Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 07:19 |
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Hallo liebe Hobbybrauer,
ich werde demnächst eine Art "Brauseminar" abhalten, bei dem wir letztlich
ein paar Liter Sommerbier (voraussichtlich ein helles "Einsteiger" - Ale)
brauen werden.
Um die Rastzeiten zu überbrücken, und überhaupt weil es (bei mir) zum
Brauen ja irgendwie dazugehört, möchte ich einige Biere dabei verkosten.
Bei uns trinken die Leute in aller Regel Industriepils, meist bleiben Sie
sogar bei einer einzigen Marke ein Leben lang. Ich würde gerne zeigen, was
sie dabei verpassen, sie aber auch nicht verschrecken wollen.
Deshalb frage ich Euch nach ein paar Tipps - welche Biere sollte man da
unter die Leute bringen?
Ich habe grob schon folgende Eckpunkte:
- natürlich etwas vom letzten Selbstgebrauten
- dann wollte ich ein Warsteiner gegen ein Tannenzäpfle blindverkosten
- zwischendurch den Pilsfetischisten mal ein gutes Hefeweizen nahebringen
(was oberfränkisches oder ein Tap7)
- evtl. etwas Lausitzer Dunkles, wahrscheinlich das Art&Bruin
- ein Rochefort 8 zum Abschluß
Ja und dann fehlen mir zwischendurch noch ein paar Ideen. Insgesamt sollten
es nicht mehr als 6-7 Sorten werden.
Ist ein Rauchbier für vermeintliche "Anfänger - Bierfans" (sorry, ich
hoffe, ihr wißt wie ich das meine) zu 'strong'?
Oder ein Kriek?
Was Englisches wäre auch gut - aber gleich ein IPA oder doch erstmal ein
'normales' Ale?
Ja danke für ein paar Tipps in diese Richtung. Ich weiß, es gibt alleine in
D 5000 Biersorten und dieser Thread kann endlos lang werden. Deshalb
richtet den Focus möglichst bitte auf die Fragestellung "Mit welchem Bier
würde ich einen Pilstrinker missionieren?"
Danke und Grüße
Tino
____________________
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 07:46 |
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Hallo Tino
Ich würde dir vom Rauchbier auf jeden Fall abraten, ich denke das ist
absolut nichts für "Anfänger". Auch Kriek und IPA würde ich aus diesen
Gründen weglassen. Nicht dass du damit genau das Gegenteil bewirkst von dem
was du beabsichtigst. Was ich mir aber schon vorstellen könnte, dass du zum
Beispiel mit einem Fullers ESB die Leute beeindrucken könntest. Frag doch
mal deine Pilstrinker ob sie schon mal ein gutes Kölsch versucht haben, das
würde glaub auch gut passen.
Für Leute die bisher noch nie Bier bewusst verkostet haben erscheint mir
übrigens auch ein Rochefort 8 nicht so gut geeignet. Ich fürchte halt das
geht irgendwie unter, die meisten werden das (noch) nicht zu schätzen
wissen.
Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß dabei!
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 20.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 13.7.2011 um 10:52 |
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Hallo Tino,
Ich braue zwar jetzt im fernen Hessen, hab meine Wurzeln aber im
Westerzgebirge. Deshalb kenne ich auch sehr viele "Nurpilstrinker".
Das ist manchmal echt frustrierend wenn man die Familie am letzten
Brauergebnis teilhaben lassen möchte und zur Antwort bekommt: "So gut wie
mein Sternquell ist das aber nicht."
Ich hab da schon viel Überzeugungsarbeit leisten wollen, aber langsam geb
ich's auf. Ich brau dann eben ab und zu ein Familienpils und gut is.
Mal aus Interesse gefragt: Wo bekommst du denn die guten Biere her die du
verkosten willst?
Gruß Jan ____________________ Sieben solche Sechs wie uns Fünf gibt's keine Vier. Wir Drei sind die zwei
einzigen Nulln.
