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Autor: Betreff: Das gibt’s doch nicht...schon wieder Apothekengeruch...Tauchsieder schuld??
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Trommelpedda
Beiträge: 34
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:13  
Hallo Zusammen!
Ich habe neulich meinen sechsten Sud (mein erster Pilsversuch) leider wegschütten müssen, weil sich im Laufe der Gärung ein apotheken-ähnlicher Geruch und Geschmack breitmachte und immer stärker wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt waren alle Sude trinkbar und sehr lecker. Mannomann, so viele Flaschen Bier in den Ausguss zu kippen, das muss man schon an einem Tag erledigen, an dem man psychisch bombenfest im Sattel sitzt, sonst haut's einen glatt um :puzz:
Nagut, 4 Flaschen hab ich behalten, für „wissenschaftliche Zwecke“.

Jetzt wollte natürlich nicht klein beigeben und hab zügig den nächsten Sud angesetzt, ein sicherer Stich, nämlich das vielzitierte Klosterbier...seit drei Tagen ist die Hefe angekommen und jetzt macht sich da wieder so ein übler Geruch breit, genau der gleiche...unfassbar!

Jetzt hab ich mich natürlich gefragt, was ich bei den letzten beiden Suden verändert habe...und die Antwort lautet: Ich habe für Kochen einen brandneuen 1000W-Tauchsieder vom Baumarkt verwendet, um meinem gutnaltn Einkocher mal ein wenig Beine zu machen.
Das Teil habe ich vor der ersten Verwendung mehrfach gereinigt und entkalkt und wieder gereinigt, mehrfach Wasser aufgekocht, etc....ich gebe zu, dass in der beiliegenden Gebrauchsanweisung heftig darauf hingewiesen wurde, das das Gerät NUR zum Erhitzen von Wasser verwendet werden kann. Aber da hier im Forum regelmässig Tauchsieder bei den Beschreibungen aufkreuzen, hab ich mir mal gedacht, dass das eher aus Gründen der Produkthaftung da steht.

H.Rudolph schreibt zu „Apotheken- oder Medizingeruch/-geschmack (phenolisch)“ folgendes:
„Ein rauchiges Apotheken- oder Jodaroma kann entstehen, wenn phenolische Substanzen aus dem Malz mit freiem Chlor aus dem Trinkwasser reagieren. Auch Rückstände chlorhaltiger Reinigungsmittel“ (hab ich allerdings nie verwendet) „an den Braugeräten können die Ursache sein. Chlorphenole sind schon bei sehr geringer Konzentration zu bemerken. In diesem Fall muss das Bier vernichtet werden“ (heul...) „Phenolischer Geschmack kann auch aus dem unversiegelten Lack von Bierdosen oder schadhaften Bierausschankleitungen stammen....“

...so gesehen ist das einizige, was mir sonst noch einfällt, dass die Emailleschicht meines gutnaltn Einkochers natürlich auch am Boden nicht mehr die neueste ist und vom vielen Rühren, etc, etwas angenagt...ich konnte aber noch keinerlei blanke Stellen am Topfboden erkennen...das kann es also eigentlich auch nicht sein.

Meine aktuelle Vermutung ist also, dass der Tauchsieder beim Kochen irgendwie chemisch mit der Würze reagiert.

Der langen Rede kurzer Sinn: Habt ihr schonmal mit so einer „Neuanschaffungs-Problematik“ zu kämpfen gehabt. Oder vermutet jemand den Fehler ganz woanders?

Flasch- und Schrotbruch!

Der Peter
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:27  
Glaube nicht, das es am Tauchsieder liegt, Keime können daran nicht länger leben, der wird viel zu heiß.

Welche Hefe hast du genommen, Gärtemp.,....., schreib mal ins Detail.

Volco
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:33  
Infektion mit Enterobacter, Brett. oder anderen wilden Hefe.

Equipment (z. B. Gärfass) sterilisieren oder besser neu anschaffen. Ort wechseln (wo die Vergärung stattfindet)

Den Tauchsieder halte ich für unwahrscheinlich..


