Gast
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:12 |
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Ich vermute, daß es zu dieser Frage schon einige Diskussionen gegeben hat,
finde das Thema bzw. die Antwort aber nicht in früheren Beiträgen:
Im Freundeskreis wurde von mehreren Bierliebhabern behauptet, die
Haltbarkeit von Altbier (genannt wurde Schumacher und Uerige) sei sehr
begrenzt und müsse auf Empfehlung der Brauerei innerhalb von 2-3 Wochen
getrunken werden. Ich kann mir darauf keinen Reim machen, weil die
Haltbarkeit von Altbier auf den Flaschen immer mit mehreren Monaten
gekennzeichnet ist und hier im Forum sogar von einem Jahr (?) oder mehr
gesprochen wird.
Was kann dahinter stecken, wenn es die Brauereiempfehlung wirklich gibt?
(Oder bin ich veralbert worden?)
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 158 Registriert: 6.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:19 |
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Also die kleinen Hausbrauereien in Düsseldorf geben auf ihre sehr einfach
abgefüllten Flaschen natürlich mit Absicht keine lange Haltbarkeit und die
haben wirklich nicht mehr als 4 Wochen
Die haben halt einfach nicht die Möglichkeiten wie große Brauereien und ne
kurze Haltbarkeit ist ein Ausdruck von besonderer Frische.
Das Bier kannst du aber bestimmt auch noch nach 2 Monaten trinken
Wenn du jetz schlösser oder Frankenheim nimmst die in großen Brauereien
abgefüllt werden haben die natürlich eine viel längere Haltbarkeit
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:23 |
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Michaels Ur-Alt hatte ich im September 2010 im Januar 2011
gebraut. Beide Biere sind bis zum heutigen Tag ohne merkliche
Qualitäteinbuße genießbar.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:26 |
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Wahrscheinlich alle Warsteiner und Krombacher Trinker
Wenn ich so einen Blödsinn höre...keine Ahnung aber mal klug daher
quatschen.
Ich hatte das Thema gerade am Mi. mit Michael (Taroplu) diskutiert, und wir
waren der Ansicht, das sich das selbstgebraute Bier min. 6 Monate wenn
nicht länger hält. Nur der Geschmack verändert sich leicht, da wir ja nicht
steril Filtern können. Vielleicht geben die Hausbrauereien die Haltbarkeit
des Bieres aus eben jenem Grund kürzer an, als die Industriebiere. Evtl.
filtern sie nicht so steril runter und befürchten Geschmackseinbußen bei
längerer Lagerung.
Bodo ____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:57 |
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Danke, ich bin froh, daß ich bei meinen Freunden die Hobbybrauerlinie nicht
verlassen und Aufklärung durch dieses Forum versprochen habe.
BodoW und Janbeer: es sind keine Warsteiner- sondern überwiegend Kölsch-,
gelegentlich auch Uerigetrinker ( Mettmaner, Wuppertaler und Düsseldorfer).
Ich war vorübergehend etwas ratlos, weil es nicht um Kleinbrauereien,
sondern um Schumacher und Uerige ging, ich ein köstliches Uerige Sticke
(nach Michaels Klon-Rezept) seit 3 Wochen in der Reife habe und auch in 6
Wochen noch damit bei meinem Freunden angeben will.
Erlenmeyers Erfahrung ist sehr beruhigend und solche Haltbarkeitsdaten
hatte ich erhofft. Michaels Rezept habe ich ausgedruckt.
Jürgen
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 13:59 |
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Hallo Bierfans
Das älteste Hausbrauerbier, das ich je getrunken hatte, war über 5 Jahre
alt, ein Porter von seltener Güte. ein Traum. Eigene Biere hatte ich schon
bis zu 2 Jahre gelagert (Flaschengärung) und es ist wie beim Wein. Es lohnt
sich nur bei gehaltvollen Sachen. Ein herkömmliches Lager bleibt auch nach
2 Jahren ein Lager.
Es sieht anders aus wenn beim abfüllen das Bier in Kontakt mit Sauerstoff
kommt. Dann ist die Haltbarkeit deutlich geringer.