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 111 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 12:01 |
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Da gebe ich doch gerne meinen Senf zu. Zum Pilsduell würde ich eher so was
wie Neumarkter Lammsbräu Edel-Pils (gibts im Bioladen) gegen Warsteiner
stellen. Da dürften manchem die Augen aufgehen. Damit sollte man auch
anfangen, denn die Grundregel aller Verkostungen ist: Intensität des Aromas
im Verlauf der Probe immer steigern. Daher wird man bei 6-7 Stationen um
ein paar wirklich kräftige Biere kaum herumkommen. Ich würde deshalb ein
IPA mit Amihopfen auf jeden Fall reinnehmen, dass macht immer ganz schön
Eindruck. Außerdem umbedingt auch ein Stout oder Porter, vlt. auch ein
Imperial Stout. Rochefort 8 als Abschluss müsste eigentlich gut gehen - am
besten einen guten halbfesten Käse dazu reichen. Viel Spaß dabei!
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 12:07 |
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Kriek auf jedenfall drinlassen, mit dem Lindemans mainstream Kriek kannste
du nix falsch machen.
va. wenn du Frauen mit zu der Verkostung an Bord hast.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 13:54 |
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Ich find 7 Sorten etwas zu viel. Das verliert man doch nur den
Überblick!
das Rochefort finde ich zum Ausloten der "Extreme" wirklich geeignet.
Kommentare wie "schmeckt wie Motoröl" wirst du hinnehmen müssen
Kriek würde ich weglassen, weil das vielen zu chemisch schmecken wird und
dann Lobhudeleien auf das Reinheitsgebot mit entsprechend abschätzigen
Kommentaren zu alternativen Bieren folgen!
Den Vergleichstest zwischen Industrieplörre und nem guten Pils finde ich
super!
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 518 Registriert: 18.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 16:35 |
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Hallo Tino
Warsteiner ist ne gute Wahl.
Ich glaub was lafferes findest du in ganz Deutschland nur schwerlich.
Aber fang nicht mit ner Blindverkostung an. Sondern wie der Seidel schon
schreibt. Du must die Intensität langsam steigern.Für welche Sorten du dich
letztendlich entscheidest bleibt ja dir überlassen aber ein zwei kräftige,
malzige oder hopfenbittere für den Schluß solltest du schon haben.
Und das Warsteiner holst du so als viertes mal eben unterm Tisch vor und
läst den passionierten
Pilstrinker mal trinken. Am besten macht er´s selbst auf und schenkt selbst
ein sonst denkt er du hättest ihn verarscht und Wasser ins sein Glas
getan.
Ohne Witz bei einer Verkostung unter Freunden haben auch einige gemosert
über mein Gebräu, damals hatte ich drei Sorten zum verkosten. Bis ich ihnen
dann ihr geliebtes Veltins auf Tisch gestellt habe. Dann war auf einmal
Ruhe und die Erkenntniss das selbstgemachtes ja doch meist besser
schmeckt.Sei´s Marmelade,Pizza oder nun auch eben Bier.
MvG Antonius
[Editiert am 13.7.2011 um 16:35 von Antonius]
____________________ Als ich von den schlimmen Folgen des trinkens laß
gab ich sofort das lesen dran.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 17:30 |
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Hallo,
vielen Dank schon mal für die vielen Hinweise!
Ja, 7 Biere sind schon ganz schön viel (ich war mal zu ner Weinverkostung
mit 16! Weinen - völlig sinnlos), hab' ich auch darüber nachgedacht.
Aber so ein Brautag ist ja auch ganz schön lang denke ich und die Auswahl
doch soooo groß!
Wenn ein paar Mann dann wissen, dass man auch mal neben den
Sternquellkasten (ein sehr treffendes Beispiel!) greifen darf, wär das
schon ok. Ich erwarte nicht, dass danach alle gleich gezielt beim Bierzwerg einkaufen (womit gleich
die Frage von @Mucker beantwortet ist).
1. Kölsch / Alt ist eine gute Idee, sicher ein kompatibler Einstieg und
viel dazu zu erzählen. Empfehlungen?
