Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:27 |
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Hallo zusammen,
auch mich hat nun die Begeisterung des Brauens erfasst,
bedauerlicherweise
hat nicht gleich alles gut geklappt und ich habe ein schlechtes Gefühl.
Gestern habe ich mein erstes Bier nach folgendem Rezept gebraut.
4400g Pilsner Malz
200 g Caramalz dunkel
14l HG
16l NG
90 g Hopfenpallets 4% Alphasäure
Einmaischen bei 35 Grad
Maltoserast bei 64 Grad (30 Minuten)
1. Verzuckerungsrast bei 72 Grad (20 Minuten)
2. Verzuckerungsrast bei 78 Grad (20 Minuten)
Leider hatte ich während des ganzen Brauvorgangs Probleme mit meinem
Thermometer.
Als ich die Maische auf 64 Grad erhitzt hatte war meine Jodprobe nach 1
Stunde immer noch leicht lila.
Ich habe mich dann dazu entschlossen die Temepratur einfach zu erhöhen und
bei ca. 68 Grad war der Jodtest dann besser.
Ich habe anschließend die 2 Verzuckerungsrasten durchgeführt und die
Jodprobe nach der 1. VR sah gut aus.
Nach dem Hopfenkochen und kühlen über Nacht hatte ich gespindelt und der
Sud hatte 16% Stammwürze.
Ich habe den Sud dann mit abgekochtem Wasser auf ca. 14% verdünnt und mit
Trockenhefe angesetzt.
Irgendwie bin ich nun verunsichert und frage mich, ob ich den Sud wegkippe
und nächsten Samstag einen neuen braue.
Ich möchte so gern zu Weihnachten (oder Sylvester) mein erstes
selbstgebrautes trinken.
Kann ich feststellen, ob die angestellte Würze o.k. ist ?
Vielen Dank für eure Antworten.
Gruß Uli
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:31 |
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Hallo und willkommen!
Kipp das auf keinen Fall weg, warum auch?
Dass es bei 64°C nicht Iodnormal wird ist absolut ok.
Freu dich auf Dein Bier!
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:33 |
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Also meines Erachtens hört sich das doch relativ gut an!
Welche Probleme hattest du genau mit dem Thermometer? Hast du die Würze mal
probiert? Schmeckt sie süß und deutlich bitter im Abgang?
Aber wenn die Würze letztendlich jodneutral war und 16°P hat
sehe ich absolut keinen Grund sie wegzukippen.
edit: 2min zu langsam
[Editiert am 6.11.2011 um 19:34 von saarmoench]
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:46 |
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Hallo,
vielen Dank für eure schnelle Antwort, dieses Forum ist fantastisch !
Ich habe die Würze eben probiert und sie schmeckt wirklich sehr süss und im
Abgang sehr bitter.
Mein Thermometer hat trotz Vollgas an meinem Kocher für lange Zeit 63 Grad
angezeigt, nach der 2. VR als ich es zur Seite legte zeigte es 114 Grad an
(Ganz schön heiß in meiner Wohnung)
Soll ich die Speise, die ich ja mit 16% Stammwürze abgefüllt hab vor Zugabe
verdünnen, oder weniger Speise zugeben ?
Gruß Uli
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 19:49 |
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Na dann hört sich das ganze doch sehr gut an!
Benutze am besten einen Speiserechner, z.B. den hier (oben links): http://fabier.de/biercalcs.html
Damit kannst du genau ausrechnen wieviel Speise mit 16°P du brauchst.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 20:01 |
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Die Bittere wird dir wahrscheinlich bleiben, das müssten fast 40 IBU sein.
Ist ein Rezept von Hagen Rudolph, gell?
Aber wie die anderen schon geschrieben haben, wegkippen auf gar keinen
Fall! Das wird sicher gutes Bier!
Allzeit Gut Sud
Tom
____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 20:08 |
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Hallo,
ja, das Rezept ist von Hagen, schien mir für den Anfang gut geeignet zu
sein.
Uli
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 20:21 |
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Stell Dich mal auf ein sehr bitteres Bier ein, die Hagen Rudolph Rezepte
sind meistens gnadenlos überhopft.
Aber egal, das wird auf jeden Fall Bier!
Besorg Dir ein vernünftiges Thermometer, ein anständiges Rezept und bleib
dran!
Stefan
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 20:22 |
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Ja mein erstes Bier war auch "von Hagen" gehopft. Er ist dafür bekannt,
dass er nicht am Hopfen spart und damit ordentlich Bittere ins Bier bringt.
Vielen ist das zu viel des Guten, aber die Geschmäcker sind bekanntlich
verschieden.
Welche Hefe verwendest du denn? Vergärst du ober- oder untergärig?