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:40  
Die Trockenhefe-Hausmarke von braupartner, einmal diese UG (fürs Pils)

http://www.braupartner.de/shop/product_info.php?cPath=341_1_1 4&products_id=270

und einmal diese OG (Klosterbier)

http://www.braupartner.de/shop/product_info.php?cPath=341_1_1 4&products_id=258

Gärtemp bei beiden zw. 19 bis 25 Grad(so hoch aber nur kurz) (wie auf beiden Packungen angegeben: ideale Temp. 18-22). Ich habe zumindest mit dieser OG-Hefe unter den gleichen Bedingungen schon leckere Ergebnisse erzielt.

Wenn ich Hagen Rudolph aber richtig verstehe, hat das Problem ja auch nichts mit Keimen zu tun, sondern mit Chlor...der zerfällt doch nicht beim Kochen, oder?
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Oliver Krause
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:44  
Hallo,

mein erster Gedanke beim Stichwort Chlor ist die eigene Wasserqualität. Die Chlorbeigabe der Wasserversorger ist nicht immer gleichbleibend, bei vermuteter oder gemessener Verunreinigung wird dort gerne mal der Chlorgehalt innerhalb der erlaubten Grenzwerte hochgesetzt. Passiert aber wohl in erster Linie im Hochsommer, wenn sich Keime im Trinkwassernetz wohler fühlen.
Ruf doch mal beim Versorger an und frage nach. Ansonsten würde ich es mal mit vorherigem Abkochen der Güsse probieren, dann kannst Du diese Fehlerquelle wenigstens ausschliessen. Irgendwo meine ich sogar eine Empfehlung gelesen zu haben, im Heimbereich für Pilsbiere die Güsse ebenfalls abzukochen, um die 'Kesselsteinhärte' zu reduzieren.

VG und gut Sud, Oliver


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hier darf ich's sein.
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:46  
Hallo Flying!

...das klingt ja krass! Ich muss zugeben, dass der Kellerraum auch ohne mein Gärfass ein wenig "pilzig" riecht. Wo kann man denn noch mehr über diese Enterobacter und Konsorten erfahren?

Gruss, Peter
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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:49  
Wasser gechlort, sch..., was das für Hefen sind , ich kenne sie nicht, wollen wir mal hoffen, dass sie nicht aus einer Backstube entstammen, für diesen Preis.
Equipment überprüfen, reinigen usw.

Volco, ach

wo kochst du und vergärst du??? Räumlichkeiten?
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:54  
Hallo Volco!

Gekocht wird im Garten und vergärt in oben erwähntem Keller...
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:55  
Hi Peter,

ich habe ganz am Anfang 2 x im Keller vergoren. Dort riecht es muffig und es gehen auch Abwasserrohre lang. Ergebniss: 2 x medizinischer Sud! Das ganze Sammelsurium an Mikroorganismen, dass sich da tummelt ist kaum zu beschreiben. Am ekligsten sind sicher die Enterobacteriae (z. B. E. Coli/Fäkalbakterien)..
Einfach schnell raus da und nimm nichts mit...


[Editiert am 12.10.2011 um 22:22 von flying]



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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 21:59  
Hallo Flying!

hmm, das klingt recht plausibel. Dann hab ich meine 2 Medizinsude jetzt auch hinter mir...wo vergärst Du denn, gib mal ne Anregung..Garage? Wohnzimmer?

Peter
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 22:04  
Dachboden! Alles staubtrocken und keimarm...nur das Hochtragen ist lästig ;)


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hoepfli
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 22:13  
Also ich vergäre nur OG un d das im Hausanschlußraum bei 22-24 Grad. Im Winter werde ich mal ein Garagenbier komplett brauen, dann UG.

Alles aber Neubau, 3 Jahre alt.

Volco
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Erlenmeyer
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 22:22  

Zitat:
Alles staubtrocken und keimarm...


... deshalb war das Kühlschiff früher meist in oberen Geschoßen untergebracht ...

Zu deinem Problem : Abkühlen der Würze und Vergärung an einem keimunbelasteten Ort durchführen, keinesfalls in dem erwähnten Keller und immer mit einer "starken" Hefe anstellen. Zuvor alle Gegenstände aus dem "Kaltbereich" penibel desinfizieren.

