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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Einfache Flaschenabfüllung aus dem Keg? |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.12.2004 um 13:09 |
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Hallo alle Zusammen!
Um ein relativ blankes Bier zu bekommen bin ich dazu übergegangen, meine
Biere im Gärbottich endvergären zu lassen und sie, nachdem sich die Hefe
gut abgesetzt hat, in ein Keg zu schlauchen. Nachgärung bzw. Speisezugabe
mache ich bisweilen nicht; ich setze den Reifetank einfach unter CO2 Druck.
Mit Temperatur und Druck kann ich dann den gewünschten CO2 gehalt
festlegen.
Da meine Schankanlage über einen Kompensator verfügt machen auch die recht
hohen Drücke von ca. 1,5 bar bei 15°C und 2 bar bei 20°C nichts aus. Nach
ein paar Gläsern läuft das Bier blank aus dem Hahn.
Bis dahin funzt alles wunderbar!
Jetzt hatte ich eines Tages die Idee, über die Zapfanlage auch Flaschen
abzufüllen! Vom prinzip her ist es für das Bier nicht die beste Variante,
aber es funktioniert:
Ich stelle den Durchlaufkühler auf Eisbank (Kühlwassertemperatur -1°C).
Dann Zapfe ich an und so lange weiter, bis das Bier blank ist. Dann den
Kompensator fast ganz schließen. Die im Backofen sterilisierten und im
Kühlschrank gekühlten Flaschen direkt an den Auslauf halten (Auslauf vorher
mit 2 Propanol desinfiziert). Langsam Läuft das Bier in die Flasche und
schäumt fast gar nicht! Am ende musste ich gestern noch die Schaumtaste
benutzen, da die Flaschen sonst zu voll geworden wären!
Problem:
Bei meiner letztedn Abfüllung haben die Flaschen beim Öffnen recht stark
geknallt, aber kein Schaumaustritt. Das Bier war super mit CO2 angereichert
(war eigentlich schon zu viel!), ist aber im Glas schneller als gewohnt
schal geworden!
Wo ist der Fehler an diesem System?
- Bier aufkarbonisiert bei 15°C = ca. 0,5% CO2
- Beim Abfüllen abgekühlt auf knapp über 0°C (Fass steht dabei allerdings
wärmer als 15°C)
- Beim Abfüllen kaum Schaumbildung, ich schließe dabei auf wenig CO2
Verlust!
- Geschlossene Flaschen erwärmen auf 15°C und dabei lagern.
Eigentlich müssten dann doch etwas unter 0,5% CO2 im Bier sein, oder?
Und warum knallen die Flaschen so stark? Entlüften scheint mir gefährlich,
weil ja kein CO2 nachkommt?
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Gast
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erstellt am: 26.12.2004 um 14:08 |
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Hallo Malte,
ich möchte mal dein Problem aus meiner Sicht schildern: Zitat: | Nachgärung bzw.
Speisezugabe mache ich bisweilen nicht; ich setze den Reifetank einfach
unter CO2 Druck. Mit Temperatur und Druck kann ich dann den gewünschten CO2
gehalt festlegen. |
Darin liegt dein Trugschluss.
Um Gase physikalisch in Flüssigkeiten zu lösen, bedarf es, wie du auch
richtig schreibst, Druck und die Menge ist von der Temperatur abhängig.
Wenn du nun CO2-Druck auf dein Bier einwirken lässt, kann das Gas nur über
die vorhandene Oberfläche in das Bier hineindiffundieren. Diese Oberfläche
ist aber relativ klein gegenüber dem riesigen Volumen des Bieres, d.h. die
Diffusionsstrecke ist viel zu lang, es würde Monate dauern bis das Gas im
Inneren des Bieres ankommt.
Man könnte dem abhelfen indem man das Bier permanent schüttelt, dann würde
es etwas schneller gehen, aber würde immernoch sehr, sehr lange dauern und
du müsstest den ganzen Tag schütteln.
Eine Äquilibrierung des Freiraumes mit der Flüssigkeit braucht also sehr
viel Zeit.
Das ist auch der Grund weshalb dein Bier nach kurzer Zeit blank aus dem
Hahn läuft.
