Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 14.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 08:42 |
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Hi Leute,
ich schreibe gerade an eine Seminararbeit über kleine und mittelständische
Unternehmen und Umweltpolitik.
Geht um die wirtschaftliche Belastung von KMUs durch umweltpolitische
Gesetze und Maßnahmen.
Ich dachte mir: Machste was mit Bier, ist immer gut.
Jetzt würde mich mal interessieren, wie kleine Brauereien mit den
alkalischen Abwässern umgehen. Fällt im Flaschenkeller
durch die Reinigung der Flaschen überhaupt ein so hoch alkalisches Wasser
an, oder kommt die hohe Alkalität erst durch
den Einsatz der CIP-Reinigung zu Stande? Ich weiß, dass der ph-Wert
zwischen 6 und 9 liegen muss, damit das Abwasser
in das normale Abwassersystem eingeleitet werden darf. Hat jemand eine
Ahnung, wie hoch der ph-Wert von 2%-iger
Natronlauge ist, mit der ja meist im Flaschenkeller gearbeitet wird?
Natronlauge hat einen ph-Wert von 13,5. Aber bei
einer so geringen Konzentration im Wasser, sollte der ph-Wert doch
eigentlich im zulässigen Bereich ankommen.
Oder Säure draufkippen?
Mich würde interessieren, ob jemand der vielleicht in einer kleinen
Brauerei arbeitet/gearbeitet hat, weiß wie dort damit
umgegangen wird. Vielleicht hat auch jemand einen Ansprechpartner für mich?
Würde mir schon helfen. Ansonsten schreib
ich dann doch noch kurzfristig über etwas anderes!
Grüße
Volta
[Editiert am 11.8.2011 um 09:20 von Volta]
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 09:26 |
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Zitat von Volta, am 11.8.2011 um
08:42 | Hi Leute,
Hat jemand eine Ahnung, wie hoch der ph-Wert von 2%-iger
Natronlauge ist, mit der ja meist im Flaschenkeller gearbeitet wird?
Natronlauge hat einen ph-Wert von 13,5. Aber bei
einer so geringen Konzentration im Wasser, sollte der ph-Wert doch
eigentlich im zulässigen Bereich ankommen. |
Hallo
Volta,
dass Natronlauge einen pH-Wert von 13,5 hat, ist schon mal grundsätzlich
falsch. Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der
Protonenkonzentration [H+]. Somit gilt ein pH- Wert von 13,5 nur für ca.
0,3 mol/L NaOH. 1 mol/L NaOH entspricht einem pH-Wert von 14. Denn
pH+pOH=14. Natronlauge dissoziiert in wässriger Lösung vollständig in seine
Ionen. Daher ist der pOH (da Lauge) bei 1 mol/L genau Null (= -lg(1)) und
der pH also 14. NaOH hat eine molare Masse von 40 g/mol, daher ist 2%ige
NaOH 0,5 mol/L. Also beträgt der pH-Wert dieser Lösung 13,7.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Bei ausreichender Verdünnung sinkt
entsprechend auch die OH- Konzentration und damit der pH Wert. Bei größeren
Mengen werden solche Abwässer z.T. gesammelt und neutralisiert. ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
---
Eigene
Homepage
BIER-BRAU-PROjekt
der Uni Erlangen
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Antwort 1 |
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Gast
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erstellt am: 11.8.2011 um 09:26 |
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2% ige lauge wird in den kanal gelassen.
gruß travis
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 14.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 09:37 |
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Zitat: | Hallo Volta,
dass Natronlauge einen pH-Wert von 13,5 hat, ist schon mal grundsätzlich
falsch. Der pH-Wert ist der negative dekadische Logarithmus der
Protonenkonzentration [H+]. Somit gilt ein pH- Wert von 13,5 nur für ca.
