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Autor: Betreff: Welche Bierspindel? Gibt es wichtige Unterschiede?
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Beiträge: 223
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.6.2011 um 10:32  
Hallo,

nachdem meine erste Bierspindel mein erstes Brauen nicht überlebt hatte (ich denke die Flüssigkeit war noch zu heiß :puzz: )
wollte ich mal in die Runde fragen, welche Bierspindel zu empfehlen ist. Gibt es z.B. auch welche die hohe Temperaturen abkönnen oder welche mit Skalen von ?? bis ??. Worauf sollte ich bei einem Kauf achten. Bei Hopfen und Mehr sind die Beschreibungen nur rudimentär.

Viele Grüße
Henne
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Rosebud
Beiträge: 658
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 12.6.2011 um 11:14  
Moin Henne,

für das Biersieden würde ich ein Refraktometer empfehlen: 0-15 °Brix oder besser 0-18°Brix. Die bekommst du bei e*ay schon für 10-15,-. Preis-Leistungstechnisch sind die Dinger unschlagbar und im Gegensatz zu Spindeln robust. °Brix entspricht übrigens der Stammwürze ( http://de.wikipedia.org/wiki/Grad_Brix ).

Das Vorteil ist, dass du die ca. 200ml Würze, welche du fürs Spindeln benötigst, nicht erst auf 20°C herunterkühlen musst und du hast das Ergebnis sofort.

Es gibt wohl auch schon Spindeln, die bei 100°C "funktionieren", aber diese sollen (?) z.T. sehr ungenau sein und diese kannst du dann später nicht zum Spindeln des Jungbieres nehmen.

Ich verwende beim Biersieden ein Refraktometer und beim Vergären Spindeln. Irgendwas in meinem Hinterstübchen sagt mir auch noch, dass Refraktometer beim Jungbier aufgrund des gebildeten Alkohol gegenüber Spindeln zu ungenau sind. Vielleicht kann jemand in diesem Forum diese Aussage bestätigen oder widerlegen.


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Haus- und Hobbybrauertage 2014 in Willich
http://www.hhbt2014.de
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Bierjunge
Beiträge: 2084
Registriert: 28.10.2009
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2011 um 11:17  

Zitat von Henne1234, am 12.6.2011 um 10:32

nachdem meine erste Bierspindel mein erstes Brauen nicht überlebt hatte (ich denke die Flüssigkeit war noch zu heiß)
wollte ich mal in die Runde fragen, welche Bierspindel zu empfehlen ist. Gibt es z.B. auch welche die hohe Temperaturen abkönnen oder welche mit Skalen von ?? bis ??. Worauf sollte ich bei einem Kauf achten. Bei Hopfen und Mehr sind die Beschreibungen nur rudimentär.

Komisch, durch heiße Würze ist mir noch nie eine zersprungen. Aber egal, eigentlich man sollte eh die Würze erst im Zylinder auf Messtemperatur abkühlen lassen (i.d.R. 20°C), sonst hast Du eh einen gewaltigen Messfehler. Damit hättest Du dies Problem auch weg.

Also, für den Hausgebrauch und als Freiwurf (die Dinger stürzen sich gerne mal vom Tisch) sind m.E. die "Hobby"-Spindeln von HuM (um die 6 €) absolut ausreichend. Die haben halt kein eingebautes Thermomenter, so dass Du die Probe mit einem Thermometer separat messen musst. Eine Universalspindel von 0 bis 20 oder 25 Plato reicht m.E. für den Hobbybrauer erstmal vollauf, beispielsweise Z-1323, das ist meine Feld-Wald-und-Wiesen-Lieblingsspindel.
Dann gibt es noch die kleinere Spindel Z-1393, die lässt sich nicht ganz so genau ablesen, ich lasse sie aber immer im Gärbottich mitschwimmen, um den Fortschritt der Gärung abschätzen zu können.

Die Profi-Spindeln mit eingebautem Thermometer sind besser und praktischer, aber auch signifikant teurer. Musst Du wissen, was es Dir wert ist.
Und dann gibt es noch die hochgenauen Spindeln, die jeweils nur ein Drittel des Wertebereichs abdecken, dafür umso genauer (0-7 Plato, z.B. für Glattwasser oder Gärungsendkontrolle; 7-14 Plato für Stammwürze normale Biere, 14-21 Plato für Stammwürze Starkbiere), aber die sind eher was für Profis oder Präzisionsfreaks.

Und zu guter Letzt gibt es eine Läuterspindel, Z-1326, die auf 75°C statt 20°C geeicht ist damit zur Stammwürzemessung direkt beim Läutern gedacht ist, weil das lästige Runterkühlen der Probe entfällt. Aber dafür ist m.E. eh ein Refraktometer praktischer, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.

Soweit alle Klarheiten beseitigt? Moritz
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Bierjunge
Beiträge: 2084
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red_folder.gif erstellt am: 12.6.2011 um 11:49  

Zitat von Rosebud, am 12.6.2011 um 11:14

Ich verwende beim Biersieden ein Refraktometer und beim Vergären Spindeln. Irgendwas in meinem Hinterstübchen sagt mir auch noch, dass Refraktometer beim Jungbier aufgrund des gebildeten Alkohol gegenüber Spindeln zu ungenau sind.

Für Jungbier musst Du beim Refraktometer eine Korrekturtabelle oder Earls geniales Programm benutzen.
Da ich aber meist zu fausl dafür bin, mache ich es genauso wie Du:
Refraktometer wärend der Sudhausarbeit, dann eine "offizielle" Referenzmessung der Anstellwürze mit der großen Spindel (der ich immer noch etwas mehr Genauigkeit als dem Refrakto zutraue), und gegen Ende der Hauptgärung lasse ich wie oben geschrieben einfach die kleine Spindel im Bottich schwimmen.

