Senior Member Beiträge: 223 Registriert: 24.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2011 um 10:32 |
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Hallo,
nachdem meine erste Bierspindel mein erstes Brauen nicht überlebt hatte
(ich denke die Flüssigkeit war noch zu heiß )
wollte ich mal in die Runde fragen, welche Bierspindel zu empfehlen ist.
Gibt es z.B. auch welche die hohe Temperaturen abkönnen oder welche mit
Skalen von ?? bis ??. Worauf sollte ich bei einem Kauf achten. Bei Hopfen
und Mehr sind die Beschreibungen nur rudimentär.
Viele Grüße
Henne
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Posting Freak Beiträge: 658 Registriert: 3.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.6.2011 um 11:14 |
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Moin Henne,
für das Biersieden würde ich ein Refraktometer empfehlen: 0-15 °Brix oder
besser 0-18°Brix. Die bekommst du bei e*ay schon für 10-15,-.
Preis-Leistungstechnisch sind die Dinger unschlagbar und im Gegensatz zu
Spindeln robust. °Brix entspricht übrigens der Stammwürze ( http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Brix ).
Das Vorteil ist, dass du die ca. 200ml Würze, welche du fürs Spindeln
benötigst, nicht erst auf 20°C herunterkühlen musst und du hast das
Ergebnis sofort.
Es gibt wohl auch schon Spindeln, die bei 100°C "funktionieren", aber diese
sollen (?) z.T. sehr ungenau sein und diese kannst du dann später nicht zum
Spindeln des Jungbieres nehmen.
Ich verwende beim Biersieden ein Refraktometer und beim Vergären Spindeln.
Irgendwas in meinem Hinterstübchen sagt mir auch noch, dass Refraktometer
beim Jungbier aufgrund des gebildeten Alkohol gegenüber Spindeln zu ungenau
sind. Vielleicht kann jemand in diesem Forum diese Aussage bestätigen oder
widerlegen. ____________________ Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2011 um 11:17 |
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Zitat von Henne1234, am 12.6.2011 um
10:32 |
nachdem meine erste Bierspindel mein erstes Brauen nicht überlebt hatte
(ich denke die Flüssigkeit war noch zu heiß)
wollte ich mal in die Runde fragen, welche Bierspindel zu empfehlen ist.
Gibt es z.B. auch welche die hohe Temperaturen abkönnen oder welche mit
Skalen von ?? bis ??. Worauf sollte ich bei einem Kauf achten. Bei Hopfen
und Mehr sind die Beschreibungen nur
rudimentär.
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Komisch, durch heiße Würze ist mir
noch nie eine zersprungen. Aber egal, eigentlich man sollte eh die Würze
erst im Zylinder auf Messtemperatur abkühlen lassen (i.d.R. 20°C), sonst
hast Du eh einen gewaltigen Messfehler. Damit hättest Du dies Problem auch
weg.
Also, für den Hausgebrauch und als Freiwurf (die Dinger stürzen sich gerne
mal vom Tisch) sind m.E. die "Hobby"-Spindeln von HuM (um die 6 €) absolut
ausreichend. Die haben halt kein eingebautes Thermomenter, so dass Du die
Probe mit einem Thermometer separat messen musst. Eine Universalspindel von
0 bis 20 oder 25 Plato reicht m.E. für den Hobbybrauer erstmal vollauf,
beispielsweise Z-1323, das ist meine Feld-Wald-und-Wiesen-Lieblingsspindel.
Dann gibt es noch die kleinere Spindel Z-1393, die lässt sich nicht ganz so
genau ablesen, ich lasse sie aber immer im Gärbottich mitschwimmen, um den
Fortschritt der Gärung abschätzen zu können.
Die Profi-Spindeln mit eingebautem Thermometer sind besser und praktischer,
aber auch signifikant teurer. Musst Du wissen, was es Dir wert ist.
Und dann gibt es noch die hochgenauen Spindeln, die jeweils nur ein Drittel
des Wertebereichs abdecken, dafür umso genauer (0-7 Plato, z.B. für
Glattwasser oder Gärungsendkontrolle; 7-14 Plato für Stammwürze normale
Biere, 14-21 Plato für Stammwürze Starkbiere), aber die sind eher was für
Profis oder Präzisionsfreaks.
Und zu guter Letzt gibt es eine Läuterspindel, Z-1326, die auf 75°C statt
20°C geeicht ist damit zur Stammwürzemessung direkt beim Läutern gedacht
ist, weil das lästige Runterkühlen der Probe entfällt. Aber dafür ist m.E.
eh ein Refraktometer praktischer, aber das ist eine andere Geschichte und
soll ein andermal erzählt werden.
Soweit alle Klarheiten beseitigt? Moritz
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 12.6.2011 um 11:49 |
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Zitat von Rosebud, am 12.6.2011 um
11:14 |
Ich verwende beim Biersieden ein Refraktometer und beim Vergären Spindeln.
Irgendwas in meinem Hinterstübchen sagt mir auch noch, dass Refraktometer
beim Jungbier aufgrund des gebildeten Alkohol gegenüber Spindeln zu ungenau
sind.
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Für Jungbier musst Du beim Refraktometer
eine Korrekturtabelle oder Earls geniales Programm benutzen.
Da ich aber meist zu fausl dafür bin, mache ich es genauso wie Du:
Refraktometer wärend der Sudhausarbeit, dann eine "offizielle"
Referenzmessung der Anstellwürze mit der großen Spindel (der ich immer noch
etwas mehr Genauigkeit als dem Refrakto zutraue), und gegen Ende der
Hauptgärung lasse ich wie oben geschrieben einfach die kleine Spindel im
Bottich schwimmen.
