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Autor: Betreff: Einfache Flaschenabfüllung aus dem Keg?
Posting Freak
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 13:09  
Hallo alle Zusammen!

Um ein relativ blankes Bier zu bekommen bin ich dazu übergegangen, meine Biere im Gärbottich endvergären zu lassen und sie, nachdem sich die Hefe gut abgesetzt hat, in ein Keg zu schlauchen. Nachgärung bzw. Speisezugabe mache ich bisweilen nicht; ich setze den Reifetank einfach unter CO2 Druck. Mit Temperatur und Druck kann ich dann den gewünschten CO2 gehalt festlegen.

Da meine Schankanlage über einen Kompensator verfügt machen auch die recht hohen Drücke von ca. 1,5 bar bei 15°C und 2 bar bei 20°C nichts aus. Nach ein paar Gläsern läuft das Bier blank aus dem Hahn.

Bis dahin funzt alles wunderbar!

Jetzt hatte ich eines Tages die Idee, über die Zapfanlage auch Flaschen abzufüllen! Vom prinzip her ist es für das Bier nicht die beste Variante, aber es funktioniert:
Ich stelle den Durchlaufkühler auf Eisbank (Kühlwassertemperatur -1°C). Dann Zapfe ich an und so lange weiter, bis das Bier blank ist. Dann den Kompensator fast ganz schließen. Die im Backofen sterilisierten und im Kühlschrank gekühlten Flaschen direkt an den Auslauf halten (Auslauf vorher mit 2 Propanol desinfiziert). Langsam Läuft das Bier in die Flasche und schäumt fast gar nicht! Am ende musste ich gestern noch die Schaumtaste benutzen, da die Flaschen sonst zu voll geworden wären!

Problem:
Bei meiner letztedn Abfüllung haben die Flaschen beim Öffnen recht stark geknallt, aber kein Schaumaustritt. Das Bier war super mit CO2 angereichert (war eigentlich schon zu viel!), ist aber im Glas schneller als gewohnt schal geworden!

Wo ist der Fehler an diesem System?
- Bier aufkarbonisiert bei 15°C = ca. 0,5% CO2
- Beim Abfüllen abgekühlt auf knapp über 0°C (Fass steht dabei allerdings wärmer als 15°C)
- Beim Abfüllen kaum Schaumbildung, ich schließe dabei auf wenig CO2 Verlust!
- Geschlossene Flaschen erwärmen auf 15°C und dabei lagern.

Eigentlich müssten dann doch etwas unter 0,5% CO2 im Bier sein, oder?
Und warum knallen die Flaschen so stark? Entlüften scheint mir gefährlich, weil ja kein CO2 nachkommt?

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 14:08  
Hallo Malte,

ich möchte mal dein Problem aus meiner Sicht schildern:
Zitat:
Nachgärung bzw. Speisezugabe mache ich bisweilen nicht; ich setze den Reifetank einfach unter CO2 Druck. Mit Temperatur und Druck kann ich dann den gewünschten CO2 gehalt festlegen.

Darin liegt dein Trugschluss. Um Gase physikalisch in Flüssigkeiten zu lösen, bedarf es, wie du auch richtig schreibst, Druck und die Menge ist von der Temperatur abhängig.
Wenn du nun CO2-Druck auf dein Bier einwirken lässt, kann das Gas nur über die vorhandene Oberfläche in das Bier hineindiffundieren. Diese Oberfläche ist aber relativ klein gegenüber dem riesigen Volumen des Bieres, d.h. die Diffusionsstrecke ist viel zu lang, es würde Monate dauern bis das Gas im Inneren des Bieres ankommt.
Man könnte dem abhelfen indem man das Bier permanent schüttelt, dann würde es etwas schneller gehen, aber würde immernoch sehr, sehr lange dauern und du müsstest den ganzen Tag schütteln.

Eine Äquilibrierung des Freiraumes mit der Flüssigkeit braucht also sehr viel Zeit.
Das ist auch der Grund weshalb dein Bier nach kurzer Zeit blank aus dem Hahn läuft.
Du hast zwar einen recht hohen CO2-Partialdruck im Freiraum des Kegs, aber im Bier ist noch nicht viel CO2 gebunden.

