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Autor: Betreff: Leitungswasser ok?
Posting Freak
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zoomer
Beiträge: 568
Registriert: 11.8.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 12:57  
hallo,

nach wie vor im anfaengerlager der hobbybrauer sesshaft, frage ich mich, was ich mit meinem staedtisch gelieferten leitungswasser direkt anstellen kann und wo ich mich in aufbereitung ueben muesste. wenn da jemand eine einschaetzung oder tipps hat, waere mir sehr geholfen.

auszug aus der analyse der stadtwerke:


Quelltextbereich einfügen:
pH                       7,43
Calcium                 86,0 mg/l
Magnesium                6,02 mg/l
Eisen                    0,01 mg/l
Flourid                  0,17 mg/l
Chlorid                 48,7 mg/l
Nitrat                  13,0 mg/l
Nitrit                   0,015 mg/l
Sulfat                  58,8 mg/l
Natrium                 29,2 mg/l
Kalium                   4,3
TOC                      1,7

Ges.härte               13,4 dH
Karbonathärte            9,4 dH
Säurekapazität           3,38 mmol/l
Basekapazität            0,21 mmol/l


grob ueberschlagen sollte es fuer dunkle biere ohne aufbereitung reichen, finde ich. aber das ist auch nur mit gefaehrlichem halbwissen geschaetzt.

wie sieht es mit hellen bieren aus? was meint ihr? und wenn ja, wie am besten aufbereiten?

ein pils habe ich mir ohne weiteren aufwand eh erstmal von der backe geputzt - da muss ich nochmal im ruhe dran, aber da kommt ja auch erst noch die kalte jahreszeit. :))

fuer jeden hinweis mehr als dankbar
zoomer
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Administrator
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tauroplu
Beiträge: 10493
Registriert: 23.10.2005
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:07  
Hi, Zoomer,

gib doch mal Deine Werte z.B. in den Wasserrechner vom Sandro (muldengold) ein, da kannst Du die Restalkalität ausrechnen, die ist aussagekräftiger als die reinen Einzelwerte. Abhängig vom Ergebnis bietet sich dann im einfachsten Fall eine Behandlung mit Milchsäure an, um die RA zu senken (falls nötig). Dann kann man weiter sehen.

Gruß
Michael


____________________
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Profil anzeigen E-mail senden Homepage besuchen Antwort 1
Junior Member
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Beiträge: 49
Registriert: 14.7.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:12  
Hi,

sieht nach Restalkalität von 7,24° aus. Wenn mein Programm stimmt. (Wäre an dieser Stelle auch mal gut zu überprüfen. Alle die einen anderen Wert haben, bitte sagen). Mit 5% Sauermalz ist auch ein Pils kein Problem.

http://books.google.de/books?id=x2iL7wyY1jAC&pg=PA60&lpg=PA60 &dq=fluorid+narziss&source=bl&ots=yeYiWcJ2f4&sig=eDDrd-Wk-UdYMvpgX0dQeSWuu3 Q&hl=de&ei=tK9LTvvqFc7usgbpu8SuBw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ve d=0CFQQ6AEwBQ#v=onepage&q&f=false

Das kannst du mal lesen, wenn du mehr darüber wissen willst.

Grüße
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:14  
Ok, Wasserrechner sagt 7,3°. Passt.
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zoomer
Beiträge: 568
Registriert: 11.8.2011
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:41  
ok, wo ist die kamera?

wenn ich dort die werte (danke fuer den hinweis auf die seite und fuer den check volta) eingebe, bekomme ich

5.8°dH heraus.

nun klemmts schon beim ausfuellen eines formulars - schnief.

scherz beiseitze, hab ich mit der saeurekapazitaet was falsch gemacht? hier die werte, die ich in das formular gegeben hab:


Quelltextbereich einfügen:
Calcium: 	       86 mg/L (12°dH) 	
Sulfat: 	       58.8 mg/L
Magnesium:      6.02 mg/L (1.4°dH) 	
Chlorid: 	       48.7 mg/L
Säurekapazität bis pH 4,3: 	   3.38 mmol/L (9.5°dH) 	
Natrium: 	        29.2 mg/L
Restalkalität: 	2.1 mmol/l (=5.8°dH)



[Editiert am 17.8.2011 um 13:41 von zoomer]
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Beiträge: 49
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:47  
Ja, hast Recht. Ich hatte mich vertippt. Ich komme auf 5,77°. Sorry!
Ist doch super!


[Editiert am 17.8.2011 um 13:48 von Volta]
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:51  
dann freu ich mich auch :)

dankeschoen - das war der erste grund zur freude heute :))
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Doppelmeter
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 13:52  

Zitat von tauroplu, am 17.8.2011 um 13:07
Hi, Zoomer,

gib doch mal Deine Werte z.B. in den Wasserrechner vom Sandro (muldengold) ein, da kannst Du die Restalkalität ausrechnen, die ist aussagekräftiger als die reinen Einzelwerte. Abhängig vom Ergebnis bietet sich dann im einfachsten Fall eine Behandlung mit Milchsäure an, um die RA zu senken (falls nötig). Dann kann man weiter sehen.

