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Autor: Betreff: Umschlauchen kann helfen
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 00:03  
Mein aktuelles Bier, das Dockland Porter aus der Muntons Gold Reihe habe ich am 16.10. angesetzt und wie gewohnt ging nach nur vier Stunden der Punk im Gäreimer ab. 48 Stunden lang tobte die Hefe durch die Würze, dann wurde es ruhiger.
Das wirklich Ende hat die HG bis heute aber nicht wirklich erreicht, denn nach inzwischen 18 Tagen war noch immer eine große Schaumlandschaft auf dem Jungbier und die Blub-Frequenz lag bei ca. 0,5. Also alle 2 Minuten ein Blub.

Im Moment bin ich schwer eingespannt, neuer Job und - um einen unbefristeten Vertrag zu erhalten - Abends noch Fahrschule für den LKW-Führerschein. Das ist auch der Grund, warum meine Aktivitäten hier im Forum in jüngster Zeit weniger geworden sind. Und das ist auch der Grund dafür, daß ich das von mir propagierte Umschlauchen nach Abschluss der ersten heftigen Phase der HG bei diesem Porter nicht durchgeführt habe.

Nun ja, ich habe vor am Samstag abzufüllen und am Sonntag den ersten All Grain zu brauen und dafür erschien mir der noch sichtbare Schaum als Indikator für zur Verfügung stehendes Vergärbares und der gemessene Restextrakt von 4,0°Brix ganz einfach noch zu hoch.
Im aktuellen Zustand abzufüllen, hätte quasi "grünschlauchen" bedeutet und das möchte ich wirklich nicht.

Also habe ich Umschlaucher und zweiten Gäreimer wie gewohnt gesäubert und desinfiziert und danach das getan, was ich normalerweise nach 4 bis 5 Tagen HG machte. Ich habe umgeschlaucht.
Nach dem Umschlauchen hab ich wirklich mit den Ohren gewackelt. Im entleerten Gäreimer blieb eine VIER Zentimeter dicke Gelee-artige Puddingmasse aus Hefesediment zurück. Hammer sag ich mal.

18 Tage auf der Hefe, stagnierende HG und eine Hefepudding von 4cm Dicke auf dem Eimerboden.

Und jetzt ?....

Die berühmt-berüchtigte Schichtenbildung im Gäreimer, welche die noch aktive Hefe vom Nahrungsangebot trennt, wurde durch das Umschlauchen natürlich zerstört und Hefe und verbliebener, vergärbarer Restextrakt wieder ordentlich durchgemischt.
Die Konsequenz daraus ist, daß die schläfrige Hefe wieder an Futter kommt und erneut loslegt.
(Anmerkung: An der Umgebungs- und Gärtemperatur hat sich Nichts geändert. Das Themometer am Gäreimer zeigte nach Abflachen der ersten heftigen Welle seit 15 Tagen konstant 22°C an.)
Und die Hefe legt tatsächlich wieder los. Seit dem Umschlauchen ist kaum eine Stunde vergangen und inzwischen sind wir bei einer Blub-Frequenz von ca. 10. Haben also 10 Blubs in der Minute. Gegenüber der BFz von 0,5 vor dem Umschlauchen ist das ein gewaltiger Unterschied.

Die HG kommt also nochmals in eine heiße Phase und ich bin davon überzeugt, daß im Laufe der Nacht im Eimer wieder der Punk abgehen wird und bis Samstag Mittag der verbliebene Restextrakt auf 2°P absacken wird.

Umschlauchen auf halbem Weg kann also wirklich helfen um die HG zur Vollendung zu bringen.

:thumbup:

Tjo, und zur Klärung des Jungbieres trägts natürlich auch bei, denn das abgetrennte Sediment wird schon mal nicht in die Flaschen kommen und da vor dem Abfüllen ja nochmals auf die vorgelegte Speise umgeschlaucht wird, kommt nahezu Null Sediment mit und lediglich die noch im Jungbier schwebende aktive Hefe kommt mit der Speise in Berührung und in die Flaschen. Und das hat dann sehr wenig Sediment in den Flaschen und dementsprechend klares Bier zur Folge.
Und das Alles ohne Filtern ;)
Das einzig einem Filter Ähnliche ist ja der kurze Panzerschlauch am Ansaugstutzen des Umfüllers. (Siehe mein Thread übers Neuweilnauer Küchenbier in der Sektion Schnickschnack....)

Greets Udo


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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 08:25  
...oder eben leichtes Umrühren.
Bei den Fruchtweinfreunden - insbesondere Metfreunden - würde es jetzt wieder eine "Watschn" setzen, denn abziehen vom Geläger verzögert die Ausgärung. ;)
Allerdings arbeiten die meist dort mit erheblich kleineren Hefemengen.

Viel Erfolg weiterhin!

Uwe


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Tudo
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 12:20  

Zitat:
und der gemessene Restextrakt von 4,0°Brix

Du meinst sicherlich 4°P, oder?


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Meine Homepage für Brauseminare: http://www.bierschmiede.de
Mein Bierblog: http://www.bierblog.udo-toensing.de
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 17:57  

Zitat von Tudo, am 4.11.2011 um 12:20

Zitat:
und der gemessene Restextrakt von 4,0°Brix

Du meinst sicherlich 4°P, oder?


öhh jou :redhead: mitḿ Refraktometer gemessen, dann von Brix in Plato umgerechnet, aber beim Schreiben noch Brix im Hinterkopf gehabt.

Und wie schon vermutet, kam die Gärung nochmal richtig in Wallung in der letzten Nacht.
Wir sind aktuell bei 2,2°P und einem betörend verführerischem Duft nach herzhaftem Porter.
Meine Planung, morgen abzufüllen, steht also.

