Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 6.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 16.6.2011 um 20:42 |
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Hi, ich habe also mein erstes Bier gebraut.
Aber leider weiß ich nicht wie ich das ganze bewerten soll?
Also irgendwie schmeckt es, aber es ist nat. nicht mit "echtem
Brauereibier" vergleichbar.
Was mir besonders aufgefallen ist, in den ersten 10min nach dem öffnen war
es sehr spritzig, es wird aber auch unheimlich schnell schal. Ist das
normal? Der Schaum sieht an sich ganz gut aus, hält sich auch hartnäckig.
Gut Sud!
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2011 um 11:49 |
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Zitat von MrGreyBrown, am 16.6.2011 um
20:42 | Was mir besonders aufgefallen ist, in
den ersten 10min nach dem öffnen war es sehr spritzig, es wird aber auch
unheimlich schnell schal. Ist das normal? Der Schaum sieht an sich ganz gut
aus, hält sich auch hartnäckig.
Gut Sud! |
Ich tippe mal auf zu kurze Kaltreifung.
Wenn du dein Bier länger bei kalten Temperaturen lagerst wird das CO2
besser gebunden und nach dem einschänken auch langsamer wieder
abgegeben.
Gruss
Matthias
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2011 um 13:22 |
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Hi und willkommen hier,
ohne genaue Angaben zum Rezept, und Verarbeitung kann man da wenig zu
sagen. Wie lange ist es denn schon in der Reifung und wie hast Du
aufkarbonisiert?
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2011 um 19:25 |
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Hallo MrGreyBrown,
also ich würde auch sagen, dass die CO2 Bindung nicht geklappt hat.
Dazu gibt es prinzipiell mehrere Möglichkeiten:
Wie Tyrion schon gesagt hat, ist eine kalte und möglichst lange Lagerung
(am Besten 2 - 3 Grad und 3 - 4 Wochen) sehr wichtig. Das hat weniger mit
dem Brauen, sondern eher mit der Physik des sättigungsgrades zu tun - (ok!
ich lehne mich jetzt weit aus dem Fenster - habe auch nur Erfahrungswerte)
Zweitens ist natürlich die Nachgärung an Restextrakt entscheidend. Wenn
schon zuwenig Extrakt zur Nachgärung vorhanden ist, dann kann kein
feinperliges Bier entstehen.
Allerdings wie schon BodoW erwähnt hat, ohne Brauprotokoll kann man hier
nichts machen - das ist wie eine Telefondiagnose bei einem Arzt.
Für eine erste Abschätzung: Stelle doch mal einige Flaschen Bier ganz kalt
- am Besten bei 0 Grad, dann wird sich schon mal zeigen, ob es noch ein
klein bischen Änderung ergibt. Auch eine kleine Hilfe könnten vorgekühlte
Gläser sein - ins Gefrierfach stellen. Auch noch eine Möglichkeit: Gib eine
Prise Zucker in die Flaschen und stelle sie noch mal richtig kalt, dann
müsste sich unter Umständen noch was tun.
Beste Grüße
Holger ____________________
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 3.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 17.6.2011 um 20:09 |
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Löse aber vorher den Zucker in Wasser auf !!!
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 6.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2011 um 11:41 |
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Hi,
hier wird man ja wirklich geholfen
Also das mit der Kältereifung wird es wohl sein. Denn im ersten Moment ist
es spritzig genug. Benutzt ihr für die Kältereifung einen extra Kühlschrank
der auf "5" steht? Ich habe im Moment nur meinen "normalen" Kühlschrank"
und der steht auf ca. 6°C, da kann man nix machen.
Die Reifung ist gerade erst in der 7ten Woche, und nur 2 Wochen davon im
Kühlschrank. Wenn ich das Bier nicht bei um 0°C lagern kann geht das CO2
aber trotzdem ins Bier über, oder?
Ich habe übrigens mit Speise nachreifen lassen. Aber wie gesagt ich glaube
das CO2 ist genug, denn nach dem Öffnen ist es super spritzig.
