Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.6.2011 um 21:18 |
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Hallo zusammen,
ich würde gerne ein Bier im Pils Style brauen und dazu Münchner Malz
verwenden. Mir geht eigentlich nur um die dunkle Farbe.
Wird das was oder bringt Münchner Malz zuviel Eigengeschmack mit?
Kirk
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.6.2011 um 21:32 |
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Das halte ich für gar keine gute Idee, das gibt alles außer ein Pils.
Wenn es nur um die Farbe geht, dann nehm doch Zuckercouleur, gibt´s in
manchen Supermärkten.
Stefan
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.6.2011 um 21:42 |
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Hi,
nimm ausschließlich Pilsner Malz und gib in den letzten 30 Minuten der
Maischarbeit je nach Sudgröße zwischen 20 und 50g Röstmalz hinzu.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 00:11 |
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@ Kirk1701
ich hab mal ein Rezept gelesen mit 100% Mü Malz, das war ein
Oktoberfestbier.
Vielleicht kannst du mit ausgedehnten Maltose- und Verzuckerungstrasten
60/45 Min. einen hohen Vergärungsgrad erreichen, so daß dein Bier einen
trockenen Geschmack erhält. Meiner Meinung solltest du mind. 25% Pi Malz
nehmen.
Den Tipp von Erlenmeyer find ich ganz gut, da bekommst du bestimmt die
Farbe die du dir vorstellst.
Aber Versuch macht kluch ____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 1.7.2011 um 07:03 |
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Für mich hat Münchner nichts im Pils zu suchen. Ich habe bisher nur ein
Pils-Rezept gesehen, das (etwas) Münchner Malz benutzt hat, und das war ein
Warsteiner-Clone - wer sowas nachbraut ist selber schuld
Bei 100% Münchner kommt eher Münchner Dunkel heraus - in Friedrichroda
konnte man's verkosten (hier das Rezept). Auch ein leckeres Bier (und mir fast lieber als
ein Pils), aber halt ein anderer Typ.
Zu Hans' Pilsner Malz würde ich beim Pils höchstens noch 5% CaraPils oder
CaraHell geben, wenn man's nicht so trocken mag, und Sauermalz bei hartem
Wasser. Münchner oder Wiener Malz nur in homöopatischen Dosen, um für ein
böhmisches Pils das etwas dunklere böhmische Pilsner Malz zu imitieren. ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 09:10 |
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Das wäre eine gute Gelegenheit mal Farbebier zu testen. Aber ein dunkles
Pils ... naja.
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Antwort 5 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 09:15 |
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Dunkles Pils? Warum nicht? Schwarzbier halt...
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 19:14 |
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und nochmal zur eigentlichen Frage:
Hat Münchner Malz im Vergleich zum Pils Malz einen anderen
Eigengeschmack?
Oder was wären die Unterschiede bei identischer Maischarbeit aber einmal
Pils und einmal Münchner Schüttung?
Kirk
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1478 Registriert: 3.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2011 um 19:52 |
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Zitat: | Hat Münchner Malz im
Vergleich zum Pils Malz einen anderen
Eigengeschmack? |
Ja, eindeutig. Ein Bier, was sonst wie ein Pisl gebraut wäre, würde
trotzdem schon anders schmecken, würde man anstatt Pilsener Malz nur
Münchener Malz nehmen. Man findet zwar einige Rezepte zu böhmischen Pils
mit Münchener Malz, aber das scheint meist als ausgleich zur Dekoktion zu
dienen und tritt nur in geringen Mengen auf.
lg Dominic ____________________ Viele Grüße
Dominic
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Antwort 8 |
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Member Beiträge: 54 Registriert: 7.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2011 um 11:11 |
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Hallo Kirk
Ich würde das einfach mal brauen und bei der anschliessenden Trinkprobe
schauen, ob's dir schmeckt
Ich muss manchmal schon schmunzeln, wenn hier im Forum die "echten" Rezepte
oder dir "richtigen" Biernamen diskutiert werden. Ich selber gehöre eher
zur Fraktion der Spontanbrauer und mische meine Maischen manchmal recht
wild aus den verschiedenen Malzsäcken zusammen. Da ich die Sude meist nur
nummeriere mogle ich mich dann auch noch um die Namensgebung herum.
