Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 16:38 |
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Hallo,
wer kann mir da weiterhelfen?
Strippe im Heizungskeller gerade Hefe. Als wärmsten Raum im Haus, wollte
ich dort auch das gerade angesetzte Sauerkraut reinstellen. Nun bekomme ich
bedenken, ob das überhaupt geht. Mache zum ersten mal Sauerkraut und weiß
nicht, ob die beiden Gärungsarten sich nicht negativ beeinflussen, oder
eines, oder gar beide Hefe und Sauerkraut schlecht werden. Dort vergäre ich
auch immer meine obergärigen Biere, ist es dann überhaupt sinnvoll eine
Milchsäurevergärung dort durchzuführen, oder muß ich mir einen anderen
Platz suchen?
Gruß
Rainer
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 14.11.2011 um 17:04 |
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Ich würde das nicht unbedingt zusammen in einem Raum machen. Hefepilze und
Milchsäurebakterien ergeben nur in ganz wenigen Fällen zusammen ein gutes
Produkt. Meist ist Koexistenz ungewollt. Ich jedenfalls lassen die Pötte
getrennt stehen.
Bei Sauerkraut geht man nach den ersten 1-2 Wochen doch eh auf eine kältere
Reifung, oder? Wäre das der Ansatz?
Ich hatte auch schonmal mit dem Heizungskeller geliebaeugelt, hab mich aber
nicht getraut, weil ich Angst hatte, mir einen feinen Ölgeschmack ins Bier
zu holen. Das hab ich mich nicht getraut. Hat da jemand Erfahrung? So ganz
ohne Öl-Mief ist der Raum leider nicht.
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 17:15 |
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Hallo Rainer,
ich habe zwar beides in getrennten Räumen, aber das hat eher logistische
Gründe - ich bekomme das Steingutfaß mit 50kg Sauerkraut nach dem
Einstampfen im Hinterhaus - Flur keinen cm mehr bewegt.
Praktisch kann ich also keinen Tipp geben.
Aber, gefühlt hätte ich keine großen Bedenken, beides gemeinsam gären zu
lassen.
Das Sauerkraut ist ja nach den ersten 14 Tagen ziemlich still (sollte dann
später ja eigentlich auch viel kälter stehen - schaffe ich leider auch
nicht). Da wird bestimmt nicht mehr viel 'herausgeschleudert'.
In ein Gärfass mit Gärverschluss kommt da, denke ich, nicht viel 'rein. Da
sind woanders auch genug Milchsäurebakterien in der Luft.
Umgekehrt wird die Bierhefe im Sauerkraut kaum akzeptable Lebensbedingungen
finden: zu wenig Zucker, zu niedriger pH.
Aber wie gesagt, alles nur subjektivestes Halbwissen.
Bestimmt weiß noch jemand mehr.
Grüße
Tino
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 17:16 |
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Zitat von zoomer, am 14.11.2011 um
17:04 | Ich hatte auch schonmal mit dem
Heizungskeller geliebaeugelt, hab mich aber nicht getraut, weil ich Angst
hatte, mir einen feinen Ölgeschmack ins Bier zu holen. Das hab ich mich
nicht getraut. Hat da jemand Erfahrung? So ganz ohne Öl-Mief ist der Raum
leider nicht. |
Ich mach meine Hefestarter und Schnellvergärproben immer direkt auf dem
Heizungsbrenner, da hat es schöne mollige 28°C.
Dass da ein Ölgeschmack rein kommt, glaub ich nicht, während der Gärung
drückt es ja permanent CO2 aus den Behältern, da kann eigentlich nichts
rein kommen und mit einem Gärröhrchen sollte auch danach nichts
passieren.
Im Heizungsraum selber riecht es bei mir auch gar nicht nach Öl, sondern
einen Raum weiter bei den Öltanks.
Zur Milchsäureaktion kann ich nicht viel sagen, ich glaube mich aber zu
erinnern, dass mal einer ne Milchsäureinfektion hatte, weil er in der
selben Küche Sauerkraut und Bier gemacht hat, steht irgend wo hier im
Forum.
Stefan
[Editiert am 14.11.2011 um 17:18 von Boludo]
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 17:37 |
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Ähem
sorry,gerade nochmal gelesen ("verstehendes Lesen"):
beim HefeSTRIPPEN hätte ich Bedenken - genauso subjektiv wie oben.
Ich habe oben die Hauptgärung gemeint, bei der ich auch eine signifikante
Menge "scharfer" Bierhefe habe. Beim Anfüttern der homöopatischen Mengen
beim Hefebanking ist die Sache sicherlich empfindlicher. Aber da sind doch
in der Regel auch die Gefäße kleiner, sprich 'wohnzimmerkompatibel' (DVD -
Player, Aquarium ..)
Grüße nochmal
Tino
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 14.11.2011 um 19:11 |
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Die Milchsäurebakterien in Sauerkraut sind Lactobacillus Brevis. Die
Milchsäurebakterien in Berliner Weiße sind Lactobacillus Brevis. Der
häufigste Kontaminationsgrund in Bier ist Lactobacillus Brevis.
Also ich würde zumindest ein bißchen Sicherheitsabstand lassen.
Aber an die Sauerkrautmacher hier: wo bekommt ihr eure Milchsäurekulturen
her?
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 20:26 |
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Hallo,
vielen Dank für die Antworten. Der Topf bleibt nun erst einmal in der Küche
stehen, bis er kalt stehen muß, dann kommt er in einen anderen
Kellerraum.
@Andreas
mache Sauerkraut zum ersten mal, hoffe die Milchsäure bildet sich von
selbst, so habe ich zumindest das Rezept verstanden.
Bin mal gespannt was die Anderen sagen.
Gruß
Rainer
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 11.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 14.11.2011 um 21:39 |
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Spontane Impfung - also, man geht davon aus, dass da genug auf dem Kraut
sind um die Gärung anlaufen zu lassen. Ähnlich wie beim Sauerteig.
Alternativ habe ich mal gelesen, Impfung durch Buttermilch würde das Ganze
beschleunigen. Mal nen Milchhof befragen?
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.11.2011 um 21:43 |
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Hallo,
@Rainer, würde ich auch so machen.
@Andreas
ja, genau, Sauerkraut gärt von von ganz alleine, wir setzen auch keinerlei
Kulturen zu. Der Lactobazillus ist wohl in ausreichender Menge in der Luft
oder im Kraut.
... Eigentlich genial eingerichtet - bei Weinbeeren geht auch ohne Hefegabe
in der Regel die alkoholische Gärung los, beim Sauerkraut die
Milchsäuregärung.
Grüße
Tino
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Antwort 8 |
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