Genau das Gleiche spiegelt sich bei den Flaschen wider: Der CO2-Partiladruck im Freiraum ist recht hoch, aber eine Äquilibrierung mit dem Bier hat nochnicht stattgefunden und so schmeckt das Bier schal wenn das CO2 aus dem Freiraum sich verflüchtigt hat.

Die beste Methode ist immernoch, die Hefe im Bier das notwendige CO2 produzieren zu lassen und das Bier unter eben diesem Druck zu halten. Das garantiert eine homogene CO2-Löslichkeit.

allzeit gut Sud
Antwort 1
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 15:07  
Hallo Heavybyte!

Danke für die Antwort! An diese Problematik hatte ich bisher nicht im entferntesten gedacht!

Obwohl meine Erfahrungswerte da nicht 100%ig übereinstimmen:

Ich hab das Jungbier am 22.11. aus dem Gärbottich in den Reifetank geschlaucht. Dann über eine Woche lang immer wieder gelegentlich (permanent wäre wohl besser) den Sättigungsdruck draufgegeben, bis sich nichts mehr getan hat, also kein CO2 mehr ins Fass gekommen ist, weil der Druck noch vorhanden war. Dann habe ich das Fass bis gestern ruhig stehen lassen.
Selbst gestern war der Druck im Fass noch bei den gewünschten 1,5bar! Leider habe ich noch keinen Weg gefunden, den Spundapparat an das Fass anzuschließen, aber über den Hauptdruckminderer der CO2 Flasche kann man ja auch den Druck feststellen.

Das frisch gezapfte Bier hat sich genauso verhalten wie Industriebier! Ich denke zwar sowieso darüber nach, nach der Hauptgärung in einen Druckreifetank für die Nachgärung zu schlauchen und anschließend in ein Lagertank umzudrücken, aber das scheint eigentlich nicht das Problem zu sein. Ich denke, das Bier war so gesättigt mit CO2 wie ich es haben wollte.

Vielmehr ist es das spätere Flaschenbier, was schneller schal wird und einen, wie ich denke, sehr hohen Druck in der Flasche aufbaut.

Die Frage stellt sich dabei, ob das was mit dem Aufcarbonisieren oder dem Abfüllen zu tun hat!

Ich habe einmal probeweise Industriebier so abgefüllt. Das hat dabei etwas mehr geschäumt und es war etwas weniger CO2 im Bier, aber das Verhalten im Bezug zur Rezens war normal!

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 15:34  
Hallo Malte,

wenn du dir die Diffusionsstrecke mal anschaust:

du beginnst mit Null, oder sagen wir minimal CO2.
Zuerst diffundiert das CO2 relativ schnell und wird dann immer langsamer.
Weil, von der Oberfläche ausgehend die CO2-Konzentration ins Bier immer weiter abnimmt.
Du hast dann irgendwann an der Oberfläche eine Grenzschicht welche aufcarbonisiert (gesättigt) ist, aber die Konzentration zum Bierinneren nimmt permanent ab.
Das ist der Zeitpunkt wo du keinen nennenswerten CO2-Druckabfall mehr an deinem Manometer feststellen kannst, weil die Strecke mittlerweile so lang geworden ist, dass die Diffusionsgeschwindigkeit gegen Null tendiert.

Der täuschende Eindruck, das Bier sei gesättigt, kann auch dadurch zustande kommen, dass eben wegen dem Konzentrationsgefälle in deinem Bier keine homogene Durchsetzung des Bieres mit CO2 stattgefunden hat und du verschiedene Sättigungswerte hast.

anyway, ein physikalisch gelöstes CO2 im Bier ist lange nicht so flüchtig wie CO2 im Gaszustand.
wenn dein Bier also nur kurze Zeit CO2 abgibt, ist das ein Zeichen, dass zuwenig ph. gelöstes Gas im Bier ist.

womit wir wieder am Anfang wären.

Cheers
Antwort 3
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 18:24  
Hi Heavybyte!

Bei hohem Druck und längerer Standzeit eines Fasses muss man bei Schankanlagen auf jeden Fall mit Mischgas arbeiten, weil sich sonst das CO2 im Bier löst. Bei Weizenbieren arbeitet man oft sowieso mit diesem Stickstoff-Kohlendioxid Gemisch. Das schreiben zumindest der Deutsche Brauerbund und die Privatbrauerei Erdinger Weißbräu.