Danke für die Hilfe
LG & gut Sud
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 233 Registriert: 7.11.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2011 um 13:02 |
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Servus MrGreyBrown!
Also gundsätzlich bindet sich ein Gas immer besser in Flüssigkeiten je
kälter diese sind. Wenn du dir eine Spundungstabelle ( http://hb.ikma.de/index.php?title=Spundungstabelle )
anschaust, erkennst du, dass du für die gleiche Menge an CO2 im Bier, bei
niedrigen Temperaturen weniger Druck benötigst, als bei höheren
Temperaturen. Du brauchst also keine 0°C, dass sich CO2 im Bier bindet,
sondern nur den entsprechenden Druck und Zeit.
Beispiel:
Für 4,5g/l CO2 im Bier benötigst du bei 0°C einen Druck 0,42bar. Willst du
die gleiche CO2-Sättigung von 4,5g/l, hast aber in deinem Kühlschrank 8°C,
dann brauchst du einen Druck von 0,87bar usw.
Die unterschiedliche Sättigung erkennst du auch daran, dass eine warme
Flasche viel heftiger ploppt als eine kalte. Hier spielen dann das
unterschiedliche Volumen von Flüssigkeit und Gas, aber auch die
unterschiedliche Aufnahme des Gases in die Flüssigkeit in Abhängigkeit zur
Temperatur zusammen.
Du kannst ohne weiteres die Flaschen einfach in deinem Kühlschrank lassen.
Dann musst du halt länger lagern. Wenn du eine richtig schöne Klärung und
eine gute CO2-Bindung erzielen willst, ist eine sehr kalte, lange Lagerung
halt von Vorteil.
Ich hatte bis vor einem Jahr auch keine Möglichkeit weit runterzukühlen.
Die Biere wurden trotzdem gut! Sogar bei Kellerlagerung im Sommer bei 12°C!
Dann musst du dem Bier einfach mehr Zeit geben.
Lass die Flaschen einfach stehend noch 2 - 3 Wochen im Kühlschrank und
schenk sie dann schön vorsichtig in ein Glas, ohne den Bodensatz in das
Glas zu bekommen (vorausgesetzt es ist kein Weizenbier oder ein gewollt
trübes Bier!). Du wirst feststellen, dass das Bier jetzt ganz anders
schmeckt und viel besser und auch nachhaltiger perlt.
LG
Anton
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Antwort 6 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 6.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 19.6.2011 um 17:02 |
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Ahha,
wieder was gelernt.
Was ich nicht verstehe, und was die Tabelle nicht verrät: Wenn ich nicht
die erforderliche Temperatur habe, und oder nicht den erforderlichen Druck,
wie lange dauert es dann bis das CO2 in der gewünschten Menge gebunden ist?
Gibt es dafür auch ein Tabelle?
Temp-Zeit oder Druck-Zeit?
Nochmal vielen vielen Dank für die Hilfe. Ihr seit echt Spitze hier.
Ich hab dann gleich nochmal ne Frage, ich bin mir aber fast sicher das es
da schon einen Thread darüber gibt, nur leider ist die Suchfunktion
suboptimal.
Wasser, ich habe mich da schon ein bisschen darüber belesen, aber ich bin
verunsichert. Mein Wasser kommt aus einer Waldquelle. Die Härte habe ich
gemessen, es ist wohl zu hart, etwa 15°dH. Mehr weiß ich aber nicht über
das Wasser. Gibt es einen Test der mir sagt ob das Wasser "gut" oder
"schlecht" ist? (der nicht 100€ kostet
) Kann das Wasser überhaupt geeignet sein wenn es so hart ist?
[PS: wenn ich von Bier spreche meine ich immer Pils] Soweit ich es
verstanden habe lassen sich dunkle und obergärige Bier eher mit
"schlechtem" Wasser brauen.