Du hast zwar einen recht hohen CO2-Partialdruck im Freiraum des Kegs, aber
im Bier ist noch nicht viel CO2 gebunden.
Genau das Gleiche spiegelt sich bei den Flaschen wider: Der
CO2-Partiladruck im Freiraum ist recht hoch, aber eine Äquilibrierung mit
dem Bier hat nochnicht stattgefunden und so schmeckt das Bier schal wenn
das CO2 aus dem Freiraum sich verflüchtigt hat.
Die beste Methode ist immernoch, die Hefe im Bier das notwendige CO2
produzieren zu lassen und das Bier unter eben diesem Druck zu halten. Das
garantiert eine homogene CO2-Löslichkeit.
allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.12.2004 um 15:07 |
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Hallo Heavybyte!
Danke für die Antwort! An diese Problematik hatte ich bisher nicht im
entferntesten gedacht!
Obwohl meine Erfahrungswerte da nicht 100%ig übereinstimmen:
Ich hab das Jungbier am 22.11. aus dem Gärbottich in den Reifetank
geschlaucht. Dann über eine Woche lang immer wieder gelegentlich (permanent
wäre wohl besser) den Sättigungsdruck draufgegeben, bis sich nichts mehr
getan hat, also kein CO2 mehr ins Fass gekommen ist, weil der Druck noch
vorhanden war. Dann habe ich das Fass bis gestern ruhig stehen lassen.
Selbst gestern war der Druck im Fass noch bei den gewünschten 1,5bar!
Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, den Spundapparat an das Fass
anzuschließen, aber über den Hauptdruckminderer der CO2 Flasche kann man ja
auch den Druck feststellen.
Das frisch gezapfte Bier hat sich genauso verhalten wie Industriebier! Ich
denke zwar sowieso darüber nach, nach der Hauptgärung in einen
Druckreifetank für die Nachgärung zu schlauchen und anschließend in ein
Lagertank umzudrücken, aber das scheint eigentlich nicht das Problem zu
sein. Ich denke, das Bier war so gesättigt mit CO2 wie ich es haben
wollte.
Vielmehr ist es das spätere Flaschenbier, was schneller schal wird und
einen, wie ich denke, sehr hohen Druck in der Flasche aufbaut.
Die Frage stellt sich dabei, ob das was mit dem Aufcarbonisieren oder dem
Abfüllen zu tun hat!
Ich habe einmal probeweise Industriebier so abgefüllt. Das hat dabei etwas
mehr geschäumt und es war etwas weniger CO2 im Bier, aber das Verhalten im
Bezug zur Rezens war normal!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 26.12.2004 um 15:34 |
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Hallo Malte,
wenn du dir die Diffusionsstrecke mal anschaust:
du beginnst mit Null, oder sagen wir minimal CO2.
Zuerst diffundiert das CO2 relativ schnell und wird dann immer
langsamer.
Weil, von der Oberfläche ausgehend die CO2-Konzentration ins Bier immer
weiter abnimmt.
Du hast dann irgendwann an der Oberfläche eine Grenzschicht welche
aufcarbonisiert (gesättigt) ist, aber die Konzentration zum Bierinneren
nimmt permanent ab.
Das ist der Zeitpunkt wo du keinen nennenswerten CO2-Druckabfall mehr an
deinem Manometer feststellen kannst, weil die Strecke mittlerweile so lang
geworden ist, dass die Diffusionsgeschwindigkeit gegen Null tendiert.
Der täuschende Eindruck, das Bier sei gesättigt, kann auch dadurch zustande
kommen, dass eben wegen dem Konzentrationsgefälle in deinem Bier keine
homogene Durchsetzung des Bieres mit CO2 stattgefunden hat und du
verschiedene Sättigungswerte hast.
anyway, ein physikalisch gelöstes CO2 im Bier ist lange nicht so flüchtig
wie CO2 im Gaszustand.
wenn dein Bier also nur kurze Zeit CO2 abgibt, ist das ein Zeichen, dass
zuwenig ph. gelöstes Gas im Bier ist.
womit wir wieder am Anfang wären.
Cheers
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.12.2004 um 18:24 |
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Hi Heavybyte!