Daraus schließe ich, dass bei der kleinen Menge in einem Keg diese physikalische Eigenschaft nicht so sehr ins Gewicht fällt und doch eine relativ gute Aufcarbonisierung stattfindet.

Ich könnte aber, um sicher zu gehen, das CO2 durch das Steigrohr in das Fass einbringen. Dann würde das Bier umgewälzt und dieses physikalische Problem wäre beseitigt, oder?
Wie lange dauert dann die Sättigung? Der Trub müsste ja danach wieder sedimentieren!

Mir ist schon oft aufgefallen, dass bei diesen "Soda Max" Dingern das Wasser recht schnell schal wird (vor allem durch wiederholtes Öffnen und Schließen der Flaschen; bei normalen Sprudelflaschen bleibt es meiner Meinung nach länger frisch). Diese Geräte drücken das CO2 ja auch mitten in das Medium. Beim aufkarbonisieren in Brauereien (bei Mineralwasser wird es wohl ähnlich sein) wird unter einem bestimmten Druck das CO2 einem laufenden Bierfluss zudosiert.

Ähnliche Verfahren, aber unterschiedliche Wirkung?

Und was mich noch interessiert ist das unterschiedliche Verhalten von CO2 wenn es durch Gärung im Bier gelöst wird oder wenn es durch Aufcarbonisierung im Bier gelöst wird.

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 19:04  
Hallo Malte,

so, mal eines nach dem anderen...
Zitat:
Bei hohem Druck und längerer Standzeit eines Fasses muss man bei Schankanlagen auf jeden Fall mit Mischgas arbeiten, weil sich sonst das CO2 im Bier löst.

klar, das macht man immer dann, wenn man zur Überwindung eines Leitungswiderstandes höheren Druck auf das Bier ausüben muss, als es dem Sättigungsdruck entspräche.
Man hat dabei zwei Möglichkeiten: 1. man lässt das Bier unter CO2-Sättigungsdruck und pumpt mittels mechanischer Pumpen, z.B. bei einer Höhenüberwindung vom Keller in den x-ten Stock.
oder
2. man überwindet den Leitungswiderstand mittels erhöhtem Gasdruck, muss dann aber die von dir beschriebene Methode anwenden um ein Aufcarbonisieren zu verhindern.

Für uns Hobbybrauer kommen aber beide Methoden nicht in Betracht, da wir ja meist nur kurze Wege zum Zapfhahn haben.

Um auf deine Anspielung bezüglich aufcarbonisieren einzugehen:
Hierbei handelt es sich um per se normal gesättigtes Bier, diese CO2 käme also noch zusätzlich hinein.
In deinem Fall ist die Differenz jedoch weit grösser, du musst ja quasi von Null CO2 auf Sättigung aufcarbonisieren, was einem beträchtlich grösseren Volumen entspricht.

Zitat:
...Daraus schließe ich, dass bei der kleinen Menge in einem Keg diese physikalische Eigenschaft nicht so sehr ins Gewicht fällt und doch eine relativ gute Aufcarbonisierung stattfindet.

klar, je geringer die Menge, desto kürzer die Diffusionswege, desto kürzer die Zeit.
Zitat:
Ich könnte aber, um sicher zu gehen, das CO2 durch das Steigrohr in das Fass einbringen. Dann würde das Bier umgewälzt und dieses physikalische Problem wäre beseitigt, oder?

sagen wir so, es wäre besser. Aber noch besser wäre, du würdest mittels Hefe das CO2 einbringen.
Zitat:
Wie lange dauert dann die Sättigung? Der Trub müsste ja danach wieder sedimentieren!

keine Ahnung, das käme auf die Grösse der Kontaktoberfläche zwischen Gas und Bier an, ich habe es auf diese Weise noch nie gemacht.