Moritz
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2011 um 20:12 |
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In Brauereien verwendet mann Spindeln mit 5% Messschritten 0-5, 5-10,
10-15, 15-20........ Jeweils mit Thermometer.
Die Preise beginnen hier aber bei gut 40-50€ pro Spindel. Für den
Heimgebrauch schon eine Menge.
0-20% mit Thermometer ist auch ausreichend.
Gruß Daniel
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.7.2011 um 22:48 |
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Ich empfehle hier die Homepage von "barby und Kühner" aus Untersiemau.
Sie haben ein breites Angebot an Spindeln, da findet sich auch die
Läuterspindel.
Ich selbst habe die bereits oben beschriebenen 0-7, 7-14 und 14-21 Spindeln
und bin damit sehr zufrieden.
Das Thermometer lässt Werte auch bis 30 Grad zu und mit der Korrekturskala
an der Spindel gibt es auch genaue Werte wenn man nicht 100% die 20 Grad
trifft.
Die 7-14 ist eigentlich meine Hauptspindel, da ich sie hauptsächlich im
Sudhaus verwende während des Läuterns.
Die 0-7 ist meine Endvergärungsspindel, sie hängt dann im Gärbottich und
ich kann leicht das Ende der Gärung ablesen.
Die 14-21 verwende ich am seltensten, meist nur ein Mal im Jahr zum
Bockbier brauen.
Zugegeben sind die Preise nicht ohne. DIe Drei Spindeln kosteten damals
über 100 Euro, aber bei einigermaßen sachgemäßer Handhabung leben diese
Spindeln schon seit mehr als 7 Jahren ohne Bruch.
Mit den Hobbybrauerspindeln kann ich selbst nichts anfangen, da sie mir zu
klein sind.
Beste Grüße
Holger
____________________
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 223 Registriert: 24.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2011 um 06:10 |
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Da drängt sich mir jetzt noch eine Frage auf (ich hoffe ohne Geschrei):
Wann spindelt ihr denn? Ich spindel nach dem Hopfenkochen. Holger schreibt
nun, dass er nach dem Läutern spindelt. Ergeben sich da nicht noch große
Unterschiede, da beim Kochen ja noch ne Menge verdampft?
Grüße
Henne
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2011 um 07:35 |
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Zitat von Henne1234, am 26.7.2011 um
06:10 | Wann spindelt ihr denn? Ich spindel
nach dem Hopfenkochen. Holger schreibt nun, dass er nach dem Läutern
spindelt. Ergeben sich da nicht noch große Unterschiede, da beim Kochen ja
noch ne Menge verdampft?
Grüße
Henne |
Also ich machs vom Extraktgehalt der Vorderwürze abhängig wie ich das
Kochen gestalte.
Ist die Vorderwürze etwas dünn, wird weniger bis garnicht mit Deckel
gekocht.
Ist sie genau richtig koche ich wie geplant 45 Minuten mit und 45 Minuten
ohne Deckel (der ein etwa 5cm Loch in der Mitte hat, für ein
Einkochthermometer).
Sollte sie tatsächlich zu hoch sein, wird eben etwas Wasser zugegeben,
sofern es noch in die Sudpfanne passt.
Um das mal am Beispiel zu erklären. Wenn ich 12% Stammwürze anstrebe, dann
sollte ich idealerweise bei 10,6 - 10,8°P in der Vorderwürze liegen. (Das
sind natürlich Erfahrungswerte für meine Sudpfanne und meinen Hockerkocher,
die bei anderen anders ausfallen können.)
Liege ich in dem Bereich koche ich 30-45 Minuten mit Deckel und komme so
dem 12%-Ziel recht nahe.
Liege ich etwa nur bei 10,3°P koche ich 90 Minuten ganz ohne Deckel, was
dann gerade so reicht um auf 12% Stammwürze zu kommen.
Unter 10,3 lag ich bisher zum Glück noch nicht, dann müsste ich eben etwas
länger kochen.
Fazit: Ich spindele 3mal.
Die Vorderwürze, die Stammwürze und den Restextrakt.
Gruss
Matthias
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 26.7.2011 um 08:08 |
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Hallo Matthias!
Wirklich die "Vorderwürze"? Also die Würze, die aus der Maische abläuft,
noch ohne Nachgüsse?
Oder meinst Du die Würze bei Pfannevoll, also incl. der Nachgüsse?
Ich "spindle" eigentlich nur noch den Restextrakt des Jungbiers, bei allen
Messungen ohne Alkoholbeteiligung kommt das Refraktometer zum Einsatz.
Ob es die teuren professionellen Spindeln sein müssen, mag jeder
Hobbybrauer für sich entscheiden.
Ich habe mir mal günstige 0-7 und 7-14 bei heimbrau.de gekauft.
Und da ich mein Bier nicht verkaufe, müssen die Messungen auch gar nicht so
genau sein.
Uwe ____________________
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.7.2011 um 13:30 |
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Zitat von Uwe12, am 26.7.2011 um
08:08 | Hallo Matthias!
Wirklich die "Vorderwürze"? Also die Würze, die aus der Maische abläuft,
noch ohne Nachgüsse?
Oder meinst Du die Würze bei Pfannevoll, also incl. der Nachgüsse?
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Ich meinte natürlich die Würze bei Pfannevoll, also quasi nach Ende des
Läuterns (was bei mir heisst, dass meine geplante Menge Haupt- und Nachguss
durch ist).
Ich dachte das würde man als Vorderwürze bezeichnen.
Gruss
Matthias
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Antwort 9 |
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