Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 14:19 |
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Wenn nicht genug Selbstgebrautes im Haus, oder das Selbstgebraute noch viel
zu jung und unreif ist, muß halt zur Not auf Zwischenbier aus
Massenbierhaltung zurück gegriffen werden.
Des Bieres aus den blauen Kästen mit der weißen Frakturschrift bin ich aber
eigentlich inzwischen überdrüssig.
Nicht weil es ein schlechtes Bier wäre, nein weil es einfach 08/15 ist und
durch den Verzehr des Selbstgebrauten die Maßstäbe neu definiert wurden.
Heute Vormittag habe ich dann im Edeka in Oberursel nach einer - weil mein
Budget ja immer unter aller S** niedrig ist - günstigen Alternative als
Zwischenbier gesucht und auch gefunden.
Für 5,99€ die Kiste 20x0,5L kann man eigentlich kaum Etwas falsch machen...
wenn man die Plörre aus der PET-Flasche als Maßstab für absolut ungenießbar
nimmt....
oder ?
Na gut, ich hab eine Kiste des "Ratskrone" nach Hause geschleppt.
Auf dem Etikett steht, daß es 4,9 Umdrehungen hat, nach dem RHG gebraut
und "abgefüllt für die EUCO GmbH Hamburg" ist. Ein Bezug zum eigentlichen
Hersteller ist also nicht vorhanden.
Also erster Antrunk...
...es überrascht angenehm. Beim Einschenken steigt mir ein angenehmer
Hopfengeruch in die Nase. In dieser Preisklasse ist das eine Ausprägung,
welche man selten erlebt.
Ich hatte Durst, also ist es noch nicht wirklich kühl genug, trotzdem steht
die Schaumkrone fest und nachhaltig, fast Blütenweiß.
Im Antrunk dann das durch den Geruch schon erahnte, ausgeprägte Hopfenaroma
und eine recht weiche Pils-Note.
Dieser Geschmack ändert sich auch nicht als ich das Bier wie gewohnt auf
der Zunge rollen lasse. Es bleibt ein "sanftes" Pils mit ausgeprägter
Hopfigkeit.
Im Abgang dann warte ich vergeblich auf die Pils-Typische herbe Bitterung.
Angesichts der hohen Hopfigkeit im Antrunk habe ich mich deutlicher
Bitterung gerechnet, aber diese bleibt aus. Es scheint, als wäre beim
Hopfenkochen dem Aromahopfen vor dem Bitterhopfen der Vorrang gegeben
worden. Die Tiefe Würze bleibt also aus.
Dafür bleibt im Nachgang ein leicht metallischer Geschmack auf der Zunge
liegen. Und der tendiert eindeutig zu Eisen hin. Kupfer ist das sicher
nicht.
In der Konsequenz bewerte ich das Ratskrone als durchaus interessant weil
für ein Günstig-Pils ungewöhnlich hopfig. Tatsächlich trägt der ausgeprägte
Aromahopfen den Geschmack. Wäre er nicht anwesend, könnte man auch ein San
Miquel trinken... es wäre flach.
Der leicht metallische Hintergrund ist zwar gewöhnungsbedürftig weil daraus
nach einer Weile eine gewisse Säuerung am Gaumen entsteht, aber er stört
nicht wirklich. Im Gegenteil, an heißen Tagen und bei großem Durst kann
dieser säuerliche Nachhall durchaus erfirschend wirken.
Insgesamt ist das Ratskrone für ein Günstig-Pils aus Massenbierhaltung eine
angenehme, trinkbare Überraschung. Nicht wirklich ein überragender Knaller,
aber angenehm zu trinken und durchaus geeignet die eigenen Sinne für das
Selbstgebraute wieder zu schärfen.
Mein Urteil: Gut
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Posting Freak Beiträge: 950 Registriert: 19.9.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 14:23 |
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guck mal hier sind einige Infos ____________________ Am Wasser mag ich jeden Tropfen! Am liebsten mit viel Malz und Hopfen! "Ist
auf meinem Mist gewachsen!"