Zitat:
Mir ist schon oft aufgefallen, dass bei diesen "Soda Max" Dingern das Wasser recht schnell schal wird (vor allem durch wiederholtes Öffnen und Schließen der Flaschen; bei normalen Sprudelflaschen bleibt es meiner Meinung nach länger frisch).

das ist doch genau der Knackpunkt welchen ich die ganze Zeit versuche rüberzubringen:
In diesem Fall wird das CO2 gasförmig eingebracht und hat garkeine Zeit sich in der Flüssigkeit zu lösen. Es bleibt also gasförmig in der Flasche. Nach dreimal öffnen isses wech.
Würdest du das Gas ganz gleichmässig und homogen im Wasser verteilen und dann dem Ganzen genug Zeit lassen (beim Bier nennt man das Kaltkonditionierung), würde sich das Gas im Wasser lösen, d.h. eine festere Verbindung eingehen.
Zitat:
Beim aufkarbonisieren in Brauereien (bei Mineralwasser wird es wohl ähnlich sein) wird unter einem bestimmten Druck das CO2 einem laufenden Bierfluss zudosiert.

das kann man so machen, der Knackpunkt ist halt die homogene Verteilung.
Mit den entsprechenden Mitteln gelingt das.
Zitat:
Und was mich noch interessiert ist das unterschiedliche Verhalten von CO2 wenn es durch Gärung im Bier gelöst wird oder wenn es durch Aufcarbonisierung im Bier gelöst wird.

Ich glaube das habe ich jetzt schon beantwortet, wills nochmal ganz kurz zusammenfassen:
Wenn Bier durch Gärung carbonisiert wird (ich übertreibe jetzt mal ein bisschen um es bildlich darzustellen), kommt Wassermolekül zu CO2-Molekül und verbinden sich.
Wenn Bier nachträglich durch Gas carbonisiert wird, muss das Gas einen langen Weg antreten, von einer Stelle hoher Konzentration bis in die Tiefen mit geringer Konzentration.
sorry, ich kanns nicht besser ausdrücken.

Cheers

[Editiert am 26/12/2004 von heavybyte]
Antwort 5
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Steinkrug
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red_folder.gif erstellt am: 26.12.2004 um 22:10  
Sicher ist CO2 dann im Bier gelöst, wenn Du nachträglich aufkarbonisierst. Aber weil der Vergleich mit gekauftem Mineralwasser und Wassermax gebracht wurde:
Das gekaufte Wasser ist länger "sprazlig" weil das CO2 nicht nur physikalisch gelöst ist sondern wirklich Kohlensäure vorhanden ist. Chemisch sieht das so aus:

H2O + CO2 <=> H2CO3 (bzw da es eine Säure ist und mit H2O zu H3O+ + HCO3- dissoziiert H2O + H2CO3 <=> H3O+ + HCO3-)

Das was heavybyte "eine feste Verbindung eingehen" nennt, sagt die Formel:
Das Wasser und das CO2 wird in einer Reaktion zu Kohlensäure. Wenn das CO2 im Wasser physikalisch gelöst ist, findet diese reversible Reaktion statt.
Die Kohlensäure ist aber nur im Gleichgewicht (geschlossene Mineralwasserflasche) stabil. Wenn physikalisch gelöstes CO2 aus dem Wasser geht (man öffnet die Falsche), dann zerfällt die Kohlensäure wieder in Wasser und CO2. Daher ist das Wasser länger CO2 haltig, da dieses eine Zeit lang nachgebildet wird (natürlich nur bis keine Kohlensäure mehr vorhanden ist). Würde man sein Mineralwasser mit SodaMax oder einem ähnlichen Gerät (Bierkeg ;) ) herstellen und längere Zeit lagern (möglichst kalt), so kann dieser Effekt auch eintreten.
Möglichst kalt (Kaltkonditionierung) daher, da in kaltem Wasser sich Gase besser physikalisch lösen als in warmen Wasser. Aquarienbesitzer kennen die Gefahr, wenn das Wasser zu warm wird (Heizung kaputt), dass die Fische unter Atemnot verenden.
Also sollte für eine nachträgliche Aufkarbonisierung eine möglichst gute phys. Lösung des CO2 im Bier sehr gut sein (also möglichst kleine Blasen und möglichst hoher Druck und niedrige Temperatur). Hefe kann eben bei der Nachgärung die beste phys. Lösung erzeugen :)


So: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten. Mit der Indizierung in der Formel habe ich etwas geschlampt, aber ich hatte keine Lust das hinzufuddeln oder ein Bild zu machen oder zu klauen ;)

[Editiert am 14/2/2005 von Steinkrug]


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Profil anzeigen Antwort 6
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2004 um 13:10  
@ Heavybyte & Steinkrug

Danke euch beiden!