Gruß
Michael


Sehr schöne und informative Seite :thumbup: Danke für´s posten :D


____________________
Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist auf meinem Mist gewachsen!"
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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 14:08  
Mit dem Wasser kommst du ziemlich weit und kannst unbehandelt mild gehopfte und etwas dunklere Biere und Hefeweizen sowieso brauen. Das Chlorid/Sulfatverhältnis ist sehr gut und ausgewogen.
Bei sehr hellen oder hopfigen Bieren reicht etwas Milchsäure aus.
Mit 0,2mL Milchsäure 80% pro Liter in Haupt und Nachguß hast Du Restalkalität 0°dH und kannst dich hopfenmäßig richtig austoben, die Biere bleiben auch schön hell und die Enzyme arbeiten im richtigen pH Bereich.
Du kannst auch mit Sauermalz arbeiten, da kenn ich mich aber nicht aus und ich finde Milchsäure einfacher bzw präziser und man kann den Nachguß ebenfalls behandeln.

Ich wäre froh über so ein Wasser.

Stefan
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 14:08  
ja, die seite ist bei mir auch gleich als lesezeichen verewigt worden.

aber eine frage hab ich noch. ansich hat man bei uns das gefuehlt, dass das wasser schon recht hart, im sinne von kalkig ist.

wenn ich nun mit sauermalz braue, was passiert dann mit dem kalk, wir der anderweitig gebunden? verfliegen kann er ja nicht.
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Moderator
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 14:31  
Die Gesamthärte ist nicht so wichtig, es kommt auf die säureneutralisierenden Salze an, in dem Fall Calciumhydrogencarbonat, welches mit Milchsäuere zu Calciumlactat (Calciumsalz der Milchsäure) neutralisiert wird. Dieses bleibt einfach in Lösung, die Gesamthärte wird dadurch nicht verringert, da kein Calcium entfernt wird, aber die Restalkalität sehr wohl.

Stefan
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 14:52  
super, dann ist ja alles geritzt. vielen lieben dank!
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HansMeiser
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 16:14  
ähm, wie sind denn gute werte für helle biere?
ich mach vorwiegend pilstypen, wir haben hier sehr weiches felswasser:


Quelltextbereich einfügen:
Parameter
 Einheit 
 Grenzwert der Trinkwasser-

verordnung 2001 
  Min.
 Max.
 
Temperatur  ° C  -  7,6 7,8 
 pH-Wert  pH  6,5 - 9,5  7,7 8,2 
 elektrische Leitfähigkeit (20° C)  µS/cm  2.500  125 242 
 Säurekapazität bis pH 4,3  mmol/l  -  1,03
  1,87 
 Basekapazität bis pH 8,2  mmol/l  -  0,017  0,081
 
 TOC (organischer Kohlenstoff)  mg/l  -    <1,0 
 Gesamthärte (errechnet aus Ca/Mg)  mmol/l  -  0,6  1,21 
          
 Anionen         
 Nitrat  mg/l  50  4,6  9,05 
 Nitrit  mg/l  0,5    <0,04 
 Chlorid  mg/l  250  4,4  8,9 
 Sulfat  mg/l  240  8,6  24,1 
 Fluorid  mg/l  1,5    <0,15 
          
 Kationen         
 Calzium  mg/l  -  22,5  45,2 
 Magnesium  mg/l  -  1,16  2,11 
 Eisen  mg/l  0,20    <0,02 
 Mangan  mg/l  0,05    <0,01 
 Aluminium  mg/l  0,20    <0,02 
 Natrium  mg/l  200  2,82  6,14 
 Kalium  mg/l  -  0,92  2,09



min/max ist immer angegeben. ich hab mit mittelwerten gerechnet und komme dann auf 2.9°dH
mit wasser hab ich mich bisher noch nie so richtig beschäftigt. muss wohl mal den ellenlangen text unterm wasserrechner durchlesen...

Hans
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 19:57  
Hi zoomer,

es geht um das sogenannte Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht. Die ganze Sache ist recht kompliziert, lässt sich aber auch einfach, in ein paar Worten erklären. Auch normales Leitungswasser enthält Kohlensäure. Die sorgt dafür, dass der basische oder alkalische Kalk in Lösung bleibt.
Und wie wir schon in der Schule gelernt haben, heben Säuren und Basen sich gegenseitig auf (neutralisieren).
Aber!! Die Lösung der Kohlensäure ist temperaturabhängig. Beim Erhitzen des Wasser entweicht die Kohlensäure und das Gleichgewicht verschiebt sich...die Folge ist, dass der Kalk in Form von z. B. Kesselstein ausfällt.
Gibt man jedoch eine andere, nichtflüchtige Säure wie z. B. Milchsäure zu, bleibt der Kalk in Lösung. Es entsteht Calziumlaktat, wie das Stephan schon erwähnt hat.

Hat man ein sehr hartes Wasser, ist es definitiv nicht damit getan, einfach nur die Restalkalität mit Milchsäure einzustellen. Dein Wasser ist aber sehr gut! Da reicht eine Milchsäuregabe völlig aus.
Der Nitratgehalt ist auch ok. Obwohl ich mich da an dem Weihenstephaner Brauwasser orientiere und zusehe, das der Wert unter 8 mg/L kommt...


m.f.g
René


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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zoomer
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red_folder.gif erstellt am: 17.8.2011 um 21:04  
na. das war ja mal sehr fein und verstaendlich fuer einen anfaenger erklaert. danke flying!
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