LG gut Sud
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 181 Registriert: 23.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.6.2011 um 18:06 |
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Hallo Herr GrauBraun
Einen allgemeingültigen "gut-schlecht-Test" kenne ich nicht - nach welchen
Kriterium soll der entscheiden ???
Wenn Du allerdings immer nur PILS meinst, wenn Du BIER sagst (oder
schreibst) könnte man vielleicht ein Grenze bei 5° dGH oder 10° setzen -
wäre aber eine ziemlich willkürliche Grenze.
Wichtig ist die RESTALKALITÄT. Mit den Tröpfchentests aus dem
Aquarienhandel lässt sich Gesamthärte und Karbonathärte bestimmen und
daraus die Restalkalität abschätzen. Diese kann man dann mit
Sauermalz/Milchsäure auf NULL oder sogar darunter senken.....dann lassen
sich schon ganz passable HELLE brauen (ich schreib bewusst nicht "helle
Biere" - das wär für dich ja wieder unbedingt nur Pils).
Für PILS ist Wasser mit 15° nicht optimal - bei Senkung der Restalkalität
auf 0 kann man aber sogar Pils damit brauen. Export und andere Helle leben
von einem "vorhandenem IONENPROFIL (Mineralien)"
Mineralbeimengungen im Bereich von 15°dH machen ein Wasser nicht "schlecht"
- schlecht wird es durch hohen Nitratanteil, Pestizid-Reste, organische
Beimengungen (z.B. durch geodelte Felder etc.). Leider ist solches
"schlechtes Wasser" oft nicht einfach zu erkennen und billige Test gibt es
nicht !! Mit solchem SCHLECHTEM WASSER braut man am besten ÜBERHAUPT KEIN
BIER, auch keine dunklen oder obergärige.
Höhere Restalkalität führt zu kratzigem Hopfengeschmack und damit bei
stärker gehopften Bieren (wie Pils) eventuell zu Geschmacksproblemen.
Dunkle Malze senken die Restalkalität stärker als helle und deshalb sind
dunkle Biere (entschuldigung - ich schreib Bier und meine da kein Pils)
weniger empfindlich auf höhere Restalkalität. Ein helles, stärker gehopftes
(z.B. Pils) ist also schon deutlich empfindlich.
Weizen (obergärig) benötigt für die "weizentypischen" Geschmackssubstanzen
beim einmaischen einen höheren ph-Wert - dem kommt eine Restalkalität
entgegen - ausserdem hat es sehr wenig Bittereinheiten, ist also in Bezug
auf Restalkalität eher unkompliziert.
Wasser ganz ohne Mineralgehalt (0°dh, keine Restalkalität) - deionisiertes
Wasser, im Volksmund oft "destilliert" gennant - macht ein Bier leer im
Geschmack, ist also auch ein "schlechtes Wasser".
Ich nutze mein Leitungswasser - das hat auch 15° dGH - und ich hab von den
Wasserwerken kostenfrei ein komplette Mineralanalyse bekommen.
Restalkalität liegt bei 9°dH.
Ich könnte mit CaO, Braugips etc. typische IONENPROFILE einstellen. Bisher
beschränke ich mich aber darauf, mit Milchsäure die Restalkalität runter zu
drücken, und zwischen 0 und 5 °dH rauszukommen (helle BIERE ziemlich genau
NULL, wenns nicht grad Weizen ist)
Hebi (der die "gesamt globale Spannbreite, auch jenseits des
Reinheitsgebots" meint, wenn er BIER sagt)
____________________ Prüfet Alles und das Gute behaltet !!!
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 6.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.6.2011 um 10:33 |
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im allgemeinen meine ich auch mehr als nur Pils wenn ich von Bier spreche.
Da aber mein erster Versuch, auf den sich alle Fragen bisher bezogen, ein
"Pils" war, wollte ich nur damit ausdrücken das die Antworten sich doch
bitte darauf beziehen.
Ich werd mir also mal so nen test für die restalkalität besorgen.
Vielen Dank nochmal für die Antworten.
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Antwort 9 |
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