Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 14:20 |
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Hallo zusammen,
in meinem Bekanntenkreis hat sich rumgesprochen das ich ab und zu ein
lecker Bier gebraut bekomme.
Darauf hin habe ich jetzt eine volle Tüte wilden Hopfen geschenkt bekommen.
Der wächst bei einem Bekannte im Garten. Nun möchte ich mit dem "Zeug"
einen Sud aufsetzen.
Nun mein Problem:
Wie kann ich denn auch nur nährungsweise rausbekommen welchen Alphagehalt
dieser Wildhopfen haben kann?
Ich nehme auch mal an das nicht jede Dolde den gleichen Alphagehalt
aufweißt? Wird sich wohl ähnlich mit dem THC Gehalt bei anderen Pflanzen
verhalten?
Oder gibt es eine Faustformel?
Kirk
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 14:26 |
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Faustformel gibt es nicht.
Vergleichsmethode
eine bekannte Sorte und den Wildhopfen je gleich lang kochen und die
Bittere sensorisch bestimmen.
oder Earl mal anschreiben, ob er eine Probe Deines Hopfen konduktometrisch,
gegen Obolus bestimmt?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 15:42 |
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hmm,
dann würde die Frage bleiben wie homogen die Alphasäure in der Pflanze
verteilt ist? Wenn ich zwei, drei Dolden analysieren lasse heißt das ja
noch nicht das die vierte auch diesen Gehalt aufweist?
Wie machen das denn die Hopfenbauern in Hallertau? Wird da immer eine
gesamte Ernte vermischt und dann gemessen?
Kirk
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 16:06 |
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Ich habe auch etwas wilden Hopfen im Garten. Weiß nicht ob ich mich daran
trauen soll.
Wir haben im September in einem Brauseminar ein Porsebier gebraut. Man
nennt es in Dänemark auch Gagel-Bier.
Hierbei verwendet man statt Hopfen die Dolden vom Gagelstrauch.
Dieser Gagel ist nicht kultiviert und damit auch eine Ernte aus wild
gewachsenen Pflanzen.
Zudem hatten wir in der Schüttung unter anderem dunklen Malz.
Werden im November unser 30l Fass probieren bin schon gespannt.
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 18:46 |
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so,
ich habe gerade mal eine Hand voll Dolden in 1l Wasser 20min aufgekocht.
Zuerst roch es nach Knoblauch und Rosenkohl... Jetzt wo es abgekühlt ist
ist etwas Perle rauszuriechen.
Aber ich werde das Zeug entsorgen, Perle verwenden und sagen ich habe den
Hopfen aus dem Garten genommen
Kirk
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 835 Registriert: 5.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.10.2011 um 21:37 |
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Hi Kirk1701,nimm 500-800 Gramm auf 30l Ausschlagwürze-das haut irgendwie
hin!
Habe das auch schon probiert,bin davon ausgegeangen,daß der frisch
gepflückte Hopfen ca.70% Wasser enthält,und habe das auf
die feuchtigkeit der Pellets hochgerechnet-ohne Beachtung der Alphasäure.
Ist ein gutes Bier gworden-Du mußt nur pro bieren!! ____________________ die Dinge sind so,wie man Sie sieht...
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 332 Registriert: 21.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.10.2011 um 10:56 |
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Hi Kirk,
habe das schon ein paarmal getestet, alle Wildhopfen die ich bei uns fand
hatten extrem wenig alphasäure und ein von enttäuschend bis sehr
interessantes Aroma.
Einmal braute ich ein Zufallsbier (nur 10 l ) mit Wildhopfen und
Kahmvergärung, naja - Natur pur.......
STW 14 °
Hopfen ? ein Sack voll Dolden...
Schüttung 50 % Wima, 50 % Müma
Restextrakt 7,2°
Der Geruch war sensationell, der Geschmack aber sehr fremdartig bitter mit
einer ausgeprägte Süße, aber erst nach dem Schlucken,
der Schaum und die Kohlensäure quasi nicht vorhanden, da ich keine SVP
machte.
das nächstemal wenn mir fad ist möcht ich es mit Trockengerm
probieren..............
Christian
____________________ ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.10.2011 um 11:26 |
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Du weisst, dass das darin enden kann, dass du ab sofort jedes Jahr
einen Sack Hopfen geschenkt bekommst und gute Miene zum bösen Spiel machen
musst?
Das ist so, wie wenn man jedes Jahr von seiner Frau eine Krawatte, von der
Oma nen Schlafanzug usw bekommt und immer sagen muss, dass man es mag
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 410 Registriert: 31.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:28 |
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Zu den Hopfenbauern der Hallertau:
Die Ernte wird ja getrocknet in Hopfensäcke gepackt. Aus den Säcken stechen
dann die Hopfenhändler ein paar Stichproben heraus, welche dann analysiert
werden. Bei der Pelletsherstellung wird der Hopfen dann noch mal kräftig
durchmischt, um in den Pellets einen konstanten Alphasäuregehalt zu
garantieren.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2828 Registriert: 30.11.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 21:52 |
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Theoretisch müßte ja eine Ernte komplett geerntet verarbeitet gut gemischt
werden und dann der Alpha Gehalt bestimmt werden?
Sonnst würde ja der Alpha Gehalt schwanken?