Wenigstens habe ich seit einger Zeit etwas Disziplin, mir die jeweiligen
Mischungen & Brauvorgänge zu notieren. Wobei... bisher habe ich noch nie 2x
das gleiche Bier hergestellt
Aber klar: jeder nach seiner Façon, wie schon der alte Fritz meinte.
Allzeit gut Sud
Frank
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 2.7.2011 um 17:47 |
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Gegen das wilde Spontanbrauen ist ja nichts einzuwenden. Ich mache manchmal
auch noch Änderungen im letzten Moment und gern bin für experimentelle
Biere zu haben.
Aber wenn man mit dem Ziel startet, ein Pils zu brauen, hat man ja schon
ziemlich genaue Vorstellungen davon, wie es letztendlich schecken soll.
Dann ist man evtl. enttäuscht, wenn etwas ganz anderes herauskommt. Und aus
einer Schüttung mit 100% Münchner Malz kommt ganz sicher ein schmackhaftes
Bier heraus, aber niemals ein Pils.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2011 um 17:59 |
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Richtig, aus dem anderem Extrem, 100% Pilsner-Malz, kommt auch nur die
"Königin der Biere" raus. Dies ist keine Werbung für dieses Abwaschw.....
.
Eine gesunde Schüttung aus beiden Malzsorten und die entsprechende Hefe +
Maischeführung bringt uns erst zu einem Hobbybrauerpilsner, welches uns
schmeckt.
Gruß Volco
____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.7.2011 um 21:16 |
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Eigetlich wollte ich mein Pale Ale etwas mehr Farbe gönnen. Da mein Pils
obergärig vergärt wird darf ich es wohl sowieso nicht Pils nennen.
Ich dokumentiere meine Sude sehr genau....was nicht heißen soll dass ich
nicht gerne experimentiere
Wenn Münchner Malz wirklich einen so "starken" Eigengeschmack bringt werde
ich erstmal einen Sack Wiener Malz bestellen.
Mein Pale Ale was ich jetzt schon drei mal gebraut habe und mir auch super
"gleich" schmeckt werde ich mit Wiener Malz ansetzen.
Kirk
[Editiert am 2.7.2011 um 21:17 von Kirk1701]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2011 um 02:07 |
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@ Gryphenbrauer
ich hab auch noch nie ein Bierrezept zweimal gebraut. Und da ich nicht
jedesmal einen Namen für das Bier suchen wollte habe ich mich entschlossen
es nur noch "Helles" oder "Dunkles" zu nennen. Die Ausnaheme war mien
"Bockbier" im Dez. 2010.
Ich finde, wenn "Kirk1701" sein "Pils" aus 100% Mü Malz schmeckt, dann ist
das doch toll. Schmeckts ihm nicht, dann nimmt er das nächste mal ne andere
Schüttung. Zitat: | Eigetlich wollte ich mein Pale Ale etwas mehr Farbe gönnen. Da
mein Pils obergärig vergärt wird darf ich es wohl sowieso nicht Pils
nennen. |
Wie du dein Bier nennst, das ist deine
Sache!
Die Brauereien brauchen halt für die Kunden ne Geschmacksrichtung, damit
der Kunde weis was er kauft.
[Editiert am 3.7.2011 um 02:09 von mibi-xxl]
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2011 um 09:09 |
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Daraus würde ich schließen das dir dein Bier nicht schmeckt? Oder du braust
nur des brauens wegen?
Kirk
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2011 um 09:24 |
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Seltsame Logik.
Ich hab auch noch nie ein Bier zweimal gebraut und mir schmecken sie
alle.
Es gibt halt ständig neue Ideen, es gibt so vieles, was man noch nie
probiert hat und es gibt an jedem Rezept immer was zum Optimieren. Ich
hatte noch gar keine Zeit, einen Sud zu wiederholen
Steinbrauer (ehemaliges Forumsmitglied) hat mal gemeint, dass wenn das
Bierbrauen für ihn zur Routine werden würde, er sofort damit aufhören
würde. Das fand ich gar keinen schlechten Spruch.
Stefan
[Editiert am 3.7.2011 um 09:28 von Boludo]
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 3.7.2011 um 09:36 |
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Ja, solange man sein Bier nur für sich "Pils" nennt, soll es meinetwegen
auch mit 20% Röstgerste und obergärig gebraut werden.