0,3 mol/L NaOH. 1 mol/L NaOH entspricht einem pH-Wert von 14. Denn
pH+pOH=14. Natronlauge dissoziiert in wässriger Lösung vollständig in seine
Ionen. Daher ist der pOH (da Lauge) bei 1 mol/L genau Null (= -lg(1)) und
der pH also 14. NaOH hat eine molare Masse von 40 g/mol, daher ist 2%ige
NaOH 0,5 mol/L. Also beträgt der pH-Wert dieser Lösung 13,7.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Bei ausreichender Verdünnung sinkt
entsprechend auch die OH- Konzentration und damit der pH Wert. Bei größeren
Mengen werden solche Abwässer z.T. gesammelt und
neutralisiert. |
Faszination! Ich habe keine Ahnung von Chemie. Danke für die Antwort. Also
ist für kleine Brauereien die Wasservoraufbereitung kein großes Thema, auch
wenn herkömmliche Flaschenreinigungsmaschinen zum Einsatz kommen? Wie stark
muss das denn verdünnen? Für Blöde einmal bitte!
Grüße
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 10:59 |
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Na Bravo in dieser verschwenderischen Brauerei möcht ich mal arbeiten.
Die Abwässer (alle) sollten wurden und werden grundsätzlich in einem
Sammelbecken gesammelt und dann unter ständiger Kontrolle des pH und auch
der Temperatur umgepumt.
Wenn ein gewisser Pegel erreicht ist und die Werte stimmen erst dann werden
sie eingeleitet.
Es gibt Brauereien die sich auch das jetzige Wetter zu nutze machen und bei
Regen kontinuierlich Kleinstmengen in die Kanalisation einleiten.
Aber im Grunde werden alle Belastungen kontrolliert und wenn was nicht
passt dann merken die Jungs in der Kläranlage dass ziemlich schnell und
wissen dann auch gleich an der Qualität der Abwässer wer der jeweilige
Einleiter war.
Und so eine neu und reaktivierung von den Bakterienkulturen einer
Kläranlage ist eine saulange Angelegenheit und ist auch dementsprechend
Sauteuer. (Erfahrungswerte einer damaligen Bauerei die Ihre komplette
FlaWaMa Lauge in die Kanalisation ablies aufgrund eines technischen
Fehlers.)
Die Kläranlagebakterien wurden komplett platt gemacht und musste neu
beimpft und "angefahren" werden.
Das war für den ganzen Ort (geruchlich) nicht so schön.
[Editiert am 11.8.2011 um 11:00 von Doppelmeter]
____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist
auf meinem Mist gewachsen!"
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 11:03 |
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 14.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 11:15 |
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Oh. Das gibt eine Menge Abwasser. Und wenn man Säure reinkippt?
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 958 Registriert: 9.6.2007 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 11:25 |
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Genauso macht man das ja. Man sammelt das Abwasser, misst den pH und
dosiert dann so lange Säure (z.B. HCl) hinzu, bis der gewünschte pH-Wert
erreicht ist. Um 1 mol NaOH zu neutralisieren braucht man auch 1 mol HCl.
Das "reagiert" dann zu NaCl (Kochsalz). ____________________ Mehr vom Bier wissen, heißt: Mehr vom Bier haben!
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1002 Registriert: 27.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 12:47 |
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Und dann ist es ja auch so, dass nicht jeden Tag die Lauge der
Flaschenwaschmaschine abgelassen bzw. gewechselt wird. CIP-Medien wie Säure
und Lauge werden zudem gestapelt, d.h. nicht spülen und weg damit sondern
es wird nachgeschärft und wiederverwendet. Dazu fällt mir noch das
Stichwort Laugefiltration für richtig verschmodderte Lauge ein. Wer sowas
macht, hat einen deutlich geringeren Laugeverbrauch und entsprechend
weniger Abwasserbelastung.
LG
Michael
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 49 Registriert: 14.7.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.8.2011 um 12:53 |
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Also macht man es in ganz kleinen Mengen manuell per Säure, was
wahrscheinlich keine große wirtschaftliche Belastung darstellt.
Ansonsten komplexe Systeme. Die Kollegen von der Radebergergruppe haben da
wahrscheinlich keine großen Probleme mit.
Was mich interessiert sind, wie gesagt, die kleinen Brauereien. Ich denke
da an den momentanen Trend hin zu lokalen Unternehmen,
die nicht unbedingt irgendwelchen Konzernen gehören. Wenn beispielsweise
2-3 Mal im Monat abgefüllt wird. Die zu erwartenden
Abwassermengen sind dann eher gering. Aber scheinbar ist die Lösung (im
wahrsten Sinne des Wortes) die Chemiepalette von
BASF, Wigol und anderen.
[Editiert am 11.8.2011 um 12:56 von Volta]
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Antwort 9 |
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