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 14:36 |
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Tjo, mich beschleicht das Gefühl, daß das Label "Ratskrone" von diversen
Brauereien verwendet wird ?
Da ist von der Brauerei Monninger AG und Burgbrauerei Hessberg die Rede und
es wird mit 4,7%vol.Alc. angeführt. Das von mir Verkostete ist aber mit
4,9%vol.Alc. gelabelt. Und auch das Label unterscheidet sich - wenn auch
minimal - vom dem auf dem Bild, welches auf Biertest-Online abgebildet
ist.
Anscheinend ist die von mir verkostete Version eine speziell für die EUCO
GmbH eingebraute Variante. ( Euco ist eine Eigenmarke von Edeka für die
Edeka C+C Grossmärkte. ) Edeka lässt also eine Günstig-Pils-Variante
brauen. Da ich die blauen Kisten mit der weißen Frakturschrift (Öettinger)
im Edeka in Oberursel garnicht mehr sah, ahne ich, daß Edeka vom Oettinger
Abstand genommen hat. Eventuell aufgrund der Verladepolitik Öettingers ?
(Öettinger Lieferverträge sehen - so das Gerücht - NULL Standzeit und
bevorzugte Abfertigung der LKW bei Anlieferung vor.) ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 14:58 |
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Genau! So ein Label wie "Ratskrone" wird oftmals von Brauerei zu Brauerei
verschachert. Eben gerade an jenige, die am billigsten produzieren können.
Da kann es Dir passieren, dass das Bier ganz passabel schmeckt (wie
offensichtlich bei Dir) und beim nächsten mal ist es die größte Lorke...
Es gab früher immer mal "Geheimtipps" über Billigbiere, die von großen
Markenbrauereien produziert werden. So wie das Meisterbräu von Freiberger..
Ich kaufe es dennoch nicht, hab beim probieren jetzt immer in die Sch...
gegriffen.
Wenn der Rubel mal nicht mehr so locker sitzt, dann kaufe ich im Norma den
Lobkowitz Baron oder Fürst. Echtes böhmisches Dunkel und Pils für 4,99 €
[Editiert am 12.11.2011 um 15:04 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 15:00 |
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Aha, ich verstehe.
Mithin sollte ich also meine positive Bewertung deutlich auf die für die
Euco GmbH produzierte Variante beziehen
Greets Udo
[Edit]Auch die zweite Flasche ändert Nichts am Gesamtbild. Angenehm hopfig,
aber eher schwachbrüstig für ein Pils und die Nachsäuerung hält sich
weiterhin in Grenzen. Ich könnt mir vorstellen, solch ein Bier durchaus im
Rahmen eines Besäufnisses zu kredenzen
[/edit]
[Editiert am 12.11.2011 um 15:02 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 16:31 |
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Jetzt bin ich doch glatt mal provokativ:
Ist das jetzt das qualitative hochwertige Bier bei dem wir der Brauerei so
viel zahlen das sie handwerklich gute Produkte machen und das sie dazu
anregen wird mit ganz tollen neuen Produkten wie Porter und IPA auf den
Markt zu kommen, weil wir Verbrauche so gut zahlen das genug fuer
Produktentwicklung bleibt....
Schoenen Tag, ich geh jetzt in Zoo.
Jan
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 16:38 |
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Zitat von JanBr, am 12.11.2011 um
16:31 | Jetzt bin ich doch glatt mal
provokativ:
Ist das jetzt das qualitative hochwertige Bier bei dem wir der Brauerei so
viel zahlen das sie handwerklich gute Produkte machen und das sie dazu
anregen wird mit ganz tollen neuen Produkten wie Porter und IPA auf den
Markt zu kommen, weil wir Verbrauche so gut zahlen das genug fuer
Produktentwicklung bleibt....
Schoenen Tag, ich geh jetzt in Zoo.
