Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 12.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2011 um 12:29 |
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Hallo,
ich bin neu hier, starte in Kürze mit meinem ersten Brauversuch mit
obergäriger Hefe. Im Forum habe ich gelesen, dass meistens in Flaschen oder
KEGs nachgegärt wird. Kann ich für die Nachgärung grundsätzlich auch ein
Plastikfass mit Gärspund einsetzen, bzw. Haupt- u. Nachgärung direkt im
gleichen Fass ablaufen lassen?
Weiters wollte ich noch wissen ob man zur Nachgärung immer zusätzlich
Zucker od. Würze zuführen muss.
Danke!
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Member Beiträge: 83 Registriert: 27.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2011 um 12:38 |
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Hallo Marks,
mit Gärspund geht das mit der Nachgärung nicht, da baut sich keine
Kohlensäure auf oder besser, sie entweicht weiterhin. Die Folge wäre
komplett schales Bier. Du brauchst also einen Behälter, der dicht
verschlossen wird und druckfest genug ist, dass Dir das Ding bei der
Nachgärung nicht um die Ohren fliegt.
Zur zweiten frage: Grundsätzlich nicht zwingend, wenn Du rechtzeitig "grün
schlauchst", also so abfüllst, dass noch eine gewisse Menge vergährbarer
Restextrakt enthalten ist, brauchst Du nichts hinzuzufügen. Dabei den
richtigen Zeitpunkt zu treffen kann aber etwas schwierig sein.
Beste Grüße,
Robert
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 12.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 12.9.2011 um 12:52 |
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Hallo Robert, danke für die rasche Antwort. Werde mir dann doch ein KEG
besorgen. Darf ich eigentlich zwischen Hauptgärung und Nachgärung mein
Jungbier durch einen Filtersack lassen um Trübteilchen auszufiltern oder
gefährde ich damit den weiteren Gärungsprozess?
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2011 um 13:12 |
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Hi Marks,
das mit dem Filtern würde ich nicht machen, da ja schon CO² durch die
Hauptgärung im Bier ist. Das würdest Du mit raus filtern. Des Weiteren
bringt es a) nix, da sich bei der NG wieder Trübstoffe bilden und b) Du ein
erhebliches Infektionsrisiko eingehst. Lasse das Jungbier lieber nach der
HG eine Woche auf der Hefe, dann setzt sich schon viel Trub ab, und fülle
dann auf KEG oder Flaschen ab, wo Du dann mit Hilfe von Zucker oder Speise
aufcarbonisierst.
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.9.2011 um 19:02 |
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Hallo Marks
Hallo Robert,
Ich war der Meinung das man den vergärbaren Restrextrakt nach der
Hauptgärung Ausspindelt.Liegt der unter 5°P,Idialerweise bei 2°P-4°P,gebe
ich die Speise zu und Schlauche.Den richtigen Zeitpunkt kann man dann doch
Messen oder nicht?
Hallo BodoW,
da muß ich dir leider Wiedersprechen.Bei all meinen Suden habe ich nach der
Hauptgärung das Jungbier noch eine Woche im Gärbottich gelassen,damit die
Hefe gut Sedimentiert.Dannach habe ich immer noch einmal von oben
Abgezogen.Natürlich unter der Berücksichtigung .dass das ganze nicht so
Plätschert(langsam die Wand des Bottichs runterlaufen lassen)um Möglichst
wenig CO2 in das Bier zu bekommen,was sonst einen Metalischen Geschmack des
Bieres nach sich zieht.Das ganze läuft bei mir durch einen
Pollenfilterfensterschutz das man im Baumarkt für 2 Euro bekommt.Für die
Nachgärung ist immer noch genug Hefe vorhanden und ich hatte noch nie
Probleme.
Gruß Martin
[Editiert am 12.9.2011 um 19:16 von hackibu]
____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 83 Registriert: 27.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2011 um 10:50 |
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Hallo Martin,
zu Deinem ersten Teil: Grundsätzlich schon richtig, aber so "über den
Daumen", wie Du Deine Regeln vorstellst, wäre mir das zu riskant.
