So der erste Sud ist im Eimer, zum Glück zum Gären und nicht sprichwörtlich
Wir (zwei Leutchen) haben Donnerstagmorgen so gegen 12h begonnen und haben
den Gäreimer gegen 22:30 im Keller abgestellt. Als Bier haben wir das
Klosterbier hier aus der RezeptDB gewählt und uns das entsprechende
Malzpaket vom hobbybrauershop besorgt.
Problem Nummer 1 trat auf, als wir das Rezept mit dem Buch von Herrn Kling
verglichen haben welches uns durch den Brautag begleitet hat. Wir mussten
feststellen, dass im Kling exakt die Hälfte an Hopfen (bei gleichem
Alpha-Wert) verwendet wird. Nach ein wenig Rumrechnen und Überlegen haben
wir uns dann für die geringe Hopfenmenge aus dem Kling entschieden da wir
unser Bier im Zweifelsfall sowieso lieber zu malzig als zu bitter haben
wollten.
Hier ein kleiner Überblick über das verwendete Brauequipment (gekocht wurde
auf einem Induktionsherd mit glaube ich 3.5kW):
Nach dem Einmaischen:
Nach der Eiweißrast:
Nach der Maltoserast:
Nach der Verzuckerungsrast:
Jodprobe mit zu viel Jod und zu wenig Jod aber immerhin neutral:
Zeit zu läutern:
<=>
Hahn auf
Den Anblick des aus dem Hahn strömenden Suds werde ich glaube ich nie
vergessen. Spätestens an diesem Punkt war ich überzeugt langfristig ins
Hobby einzusteigen.
=
+
Stammwürzemessung ergab mitten im Nachguss ca. 11.5% Brix (finde das
Protokoll nichtmehr, vor Nachguss 15 oder 16). Irgendwie ist das blau nicht
wirklich klar von dem weiß zu trennen, ablesen Fällt mir relativ schwer
(ist nen 18er Handrefraktometer). Laut Rezept sollten wir am ende auf 13,2
Plato komment also erstmal gedacht da läuft was schief. Chat sei dank haben
wir dann allerdings eingesehen, dass der Wert durch das Hopfenkochen ja
noch steigt. Rest Nachguss rein und 9 Brix, ugh etwas mager
Zu dem Zeitpunkt haben wir auch realisiert, dass wir keine Ahnung haben wie
Viel Sud da eigentlich im Topf ist. Da uns die 9% etwas niedrig vorkamen
haben wir einfach alles nochmal durch den Läutertopf gejagt (Gedankengang:
die letzten Zuckerreste auchnoch aus dem Malz in den Sud bekommen = mehr
Stammwürze). Da der Kochtopf erstmal wieder leer war haben wir den dann
einfach auf die Wage gestellt, danach durfte ich rauf und dann nach dem
nochmaligen Läutern mit dem Topf in der Hand auf die Waage un
Ergebnis-Topfgewich-mein Gewicht = 28kg also wohl um die 28l. Erneutes
Messen der Stammwürze haben wir bei so viel Kreativität dann auch direkt
vergessen also keine Ahnung wie viel das zweite Durchläutern gebracht
hat.
Hopfenkochen:
Pi mal Auge sah es so aus als ob ca. 20l im Topf waren. Stammwürzemessung
ergab 11,6. Zwar nicht ganz die geplanten 13,2 aber wir wollten auch nicht
umbedingt viel mehr Bier einbüßen und bei der Stammwürze würde sich ja
immernoch ein Bier mit ca. 4,8% Alkohol ergeben...also kurzfristig
entschlossen dass wir fertig sind.
Danach den Topf dann erstmal ein wenig in den Garten gestellt, wehte zum
Glück ein kühler Wind und es wurde langsam Abend also kälter (mitsamt Topf
auf dem Deckel, wäre glaube ich besser gewesen zu diesem Zeitpunkt schon in
den Gäreimer umzuschütten). Anschließend in eine Schubkarre mit
Brunnenwasser gestellt und das Wasser noch einmal gewechselt = war dann
gegen Abend auf 27C runter. Zwischenzeitlich Gäreimer und Paddel
sterelisiert.
Rüber in den Gäreimer und die Hefe eingerürt und ordentlich durchgerürt:
Deckel drauf, in den Keller und warten:
Wie man sieht ist Pi mal Auge nicht das beste Maß und wir liegen mit 21,5l
über den erwarteten 20l. Gibt aber glaubve ich schlimmeres als zu viel Bier
zu haben
Fürs-nächste-Mal-merken-Liste:
1) Nachgusswasser irgendwie anders auf-/vorbereiten
2) Meßlatte anfertigen, um einen Überblick zu haben, wie viel Flüssigkeit
sich zu welchen Zeitpunkten in welchen Töpfen befindet.
3) Schnellvergärprobe machen
Wäre-Cool-zu-haben-Liste:
Würzekühler
Digital Refraktometer (ouch teuer)
Messungen:
Donnerstag Abend: 11,5 Brix
Freitag Abend: 11 Brix
Samstag: 9 Brix
Sonntag Mittag: 7,5 Brix
Müssen laut Earls Tool auf ca. 5,75 runter für 4,8% Alkohol, sollte in 2-3
Tagen so weit sein. Mit allem ab 6,25 wäre ich eigentlich zufrieden aber
wir lassen einfach vergären bis kein Schaum mehr da ist und die Messung
konstant bleibt und füllen dann mit Zucker ab.
Hat eigentlich alles gut geklappt und vor allem eine Menge Spass gemacht.
Vielen Dank an alle Forenmitglieder, die hier und im Chat diverse Fragen
beantwortet haben.
[Editiert am 26.6.2011 um 23:54 von Kris]