Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 10:11 |
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Hallo,
ich habe gestern mit meinem Braupartner ein obergäriges Pils nach Kölsch
Art eingebraut. Folgendes Problem: der Stammwürzegehalt war zunächst zu
hoch bei beiden von uns. Seine Würze hatte 16 ° Plato und ich 14,5 °. Also
habe ich mit dieser Formel aus dem Hanghofer das Verdünnungswasser
berechnet, um die gewünschten 12 ° Plato zu erreichen.
Verdünnungswasser (x) = Ausschlagmenge (L) * (Ausschlagwürze
(°P)/Stammwürzeziel (°P) - 1)
Die Angabe die mir fehlte war die Ausschlagmenge. Ich habe sie auf
folgenden Grundlagen geschätzt: unsere Kessel fassen jeweils 27 L die wir
auch bis zum äußersten ausgeschöpft haben. Abzüglich ca. 2 L Verlust beim
Abseihen kommt man auf 25 L Ausschlagmenge. Plausibel???
Laut Formel mussten wir also mit ca. 8 L abgekochtem Wasser und ca. 5L
verdünnen. Bei ihm haben wir letztendlich ca. 7 L nachgegeben und bei mir
dafür mit ca. 6. Ist erstmal Unsinnig ich weiß tut aber beim eigntlichen
Problem nichts zur Sache.
Das ist nämlich, dass er heute früh eine Stammwürze von 8° und 6°
erspindelt hat. So wie er sagt 8° bei MEINEM und 6° bei SEINEM.
Mir ist bald das Frühstück wieder hochgekommen.
Es kann doch was nicht stimmen oder? Ich kann mir zwar vostellen, dass er
die beiden verwechselt hat, aber um seine Stammwürze zu halbieren müssten
wir doch genauso viel Wasser nachkippen wie bereits im Fass ist oder irre
ich mich da? Mich würde sehr interessieren wie das zustande kommen
konnte.
Freue mich auf eure Spekulationen und Ratschläge
Gruß
Marc
PS: Die Hefe haben wir trotzdem heute hinzugegeben. Dann wirds halt ein
Leichtbier, ich lass mich überraschen wies schmeckt.
Edit:
Die Eckdaten:
Schüttung: 6,5 kg
Hauptguss: 21 L
Nachguss: die errechneten 23 L passten nicht, also haben wir beim Läutern
so lange Wasser nachgekippt bis der Kessel voll war und der Treber
einigermaßen trockengelaufen.
[Editiert am 7.8.2011 um 21:28 von kyuubi1221]
____________________ 9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die andere
summt die Melodie von Tetris.
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 11:25 |
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Keine Ahnung, was da schief lief, die Temperatur beim Spindeln habt ihr
berücksichtigt?
Ich verdünn immer erst nach dem Abkühlen im Gärfaß mit abgekochtem
Brauwasser und rechne mir die Menge ungefähr aus und verdünne immer
portionsweise, bis es passt. Da kann man gleich noch belüften, da man eh
umrühren muss.
Mein Gärgass ist ausgelitert und skaliert, das hilft natürlich sehr beim
Rechnen.
Stefan
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 11:37 |
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Hi,
Seit ihr Einkocherbrauer?. Für 27 L mit 16 P müsstet ihr bei einer
durchschnittlichen Ausbeute über 7 kg Malz verwendet haben. Bei einen
Verhältnis 1 : 3 wären das 21 L Wasser...das passt nicht in den Einkocher.
Also noch dicker? Irgenwer hat hier mal geschrieben ca. 6 kg Schüttung wäre
das Maximale für einen Einkocher?
Naja, ich weiß es nicht genau aber das sieht doch deutich nach
Fehlmessungen aus! Gibt mal mehr Daten über Schüttung und Brauwasser.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:36 |
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Eine Fehlmessung bezüglich der 16 ° Plato und 14,5 ° ist ausgeschlossen.
Ich habe mich selber über den Wert gewundert und mich mehrfach
vergewissert. Ich habe das erste mal bei 60°C gemessen und dann anhand der
Tabelle den zu erwartenden Wert bei 20°C nachgeschaut. Beim
Kontrollspindeln bei 20°C hat sich der Wert bestätigt. Kann der Sud so
stark eingekocht sein?