Moritz
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jonnymidnight
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2011 um 20:12  
In Brauereien verwendet mann Spindeln mit 5% Messschritten 0-5, 5-10, 10-15, 15-20........ Jeweils mit Thermometer.
Die Preise beginnen hier aber bei gut 40-50€ pro Spindel. Für den Heimgebrauch schon eine Menge.
0-20% mit Thermometer ist auch ausreichend.
Gruß Daniel
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Holger-Pohl
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red_folder.gif erstellt am: 25.7.2011 um 22:48  
Ich empfehle hier die Homepage von "barby und Kühner" aus Untersiemau.

Sie haben ein breites Angebot an Spindeln, da findet sich auch die Läuterspindel.

Ich selbst habe die bereits oben beschriebenen 0-7, 7-14 und 14-21 Spindeln und bin damit sehr zufrieden.
Das Thermometer lässt Werte auch bis 30 Grad zu und mit der Korrekturskala an der Spindel gibt es auch genaue Werte wenn man nicht 100% die 20 Grad trifft.

Die 7-14 ist eigentlich meine Hauptspindel, da ich sie hauptsächlich im Sudhaus verwende während des Läuterns.

Die 0-7 ist meine Endvergärungsspindel, sie hängt dann im Gärbottich und ich kann leicht das Ende der Gärung ablesen.

Die 14-21 verwende ich am seltensten, meist nur ein Mal im Jahr zum Bockbier brauen.

Zugegeben sind die Preise nicht ohne. DIe Drei Spindeln kosteten damals über 100 Euro, aber bei einigermaßen sachgemäßer Handhabung leben diese Spindeln schon seit mehr als 7 Jahren ohne Bruch.

Mit den Hobbybrauerspindeln kann ich selbst nichts anfangen, da sie mir zu klein sind.

Beste Grüße
Holger


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2011 um 06:10  
Da drängt sich mir jetzt noch eine Frage auf (ich hoffe ohne Geschrei):

Wann spindelt ihr denn? Ich spindel nach dem Hopfenkochen. Holger schreibt nun, dass er nach dem Läutern spindelt. Ergeben sich da nicht noch große Unterschiede, da beim Kochen ja noch ne Menge verdampft?


Grüße
Henne
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2011 um 07:35  

Zitat von Henne1234, am 26.7.2011 um 06:10
Wann spindelt ihr denn? Ich spindel nach dem Hopfenkochen. Holger schreibt nun, dass er nach dem Läutern spindelt. Ergeben sich da nicht noch große Unterschiede, da beim Kochen ja noch ne Menge verdampft?


Grüße
Henne


Also ich machs vom Extraktgehalt der Vorderwürze abhängig wie ich das Kochen gestalte.
Ist die Vorderwürze etwas dünn, wird weniger bis garnicht mit Deckel gekocht.
Ist sie genau richtig koche ich wie geplant 45 Minuten mit und 45 Minuten ohne Deckel (der ein etwa 5cm Loch in der Mitte hat, für ein Einkochthermometer).
Sollte sie tatsächlich zu hoch sein, wird eben etwas Wasser zugegeben, sofern es noch in die Sudpfanne passt.

Um das mal am Beispiel zu erklären. Wenn ich 12% Stammwürze anstrebe, dann sollte ich idealerweise bei 10,6 - 10,8°P in der Vorderwürze liegen. (Das sind natürlich Erfahrungswerte für meine Sudpfanne und meinen Hockerkocher, die bei anderen anders ausfallen können.)
Liege ich in dem Bereich koche ich 30-45 Minuten mit Deckel und komme so dem 12%-Ziel recht nahe.
Liege ich etwa nur bei 10,3°P koche ich 90 Minuten ganz ohne Deckel, was dann gerade so reicht um auf 12% Stammwürze zu kommen.
Unter 10,3 lag ich bisher zum Glück noch nicht, dann müsste ich eben etwas länger kochen.

Fazit: Ich spindele 3mal.
Die Vorderwürze, die Stammwürze und den Restextrakt.


Gruss

Matthias
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2011 um 08:08  
Hallo Matthias!

Wirklich die "Vorderwürze"? Also die Würze, die aus der Maische abläuft, noch ohne Nachgüsse?
Oder meinst Du die Würze bei Pfannevoll, also incl. der Nachgüsse?

Ich "spindle" eigentlich nur noch den Restextrakt des Jungbiers, bei allen Messungen ohne Alkoholbeteiligung kommt das Refraktometer zum Einsatz.
Ob es die teuren professionellen Spindeln sein müssen, mag jeder Hobbybrauer für sich entscheiden.
Ich habe mir mal günstige 0-7 und 7-14 bei heimbrau.de gekauft.
Und da ich mein Bier nicht verkaufe, müssen die Messungen auch gar nicht so genau sein. ;)

Uwe


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red_folder.gif erstellt am: 26.7.2011 um 13:30  

Zitat von Uwe12, am 26.7.2011 um 08:08
Hallo Matthias!

Wirklich die "Vorderwürze"? Also die Würze, die aus der Maische abläuft, noch ohne Nachgüsse?
Oder meinst Du die Würze bei Pfannevoll, also incl. der Nachgüsse?


Ich meinte natürlich die Würze bei Pfannevoll, also quasi nach Ende des Läuterns (was bei mir heisst, dass meine geplante Menge Haupt- und Nachguss durch ist).
Ich dachte das würde man als Vorderwürze bezeichnen.

Gruss
Matthias
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