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 20:30 |
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Hallo,
also wie ich schon bei Trashhunter <udo> geschrieben habem sind nur
drei Dinge wirklich wichtig.
Nummer 1: Deine Würze ist jodnormal
Nummer 2: Du hast deinen Heißtrub und deinen ganzen schmodder nach dem
Kochen sauber abgetrennt
Nummer 3: Deine Gärgefäße und später Lagergefäße sind absolut sauber und
deine Hefe ist richtig "geil" aufs Vergären.
Der Rest ist dann nur Geschmackssache, aber wir reden dann NICHT von
Wegkippen, sondern beim nächsten vielleicht etwas weniger..... oder etwas
mehr..... oder.....
Warte deine saubere Gärung ab.
Wenn du gleich wissen willst, was auf dich zukommt, dann kannst du eine
Schnellgärprobe machen. Heißt du nimmst etwas Würze (ca. 250 ml bis 500 ml
nehme ich immer) und lässt sie mit etwas mehr Hefe bei Zimmertemperatur mal
durchrasen. Das dauert dann eigentlich nur einen Tag oder max. 2. Wenn du
dann das Bier durch einen Kaffeefilter schüttest und probierst bekommst du
ungefähr raus, was dich erwarten wird. Allerdings ist das wirkliche
Ergebnis noch DEUTLICH ANDERS, denn es hat ja später Kohlensäure, ist
kälter und hat nicht mehr den Jungbiergeschmack. Also: Vergären lassen,
abfüllen, vier Wochen warten, probieren - sich freuen.
PS: Wenn du Speise zugibst, wird der Hopfen "etwas weniger". Ich persönlich
mag jetzt wieder mehr gehopfte Biere, also das sollte jetzt kein Problem so
sehr sein.
Beste Grüße
Holger
____________________
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 21:43 |
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Wenn das ein Hagen Rudolph Rezept war, dann nimm nicht die 10% Speise, die
er pauschal vorschlägt, sondern berechne die Menge mit dem Fabier Rechner.
Die 10% sind oft zu viel und dann gibt es ein Rülpsbier bzw
Belüftungsorgien.
Die Rechnerei wird bei Dir aber schwierig, weil die Speise 16°P hat und das
Bier 14°P.
Das kann man aber rechnen.
Ansonsten kannst Du die Speise auch einfach reinkippen und mitvergären und
dann (bitte Holger nicht schlagen) mit Zucker nachgären, das schmeckt man
nicht und klappt prima.
Stefan
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.11.2011 um 22:02 |
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Hallo zusammen,
vielen Dank für die Tipps und Hinweise.
Die Würze sieht von der Farbe her für meinen Geschmack schon gut aus.
Die Trennung von dem Heißtrub hat auch prima geklappt, die Würze sieht
schön klar aus.
Auf der Oberfläche beginnen sich bereits kleinste Bläschen zu bilden.
Ich vergäre untergärig mit einer Trockenhefe.
Ich hab mich für die Trockenhefe entschieden, weil mir das für den Anfang
einfacher erschien.
Gruß Uli
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 01:00 |
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Wenn DU das wegkippst, sollen die Götter des Bieres Dir den Hosenboden
stramm ziehen
Moin,
ich hab gestern meinen ersten all Grain gefahren und kann Deine Gefühle
absolut nachvollziehen. Aber ich schließe mich meinen Vorrednern an,
Du hast Bier gemacht und wenn Du es sauber gemacht hast, dann wirds auch
gutes Bier
Was die Bitterung betrifft.... kann sein, daß es arg hopfig rüber kommt....
muss aber nicht bedeuten, daß Dir Andere das Bier nicht aus den Händen
reißen, weil halt Geschmack eine sehr persönliche Sache ist.
Ergo, kommt es DIR zu bitter, weißt Du daß Du beim nächsten Sud mit weniger
/ anderem Hopfen arbeiten mußt. Und dieser Prozess wird sich immer wieder
abspielen, bis Du DEINE Bitterung erreichst.
Also mach Dich locker und allzeit gut Sud
Greets Udo
[Editiert am 7.11.2011 um 01:01 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 08:40 |
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Hallo,
die Nacht ist rum und ich hab natürlich als erstes heute Morgen einen Blick
auf mein Bier geworfen.
Es hat sich zwar eine dünne Schicht Schaum gebildet, aber die aufsteigenden
Bläschen muss man schon genau suchen.
Ich habe ca. 24l und die mit 1 Päckchen Trochenhefe (7g) angesetzt.
Soll ich noch warten oder soll ich ein weiteres Päckchen Hefe zugeben ?
Gruß Uli
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 7.11.2011 um 08:46 |
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Keine Aufregung, bleib ruhig und warte einfach ab. Bisher verhält sich
alles normal. Der Schaum zeigt den Beginn der Gärung und wird in den
nächsten zwei, drei Tagen noch stärker werden.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 09:22 |
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Da das untergärig ist, dann kannst Du da schon noch mal Hefe reinmachen,
sollte es nicht richtig in die Gänge kommen.