Bei hohem Druck und längerer Standzeit eines Fasses muss man bei
Schankanlagen auf jeden Fall mit Mischgas arbeiten, weil sich sonst das CO2
im Bier löst. Bei Weizenbieren arbeitet man oft sowieso mit diesem
Stickstoff-Kohlendioxid Gemisch. Das schreiben zumindest der Deutsche
Brauerbund und die Privatbrauerei Erdinger Weißbräu.
Daraus schließe ich, dass bei der kleinen Menge in einem Keg diese
physikalische Eigenschaft nicht so sehr ins Gewicht fällt und doch eine
relativ gute Aufcarbonisierung stattfindet.
Ich könnte aber, um sicher zu gehen, das CO2 durch das Steigrohr in das
Fass einbringen. Dann würde das Bier umgewälzt und dieses physikalische
Problem wäre beseitigt, oder?
Wie lange dauert dann die Sättigung? Der Trub müsste ja danach wieder
sedimentieren!
Mir ist schon oft aufgefallen, dass bei diesen "Soda Max" Dingern das
Wasser recht schnell schal wird (vor allem durch wiederholtes Öffnen und
Schließen der Flaschen; bei normalen Sprudelflaschen bleibt es meiner
Meinung nach länger frisch). Diese Geräte drücken das CO2 ja auch mitten in
das Medium. Beim aufkarbonisieren in Brauereien (bei Mineralwasser wird es
wohl ähnlich sein) wird unter einem bestimmten Druck das CO2 einem
laufenden Bierfluss zudosiert.
Ähnliche Verfahren, aber unterschiedliche Wirkung?
Und was mich noch interessiert ist das unterschiedliche Verhalten von CO2
wenn es durch Gärung im Bier gelöst wird oder wenn es durch
Aufcarbonisierung im Bier gelöst wird.
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 26.12.2004 um 19:04 |
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Hallo Malte,
so, mal eines nach dem anderen... Zitat: | Bei hohem Druck und
längerer Standzeit eines Fasses muss man bei Schankanlagen auf jeden Fall
mit Mischgas arbeiten, weil sich sonst das CO2 im Bier
löst. |
klar, das macht man immer dann, wenn man
zur Überwindung eines Leitungswiderstandes höheren Druck auf das Bier
ausüben muss, als es dem Sättigungsdruck entspräche.
Man hat dabei zwei Möglichkeiten: 1. man lässt das Bier unter
CO2-Sättigungsdruck und pumpt mittels mechanischer Pumpen, z.B. bei einer
Höhenüberwindung vom Keller in den x-ten Stock.
oder
2. man überwindet den Leitungswiderstand mittels erhöhtem Gasdruck, muss
dann aber die von dir beschriebene Methode anwenden um ein Aufcarbonisieren
zu verhindern.
Für uns Hobbybrauer kommen aber beide Methoden nicht in Betracht, da wir ja
meist nur kurze Wege zum Zapfhahn haben.
Um auf deine Anspielung bezüglich aufcarbonisieren einzugehen:
Hierbei handelt es sich um per se normal gesättigtes Bier, diese CO2 käme
also noch zusätzlich hinein.
In deinem Fall ist die Differenz jedoch weit grösser, du musst ja quasi von
Null CO2 auf Sättigung aufcarbonisieren, was einem beträchtlich grösseren
Volumen entspricht.
Zitat: | ...Daraus schließe ich,
dass bei der kleinen Menge in einem Keg diese physikalische Eigenschaft
nicht so sehr ins Gewicht fällt und doch eine relativ gute
Aufcarbonisierung stattfindet. |
klar, je geringer
die Menge, desto kürzer die Diffusionswege, desto kürzer die
Zeit. Zitat: | Ich könnte aber, um
sicher zu gehen, das CO2 durch das Steigrohr in das Fass einbringen. Dann
würde das Bier umgewälzt und dieses physikalische Problem wäre beseitigt,
oder? |
sagen wir so, es wäre besser. Aber noch
besser wäre, du würdest mittels Hefe das CO2 einbringen. Zitat: | Wie lange dauert dann
die Sättigung? Der Trub müsste ja danach wieder
sedimentieren! |
keine Ahnung, das käme auf die
Grösse der Kontaktoberfläche zwischen Gas und Bier an, ich habe es auf
diese Weise noch nie gemacht.