Kirk
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 22:00 |
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Hallo, Kirk,
ich habe auch jahrelang mit wildem Hopfen gebraut. Es war eigentlich nie
schlecht. Aber mit den Sortenhopfen sind halt interessantere Aromen zu
erzielen, wie ich später festgestellt habe.
Die Erfahrung würde ich an Deiner Stelle auf jeden Fall mitnehmen. Mach
doch einfach ein ganz simples Rezept auf,
Für 20 Liter:
4,5 bis 5 kg PiMa oder WieMa (oder irgendwie gemischt)
und dann den "Wilden" in 2 Gaben mit rd. 2x35 gr. hinzufügen - das paßt
dann schon irgendwie.
eine Kölsch- oder Altbierhefe dazu.
Versuch macht kluch!
Gruß
André
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 5.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.9.2013 um 14:54 |
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Hallo zusammen, um das thema nochmal hochzuholen.
Habe letzte woche Wildhopfen geerntet und heute braue ich damit. Die
alphawerte sind mir egal da ich perle und spalter select Bio für die
Bitterung benütze. Malze sind auch alle Bio und somit wirds ein "wildes"
100% Bio Ale
Nach der Kochung 30 Minuten gewartet und dann 75g Wildhopfen reingeworfen.
Es roch recht gut. Aber nicht so intensiv wie bei der gleichen Menge
Cascade oder anderen Aromasorten! Wär ja auch ein Wunder!.
Nach der stürmischen Gärung werd ich noch Wildhopfenstopfen da ich wissen
will ob das Aroma es wert ist dies nächstes jahr zu wiederholen. Wenn
nicht, dann kann ich das Thema ja für mich abhacken.
Werde auf jedenfall berichten was daraus geworden ist.
Cheers
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 46 Registriert: 21.3.2013 Status: Offline
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erstellt am: 2.10.2013 um 16:31 |
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Antwort 12 |
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Gast
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erstellt am: 24.8.2014 um 22:39 |
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Freunde des wilden Hopfens,
Ich habe auch vor ein Wildhopfenbier zu brauen und auch schon ein paar
weibliche Hopfenpflanzen an einem Waldrand entdeckt.
Wann würdet ihr die Dolden ernten? Ich hatte ungefähr an Mitte September
gedacht..
Was macht ihr nach der Ernte mit den Dolden? Würde gern ein möglichst
frisches und erkennbares Hopfenaroma reinbringen und hatte auch an stark
erhöhte Mengen im Vergleich zu Zuchthopfen gedacht (ca. 50g/l
Auschlagwürze)
Gruß, Peter
[Editiert am 24.8.2014 um 22:41 von Mistral]
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2014 um 23:37 |
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50g/l Ausschlagwürze?
Das ist bei weitem viel zu viel! Ich habe im letzten und in diesem Jahr mit
dem Wildhopfen aus meiner Hecke ein Bier gebraut. Dabei hatte ich bei 50
Liter Ausschlagwürze etwa 80g von dem Hopfen am Ende des Hopfenkochens dazu
getan. Das Hopfenaroma kam sehr stark durch.
Probieren muss das aber wohl jeder für sich.
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 14 |
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Gast
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erstellt am: 25.8.2014 um 00:02 |
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Hallo Matze,
Ich beziehe mich dabei nur auf dieses Kommentar:
Zitat von Wildey, am 8.10.2011 um
21:37 | Hi Kirk1701,nimm 500-800 Gramm auf 30l
Ausschlagwürze-das haut irgendwie hin!
Habe das auch schon probiert,bin davon ausgegeangen,daß der frisch
gepflückte Hopfen ca.70% Wasser enthält,und habe das auf
die feuchtigkeit der Pellets hochgerechnet-ohne Beachtung der Alphasäure.
Ist ein gutes Bier gworden-Du mußt nur pro bieren!!
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Zitat: | 50g/l Ausschlagwürze?
Das ist bei weitem viel zu viel! Ich habe im letzten und in diesem Jahr mit
dem Wildhopfen aus meiner Hecke ein Bier gebraut. Dabei hatte ich bei 50
Liter Ausschlagwürze etwa 80g von dem Hopfen am Ende des Hopfenkochens dazu
getan. Das Hopfenaroma kam sehr stark durch. |
Ok und was hast du in die Vorderwürze bzw. zum Kochen dazugegeben? Hast du
Hopfengestopft?
Ich habe irgendwie das Gefühl dass Wildhopfen einen viel niedrigeren Alpha
/ Betasäuren bzw. Terpenoidgehalt hat..
Gruß, Peter
[Editiert am 25.8.2014 um 00:05 von Mistral]
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Posting Freak Beiträge: 776 Registriert: 8.11.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 06:16 |
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Der eine meint den frischen Hopfen und der andere wohl getrockneten.
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 5.9.2013 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.8.2014 um 06:25 |
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Wenn man Wildhopfen nimmt, vor allem für die Aromagabe,
ist zu empfehlen, vorher einen Hopfentee anzusetzen und zu kosten,
ob die wilden Hopfenmädels auch schmecken.
Gruß,
Schorschi ____________________ Hausbräu ist Charakterbräu
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Antwort 17 |
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Gast
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erstellt am: 31.8.2014 um 12:47 |
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Würdet ihr mit frischen Wildhopfendolden auch Hopfenstopfen oder sie vorher
noch trocknen?
Gruß, Peter
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