Man bräuchte eine Schnellvergärprobe, um zu wissen, wie weit das Ganze
runter geht (ist ja auch von Hefe zu Hefe unterschiedlich).
Auf der Basis der Probe kann man dann den Zeitpunkt zum Grünschlauchen
ermitteln. Der läge je nach gewünschter Karbonisierung darüber.
Erwischt man den Punkt, füllt man ohne Zugabe von Speise ab, verpasst man
ihn, kann man den anteiligen Zusatz von Speise berechnen.
Aufgrund Marks Frage und Postanzahl bin ich mal davon ausgegangen, dass er
auch (wie ich) noch nicht so erfahren ist und dann ist komplettes
Endvergären mit anschliessendem Aufspeisen deutlich sicherer bezüglich
Flaschenbomben. Man hat halt quasi nur eine Variable in der Gleichung.
Beste Grüße,
Robert
[Editiert am 13.9.2011 um 10:52 von Roofio]
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2011 um 11:36 |
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Moin Robert,
so wie du mir das erklärt hast,kenne ich es gar nicht.Ich habe das Brauen
so erlernt,das wenn der Restextrakt wie gesagt unter 5°P liegt ich die
Speise zugebe und Schlauche.Bisher habe ich immer gute Resultate
gehabt,sprich kein Platzen der Flaschen,immer gut CO2 im Bier.
Aber jeder macht es anders.
Gruß Martin ____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Antwort 6 |
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Member Beiträge: 83 Registriert: 27.7.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.9.2011 um 12:00 |
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So lange es klappt, ist doch alles prima
Mal als Beispiel: Ich habe zuletzt das London Pride nachgemacht, mit der
Original-Hefe , die ich aus einer Flasche IPA gezüchtet habe.
Die ist von 10° auf knapp unter 2° gefallen. Bislang hatte ich primär
Trockenhefen genommen, die schon bei 3,5-4° aufgehört haben. Wenn ich
jetzt einfach nach der ersten, heftigen Gärung geguckt hätte und wäre bei
bspw. 4°, hätte dann noch knapp 10% Speise draufgehauen und abgefüllt, dann
hätte ich zwar nicht zwingend eine Bombe, aber definitiv zu stark
karbonisiert für diesen Typ Bier.
Wie gesagt, wenn man ein stehendes Rezept hat, mit dem der Daumenwert
passt, ist das wunderbar und spart viel Arbeit. Ich denke nur, man sollte
vorsichtig sein, das dann zu verallgemeinern, sonst könnte man eine böse
Überraschung erleben.
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 12.9.2011 Status: Offline
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erstellt am: 15.9.2011 um 09:58 |
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Danke für die Tipps. Ich habe mir mittlerweile ein 50l Edelstahl-Druckfass
besorgt und werde mir für die Nachgärung etwas Speise bei Seite stellen.
Ich hoffe das alles gut geht und der Gärprozess klappt. Wir werden ja
sehen...
Bis auf Weiteres,
Beste Grüße
Marks
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 611 Registriert: 5.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.9.2011 um 10:52 |
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Zitat von Marks, am 15.9.2011 um
09:58 | Danke für die Tipps. Ich habe mir
mittlerweile ein 50l Edelstahl-Druckfass besorgt und werde mir für die
Nachgärung etwas Speise bei Seite stellen. Ich hoffe das alles gut geht und
der Gärprozess klappt. Wir werden ja
sehen... |
Denk dabei an folgendes:
Die Faustformel 10% Speise und auch die anderen Speiseberechnungen beziehen
sich immer auf quasi randvolle Druckgefässe (Flaschen, Fässer).
Wenn du in ein 50 Liter Fass nur ca. 20 Liter Bier zur Nachgärung
einfüllst, dann hast Du 30 Liter freien Kopfraum, der auch erst mal mit CO2
Druck gefüllt werden muss. d.h. man benötigt deutlich mehr Speise.
Gruß
Karl
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Antwort 9 |
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