Und nicht zu kalt vergären, untergärige Trockenhefe arbeitet ganz prima bei
ca 12°C, drunter wird sie oft recht lahm.
Welche Hefe ist das denn?
Stefan
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Antwort 15 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 09:49 |
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Antwort 16 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 10:06 |
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Wenn Du bei diesen Temperaturen neutral vergären willst, dann nehm lieber
ne Danstar Nottingham. Die ist zwar obergärig, arbeitet aber sehr
neutral.
Eine sehr gute untergärige Trockenhefe ist die W 34/70, die sollte man aber
bei 12°C arbeiten lassen.
Die Braupartner Hefe tut sicher auch ihren Dienst, also keine Panik, das
wird schon.
Stefan
[Editiert am 7.11.2011 um 10:07 von Boludo]
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Antwort 17 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 11:12 |
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Mit dem Thema Hefe hab ich mich bisher noch nicht so eindringlich
beschäftigt, auch wenn mir klar ist, dass dies sehr wichtig ist. Ich habe
die Hefe hauptsächlich wegen dem Temperaturbereich gewählt, da ich aktuell
keinen Ort habe, an dem ich < 16 Grad habe. Mein Keller ist sehr von den
Aussentemperaturen abhängig. Mein Gärbottich steht deshalb in der Küche, wo
ich immer zwischen 19 - 22 Grad habe. Ich bekomme von einem Bekannten noch
einen Kühlschrank mit Temperatureinstellung, dann kann ich zukünfig auch
andere Hefe einsetzen (sofern der Bottich reinpasst ?).
Uli
[Editiert am 7.11.2011 um 11:12 von XBier]
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Antwort 18 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.11.2011 um 11:19 |
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Keine Bange, man kann auch sehr gutes Bier bei Deinen Temperaturen
brauen.
Es muss ja nicht immer untergärig sein.
Stefan
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Antwort 19 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 12:50 |
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Hallo zusammen,
die Gährung hat super funktioniert und gestern Abend habe ich die Speise
dazu gegeben und das Bier in Flaschen gefüllt.
Das Bier schmeckt übrigens wirklich erstaunlich gut.
Heute habe ich nun mal eine Flasche getestet und es war ordentlich Druck
drauf, sodass ich alle Flschen mal entlüftet habe.
Wie oft soll ich nun entlüften und wann kann ich damit aufhören ?
Uli
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Antwort 20 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 13:13 |
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Zitat von XBier, am 12.11.2011 um
12:50 | Heute habe ich nun mal eine Flasche
getestet und es war ordentlich Druck drauf, sodass ich alle Flschen mal
entlüftet habe.
Wie oft soll ich nun entlüften und wann kann ich damit aufhören ?
Uli |
Hallo Uli,
ist natürlich schwer abzuschätzen wieviel "ordentlich" ist. Eigentlich
sollte sich das, nach nicht mal 24 STunden, im Rahmen halten und noch 2-3
Tage kontinuierlich weiter ansteigen.
Wieviel Speise hast du denn gegeben und bist du dir sicher, dass die
Hauptgärung durch war ?
Entlüften ist eigentlich eine Notfallmassnahme, falls sich doch mal mehr
Druck aufbaut, als berechnet.
Aber wenns nicht anders geht, ist häufigeres Entlüften natürlich besser als
extremer Druckaufbau, bis hin zum Platzen.
Gruss
Matthias
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Antwort 21 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 13:29 |
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Hallo,
ich bin mir eigentlich sicher, dass die Hauptgärung durch war.
Der Restextrakt war 2,5 und eine Blasenbildung konnte ich nicht mehr
beobachten.
Die Speise habe ich mit dem fabier Rechner berechnet und auf 20 Liter ca.
1,5 l mit 16% Stammwürze zugegeben.
Uli
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 13:50 |
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Restextrakt ist mit 2,5 sehr niedrig (du hast ja aber auch quasi eine
Kombirast auf niedrigster Stufe gefahren mit 60 min. bei 64°C das musste
auch einen hohen EVG ergeben)
Und wenn auch alle optischen Anzeichen auf Ende der Hauptgärung standen,
wirds wohl auch so gewesen sein. Die Speiseberechnung stimmt auch.
Eigentlich müsste alles passen.
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Antwort 23 |
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Junior Member Beiträge: 20 Registriert: 16.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 13:54 |
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Wie mach ich jetzt weiter ?
Alle Flaschen täglich entlüften bis der Druck nachlässt ?
Und wann kann ich mit entlüften aufhören ?
Danke für eure Geduld und Unterstützung !
Uli
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Antwort 24 |
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