Zitat: | Mir ist schon oft
aufgefallen, dass bei diesen "Soda Max" Dingern das Wasser recht schnell
schal wird (vor allem durch wiederholtes Öffnen und Schließen der Flaschen;
bei normalen Sprudelflaschen bleibt es meiner Meinung nach länger
frisch). |
das ist doch genau der Knackpunkt
welchen ich die ganze Zeit versuche rüberzubringen:
In diesem Fall wird das CO2 gasförmig eingebracht und hat garkeine Zeit
sich in der Flüssigkeit zu lösen. Es bleibt also gasförmig in der Flasche.
Nach dreimal öffnen isses wech.
Würdest du das Gas ganz gleichmässig und homogen im Wasser verteilen und
dann dem Ganzen genug Zeit lassen (beim Bier nennt man das
Kaltkonditionierung), würde sich das Gas im Wasser lösen, d.h. eine festere
Verbindung eingehen. Zitat: |
Beim aufkarbonisieren in Brauereien (bei Mineralwasser wird es wohl ähnlich
sein) wird unter einem bestimmten Druck das CO2 einem laufenden Bierfluss
zudosiert. |
das kann man so machen, der
Knackpunkt ist halt die homogene Verteilung.
Mit den entsprechenden Mitteln gelingt das. Zitat: | Und was mich noch
interessiert ist das unterschiedliche Verhalten von CO2 wenn es durch
Gärung im Bier gelöst wird oder wenn es durch Aufcarbonisierung im Bier
gelöst wird. |
Ich glaube das habe ich jetzt schon
beantwortet, wills nochmal ganz kurz zusammenfassen:
Wenn Bier durch Gärung carbonisiert wird (ich übertreibe jetzt mal ein
bisschen um es bildlich darzustellen), kommt Wassermolekül zu CO2-Molekül
und verbinden sich.
Wenn Bier nachträglich durch Gas carbonisiert wird, muss das Gas einen
langen Weg antreten, von einer Stelle hoher Konzentration bis in die Tiefen
mit geringer Konzentration.
sorry, ich kanns nicht besser ausdrücken.
Cheers
[Editiert am 26/12/2004 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 26.12.2004 um 22:10 |
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Sicher ist CO2 dann im Bier gelöst, wenn Du nachträglich aufkarbonisierst.
Aber weil der Vergleich mit gekauftem Mineralwasser und Wassermax gebracht
wurde:
Das gekaufte Wasser ist länger "sprazlig" weil das CO2 nicht nur
physikalisch gelöst ist sondern wirklich Kohlensäure vorhanden ist.
Chemisch sieht das so aus:
H2O + CO2 <=> H2CO3 (bzw da es eine Säure ist und mit H2O zu H3O+ +
HCO3- dissoziiert H2O + H2CO3 <=> H3O+ + HCO3-)
Das was heavybyte "eine feste Verbindung eingehen" nennt, sagt die
Formel:
Das Wasser und das CO2 wird in einer Reaktion zu Kohlensäure. Wenn das CO2
im Wasser physikalisch gelöst ist, findet diese reversible Reaktion
statt.
Die Kohlensäure ist aber nur im Gleichgewicht (geschlossene
Mineralwasserflasche) stabil. Wenn physikalisch gelöstes CO2 aus dem Wasser
geht (man öffnet die Falsche), dann zerfällt die Kohlensäure wieder in
Wasser und CO2. Daher ist das Wasser länger CO2 haltig, da dieses eine Zeit
lang nachgebildet wird (natürlich nur bis keine Kohlensäure mehr vorhanden
ist). Würde man sein Mineralwasser mit SodaMax oder einem ähnlichen Gerät
(Bierkeg ) herstellen und längere Zeit lagern (möglichst kalt), so
kann dieser Effekt auch eintreten.
Möglichst kalt (Kaltkonditionierung) daher, da in kaltem Wasser sich Gase
besser physikalisch lösen als in warmen Wasser. Aquarienbesitzer kennen die
Gefahr, wenn das Wasser zu warm wird (Heizung kaputt), dass die Fische
unter Atemnot verenden.