Jan |
Ich versteh zwar jetzt die Frage nicht so ganz, würd aber mal spontan
behaupten: Nein.
Viel Spaß im Zoo!
Stefan
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 17:36 |
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Die Aussage hat sich darauf bezogen das an andere Stelle, vielleicht nicht
Von den selben Personen, oft und gern gesagt wird man wuerde ja auch mehr
bezahlen um den Brauereien auch die Moeglichkeit zu geben nicht nur ums
nackte Ueberleben zu kaempfen. Wenn es allerdings ums Eingemachte geht, ist
halt dann doch sehr haeufig der Preis das Ausschlaggebende, auch hier,
unter uns "Bierkennern".
Nicht falsch verstehen, aber man kann nicht den veroedenden deutschen
Biermarkt anprangern und ihn gleichzeitig oelen, das wirkt
unglaubwuerdig.
Waere es dann nicht sinnvoller, wie bei so vielen Nahrungsmitteln, lieber
weniger aber dafuer die richtige Qualitaet zu sich zu nehmen?
Bin doch nicht in den Zoo gekommen, weil mich meine Waage ins Fitnessstudio
gezwungen hat :-)
Gruß
Jan
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 17:51 |
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Na ja, ich weiß ja worauf er anspielt. Ich kenne sogar eine
mittelständische Brauerei, die einen solchen Billigheimer als Autragsud
produziert. Natürlich schreiben die ihren Namen nicht mit aufs Etikett.
Hier geht es um Kampfpreise. Gerade das die Kosten gedeckt sind und die
Löhne gezahlt werden können...
Und da hat Jan mit seiner Meinung völlig recht! Gebe es die Möglichkeit die
Kosten mit Rohfrucht, technischen Enzymen, gentechnisch veränderten
Organismen u.s.w. zu senken...na was glaubt ihr? Allerdings heißt das
nicht, das solche Biere schlechter sein müssen...die Frage ist eher: Wer
schützt uns vor schlechten RHG- Bieren!
Das ist das eigentlich Interessante. Warum sind diese (manche) Biere so
mies? Das Malz mag nicht das teuerste von Weyermann sein aber in
Deutschland mit seinen Normen dürfte es eigentlich keine
schlechten/minderwertigen Malze geben. Es gibt zwar auch Winter-Braugerste
aber ich sehe nicht, wo die unbedingt schlechter sein soll?
Klar nehmen die dann den billigsten Hopfenextrakt. Übrigens ein Grund,
warum das Öttinger Alt bei mir so abfällt. Das Bier ist an sich gut aber
der billige, astringierende Hopfenextrakt macht den positiven Eindruck
kaputt. Die Hefe als Kostenfaktor dürfte auch kein Thema sein.
Tja Leute, ihr werdet es schon wissen. Die Biere werden von den
frustrierten Braumeistern lieblos dahergeschustert, oft zu schnell/warm
vergoren und gehen nach viel zu kurzer Lagerzeit in den Laden. Deshalb sind
die obergärigen Billigheimer wie Ötti Alt und Weizen oftmals gar nicht
schlecht. Diese Verfahrensweise kommt der Obergärung (etwas) entgegen.
Die Lagerkosten sind das Pfund für den Preis!! Man könnte das Bier
"ungereift" deutlich billiger verkaufen. Früher gab es Das. Was spräche
dagegen, dass Bier nach der Nachgärung naturtrüb abzufüllen und es günstig
zu verkaufen, mit dem Hinweiß: Dieses Bier bitte vor dem Genuss noch 3-4
Wochen im dunklen Keller lagern.
Na ja, auch das wisst ihr. Ungefähr 1000 deutsche Gesetzte und Vorschriften
sowie die Unwissenheit des deutschen Verbrauchers....
