen aufgehackt. Dann gehts weiter bis Pfanne voll

Kann es sein, dass ich zu schnell vorschießen lasse? Dass sich da schon der Treberkuchen zusammenzieht???

Was mir noch eingefallen ist. Ich lasse beim Abmaischen momentan noch aus ca 80cm Höhe in den Läuterbottich donnern. Dass es nicht auf den Senkboden prallt, halte ich mein Maischescheit unter. Dass das absoluter Bullshit in Sachen Maischeoxidation ist, weiß ich. Will das ja auch schon seit langem ändern.
Trotz dem Maischescheit, spratzelt es doch recht im Bottich herum, bis da mal eine gewisse Schicht drin is. Könnte das auch noch eine Ursache sein?

Ich glaub um herauszufinden, wie weit ich den Hahn öffnen kann, bleibt mir nur der Bau eines Läutermannometers...
Habt ihr da Tipps für mich?

Hab grad mal alte Protokolle gelesen und festgestellt, dass ich mit dem Bottich ganz am Anfang mal über 4h geläutert hab. Habs da allerdings auch mal sehr gut gemeint mit der Schüttung. Danach hab ich die Mühle schon mal grober gestellt.

Meine Maischausbeuten liegen so zwischen 73 und 77%. Beim letzten Sud sogar darüber was ich selbst nicht ganz glaube. Kann man daraus evtl. ablesen, dass mein Schrot immernoch zu fein ist?
Oder gibts ein Praktikable Lösung das auszusieben und zu wiegen?

LG
Und vielen Dank für die vielen Tipps!
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 30.4.2011 um 17:52  
Also ich bin auch noch blutiger Anfänger, aber ich denke das Zusammenziehen des Treberkuchens wird die Lösung sein. Ich habe meinen mal nach dem letzten Läutern untersucht und das war echt zähe Pampe. Denke mal Temperaturverlust und zu schnelles ablaufen lassen sind einfach meine Fehler.

Grüsse
Chris


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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2011 um 19:57  
Soooo, hab gestern vorm Schroten mal gemessen. Der Walzenabstand betrug 1,35mm. Hab den Abstand anschließend auf 1,45mm vergrößert und anschließend geschrotet.
Heute hat sich ein Freund (Braumeister) das Schrot mal angeschaut. Er meinte, dass ich viele gebrochenen Spelzen, aber auch recht wenig Mehl im Schrot hätte. Allerdings scheint das mit einer 2-Walzen-Mühle nicht recht viel besser zu gehen. Eine 4-Walzen-Mühle mit Sieben ist dann fürs Hobby allerdings etwas übertrieben ;-)
Werd dann mal berichten, ob das Läutern jetzt etwas besser geht und wie es dann mit der Maischeausbeute läuft.

LG
Anton
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 6.5.2011 um 21:06  
Hallo Anton,
deine Vergrößerung des Walzenabstandes kann natürlich für ein zügigeres Läutern helfen, achte und überprüfe dabei aber deine Ausbeute.
Die Höhe des Trebers ist entscheidend für deine Ausbeute(nicht für die Geschwindigkeit). Je höher der Treber desto länger läuft das Wasser hindurch(Strecke).
Je langsamer das Wasser durchläuft desto mehr Zucker wird ausgelaugt, der Konzentrationsunterschied zwischen stationärer und mobiler Phase wird kleiner, der Zucker geht in die mobile Phase über und wird abtransportiert. So must du dir das mm für mm oder Korn für Korn von oben nach unten vorstellen. Je länger diese Strecke ist desto höher dein Zuckergehalt in der Lösung aber, aber desto langsamer läuft es auch. Wenn du nun die Höhe des Trebers weiter erhöhst, steigt auch der Druck der wassersäule und du kannst die Zeit die es dauert etwas kompensieren( wirklich lieber höher die Säule).

Wenn du natürlich schnell läutern willst dann nimm einfach mehr Malz und reduziere den Nachguss extrem(Malz kostet nicht viel,wenn du deine Zeit gegenrechnest).