Also sollte für eine nachträgliche Aufkarbonisierung eine möglichst gute
phys. Lösung des CO2 im Bier sehr gut sein (also möglichst kleine Blasen
und möglichst hoher Druck und niedrige Temperatur). Hefe kann eben bei der
Nachgärung die beste phys. Lösung erzeugen
So: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. Mit der Indizierung in
der Formel habe ich etwas geschlampt, aber ich hatte keine Lust das
hinzufuddeln oder ein Bild zu machen oder zu klauen
[Editiert am 14/2/2005 von Steinkrug] ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.12.2004 um 13:10 |
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@ Heavybyte & Steinkrug
Danke euch beiden!
Deshalb ist das Zeuch dann auch so schnell schal, wenn man es nur flüchtig
aufcarbonisiert hat! Das muss man ja auch erst mal wissen
Dann werde ich mich wohl gleich (wenn mein heutiger Sud erfolgreich beendet
wurde) damit beschäftigen, wie ich am besten unter Druck von einem Tank
(Nachgärtank) in einen anderen (Reifetank) umdrücken kann und das nötige
Equipment bestellen!
Allzeit gut Sud! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.12.2004 um 18:46 |
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Hallo an die Profis des Lagerkellers,
ich habe auch das Problem der mangelnden Resenz.
Ich habe Pilsner mit ca. 1,5 Grad Extraktdifferenz zur Endvergärung in ein
Fass geschlaucht und mit 1,3 Bar bei ca. 12 Grad gespundet (habe leider
keine besser Kühllmöglichkeit). Da sich nur zögernd Druck aufgebaut hatte,
habe ich mit CO2 aus der Flasche gleich erstmal 'vorgespannt'. Danach hatte
ich einige Bubbles in meinem Kontrollgefäß (siehe Spundapparat nach
heavybyte), aber keine richtig tolle Gärung mehr.
Inzwischen ist das alles endvergoren.
Und nu kommt erstmal mächtig Schaum und wenn das Glas dann endlich voll
ist, ist das Ganze auch schon fast schal.
Sind 1,5 % Extrakdifferenz zu wenig wenn man ohne Speise karboniseren will
?
Habe ich eine Chance, eine 'Kaltkonditionierung' bei 2-3 Grad (bei uns
liegt gerade Schnee !) durchzuführen (bin durch die bisherigen, logisch
klíngenden Posts etwas entmutigt).
Wenn ja, wie lange sollte ich das machen ?
Macht es Sinn, dabei den eingestellten Druck (1,3 Bar) beizubehalten - auch
wenn das bei 3 Grad viel zuviel ist (Motto viel hilft viel) ?
Fragen über Fragen ...
Danke im Vorauss und Gut Sud
Tino.
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 27.12.2004 um 19:05 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.12.2004 um 22:19 |
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Danke, heavybyte !
habe mir alles nochmal in Ruhe durchgelesen. Stimmt, passt genau zu meinem
Problem; sorry, das ich nicht selber 'dran gedacht (oder danach gesucht)
habe.
Trotzdem, nochmal zum mitschreiben :
Wenn also nur Schaum beim Zapfen kommt (weil das Bier aller
Wahrscheinlichkeit überkarbonisiert ist) geht beim Zapfen, bzw. beim damit
verbundenen 'Setzen' des Schaumes das ganze schöne CO2 verloren.
Wenn es mir aber gelänge, das gleiche Bier schaumarm zu zapfen, zeigt /
behält es die gewünschte Resenz ?
Also, ich lasse den Druck bis zum Sättigungsdruck ab, warte 2-3 Tage
(reicht das??) und berichte dann nochmal.
Bis dahin !
Tino.
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Antwort 10 |
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Gast
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erstellt am: 28.12.2004 um 08:34 |
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Zitat: | Wenn also nur Schaum
beim Zapfen kommt (weil das Bier aller Wahrscheinlichkeit überkarbonisiert
ist) geht beim Zapfen, bzw. beim damit verbundenen 'Setzen' des Schaumes
das ganze schöne CO2 verloren. |
nicht immer und
zwangsläufig, das kommt auch auf das verwendete Zapfeqipment an, dazu
gleich mehr. Zitat: | Wenn es mir aber gelänge, das gleiche Bier schaumarm zu
zapfen, zeigt / behält es die gewünschte Resenz
? |
genau. Man kann auch übercarbonisiertes Bier
trinken, es prickelt halt etwas mehr und macht Schwierigkeiten beim
Zapfen.