He Leute...was solls!! Wir sind Hobbybrauer und brauchen uns um so ein
Dilemma überhaupt nicht zu scheren
Wir sind das Ergebniss und die Antwort von Selbigem.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 17:57 |
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Also jetzt wird es sogar mir zuviel mit RHG Diskussion, und das will was
heißen
Macht Euch mal locker, lasst doch dem Udo sein billig Bier trinken, wenn er
grad keine Kohle hat und gut ist.
Stefan
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 18:04 |
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Genau, ich denk mir halt entweder ich reg mich nicht ueber die immer oeder
werdende Deutsche Bierlandschaft auf oder aber ich unterstuetze halt
konsequenterweise meine lokale klein Brauerei mit ihren Spezialitaeten und
eigenheiten.
Gruß
Jan
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 18:13 |
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Hi Stefan,
Zitat: | Macht Euch mal locker,
lasst doch dem Udo sein billig Bier trinken, wenn er grad keine Kohle hat
und gut ist. |
sag ich doch garnicht! Eher das Gegenteil. Hast Du den Text gelesen?. Ich
lass jeden sein Billigbier trinken und würde nie ein negatives Urteil
darüber abgegeben! Ich probiere auch selbst regelmässig diese Billigbiere
und habe doch auch schon Tipps für recht gute Sachen abgegeben. Auch
Billigbier muss nicht schlecht sein. Das war eigentlich meine
Kernaussage...ist wohl falsch rübergekommen ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 18:18 |
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Ja ok, sorry, tut mir leid, war nicht an Dich gerichtet.
Stefan, der nachher sein erstes IPA vom Faß trinken darf
[Editiert am 12.11.2011 um 18:18 von Boludo]
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 18:26 |
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Der Themenbereich nimmt ja erstaunlich Fahrt auf! Natürlich werden die
extravaganten und besonderen Biere (von mir auch) bevorzugt zur Diskussion
gestellt. Deshalb ist Udos Vorstellung des Ratskrone auch besonders
wichtig.
Im Gegensatz zu anderen Biertestseiten werden hier in diesem Unterforum
Biere auf Herz und Nieren aus der Sicht von "braukundigen" Leuten getestet
und zur Diskussion gestellt. Das gibt es m. W. sonst nirgendwo? Warum
sollte man die deutschen (Billig)Verkaufsschlager ausklammern...?
[Editiert am 12.11.2011 um 18:41 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.11.2011 um 21:20 |
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Nichts für ungut aber für mich ist es unverständlich wie mann sich über
eine Kiste Bier für 5€ freuen kann. Ich habe natürlich Verständniss dafür
wenn jemand weniger Geld zur Verfügung hat aber dann trink ich doch lieber
eine Halbe weniger als gewohnt bevor ich meine Ansprüche runterschraube und
Discounter Bier trinke bei dem noch nicht einmanl ersichtlich ist wer es
gebraut hat. Und was mann nicht ausser Acht lassen sollte ist das eine
Mittelständische Brauerei für ~5€ definitiv kein Bier auf den Markt bringen
kann bei den heuteigen Rohstoff, Energie und Lohnkosten. ____________________
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 829 Registriert: 5.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 00:14 |
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Zitat: | dann trink ich doch
lieber eine Halbe weniger als gewohnt bevor ich meine Ansprüche
runterschraube |
Klar, diese Einstellung steht dir zu. Ich seh das eigentlich genauso. Aber
sowas sagt sich auch ganz leicht solange man es sich leisten kann. Solange
man nicht selber in einer finanziellen Klemme gesteckt hat sollte man sich
auch nicht anmaßen solche Aussagen zu treffen. Hochmut kommt vor dem Fall,
und der Fall kommt manchmal schneller als man denkt.
Außerdem ist das doch die Kategorie "Kaufbierverkostung"
Das sollte man doch eine Kaufbierverkostung platzieren dürfen ohne dass man
sich danach ideologisch dafür rechtfertigen muss.
Auch nix für ungut
Tom ____________________ Keine Produkte aus Massenbierhaltung!