Mir ist grade noch eingefallen: nach dem Messen haben wir mit Glattwasser
nachgefüllt noch während des Würzekochens. Hat das so wenig Extraktgehalt,
dass es die Würze schon ordentlich runterverdünnt hat und dann das noch
dazukommende abgekochte Brauwasser einfach zu viel war?
____________________ 9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die andere
summt die Melodie von Tetris.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:39 |
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Wann habt Ihr nun gemessen und wann und wieviel
habt Ihr Glattwasser zugegeben? ____________________
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:42 |
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:47 |
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Gemessen haben wir kurz vor Ende des Hopfenkochens, aber noch vor der
Zugabe des Glattwassers. Es waren ca. 2L die wir dazugegeben haben.
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:50 |
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Oooops.... Was steht n denn in dem Hanghofer fürn Stuss...? Naja
gut ich habs mir grad nochmal angeschaut "bis 30 min vor Ende der Kochzeit
darf noch Glattwasser hinzugegeben werden".
[Editiert am 7.8.2011 um 21:51 von kyuubi1221]
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 21:58 |
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Du hast also Glattwasser und dann noch Verdünnungswasser zugegeben, oder?
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 22:01 |
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Korrekt. Daran wirds liegen hm?
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 224 Registriert: 19.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 13:12 |
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Mmmh, also entweder nbin ich blöd oder check es überhaupt nicht , aber für mich ist das ganz simpel:
Wie viel Flüssigkeit war den im Topf , als ihr die sensationellen (bei
6.5kg Schüttung) Werte von 16% resp. 14.5 % gemessen habt? Flüssikeit bei
Messung : Flüssigkeit am Schluss = 16% : 6% respektive 14.5% : 8%
Oder sieht das jemand anders? Kleine Abweichung, ob ich jetzt mit reinem
Wasser verdünne oder mit Glattwasser.
In diesem Sinne denke ich, dass bei Messung schon arg viel nicht im Topf
war.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Hugo
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 18:55 |
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Als wir gemessen haben war relativ viel Flüssigkeit verkocht. Also von 27 L
maximalen Fassungsvermögen des Einkochers waren ca. 25 L drin.
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 19:44 |
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na nun versteh ich nichts mehr, ich denke du hast gemessen:
1. Messung kurz vor Kochende
- zZugabe deines Glattwassers
+ Zugabe deines ausgerechneten Verdünnungswassers
2. Messung, welche natürlich dann durch die 2 Wasserzugaben viel zu dünn
war
Oder?
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 20:23 |
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Oh mann ^^
Ok also die Riehenfolge Schritt für Schritt:
1. Messen kurz vor Kochende (16 + 14,5 ° Plato)
2. Glattwasserzugabe
3. Verdünnen mit Wasser
4. Messen (8 + 6 ° Plato)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 20:36 |
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Sag ich doch, und wieso gebt ihr Glattwasser nach dem Messen und Kochen zu?
Da ist doch der Fehler.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 20:37 |
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oder Ihr messt nochmals zwischen Schritt 2 und 3 . Dann wär es richtig.
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 157 Registriert: 17.7.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 21:16 |
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Ne dazwischen haben wir net gemessen. Daran wirds liegen... danke
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 21:31 |
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moin kjuubi,
stelle mir da grundsätzlich zwei fragen:
1. was ist ein obergäriges pils? ein paradoxon? und
2. warum wolltet ihr das bier überhaupt verdünnen? wenn mir mal was zu
stark gerät, lass ich es einfach so. dann gibts halt n kölsch-bock oder
sowas. spart gerechne und somit fehlerquellen. lieber dickbier als dünbier
prost
jevers zeuge ____________________
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.8.2011 um 21:39 |
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Ich hätts ja auch nicht verdünnt, wär glücklich, wenn es diese Stammwürze
schon mal mitbringt. Die waren doch lecker. Hätten sie bloss das
Glattwasser eher zugegeben, damit das schön noch mitkocht, hätte alles
gestimmt.