2. Etwas mildes Dunkles (Eibauer Porter / Art&Bruin / ?)
3. Lammsbräu zeigt wie verschieden die Geschmäcker sind- ich mag's nämlich
nicht so recht, trotzdem Danke!! (Würde beim Rothaus bleiben)
4. schönes fränkisches Weizen. Empfehlungen?
5. Ein Kriek oder etwas richtig "anderes" würd' ich als Blick über den
Tellerand gern im Auge behalten
6. Was dunkles Englisches. Empfehlungen?
7. einen Trappisten zum Abschluß - ja, kann sein, dass dann gleich jemand
ein Pils 'zum Nachspülen' ordert
Ja, danke weiterhin, viele Grüße
Tino ____________________
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 17:49 |
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Hi Tino,
ich hab auch einige Freunde von der Sorte: Ich erkenne MEIN Bier blind aus
hundert anderen heraus.
Ich weiss als Brauer wie schwer es ist blind den Unterschied verschiedener
Biere zu erkennen und das man sowas ueben muss. Mach doch folgendes, schenk
5 verschiedene Pilssorten (Wahrsteiner, Zaepfle, Oettinger usw.) in
neutrale, nummerierte Glaeser und lass deine Freunde die Glaesser danach
sortieren was Ihnen am besten und was Ihnen weniger gut schmeckt.
Glaub mir das Ergebnis oeffnet so manchem die Augen wie das Image eines
Bieres den geschmack beeinflusst.
Gruss
Jan
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 18:00 |
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Hi Tino,
ein "Lindemans Kriek" ist ziemlich süß und kirschig/fruchtig, dass schmeckt
eigentlich allen. Dann noch ein Fullers ESB. Als "Spezial" würde ich die
Grut/Kräuterbiere der Williams Bros. reichen...Grozet, Ebulum u.s.w.
Zum Abschluss brauchst Du einen richtigen "Burner"! Wo Du den Leuten schon
im Vorfeld richtig Angst machst..so a la "das Zeug wird euch die Zunge
wegätzen.." eben umgekehrte Psychologie, das wirkt immer.
Ein Flying Dog Double Dog oder so...
m.f.g
René
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 111 Registriert: 24.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 18:08 |
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Zitat von tinoquell, am 13.7.2011 um
17:30 | Hallo,
1. Kölsch / Alt ist eine gute Idee, sicher ein kompatibler Einstieg und
viel dazu zu erzählen. Empfehlungen?
2. Etwas mildes Dunkles (Eibauer Porter / Art&Bruin / ?)
3. Lammsbräu zeigt wie verschieden die Geschmäcker sind- ich mag's nämlich
nicht so recht, trotzdem Danke!! (Würde beim Rothaus bleiben)
4. schönes fränkisches Weizen. Empfehlungen?
5. Ein Kriek oder etwas richtig "anderes" würd' ich als Blick über den
Tellerand gern im Auge behalten
6. Was dunkles Englisches. Empfehlungen?
7. einen Trappisten zum Abschluß - ja, kann sein, dass dann gleich jemand
ein Pils 'zum Nachspülen' ordert
Ja, danke weiterhin, viele Grüße
Tino |
zu 1: Kölsch: Mühlen Kölsch
Alt: Uerige, Schumacher, ... (Mit Alt würde ich auf keinen Fall anfangen!
Danach schmeckt mMn. auch ein gutes Pils laff.)
zu 4: Gutmann
zu 5: Oude Kriek von Cantillon, Oud Beersel, o.ä. (sehr sauer!), "Rosé de
Gambrinus" von Cantillon, ein ungesüsstes Framboise (also mit Himbeeren)
oder das leicht gesüsste Framboise von Boon. Ansonsten vlt. ein Oude Bruin
oder Vlaamse Roodbruin wie Rodenbach Grand Cru oder Duchesse de Bourgone
(auch sauer, aber nicht so extrem.)
zu 6: Fuller's London Porter, Samuel Smith's Taddy Porter, St. Peter's
Old-Style Porter, St. Peter's Cream Stout oder Samuel Smith's Imperial
Stout.
Weiter viel Spass beim planen.
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 3937 Registriert: 20.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.7.2011 um 18:46 |
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Hallo Tino
Man könnte parallel zum Brauen die Intensität der Biergaben allmählich
steigern.
