Member Beiträge: 67 Registriert: 22.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 11.12.2011 um 21:31 |
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Im Spiegel der vergangenen Woche war ein Artikel zur Problematik der
Individualflaschen (also solche mit Prägung z.B. Veltins, Radeberger etc.)
Kleine Brauereien kommen mit der Sortiererei nicht mehr nach, von den
Transportkosten und der CO2-Bilanz mal ganz zu schweigen.
Jetzt zieht auch Hasseröder nach. Das Bier mit dem Auerhahn, das einstmals
"Harzhaft frischen Biergenuss" verkündete und so eine gewisse Natürlichkeit
versuchte zu suggerieren. Ich habe dieses Bier bis dato, vielleicht auch
aus Verbundenheit zu meiner ehemaligen, alten Heimat, und weil's mein
erstes und das meines Vaters war immer gern' gehabt.
Aber die neue Imagekampagne ist mir ein Graus. Für Abermillionen wurde
umgerüstet und nun kommt der "Auerhahntee" in einer sechseckigen Flasche
(wer sich das nicht vorstellen kann, besuche die Homepage der Brauerei).
Ausserdem werden fragwürdige Biere wie Hasseröder 4 und Hasse schwarz
rausgehauen, deren Sinn sich mir nicht erschließt.
Ich habe jedenfalls beschlossen die Biere in den "Individualflaschen" (wie
paradox bei diesen Massenbieren) zu meiden, und mich mehr auf regionale
Sorten (in meinem Falle z.B. Pott's, Pinkus oder diverse Altbiere) in
Standardflaschen festzulegen. Und wie immer beim Thema Bier in den letzten
Jahren leidet die Vielfalt... Ausser bei Dragonfruit und all dem Quatsch,
der auch kindlichen Zungen schmeckt. O tempora o mores
____________________ You can't have a Real Country unless you have a BEER and an airline - it
helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons,
but at the very least you need a BEER. - Frank Zappa
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2011 um 09:46 |
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Köstritzer stellt seit Herbst auch um.
Aus der Pressemitteilung :
Zitat: | „Die Einführung der
neuen Köstritzer Markenflasche ist eine wichtige Investition in die Zukunft
der Marke und der Brauerei. Köstritzer setzt mit der neuen Flasche
weiterhin auf das umweltfreundliche Mehrwegkonzept“, erklärt Andreas
Reimer, Geschäftsführer der Köstritzer
Schwarzbierbrauerei. |
Irgendwann heben sich mal die Brauereien optisch vom Rest ab, die die alte
NRW-Flasche behalten.
So wie Augustiner der Hingucker ist, weil sie bei den alten Maurerbomben
geblieben sind.
Frank
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 216 Registriert: 7.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2011 um 16:39 |
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Am besten finde ich eigentlich den Spruch
"Der Markenschriftzug "Hasseröder" ist zukünftig als Relief im
männlich-markanten sechseckigen Flaschenhals deutlich zu sehen und zu
spüren."
Was soll denn bitte ein männlich-markanter sechseckiger Flaschenhals sein?
Ist das irgend so eine Phallus-Anspielung die ich
nicht verstehe? Ich halte auch nichts von den Individualflaschen. ____________________ "Beer does not make itself properly by itself. It takes an element of
mystery and of things that no one can understand!"
Fritz Maytag, amerikanischer Braumeister
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Antwort 2 |
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Newbie Beiträge: 3 Registriert: 27.5.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2011 um 18:55 |
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Naja die Flasche an sich sieht erstmal aus wie ne normale NRW, blos die
letzen ca 4,5 cm sind halt angedeutet sechseckig und alle 2 Ecken steht
halt Hasseröder drauf.
Meiner Meinung nach ne recht unansprechende Flasche. Das eigentlich
Merkwürdige ist das man davon ausgehen kann das sie nur 1 Bier einbrauen
und das dann von
14,5° Plato auf 10° oder so beim Vier und 11° beim Pils runter Verdünnen
nur um Energie effizienter zu arbeiten und noch mehr Profit zu erzeugen.
MfG Ilu
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 37 Registriert: 16.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2011 um 20:40 |
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Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber allein Pils, Export und
Schwarz sind schonmal 3 verschiedene Rezepte
mfG tunK
[Editiert am 12.12.2011 um 20:48 von tunK]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.12.2011 um 23:28 |
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lang, lang ist's her, da hat das Pils mir richtig gut geschmeckt... aber
wie gesagt, das ist lange her und als ich es vor einem Jahr mal wieder in
die Kehle bekam, war ich nachhaltig enttäuscht... da nutzt auch die neue
Buddel nix, wenn die das Rezept so brauen, wie vor einem Jahr.