Deshalb ist das Zeuch dann auch so schnell schal, wenn man es nur flüchtig aufcarbonisiert hat! Das muss man ja auch erst mal wissen ;)

Dann werde ich mich wohl gleich (wenn mein heutiger Sud erfolgreich beendet wurde) damit beschäftigen, wie ich am besten unter Druck von einem Tank (Nachgärtank) in einen anderen (Reifetank) umdrücken kann und das nötige Equipment bestellen!

Allzeit gut Sud!


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Profil anzeigen Antwort 7
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2004 um 18:46  
Hallo an die Profis des Lagerkellers,

ich habe auch das Problem der mangelnden Resenz.
Ich habe Pilsner mit ca. 1,5 Grad Extraktdifferenz zur Endvergärung in ein Fass geschlaucht und mit 1,3 Bar bei ca. 12 Grad gespundet (habe leider keine besser Kühllmöglichkeit). Da sich nur zögernd Druck aufgebaut hatte, habe ich mit CO2 aus der Flasche gleich erstmal 'vorgespannt'. Danach hatte ich einige Bubbles in meinem Kontrollgefäß (siehe Spundapparat nach heavybyte), aber keine richtig tolle Gärung mehr.
Inzwischen ist das alles endvergoren.
Und nu kommt erstmal mächtig Schaum und wenn das Glas dann endlich voll ist, ist das Ganze auch schon fast schal.

Sind 1,5 % Extrakdifferenz zu wenig wenn man ohne Speise karboniseren will ?
Habe ich eine Chance, eine 'Kaltkonditionierung' bei 2-3 Grad (bei uns liegt gerade Schnee !) durchzuführen (bin durch die bisherigen, logisch klíngenden Posts etwas entmutigt).
Wenn ja, wie lange sollte ich das machen ?
Macht es Sinn, dabei den eingestellten Druck (1,3 Bar) beizubehalten - auch wenn das bei 3 Grad viel zuviel ist (Motto viel hilft viel) ?

Fragen über Fragen ...

Danke im Vorauss und Gut Sud

Tino.
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.12.2004 um 19:05  
hallo tinoquell,

guckmal, das Thema hatten wir schonmal: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=739#pid5298

btw, ich fülle bei 1% über Ende ab und spunde zuerst 1,2Bar bei 10° bis kein CO2 mehr kommt und senke dann auf 0,8Bar bei 2-3° ab. Da bleibt das Bier für etwa 4Wochen und so wird dann auch gezapft.

viele Grüsse

[Editiert am 27/12/2004 von heavybyte]
Antwort 9
Posting Freak
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 27.12.2004 um 22:19  
Danke, heavybyte !

habe mir alles nochmal in Ruhe durchgelesen. Stimmt, passt genau zu meinem Problem; sorry, das ich nicht selber 'dran gedacht (oder danach gesucht) habe.

Trotzdem, nochmal zum mitschreiben :
Wenn also nur Schaum beim Zapfen kommt (weil das Bier aller Wahrscheinlichkeit überkarbonisiert ist) geht beim Zapfen, bzw. beim damit verbundenen 'Setzen' des Schaumes das ganze schöne CO2 verloren.
Wenn es mir aber gelänge, das gleiche Bier schaumarm zu zapfen, zeigt / behält es die gewünschte Resenz ?

Also, ich lasse den Druck bis zum Sättigungsdruck ab, warte 2-3 Tage (reicht das??) und berichte dann nochmal.