Beim Einmaischen, wenn sich die Malzdüfte langsam entwickeln, etwas
leichtes:
etwa ein belgisches Wit (Hoegarden oder Adriaan Wit Gruitbier) im
Vergleich mit einem Hefeweizen (Gutmann oder Aischgründer Karpfenweisse,
Brauerei Zum Löwenbräu Altdorf, Neuhaus, hat noch mehr Banane als Gutmann).
Später wenn der Malzduft in der Brauerei zunimmt ein, zwei Dunkle.
Lindenbräu Gräfenberg oder ein Zwergla von der Fässla Brauerei Bamberg.
Zum Hopfenkochen könnte man sich von Warsteiner über Tannenzäpfle, Anchor
Liberty Ale zu einem Titan IPA von Great Divide oder Mikkeller/Brew Dog
Ihardcore You übergehen.
Wenn dann noch jemand kann, kommen die Trappisten oder ein Gulden Draak von
van Steenberge.
Wobei ich festgestellt habe, dass die Leute meistens schon beim dritten
oder vierten unbekannten Bier überfordert sind.
Zwischen den verschiedenen Bieren würde ich immer wieder Weißbrot zum
Neutralisieren reichen. Und evtl. ein gutes Bierbuch
(in dem die Köstlichkeiten besprochen werden) unauffällig herumliegen
lassen.
Gruß
Peter ____________________ Ein Bayer ohne Bier ist ein gefährlich Thier.
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 53 Registriert: 20.1.2011 Status: Offline
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erstellt am: 16.7.2011 um 17:19 |
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Zitat: | Wenn ein paar Mann dann
wissen, dass man auch mal neben den Sternquellkasten (ein sehr treffendes
Beispiel!) greifen darf, wär das schon ok. |
Wobei sternquell besser ist als sein ruf. Preislich zieht es auch mit
Hasseröder und co gleich und plörrig wie typische Billigbiere schmeckt es
auch nicht.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.7.2011 um 21:43 |
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Hallo,
da gebe ich auch noch meine Senf dazu:
Folgende Erfahrungen konnte ich bei solchen Dingen machen:
Nummer 1:
Am besten kam nicht! an, irgendein Bier schlecht zu machen, sondern eher
die lokalen Gegebenheiten hervorzustellen. Daher habe ich quasi für den
Norden Flensburger, dann für die "Mitte" Warsteiner, bis runter zum Süden
mit Augustiner Lager und natürlich unserer Heimat Franken 5 Sorten auf dem
Tisch gehabt. Die Aufgabe war es die Biere selbst zu ordnen. Franken und
Bayern fand man bei uns wieder sehr schnell raus, aber dann ging es schon
los.....
Nummer 2:
Gut zwei Stunden später bei der LÄuterei habe ich dann die nächste
Bieraufgabe gestellt und habe die Leute die Farbe am Geschmack feststellen
lassen. Sie mussten dann die Proben (Augen mit Schal zubinden) von hell
nach dunkel stellen.
Auch hier war es natürlich manchmal schwer, da einige Bier nach "hell"
schmecken aber durch Färbebier "künstlich schwarz gemacht" worden sind.
Auch hier gab es viel Diskussions und Erklärungsbedarf und die Läuterei
verging wie im Flug.
Nummer 3:
Bierige Extreme und ihre Entstehung:
Während des Kochens habe ich dann örtliche Spezialiäten vorgestellt: Dazu
gehörte ein Kölsch, ein Alt, ein Rauchbier, Guinness, und auch Hausbräu.
Insgesamt ließ ich hier bei dieser Geschichte einen Wertungszettel
ausfüllen. Da natürlich die Biere so extrem waren und eigentlich überhaupt
nicht miteinander vergleichbar sind, kamen hier völlig unterschiedlicvhe
Meinungen und damit "bierige" Gespräche heraus. Diese dauerten dann sogar
an, während ich schon kühlte.