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 00:32 |
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Mal wieder in's wespennest gestochen
Scheint so. Anscheinend erwecken gelegentliche Aussagen meinerseits den
Eindruck, ich wäre ständig auf der Suche nach dem mysteriösen
Super-Billig-aber-Weltklasse-Bier
Wißt Ihr, ich habe ganz zu Anfang meiner Mitgliedschaft in meinem Thread
Neuweilnauer Küchenbier mal über mich selber erzählt und da auch gesagt,
daß es eines meiner größten Anliegen - wird wohl immer ein Traum bleiben -
ist, soviele der auf dem deutschen Markt befindlichen Biere - 2011 waren
noch ca. 1.200 gewerbliche Brauereien in D registriert - wie möglich zu
probieren.
Dieses Rundum-Verkosten wird aber nicht -auch wenn der Eine oder Andere
meint, dies aus meinen Äußerungen heraus lesen zu können - am Preis fest
gemacht.
Allerdings ist meine wirtschaftliche Situation nicht wirklich die Beste und
deshalb meine Liquidität oftmals nahe Null.
Folglich gibt es starke Schwankungen in meinem persönlichen Budget, welche
mir mal erlauben, einen Sixpack 0,33L-Weihnachtsbier für 3,33€ (nicht
gerade billig) und dann halt nur eine Kiste für 5,99€ zu erwerben.
Der Gedanke "da verzichte ich doch lieber auf eine Halbe..." spricht also
meinem Bestreben, soviele Biere wie möglich - und Deutschland ist ja nur
eine Ecke der Bierkultur - wenigstens einmal zu probieren, gnadenlos
entgegen.
Dieses ewige Lamenta über die vermeintliche Unglaubwürdigkeit des deutschen
Biertrinkers ist meines Erachtens voll für den A****
Ginge es nach mir, würden die Brauereien weg von der Massenproduktion
zurück zur Produktion lokaler "Heimatbiere" gehen und würde die Brau- und
Preispolitik nicht durch ein absolut irsinniges Staatswesen
(Lohn-Nebenkosten, Steuerpolitik, Energiekosten und und und) diktiert,
sondern von der Kunst des Brauens geleitet.
Ich bin Biertrinker aus Leidenschaft und immer auf der Suche nach den
Kleinoden. Das ist auch mit einer der Gründe, warum ich selber braue.
Ich habe noch nie ausgerechnet, was mich jetzt eine Flasche meines eigenen
Bieres in der Produktion unterm Strich gekostet hat. Weil es mir scheißegal
ist.
Tjo, und dann setzen wir dem ganzen doch noch die Krone auf und wenden uns
einem der teuersten Biere im Bereich der Massenbierhaltung, der Königin
unter den Bieren, zu.
Ich behaupte, daß diese Plörre absolut überteuert ist.
Wenn aber die doch so oft und viel beworbene Königin unter den Bieren, im
oberen Preissegment eingeordnet, eine derartige Plörre ist, WAS bitte
spricht dagegen im uneren Preissegment das eine oder andere Perlchen zu
vermuten
Ich trinke am liebsten Selbstgebrautes, DAS aber steht nicht immer zur
Verfügung. Also kaufe ich mir Zwischenbier, verkoste es und berichte
darüber. Und es ist mir scheißegal, ob ich für den Liter 30cent oder 1,80€
bezahle. Ich dokumentiere das Ergebnis meiner Verkostung schonungslos und
ehrlich... sehr wohl wissend, daß das Ergebnis einer Verkostung IMMER
subjectiv ist.
Die Preisfrage auf der hier erneut herum geritten wird, ist für mich
Keine.
Der Preis ist lediglich ein sekundärer Auswahlfaktor, nicht aber der
anscheinend vermutete Primäre.
Greets Udo
[Edit]Nachtrag: Für die Herforder Weihnacht - auch in diesem Unterforum
beschrieben - habe ich für den Sixpack 0,33L satte 3,33€ bezahlt. Also
knapp zwei Liter für 3,33€. BILLIG ist das nicht wirklich. Aber
bedauernswert. Weil das wirkliche Plörre ist. Ganz erhlich, da zahl ich
lieber 5,99€ für ne Kiste Ratskrone.