Wenn man es aber schafft, dass nicht am Zapfhahn schon das ganze CO2 flöten
geht, dann macht das nichts.
Wenn du dein Bier, so wie es ist, mit Gegendruck in Flaschen abfüllst, hast
du hinterher ein sehr prickelndes Bier welches noch sehr lange nachperlt,
habe ich alles schon ausprobiert.
Was ich damit sagen will ist, Übercarbonisierung ist im Prinzip nichts
tragisches, es macht halt grosse Probleme beim Zapfen.
Um solchem Ungemach aus dem Weg zu gehen, gibt es auch verschiedene
Zapfhähne, für jede Bierkategorie eigene Kompensatoren.
Wenn du dir mal einen Kompensator für Pils und einen für Weizenbier
anguckst, wirst du feststellen, dass die Kompensatoren verschieden lang
sind.
Vielleich liesse sich dein Problem auch mit einem anderen Zapfhahn lösen,
müsste man mal probieren. Zitat: | Also, ich lasse den Druck bis zum Sättigungsdruck ab, warte
2-3 Tage (reicht das??) und berichte dann
nochmal. |
das ist etwas kurz. Das CO2 braucht
beim "rausgehen" genauso lange wie beim "reingehen", das kann unter
Umständen Wochen dauern, kommt auf die Biermenge an.
Cheers
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.12.2004 um 10:40 |
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Danke !
Noch 'ne kurze Frage zum Equipment :
Ein Kompensatorhahn ist doch so ein Hahn, der hinten noch so einen
Stellhebel hat, sehe ich das richtig (Sorry, aber ich bin blutiger
Zapfanfänger) ?
Mein Hahn hat sowas nicht. Der kann nur Auf / Zu / Schaum, keine weiteren
'Bedienelemente'. Dann liegt mein Schaumproblem wohl daran.
Wenn ich den ganz minimal öffne, so das nur ein ganz dünnes Rinnsal kommt,
geht es auch mit wenig Schaum. Dauert nur ewig. Ok, muss ich mich
umschauen.
@heavybyte
Wenn ich Deine weiteren Ausführungen richtig verstehe ist es aber wohl so,
dass übercarbonisertes Bier auch nach dem schäumenden Zapfen immerhin schön
lange perlt und prickelt. Mein Bier ist aber nach 3 Minuten (trotz toller
Blume obendrauf) irgendwie schal. Keine Perlen mehr, nur ein paar müde
Bläschen an der Glaswand.
Da habe ich dann wohl 2 Probleme ?
Danke und Gut Sud.
Tino
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 28.12.2004 um 11:03 |
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hallo tinoquell,
jepp, ein Kompensator ist ein Kegel welcher mittels seitlich am Zapfhahn
angebrachtem Stellhebel nach hinten in ein kegelförmig verlaufendes Rohr
gedrückt wird und somit den Leitungswiderstand regelt.
Der Knackpunkt liegt nämlich darin: dein Bier kommt bis zum Kolben mit
hohem Druck und entspannt nach dem Kolben ganz plötzlich auf Athmosphäre.
Dabei setzt sich das CO2 schlagartig frei und produziert diesen Schaum. Das
freigesetzte CO2 fehlt jetzt natürlich dem Bier.
Deshalb benutzt man heutzutage fast nurnoch Kompensatorhähne.
Ein Kompensator entspannt das Bier nicht plötzlich, sondern auf einer
längeren Strecke. Deshalb gibt es für verschiedene Biere auch verschieden
lange Kompensatoren.
Dieses langsame, schonende entspannen belässt das CO2 im Bier, weshalb
danach ein Gezapftes viel weniger schäumt und bessere Rezenz hat.
In deinem Fall würde ich jetzt erstmal einen Kompensatorhahn - am besten
einen Weizenbierhahn - beschaffen und wenn dann deine Probleme immernoch
bestehen nochmal hier anklopfen.
Cheers
[Editiert am 28/12/2004 von heavybyte]
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Board Index > > Gärung / Abfüllung / Reifung > Einfache Flaschenabfüllung aus dem Keg? |
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