Fazit: Bei einer guten Vorbereitung, einem Biertesthelfer und vielen
kleinen Tonkrügen schafft man bereits mit diesen 3 Teilen eine ca. 6 - 7
stündige Demonstration, denn die Leutchen sollen ja nicht nur verkosten und
Bier saufen, sondern ja auch vom Brauen was mitbekommen.
Grüße
Holger
____________________
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.7.2011 um 06:43 |
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Holger,
danke, das sind wertvolle Hinweise. Nicht 'einfach nur' verkosten sondern
mit etwas Wettbewerbscharakter würzen, ja das klingt kurzweilig und so als
ob es den Moderator auch ein wenig entlastet.
Danke, da muss ich meinen Einkaufszettel gleich noch einmal anschauen.
Grüße
Tino
P.S. Mir geht es bei der Verkostung xx "gegen" yy nicht darum, ein Bier
schlecht zu machen. Ich möchte nur zeigen, dass sich ein Schluck über den
eingefahrenen Tellerrand hinaus lohnt. Wie oft höre ich z.B. hier zum Thema
Hefeweizen "iigitt - dieses trübe Zeug - da trinke ich lieber Wasser".
____________________
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Antwort 14 |
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Member Beiträge: 53 Registriert: 20.1.2011 Status: Offline
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erstellt am: 18.7.2011 um 14:40 |
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Zitat: | Wie oft höre ich z.B.
hier zum Thema Hefeweizen "iigitt - dieses trübe Zeug - da trinke ich
lieber Wasser". |
oh mann... diesen satz höre ich auch ständig und bekomme direkt
bauchschmerzen und unterdrückte gefhle...
das sind dann meistens die ersten, die auf ihr örtliches Brauhausbier
schwören und sich da komischerweise nicht gestört fühlen, wenn es
ungefiltert ist...
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.7.2011 um 22:45 |
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Ja, das stimmt leider.
Das Pils hat nun mal den deutschen markt überschwemmt und ist nun mal "das"
deutsche Bier. Jedenfalls glaubt man das.
In manchen Gegenden, die im Umkreis von 100 km nur noch 2 Großbrauereien
haben, ist dies auch die "Bibel", die Franken sind durch die große
Brauereidichte hier noch in der "Ünberlegenheit" aber auch hier halten sich
Biere wie "Kulmbacher", "Eschenbacher" etc...
Daher ist wirklich ein gut gemeinter Tipp, nicht als persönliches Ziel zu
sehen, diese "geprägten" MEnschen auf das Walhalle der Bierkunst zu
beordern - dazu sind sie vielerorts nicht würdig.
Am Besten gefällt mir immer noch die Blindverkostung von 5 (mehr auf keinen
Fall) Bieren gleicher Brauart, eben z.B. dem Pilsner. Es ist unglaublich,
wie viele "Bierkenner" hier schon - obwohl sie schon seit Jahrzehnten das
gleiche Bier saufen, auf einmal ein neues Lieblingspils fanden, bzw
zumindestens ob der Qualität ins Grüblen kamen.
Beste Grüße
Holger
PS: Wer kein Weizen mag, der mag kein Weizen - vergiss es.
Mir geht es so, mit den sogenannten "naturtrüben" Kellerbieren - die haben
meiner Meinung nach alle irgendwie einen Kotzegeschmack (man möge mir
verzeihen)
____________________
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2011 um 06:32 |
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Das mag sein, aber ich selbst wäre dazu das Gegenbeispiel. Mir kam - vor
meinen ersten Brauversuchen - über 15 Jahre ausschließlich das in diesem
Fred etwas madig gemachte Sternquell ins Glas.
Zu DDR- Zeiten als Geheimtipp "Sternquell - Diätpils", später habe ich die
Euroflasche gehen, die Longneck ohne Alufolie, dann mit und dann wieder
ohne kommen sehen. Alles Andere war "Kopfschmerzbier", selbst das
Wernesgrüner war verpönt. Gaststätten wurden nach dem Logo mit dem roten
Stern ausgesucht.
Dann kam ein Urlaub in Windorf bei Passau und ich sagte mir: Jetz bist du
mitten in Bayern, jetzt probierst du mal, was diese Bayern an diesem
trüben, gelben, offensichtlich schlechtgewordenem Bier finden.