Wir reden doch hier über das mit dem Auerhahn auf dem Etikett aus dem Harz
? ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 856 Registriert: 22.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 02:11 |
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He Leute, warum regt ihr euch so auf? Der Verbraucher, also Ihr wollt es doch so! Diese
Neuheiten werden durch Tests von Meinungsforschungsinstituten
herausgefunden. Hab das selber mal 3-4 Jahre gemacht. Da wird nichts dem
Zufall überlassen.
Allerdings sind die Fragen oft so gestellt, daß das rauskommen muß, was
rauskommen soll. Das war oft mein Eindruck.
Es steigt der Wiedererkennungswert, man fühlt sich besser (männlicher) wenn
man so ein Bier trinkt. Ich hab das schon oft bei mir an der Tanke erlebt.
Becks Dose kostet 30 Cent mehr (nur das Bier ohne Pfand) als die
Mehrwegflasche, aber die richtigen Männnnnnner kaufen lieber die Dose, auch
nach dem Hinweis, daß die Mehrwegflasche doch günstiger wäre.
Hab mir gerade die Hasseröder Website angeschaut, das ist wirklich ne
Lachnummer, so ne Art Penisverlängerung wenn man das Bier trinkt. Wer´s
braucht bitte!
Wie ihr alle wisst, sinkt der Bierkonsum seit Jahren, die Antwort der
Marketingexperten sind halt nun die Individualflaschen um den Umsatz zu
erhöhen bzw. zu stabilisieren.
____________________ Allzeit gut Sud
Michael
And special greetings to our American and English "Friends" who are reading
along ;-)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 06:38 |
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Die sollten doch lieber mal in sich gehen, ordentliche Biere brauen und weg
vom Gigantismus gehen, sprich wieder lokal anbieten und den Expansionsdrang
unterdrücken, dann würden sie durch Qualität überzeugen und regional feste
Pfründe abweiden können.
Das Problem der Brauerei-Konzerne ist doch, daß Jeder in dem Wahn lebt,
seine Produkte müßten bundes- oder EU-Weit überall verfügbar sein. Das
treibt die Kosten erheblich und für's eigentliche Produkt ist keine Kohle
mehr da.
Ich wette, man könnte es statistisch nachweisen, daß das Brauerei-Sterben
sich hauptsächlich auf Betriebe bezieht, welche nicht bei ihren Wurzeln
geblieben sind und die Größenordnung der "Lokal-Brauerei" zu schnell
überschritten haben.
Wie heißt es so schön ?
"Schuster bleib bei Deinen Leisten" (dt.Sprichwort, Allgemeingut)
Ich sage, zurück zu Euren Wurzeln, weg von der Massenbierhaltung hin zu
guten regionalen Bieren mit Charakter und das Überleben wird einfacher. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Tredition Verlag
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 07:22 |
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Hallo,
ich lese gerade in der "Brauindustrie", dass die Einführung dieser Flaschen
in Wernigerode mit ca. 30 Mio Euro (!!) kalkuliert ist.
Wow, alter Wein in neuen Schläuchen für diese Summe! Aber mibi hat sicher
recht, so eine Investition macht man wohl nicht auf gut Glück.
Interessant, dass der Brauindustrie - Redakteur den Widerspruch zwischen
dieser vermeintlichen Premiumflasche und dem Kistenpreis von teilweise um
die 8 Euro thematisiert. Mit dieser Flasche, schreibt er, sollte doch auch
der Preis in das Premiumsegment angehoben werden um insgesamt "glaubwürdig"
zu erscheinen.
Ich finde ja nach wie vor, dass der Wert einer Ware sich hauptsächlich vom
Inhalt einer Verpackung ableiten sollte, aber mir kommt es nicht zu,
über solche Entscheidungen zu urteilen. Mein Urteil fällt im
Getränkemarkt.
Übrigens, das neue 4.0 der Brauerei schmeckt mir wie das beim Abfüllen
verdünnte Original - ich kann da keine Innvation erkennen.
Grüße
Tino
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 08:45 |
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Man muss sich da wohl kaum Illusionen hingeben. Grundsätzlich wirkt dieses
Marketinggehampel. Selbst Menschen die von sich behaupten sie wären nicht
Werbebeeinflusst und Markenneutral bewerten bei Tests das Markenprodukt
besser als No-Name. Vorausgesetzt sie wissen welches Produkt sie vor sich
haben.
Sobald der Test blind durchgeführt wird kommen dann plötzlich ganz andere
Ergebnisse raus. Die Werbung hämmert einfach in die Köpfe was "besser"
ist.
Wenn also eine wie auch immer geartete Flasche dafür sorgen kann sich von
der Masse abzusetzen, dann wirds halt versucht.
Und wenn man den Leuten lange genug einredet dass ein labberiges
Einheitsbier der Gipfel des Genusses ist dann werden sie irgendwann auch
das glauben. Geschmack ist ebenso trainierbar...
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 9 |
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