Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 29.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 10:20 |
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Hallo
Frage an die Braumeister (20lt) Besitzer.
Wie lange rechnet ihr für die Nachisomerisierung?
- ohne Kühlung
- mit Kühlung (Kühlschlange)
Gruss und Prost...
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 11:26 |
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Moin, moin,
Nachisomerisierung ist für mich kein Thema bzw. Null, da ich alle aber
insbesondere helle Biere sofort nach dem Hopfenkochen wegen der
DMS-Problematik runterkühle.
Vielleicht kann ein Nachtabkühler hier mehr dazu sagen.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 11:48 |
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Ich rechne meist mit ca 15% Nachisomerisierung des Aromahopfens bei
Kochende.
Stefan
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 13:53 |
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Hallo Stefan,
was genau bedeutet 15% Nachisomerisierung?
15% mehr IBU ? (in der Whirlpoolphase?)
Danke im Voraus.
Gruß,
Jan
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 14:05 |
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Ich nehm die Menge Alphasäure des Aromahopfens, den ich gegen Kochende
zugebe und gehe davon aus, dass davon 15% zu Isoalphasäure isomerisiert.
Also Bitterstoffausbeute 15% statt 25% bei 90min Kochzeit und normaler
Stammwürze.
Der Tinseth Tabelle trau ich ehrlich gesagt nicht, wenn ich mich daran
orientieren würde, wären meine Biere viel zu bitter.
Stefan
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 14:37 |
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Hi,
also 10% weniger als in der Tabelle quasi. (also jetzt in deinem Fall)
Anstatt 25% bei 90min eben "nur" 15%.
Also ich lese immer wieder Werte von 93°C der 95°C bei der die
Isomerisierung startet.
Ist es nicht so das die Temp nach dem Kochen relativ schnell unter diese
Temp-Grenzen fällt. (Endet die Isomerisierung hier wieder? )
Meinst du es gehen trotzdem die 15% beim Whirlpool in die Würze über?
Ich bin leider chemisch nicht sehr gut bewandert daher muss ich mich jetzt
durchfragen.
Gruß,
Jan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 14:53 |
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Das sind eher so Erfahrungswerte, ich finde die ganze Hopfenrechnerei eh
seltsam.
Je nach Hopfenrechner bekommt man ganz unterschiedliche Werte.
Meine Biere waren lang zu bitter, was auch mit dem Wasser zusammenhing.
Ganz schlimm war´s wenn ich nach Tinseth gerechnet hab.
Am besten oft brauen und sich an die Sache rantasten und immer gleich
rechnen, damit es vergleichbar bleibt.
Zum Thema Chemie: Mir konnte bis jetzt noch niemand erklären, warum bei
höherer Stammwürze weniger Alphasäure isomerisiert. Löslichkeit kann es
nicht sein, da man bei doppelter Hopfenmenge doppelte IBU bekommt.
Stefan
[Editiert am 1.6.2011 um 15:03 von Boludo]
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 148 Registriert: 17.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 15:06 |
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Hallo Stefan,
genau so gehe ich schon seit Jahren vor.
Rechne immer gleich und habe ja meine Rezepte so angepasst, dass es
passt.
Ich bin auch der Meinung das grade das Thema Hopfen mehr was mit Glaskugel
und Erfahrung zu tun hat als mit Berechnung.
Bei einem Hobbybrauer (zumindest bei mir, da ich z.B. brauen mit
Computerprogrammen verwerflich finde) der Handwerklich seine
Kleinsude produziert sind doch viele kleine Faktoren jedes mal anders, als
in einer perfekten Brauerei (zum Teil ja mit Labor)
Gruß,
Jan
PS:
Das mit den Computerprogrammen ist nicht böse gemeint. Wer alles
automatisieren möchte soll dies tun. Ich pers. bin in der IT und
bin beim Brauen froh das ich das Zeug nicht sehen muss! ;-)
[Editiert am 1.6.2011 um 15:07 von Unimog]
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 15:08 |
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So isses! Die ganze Hopfenrechnerei ist ein Graus..Nachisomerisierung,
verschiedene Formeln nach Tinseth, Garetz oder Rager? Einer sagt die
Isomerisierung hört bei 90° auf, ein anderer meint, dass geht bis auf 60°
runter noch weiter?