Bis dahin !
Tino.
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.12.2004 um 08:34  

Zitat:
Wenn also nur Schaum beim Zapfen kommt (weil das Bier aller Wahrscheinlichkeit überkarbonisiert ist) geht beim Zapfen, bzw. beim damit verbundenen 'Setzen' des Schaumes das ganze schöne CO2 verloren.

nicht immer und zwangsläufig, das kommt auch auf das verwendete Zapfeqipment an, dazu gleich mehr.
Zitat:
Wenn es mir aber gelänge, das gleiche Bier schaumarm zu zapfen, zeigt / behält es die gewünschte Resenz ?

genau. Man kann auch übercarbonisiertes Bier trinken, es prickelt halt etwas mehr und macht Schwierigkeiten beim Zapfen.
Wenn man es aber schafft, dass nicht am Zapfhahn schon das ganze CO2 flöten geht, dann macht das nichts.
Wenn du dein Bier, so wie es ist, mit Gegendruck in Flaschen abfüllst, hast du hinterher ein sehr prickelndes Bier welches noch sehr lange nachperlt, habe ich alles schon ausprobiert.

Was ich damit sagen will ist, Übercarbonisierung ist im Prinzip nichts tragisches, es macht halt grosse Probleme beim Zapfen.
Um solchem Ungemach aus dem Weg zu gehen, gibt es auch verschiedene Zapfhähne, für jede Bierkategorie eigene Kompensatoren.
Wenn du dir mal einen Kompensator für Pils und einen für Weizenbier anguckst, wirst du feststellen, dass die Kompensatoren verschieden lang sind.
Vielleich liesse sich dein Problem auch mit einem anderen Zapfhahn lösen, müsste man mal probieren.
Zitat:
Also, ich lasse den Druck bis zum Sättigungsdruck ab, warte 2-3 Tage (reicht das??) und berichte dann nochmal.

das ist etwas kurz. Das CO2 braucht beim "rausgehen" genauso lange wie beim "reingehen", das kann unter Umständen Wochen dauern, kommt auf die Biermenge an.

Cheers
Antwort 11
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 28.12.2004 um 10:40  
Danke !

Noch 'ne kurze Frage zum Equipment :
Ein Kompensatorhahn ist doch so ein Hahn, der hinten noch so einen Stellhebel hat, sehe ich das richtig (Sorry, aber ich bin blutiger Zapfanfänger) ?
Mein Hahn hat sowas nicht. Der kann nur Auf / Zu / Schaum, keine weiteren 'Bedienelemente'. Dann liegt mein Schaumproblem wohl daran.
Wenn ich den ganz minimal öffne, so das nur ein ganz dünnes Rinnsal kommt, geht es auch mit wenig Schaum. Dauert nur ewig. Ok, muss ich mich umschauen.

@heavybyte
Wenn ich Deine weiteren Ausführungen richtig verstehe ist es aber wohl so, dass übercarbonisertes Bier auch nach dem schäumenden Zapfen immerhin schön lange perlt und prickelt. Mein Bier ist aber nach 3 Minuten (trotz toller Blume obendrauf) irgendwie schal. Keine Perlen mehr, nur ein paar müde Bläschen an der Glaswand.
Da habe ich dann wohl 2 Probleme ?


Danke und Gut Sud.
Tino
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 28.12.2004 um 11:03  
hallo tinoquell,

jepp, ein Kompensator ist ein Kegel welcher mittels seitlich am Zapfhahn angebrachtem Stellhebel nach hinten in ein kegelförmig verlaufendes Rohr gedrückt wird und somit den Leitungswiderstand regelt.

Der Knackpunkt liegt nämlich darin: dein Bier kommt bis zum Kolben mit hohem Druck und entspannt nach dem Kolben ganz plötzlich auf Athmosphäre. Dabei setzt sich das CO2 schlagartig frei und produziert diesen Schaum. Das freigesetzte CO2 fehlt jetzt natürlich dem Bier.
Deshalb benutzt man heutzutage fast nurnoch Kompensatorhähne.

Ein Kompensator entspannt das Bier nicht plötzlich, sondern auf einer längeren Strecke. Deshalb gibt es für verschiedene Biere auch verschieden lange Kompensatoren.
Dieses langsame, schonende entspannen belässt das CO2 im Bier, weshalb danach ein Gezapftes viel weniger schäumt und bessere Rezenz hat.

In deinem Fall würde ich jetzt erstmal einen Kompensatorhahn - am besten einen Weizenbierhahn - beschaffen und wenn dann deine Probleme immernoch bestehen nochmal hier anklopfen.

Cheers

[Editiert am 28/12/2004 von heavybyte]
Antwort 13
       

 
  
 

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