Greets Udo


[Editiert am 4.11.2011 um 18:01 von TrashHunter]



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wolcke
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 18:15  
Moin,
das ist wirklich interessant, ich habe gerade ein Klosterbier in der Hauptgärung und da passiert seit ca 4-5 Tagen gar nichts mehr, auch umrühren hat nichts gebracht. Es bleibt bei 6°.
Werde das nachher mal machen und einmal in ein anderes Gärfass umziehen.
Ich wollte schon abfüllen, werde das aber nun einmal übers WE versuchen.
Die Hefe ist übrigens eine Trocken-OG von Kling.

Gruß,
Sven
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 18:19  
Hat bei mir seit ich es so handhabe, immer wieder für ein erneutes kurzes Aufflammen der HG gesorgt und den Trub erheblich verringert. Für mich ist diese Zweistufige Hauptgärung inzwischen Programm und das aktuelle Porter scheint mir erneut recht zu geben.

Ob das bei UG-Hefen auch funktioniert, weiß ich noch nicht... werde ich dann irgendwann mal erleben ;)


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wolcke
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 18:25  
Lässt Du eigentlich noch irgendwas von der Hefe, also dem Sediment drin? oder ziehst Du komplett ab?
Gruß,
Sven
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 18:43  
Wenn ich während der Hauptgärung umschlauche, nehme ich nichts vom Sediment mit. In dieser Phase ist auf jeden Fall noch ausreichend Hefe in Schwebe, um das Bier weiter gären zu lassen. Außerdem wird immer ein wenig vom Bodensatz aufgewirbelt, wenn man versucht, so viel wie möglich in den anderen Behälter zu bringen.

Grüße
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 22:24  
Gustl war ein Wenig schneller :)

Jo, in dieser Phase der HG ist noch soviel Hefe in Schwebe, daß es auf jeden Fall ausreicht um die HG zum Ende zu bringen. Also ziehe ich so viel wie möglich ab und versuche dabei das Sediment so wenig wie möglich mit zu nehmen. 100% klappt das sicher nie.

Und auch beim Umschlauchen auf die Speise, bei welchem ich ja auch nach Möglichkeit vom Sediment so Wenig wie möglich mitnehme, ist noch immer genug Hefe in der Schwebe um damit die Nachgärung zu fahren.

Ganz wichtig dabei ist aber, daß man wirklich nur umschlaucht und auf den Einsatz von zusätzlichen Filtern verzichtet. Denn die würden auch die noch schwebende, aktive Hefe rausfiltern.


Das von mir verwendete Stück Panzerschlauch - ein normales Stück flexibler Leitung wie man sie an jedem Waschbecken findet - aus welchem ich den Silikonschlauch entfernt und nur das Edelstahlgewebe behalten habe - ist lediglich ein grober Vorfilter, welcher es ermöglicht, den Ansaugstutzen des Umschlauchers so tief wie möglich in den Eimer zu bringen, ohne zuviel Sediment mit zu nehmen.



[Editiert am 4.11.2011 um 22:28 von TrashHunter]



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Bueggi
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 23:44  
Hi Trashhunter
Ich habe bis anhin auch immer umgeschlaucht vor dem Abfüllen, aber einfach nur weil es leichter ist aus dem zweiten Bottich die Flaschen zu füllen, als direkt aus dem Glasballon. Habe dabei aber das Umschlauchen/Abfüllen immer in der selben Stunde gemacht. (wie gesagt: praktischer!)
Werde aber in Zukunft den zweiten Tank nach dem Umschlauchen auch mal noch 2/3 Tage stehen lassen und sehen was sich ergibt.

Danke für den Tip
Gruss Claudio


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Moorschwein
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 23:54  
Zitat von Thrashy:
...inzwischen sind wir bei einer Blub-Frequenz von ca. 10. Haben also 10 Blubs in der Minute. Gegenüber der BFz von 0,5 vor dem Umschlauchen ist das ein gewaltiger Unterschied.

Udo..., das hat einen wirklich genialen Hauch von Comedy. :thumbup:
Ich wollt's einfach mal hervorheben... man mißt also künftig die Aktivität der Vergärung in BpM ("Blubbs per minute").
Das geht sicherlich den meisten von uns hier so:
man geht in den 'Gärkeller'...,
schaut nach dem Gäreimer (aaahh... er ist noch da! und netterweise hat niemand hat am Hahn gedreht),

schaut auf das Gärröhrchen...
(Moment... die Blase da.... ja... jaaaa...jaaaahhh! (noch'n Stück weiter).

BLUPPs!!!!

... OK, das hat jetzt 6 Sekunden gedauert.
Meldung: "Houston... ~Beep~ wir stehen bei 10 BpM ist das OK!??? ~Beep!~"

..."Roger!"

Thrashy, alles Gute für Sonntag! Ich drück mind. 3 Daumen! :thumbup: :thumbup: :thumbup: ;)
Gruß -André-
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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 23:56  
Genau das ist meine Methode Claudio.
Erstes Umschlauchen nach der ersten heftigen HG (so nach 72 Stunden nach Ankommen der Hefe) und dann zweites Umschlauchen auf die vorgelegte Speise unmittelbar vor dem Abfüllen.

Ich schlauche also zwei Mal um. Das erste Mal um die Hefe wieder mit Nahrung zu versorgen und die HG nochmal anzustacheln und das zweite Mal um nochmals Sediment zu trennen und mit der Speise zu vermischen.

Greets Udo


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TrashHunter
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red_folder.gif erstellt am: 4.11.2011 um 23:58  
@André:

Wird Zeit, daß die BFz (Blub-Frequenz == Blubs pro Minute) in das offizielle Hobbybrauer.Jargon übernommen wird ;)

Greets Udo :goodpost:


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