Das ganze natürlich nicht linear, sondern nach irgendwelchen exponentialen-
chaostheoretischen Formeln ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.6.2011 um 15:18 |
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Am besten ein IPA, CDA, Imperial Stout oder Barley Wine brauen, da sind 10
IBU hin oder her grad egal
Im Ernst: Die 15 IBU bei nem Hefeweizen bekommt man ganz gut in Griff, da
eh nur eine Hopfengabe (eventuell noch Vorderwürze).
Bei Hopfenbomben kann man auch mal daneben zielen und keiner merkt´s,
schwierig wird´s bei hellem Export. da muss man genau zielen und 5 IBU hin
oder her sind Welten. Wenn man dann 3 oder 4 Hopfengaben hat, wird´s
spannend.
Stefan
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 9.6.2011 um 01:18 |
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Zitat von Erlenmeyer, am 1.6.2011 um
11:26 | Moin, moin,
Nachisomerisierung ist für mich kein Thema bzw. Null, da ich alle aber
insbesondere helle Biere sofort nach dem Hopfenkochen wegen der
DMS-Problematik runterkühle.
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Aus diesem Grund habe ich letzthin auch versucht, gleich nach dem
Hopfenkochen zu kühlen. Das Ganze resultierte später in einer
Whirlpoolkatastrophe. Ich vermute, der Whirlpool funktionierte nicht, weil
die Würze kühl war (keine Anzeichen von Kegelbildung). Wie machst du das
denn, Erlenmeyer? Würd mich sehr interessieren. ____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.12.2011 um 14:34 |
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Zitat von Boludo, am 1.6.2011 um
14:05 | Ich nehm die Menge Alphasäure des
Aromahopfens, den ich gegen Kochende zugebe und gehe davon aus, dass davon
15% zu Isoalphasäure isomerisiert. Also Bitterstoffausbeute 15% statt 25%
bei 90min Kochzeit und normaler Stammwürze.
Der Tinseth Tabelle trau ich ehrlich gesagt nicht, wenn ich mich daran
orientieren würde, wären meine Biere viel zu bitter.
Stefan |
das kapier ich jetzt nicht; wenn Du sagst, es isomerisiert noch zusätzlich
zur normalen Kochzeit etwas, dann muss es doch mehr werden?? Meintest Du
zusätzlich zu den 25 % die 15 % in Deinem Beispiel? Das bezieht sich jetzt
auf einen Bitterhopfen oder?
Ihr seht.. ich verzweifel auch schon total an den IBU-Rechnungen.. (kommt
ja noch sowas wie die Frage nach dem Vorderwürze-IBU-Beitrag und so
weiter..)
Ich will auch auf jeden Fall vermeiden zu bittere Biere zu bekomme und hab
mich bisher relativ streng an die Hanghofer Rezepte gehalten bei der
Hopfung, außerdem bisher eher UG schwach gehopfte (Münchner Hell undsowas)
gebraut.
Jetzt will ich aber endlich mal was von den Aromasorten haben und richtig
viel davon einsetzen (hab sod as Gfeühl der Trend geht hier im Forum eh
dahin, was ichgut finde), d. h. ca. schon mal einen 100 g Beutel in den 50
l Sud kippen.. hab aber furchtbar Angst vor Bitterbieren norddeutschen Typs
(sind gar nicht mein Fall). Oder darf ich mir nix einreden und annehmen,
dass das Aroma die Bittere etwas verdrängt/erträglich macht?
Mit über 35 IBU würde mein nächstes (Zitrus-Kilkenny mit schon 5 %
Röstmalz, 11,5 °P) aber wohl schon zu bitter werden oder?
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Antwort 11 |
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