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 224 Registriert: 19.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.8.2011 um 06:58 |
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Sorry, aber das kann nicht sein:
Stammwürze mit 25 Liter 16% Plato
Stammwürze mit 27 Liter 6% Plato
respektive
Stammwürze mit 25 Liter 14.5 % Plato
Stammwürze mit 27 Liter 8% Plato
da brauchen wir nicht über was und wann zu diskutieren , sondern sollten
überlegen, was da schief lief...
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Antwort 19 |
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Member Beiträge: 85 Registriert: 14.6.2011 Status: Offline
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erstellt am: 10.8.2011 um 22:23 |
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Das Rechnen tu ich mir jetzt nicht an, aber ich habe bei meinem 100L Sud
auch 14° Plato gemessen, obwohl 12 bis 12,5 laut Rezept herauskommen
sollten. Das kann schon mal vorkommen, habe es auch nicht verdünnt!
Man ist sich beim Spindeln etwas unsicher, wenn offensichtlich Falsche
Werte rauskommen, aber ich haber bei 70°C mit ensprecender Spindel
gemesseun und bei 20°C mit der entsprechden das selber Ergebnis erzielt...
habs akzeptiert und das Bier ist prima! Ich würde mich von den zu hohen
Platos nicht iritieren lassen und einfach fertig brauen... viellicht sehe
ich die Sache auch etwas zu locker...
Ich weiß nicht ob das mit dem verdünnen so einfach geht, wie man sich das
immer vorstellt, klar einfache Volumen rechnung, viellicht noch die
Temperaturen berücksichtig usw. usw. Was aber für einen Heimbrauer kaum zu
beherrschen ist, sind die stoffe im Wasser, wie Salze, Chlor usw. Chlor
verdunstet beim kochen (oder bei langem abstehen) die Salze schlagen auch
aus zumindest die Karbonate (ab 69°C wenn ich es noch recht weiß) Verdünne
ich aber NACH dem kochen, passiert beides nicht, außerdem könne im Wasser
Keime und Bakterien sein. Wenn ich dann sehe welche Aufwand betrieben wird
das ja kein Keim aus der Luft an das heiße Bier kommt, halte ich verdünnen
nach der Bitterung für fragwürdig. Gebe ich glattwasser, oder
Leitungswasser beim Hopfenkochen dazu, beeinflusse ich das Hopfenkochen,
weil kaltes wasser in kochendes wasser gibt deff. kein kochendes Wasser
(zeitbezogen) mehr, und damit verändern sich die Prozesse.
Deswegen lasse ich die Finger vom geplanten verdünnen !
Lasse mich da aber gerne eines besseren belehren. Das sind so meine
Überlegungen und Schlüsse, die möglicherweise keine vernünftige Grundlage
haben.
Gruß
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 10.8.2011 um 23:05 |
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@ hefefreund: sehe ich genauso. wenns kräftiger ist, ists halt so. viel
tragischer finde ich den fall, wenns zu dünn ist, was man aber erst nach
der 1. hopfengabe merkt, wg. abkühlzeit der spindelprobe. ist mir zwei mal
passiert, beim einen wars nicht so tragisch, beim zweiten hab ich die
kochzeit deutlich verlängert und ein echt fiese bitteres bier erhalten.
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Antwort 21 |
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Newbie Beiträge: 3 Registriert: 23.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2011 um 18:49 |
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Na ja das mit dem verdünnen hat ja auch noch den positiven Effekt, dass man
mehr Ausbeute von einem Sud hat. Ich finde das kann sehr wohl ein Grund
sein bei ausreichender Stammwürze noch mal mit etwas Wasser nachzuhelfen.
Da ich nicht ganz so viel Erfahrung habe, würde ich gerne noch mal wissen
wann man denn den Stammwürze gehalt genau misst, denn hier sind ja doch
mehrere Zeitpunkte genannt worden.
Und dann noch die Frage, sind denn °P gleich zusetzten mit der % - Zahl auf
der Bierspindel oder muss man da noch eine Umrechnung vornehmen?
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Antwort 22 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2011 um 18:51 |
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Die beiden Angaben °P und (Gew.-)% sind identisch.
EDIT: Oooops! Willkommen hier im Forum!
Normalerweise misst man den SW Gehalt vor dem Kochen und nach dem
Kochen.
Gruß
Michael
[Editiert am 23.8.2011 um 18:52 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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