Ein Glas -ich weiß gar nicht mehr welche Sorte- bestellt und frisch vom
Fass gezapft. Es war Hochsommer und nach dem Stadtbummel, im Schatten des
Biergartens. Und nach dem ersten vorsichtigen Nippen- mann das ist ja
frisch und lecker !!!
Und seitdem... naja, ihr wißt schon.
Grüße
Tino ____________________
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Antwort 17 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 20.10.2010 Status: Offline
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erstellt am: 19.7.2011 um 08:53 |
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@all
Ich muss, nachdem ich ja mit der Sterquelldebatte angefangen habe, auch
nochmal eine Lanze für dieses Bier brechen. Ich find ebenso wie NiCoSt dass
dies eines der besseren Biere Pilsner Brauart ist und dies schon über die
letzten Jahre recht konstant. Ander große sächsische Pilsner haben da
offenbar Quallität gegen Gewinnmaximierung eingetausch (Haupsache in den
Bilanzen ist "Alles im grünen Breich"). Mit dem Sternquellbeispiel wollt
ich nur auf die eingefahrenen Geschmäcker hinweisen, die uns Hobbybrauer
bekanntermaßen das Leben recht schwer machen können.
@Holger
Deine Tipps sind echt gut. Werd einige davon mal abkupfern.
Gruß Jan
____________________ Sieben solche Sechs wie uns Fünf gibt's keine Vier. Wir Drei sind die zwei
einzigen Nulln.
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Antwort 18 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2011 um 11:16 |
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@holger: wegen der kellerbiere gebe ich dir nur eingeschränkt recht. viele
riechen "güllig", aber es gibt ausnahmen: probiere mal das engel kellerbier hell. das war das mit abstand beste -
neben dem st. georgen kellerbier, das zudem stilecht sehr schwach
gespundet ist - das ich je getrunken habe.
ciao
michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.7.2011 um 20:23 |
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Hallo Michael,
über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber auch das von dir so heiß
geliebte St.Georgen ist bei mir eigentlich durchgefallen. Ganz besonders
schlimm ist das Kellerbier der Aktienbrauerei in bayreuth und das
Kellerbier der Kulmbacher. Man meint wirklich es hat jemand in die Flache
geko.......
Das einzige Kellerbier, das ich auch jetzt gerade trinke, das offenbar
nicht mit irgendwelchen Truben künstlich als unfiltriert dargestellt wird,
ist von der Brauerei Griess aus Geisfeld. Allerdings auch immer nur ein
paar Wochen lagerbar.
Ok, sehr wahrscheinlich tue ich vielen Kellerbieren jetzt bitter unrecht
und ich entschuldige mich gleich bei allen Fans im voraus.
Grüße und Prost mit dem Keller-Pils vom Griess
Holger
____________________
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Antwort 20 |
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Member Beiträge: 53 Registriert: 20.1.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.7.2011 um 06:26 |
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Zitat von Holger-Pohl, am 19.7.2011 um
20:23 | Hallo Michael,
über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber auch das von dir so heiß
geliebte St.Georgen ist bei mir eigentlich durchgefallen. Ganz besonders
schlimm ist das Kellerbier der Aktienbrauerei in bayreuth und das
Kellerbier der Kulmbacher. Man meint wirklich es hat jemand in die Flache
geko.......
Das einzige Kellerbier, das ich auch jetzt gerade trinke, das offenbar
nicht mit irgendwelchen Truben künstlich als unfiltriert dargestellt wird,
ist von der Brauerei Griess aus Geisfeld. Allerdings auch immer nur ein
paar Wochen lagerbar.
Ok, sehr wahrscheinlich tue ich vielen Kellerbieren jetzt bitter unrecht
und ich entschuldige mich gleich bei allen Fans im voraus.
Grüße und Prost mit dem Keller-Pils vom Griess
Holger |
hm, ich weiß was du meinst. Falls du mal in Rechenberg bist, die haben ein
echt umwerfend gutes Zwickl
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Antwort 21 |
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