Grüße

Hans


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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 12.10.2011 um 22:23  
Je mehr ich drüber nachdenke: Das ist es bestimmt!

Der Plan für's Wochenende steht: Allen Entero- und sonstigen bacters werde ich übel mitspielen: Ich habe dieses "Chemiepro" noch in meinem Schrank. Da mach ich dann mal die grosse Runde mit! Und dann ab auf den Dachboden. Ich hoffe, dass das reichen wird.

Vielen Dank für Eure Hilfe! Das Leben hat wieder einen Sinn!! :)

Peter
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Biermann
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 01:17  
Hallo Peter,

vergärst Du in Kunststoffbehältern? Mein Sohn sagt mir immer meine Biere schmecken nach meinem ZKF, der aus Plaste war.

Hoffe Du findest den Grund dieses Ärgernisses.

Cheers, Jörg


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Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von AD512 (Dokument ging leider verloren).
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 02:30  
Hab mir jetzt das Wetter bei dir nich im Detail angesehen, aber ein Grund fuer erhoehten Chloreinsatz im Trinkwasser koennen langandauernde Regenfaelle sein. Vorallem wenn die Versorgung aus Obenflaechenwaessern oder Uferfiltraten kommt. Das laesst sich aber beim Wasserwerk nachfragen.

Gruss

Jan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 07:16  
…wobei die meisten Wasserverorger mittlerweile auf Ozon umgestellt haben.


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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gillemann
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 09:24  
Moin Peter,

ich war damals auch verzeweifelt und es wurde in dem Zusammenhang auch die Gärführung diskutiert:

Zitat:
Bei sehr grünem Schlauchen oder zu warmer Nachgärung wird in größeren Mengen Tyrosol gebildet, das zu Para-Oxyphylessigsäure mit typischem Phenolgeschmack oxidiert wird. Auch höhere Werte von Tyrosol (5,0 mg/l) oder Tryptophol (0,6 mg/l) können diesen Geschmack hervorrufen. [Narziss]


Trotzdem habe ich mir einen neuen Plastik-Gärbottich besorgt. Den alten habe ich gut geschrubbt und desinfiziert und später nochmal verwendet ohne Probleme.

Ist mir nur ein einziges Mal passiert, toitoitoi.

Gut Sud und Grüße,

gillemann.
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Trommelpedda
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 10:25  
Beruhigend zu hören, dass ich erstens nicht der erste mit so einem Problem bin und sich zweitens dieses Problem mit Desinfektion offenbar in den Griff kriegen lässt.
...sicherheitshalber könnte man auch nochmal die Wasserwerte abfragen, aber irgendwie hab ich das Gefühl, diese Desinfektionsgeschichte ist es. Na, ich werde mal sehen, ob ich am Wochenende noch einen Sud hinkriege, dann mach ich nochmal Meldung hier, ob alles geklappt hat.

Gruss, Peter

PS: Erstaunlich, was man so alles übersieht...Deinen Gärführungs-Fred hätte ich eigentlich vorher finden können, gillemann...hmm
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Bluecom
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red_folder.gif erstellt am: 13.10.2011 um 20:58  
Hallo Peter,

ich hatte das mit 2 Suden, einmal ein Kölsch, das ich sehr grün geschlaucht habe: Die Hefe ist noch auf der Oberfläche geschwommen. Dann ein Märzen, mit der W34/70. Kann aber echt nicht sagen, woran es gelegen hat. Beim Kölsch vermute ich, dass das Bier noch viel zu Jung zum schlauchen war.
Bei der W34/70 habe ich alles bei ca. 7 Grad durchgeführt, sollte eigentlich eine Infektion recht unwahrscheinlich machen. Habe dann mit der geernteten Hefe ein dunkles Lager gebraut und der Geschmack war spitze, was auch gegen eine Infektion spricht, sonst hätte der 2. Sud es ja auch gehabt.
Könnte es vielleicht auch am Maischen liegen?
Jedenfalls waren das die 2 einzigen Sude von bisher 20, also noch i.O. :)

Viel Glück beim nächsten mal.

Gruß

Frank
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