Ach, da war ja noch der Einwand mit dem Trockenlaufen lassen. Niemals!!!!
Wenn einmal Luft zwischen die Malzbestandteile gekommen ist, bekommst du diese nie wieder heraus. Nach oben hast du die Wassersäule (Druck) drauf und nach unten will keine Luft, es sei denn, du hast eine Pumpe angeschlossen.
Wenn es trotzdem gut läuft und zeitlich mit Trockenlaufen lassen gleich bleibt, dann rinnt dein Wasser an der Topfwandung oder durch einzelne kleine Kanälchen herunter und löst nur geringfügig den Zucker aus dem Treber. Hier solltest du unbedingt deine Ausbeute mal überprüfen (mit Trockenlaufen und ohne).
Und dann beließ dich mal über die Themen: Mazeration, Perkulation, Extraktion, Ionenaustauschersäulen usw.., das hat alles was mit Auslaugung und Konzentrationsunterschieden zu tun.

Gruß Volco,
der hoffentlich auf seinem alten Schlepptopp nicht zu vile Rechtschreibfehler gemacht hat. Ich hasse diese Tastaturen.
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Anton
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2011 um 08:51  
Sooooo, also nun der Bericht zum letzten Sud am Sonntag:

Hab es mal wieder geschafft, den Läuterhahn zu weit zu öffnen, sodass Luft unter den Senkboden gelangt ist. Also sprich, ich konnte beim ersten Nachguss wieder komplett aufhacken, dass die Luft rausgeht und dann neu Anlaufen lassen :mad:
Läuterdauer trotz groberer Schrotung gute 3 Std.
Also erste Konsequenz aus dieser Sache wird sein, dass ich mir ein Läutermanometer baue.
Zweiter Punkt wird der Schwanenhals am Läuterhahn, der den Sog unter dem Treberkuchen vermindern soll.
Dritter Punkt ich besorg mir ein Sieb mit 1,3mm und eines mit 0,25mm Maschenweite. Und dann wir beim nächsten Schroten mal ausgesiebt und nach der Schrotzusammensetzung ausgesiebt. Auf dem 1. Sieb sollen die Spelzen bleiben. Das sollen dann so um die 18% der Schüttung drauf liegen bleiben. Mit dem 2. Sieb will ich das Grießmehl und das Pudermehl gewinnen. Diese beiden fraktionen sollen dann also durch das Sieb fallen und zusammen auch um die 18% ergeben. Bin mal gespannt, was dabei raus kommt. Werde dann mal davon berichten ;)

LG
Anton
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Bierjunge
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red_folder.gif erstellt am: 10.5.2011 um 10:11  

Zitat von Anton, am 10.5.2011 um 08:51
Hab es mal wieder geschafft, den Läuterhahn zu weit zu öffnen, sodass Luft unter den Senkboden gelangt ist. Also sprich, ich konnte beim ersten Nachguss wieder komplett aufhacken, dass die Luft rausgeht und dann neu Anlaufen lassen

Ich verstehe eigentlich überhaupt nicht, wie Luft durch den Hahn zurück unter den Senkboden gelangen kann.
Wahrscheinlich kommen hier zwei Probleme zusammen:
  • Aus irgendeinem, noch nicht verstandenen Grund macht Dein Senkboden derart zu, dass solch ein Unterdruck darunter entstehen kann.
  • Unter Umständen ist Dein Abfluss und Hahn zu groß bemessen, so dass die Luft zurückgluckern kann. Ich nehme an, dass Dein Kükenhahn in gedrosseltem Zustand einen schmalen, vertikalen Schlitz offenlässt. Wahrscheinlich fließt durch den unterern Teil dieses Schlitzes die Würze ab, während oben die Luft zurückgluckert. Vielleicht hilft es, Leitung und Hahn vom Durchmesser her zu reduzieren. Oder zumindest den Ausfluss des Hahns auf ein wenige mm messendes Röhrchen zu reduzieren, das durch den "Würzefaden" komplett ausgefüllt wird.
    Oder auf den Hahn einen Schlauch aufzustecken, der komplett im Auffangbehälter eintaucht. Dann hast Du zwar ein zusätzliches Gefälle eingebaut, aber wo soll dann die Luft herkommen?
Moritz, ansonsten ratlos
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