Macht einmal solch einen Versuch, es wird sich lohnen.
Prost
Ulrich
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 14:49 |
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Mir sind bereits einige wenige Biere (Flaschengärung) der Autolyse zum
Opfer gefallen, die nach rd. 3,5 Monaten noch nicht verputzt waren. Dabei
handelte es sich um 'normal' eingebraute Biere.
Mal 'ne doofe Frage:
Was sind denn die Voraussetzungen, um ein Bier über die nächsten Quartale
zu bringen? ( außer Geduld, natürlich)
- klappt das nur bei Starkbieren?
- muß der Hefesatz abgezogen werden?
Gruß
André
Edit: @Ulrich: wie füllst Du Flaschengärungen ab, ohne daß das Bier mit
Sauerstoff in Kontakt kommt?
[Editiert am 13.5.2011 um 14:51 von Moorschwein]
____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 15:10 |
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@Andre
Wenn man eine Flaschengärung durchführt, wird aller Sauerstoff in der
Flasche durch den Gärprozess verbraucht. Hefe braucht Sauerstoff zum
arbeiten (deswegen wird ja der Sud auch belüftet um die Gärung in Schwung
zu bringen).
Der Nachteil dieser Methode ist der, dass es immer einen gewissen Bodensatz
in der Flasche hat. Du kannst den Hefesatz nicht abziehen weil dazu ja die
Flasche wieder geöfnet werden müsste.
Viele Grüsse
Ulrich
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 15:14 |
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Viel Hopfen hilft auch, am besten Stopfen.
Da geht die Hefe irgend wann über den Jordan, bevor sie auf die Idee mit
der Autolyse kommt.
Ein selber gemachtes Trappistenbier von 2009 ist immer noch ganz
hervorragend trinkbar, das hat aber auch 9,3% Alkohol und die Hefe dürfte
ebenfalls hinüber sein. Autolysegeschmack Fehlanzeige.
Mir haben sie bei Schneider erklärt, dass es so gut wie nicht möglich ist,
den Sauerstoffgehalt von flaschenvergorenen Bieren nach dem Abfüllen zu
messen, da der Sauerstoff schneller von der Hefe verstoffwechselt wird, wie
man messen kann.
Bei aufgespeisten Bier mit Flaschengärung würde ich mir persönlich wegen
Oxidation gar keinen Kopf machen.
Wer dagegen endvergorenes totfiltriertes Bier mit Gegendruckabfüller
abfüllt, sollte schauen, dass da kein Sauerstoff rein kommt.
Stefan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 15:20 |
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Zitat: | Was sind denn die
Voraussetzungen, um ein Bier über die nächsten Quartale zu bringen?
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Obergärige besser als untergärige,
Dunkle besser als helle,
stärker gehopfte besser als leicht gehopfte und
Weißbiere schon gar nicht, dafür Böcke umso mehr.
Das war das Orakel am Freitag, den 13.ten.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2011 um 16:11 |
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Hallo,
hatte mal beim Uerige angerufen, weil das unfiltrierte Uerige wesentlich
länger haltbar ist als gefiltertes. Ungefär so war die Antwort. Das
Unfiltrierte ist durch die Hefe schon eingetrübt und eine mögliche
Eiweißtrübung beim Filtrierten würde dann auffallen, obwohl geschmacklich
keine Veränderung zu erwarten ist. Es hieß, dass das gefilterte Bier nicht
so "scharf gefiltert" , (was immer das heißen mag?) ist wie in einer
Großbrauerei, deshalb die kürzere Hatlbarkeit.
Meine Altbiere mit Uerige Hefe habe ich letztes Jahr von Januar 2010 bis
Februar2011 im Keg gehabt (wegen Zapfprobleme ) Im Februar war das Bier
noch sehr lecker und "glasklar".
Gruß
Rainer
Edith
habe ein Trapistenbier aus Belgien, Bernardus mit MHD Ende 2015
[Editiert am 13.5.2011 um 16:13 von Rainer]
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Antwort 10 |
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