Aber zur Vereinfachung der Kommunikation hat man sich halt bestimmte
Begriffe ausgedacht. Dir würde sicher nicht einfallen, dein Auto Fahrrad zu
nennen. Und genau so bildet sich beim kundigen Zuhörer beim Begriff "Pils"
eine bestimmte Vorstellung von Aussehen und Geschmack. Ich finde, es ist
allemal bequemer, "Pils" oder "Dunkel" oder "IPA" zu sagen, und sich darauf
zu verlassen, dass das Gegenüber das als einen bestimmten Biertyp deuten
kann, als jedesmal ausschweifend zu erklären, welche Eigenschaften das Bier
hat.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2011 um 11:02 |
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Hi Leute,
ich braue auch jedesmal was anderes. Allerdings dürfte es auch ziemlich
interessant sein eine Art "Hausmarke" zu kreieren, die man dann immer
weiter perfektioniert. Allein die Suche nach seiner optimalen Hausmarke
wäre schon spannend...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 3.7.2011 um 11:42 |
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Hi, Rene,
genau so mache ich es. Nachdem das Maischverfahren an meine Bedürfnisse
optimiert und diverse "Hausmarken" kreiert wurden, spiele ich weiter mit
Hopfensorten und Zeitpunkten der Gabe, verschiedene Hopfenmischungen,
Hefen. In der Tat gibt es da noch ganz viel Spielraum.
Der Nachteil, wenn man stets ein anderes Bier braut, ist einerseits die
Tatsache, dass man ja nicht wirklich optimieren kann. Sicher schmecht so
ein Homebrew eigentlich immer gut, aber das gewisse Etwas, das Besondere
aus eine Rezeptur herauszuarbeiten, ist auch interessant. Und zum anderen
kann man gewisse Dinge (wie z.B. bestimmte Hopfensorten) besser miteinander
vergleichen, wenn stets die gleiche Rezeptur zugrunde liegt, sonst gibt es
zuviele Einflussfaktoren, die einen halbwegs neutralen Vergleich
erlauben.
Ach ja, und nach Möglichkeit gibt es bei mir pro Jahr ein "Experiment", wo
ich auch mal was ganz anderes austeste (wie Anfang des Jahres mein erster
Doppelbock in meinem Brauerleben).
Beste Grüße
Michael
[Editiert am 3.7.2011 um 11:43 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.7.2011 um 13:02 |
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1985/1986 wurde das erste schwarze Pils eingeführt bei uns von der
Mönchshofbrauerei Kulmbach damals mit dem Namen: KLosterschwarzbier. Heute
gehört die Mönchshofbrauerei zum Kulmbacher Komplex das Klosterschwarz wird
aber immer noch hergestellt und vertrieben. Das Bier damals war wirklich
etwas Neues, man konnte es hassen oder lieben, und es fand trotzdem
reißenden Absatz, denn es war ein schlankes Bier, deutliches Hopfenaroma
und trotzdem ein bischen das süffige eines dunklen Bieres. Eine perfekte
Mischung, die ankam.
Das heutige Klosterschwarzbier ist wieder nur ein Abklatsch des damaligen
Originals - leider wieder mehr Mainstream. irgendein "schlankes Dunkles"
Will damit sagen, eine gute Mischung kann sehr reizvoll sein. Von der
PRaxis her, würde ich auch die Variante mit dem nachträglichen Einfärben
machen, denn Münchner Malz bringt zuviel Breite mit rein und um den
Kontrast wirklich zu machen, sollte es schon schwarz sein, sonst kommt
wieder irgendeine bernsteinfarbene Mischbrühe raus, die ja dann den
optischen Effekt stört und dann wieder mehr Richtung Pilsner Urquell oder
so geht. Färbebier habe ich nur einmal genommen und habe mir damit meine
ganzen Fässer versaut. Das Mistzeug hält wie Beize, nie wieder. IN dem Fall
reichen auch schon einige Körner beim Würzekochen mit dazuzugeben, nur so
viele wie die Farbe auch wirklich schwärzt. Nimmt man zuviel, dann ergibt
sich ein Guinness-Geschmack, der dann wieder was anderes ist.
Gutes Gelingen und hier bitte berichten
Holger
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Antwort 19 |
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