Seltsam nur, daß sich bei der Beschreibung der Herforder Weihnacht
NIEMAND bezüglich des Preises ausgelassen hat...[/edit]
[Editiert am 13.11.2011 um 01:12 von TrashHunter]
____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 5619 Registriert: 12.4.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 01:13 |
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Servus Udo,
ich wollte dich eigentlich auch gar nicht angreifen. Meiner Meinung nach
sollte jeder trinken was er will und es sollte auch jedem schmecken duerfen
was Ihm schmeckt. Was mir nur wahnsinnig gegen den Strich geht, man kann
sich nicht erneits bei jeder Gelegenheit aufregen (ich meine jetzt nicht
dich) das der deutsche Biermarkt so unheimlich oede ist und das es in
Deutschland keine guten Biere mehr gibt und im naechsten Moment eben genau
dieses Phaenomen vorantreiben in dem man billigste Handelsmarkenbiere
kauft. Denn genau diese machen Brauereien kaputt. Wenn man sich aufregt
muss man konsequenterweise auch die Finger von solchen Bieren lassen.
Zitat: | Für 5,99€ die Kiste
20x0,5L kann man eigentlich kaum Etwas falsch machen...
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Doch, leider genug.
Gruss
Jan
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 01:25 |
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Und genau DA hast Du es auf den Punkt gebracht.
Würde ich mich in der beschriebenen Weise aufregen und lamentieren, würde
ich auch konsequent sein und keine Günstig-Biere kaufen.
Aber DAS tue ich NICHT.
Ich wettere lediglich gegen die allgemeine Neigung der Brauereien, der
Qualität des eigenen Bieres keine wirkliche Aufmerksamkeit mehr zukommen zu
lassen. Stichwort Massenbierhaltung. Und da mache ich keinen Unterschied
zwischen den Preisklassen, denn auch im immer wieder beschworenem oberen
Preissegment gibt es hinreichend Ausschussware. Und da ist es dann sogar
noch schlimmer weil die Hersteller den Dummbeutel glauben machen, ein hoher
Preis stünde synonym für ein gutes Bier.
Jüngstes Beispiel... das Oktoberfestbier... ich habe irgendwo in diesem
Forum mal erwähnt, daß lediglich das Hacker Pschorr mich überzeugt. Alle
anderen OFBs waren enttäuschend. Und das in Anbetracht der dafür verlangten
Preise. Hinter dem Preisetikett ein Indiz für Qualität zu sehen, ist
gleichwertig mit der Annahme, die Politiker unserer Zeit wäre volksnahe
Patrioten und keine Aasgeier.
Und aus all dem Gesagten leite ich letztlich und unterm Strich für mich
persönlich das unabdingbare Recht ab, auch im Bereich der Billig-Biere zu
verkosten und zu bewerten. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 515 Registriert: 23.6.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.11.2011 um 08:15 |
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Zitat von Thomator, am 13.11.2011 um
00:14 | Zitat: | dann trink ich doch
lieber eine Halbe weniger als gewohnt bevor ich meine Ansprüche
runterschraube |
Klar, diese Einstellung steht dir zu. Ich seh das eigentlich genauso. Aber
sowas sagt sich auch ganz leicht solange man es sich leisten kann. Solange
man nicht selber in einer finanziellen Klemme gesteckt hat sollte man sich
auch nicht anmaßen solche Aussagen zu treffen. Hochmut kommt vor dem Fall,
und der Fall kommt manchmal schneller als man denkt.
Auch nix für ungut
Tom |
Das ganze sollte auf keinen Fall Hochmütig klingen. Sorry wenn es so
rübergekommen ist.
Ps: jetzt gehts ab zum "Weihnachtsbier" brauen
[Editiert am 13.11.2011 um 08:17 von jonnymidnight]
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Antwort 19 |
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