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Autor: Betreff: Experimantalbier Stout mit Trappistenhefe
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luther
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 12:05  
Hallo miteinander,
mein letzter Sud (10l) ging von der Rezeptur (Pale Ale- und Röstmalz, einmaischen bei 65 °C) eher in Richtung Stout, statt der geplanten 14 °P sind's dann leider 16 geworden - ich muss meine Berechnungen zukünftig wohl etwas korrigieren. Als Hefe habe ich selbstgestrippte Trappistenhefe aus Rochefort 8 verwendet. Diese stand allerdings schon einige Wochen im ausgekochten Malzbier. Deswegen habe ich sie reaktiviert. Ging auch wunderbar. In den Whirlpool hab ich dann mal noch 5g Cascadepellets reingeschmissen, weil ich irgendwo gelesen habe, dass das für die "besondere Note" gut wäre. Als die Gärung einsetzte und ich mal geschnuppert habe, wusste ich nicht wie mir geschieht! Es roch irgendwie sehr dumpf. Nun hatte ich Angst, dass die uralte Hefe vielleicht doch zuviel anderes beinhalten könnte (Stichwort Kahmhefe). Der Kräusen entwickelte sich bei 16°C allerdings normal, Glück gehabt. In Zukunft werde ich wohl etwas sorgsamer bei der Erhaltung der Hefen sein und derartige Experimente in Hinblick auf Kahmhefen, Milchsäure- und Essigbakterien unterlassen. Der Geruch blieb allerdings und ich schiebe es auf die erwähnte letzte Hopfengabe und die schon öfter erwähnte Schwefelproblematik.
Sonst kann ich über die Rochefort-Hefe nur Gutes berichten. Sie ließ sich leicht strippen (Bodensatz 1 Flasche), vergärt sehr kontinuierlich und ist auch bei 16 °C überaus aktiv. Einzig der Bezug ist für Leute, die nicht wie ich in der Nähe zur Niederländischen oder Belgischen Grenze wohnen wohl etwas kompliziert.
Ich habe beschlossen, das Bier während der HG komplett ausgären zu lassen und dann mit Haushaltszucker die Nachgärung anzukurbeln (bin sonst Grünschlaucher), da der Geruch in den letzten 2 Tagen deutlich angenehmer geworden ist. Irgendwie finde ich Saccharose aber doof. Hat schoneinmal jemand Experimente mit Zuckerrübensirup gemacht? Wie berechnet man die Speisegabe damit, oder gibts sonst irgendwelche Anhaltspunkte?

Da der Kräusen ziemlich dreckig ist, denke ich für die nächsten Male über eine Kalttrubfilterung nach, habe aber Angst vor Infektionen. Welche Gewebe sind hierfür zu empfehlen? Lohnt sich das überhaupt bei Kleinsuden (10l), oder ist das Risiko höher als der Nutzen?
Wie macht sich die Hopfensorte Fuggles bei Stouts und Ales? Ist die vom Aroma ähnlich wie Cascade? Ich würde gern' mehr mit Aromahopfensorten rumexperimentieren, welche Bezugsquellen mit großem Sortiment und kleinen Abgabemengen könnt ihr empfehlen?
Kennt ihr eine englische/schottische natürtrübe Biersorte (Ale/Stout) aus der man gut Hefe strippen kann, und die man evtl. auch in Deutschland erhält?
Viele Grüße aus dem Westmünsterland


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 12:15  
Die Idee mit der Trappistenhefe im Stout find ich gar nicht so verkehrt, hört sich gut an.
Außerdem finde ich nicht, dass Du besonders fahrlässig mit der Hefeaktivierung umgegegangen bist.

Warum ist Saccharose doof?
Du kannst auch Zuckerrübensirup nehmen, dann weißt Du aber nicht, wie viel Du nehmen musst und außerdem hinterläßt der einen Eigengeschmack. Wenn Du von dem Speisezucker nichts schmecken willst, nimm Traubenzucker (Glukose).

Fuggles ist eine ganz andere Richtung wie Cascade, ich würde ihn eher als beerenartig beschreiben und nicht Richtung Citrus.

Eine Stout, dessen Hefe sich strippen lässt, wär mir jetzt unbekannt, außer eventuell aus einer kleineren Brauerei wie De Molen vielleicht.
Ansonsten ist als Trockenhefe sehr unproblematisch die S-04 im Stout oder Du kaufst Dir halt eine entsprechende Flüssighefe.

Stefan
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luther
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 12:44  
Ach das mit dem reinen Weißzucker hängt irgendwie noch mit eine Exkursion zu Schulzeiten in die Zuckerraffinerie Klein-Wanzleben zusammen ;-)
Nein, es ist eher die Tatsache, dass ich in zeitaufwendiger Arbeit die Enzyme dazu bringe Stärke in Maltose umzuwandeln und dann am Ende ein Industrieprodukt reinschmeiße. Hab' da so'n inneren Konflikt. Oder besser gesagt 'ne Macke ;-) Das nächste mal stell ich einfach 'nen halben Liter Würze kalt - das gefällt mir besser.
Das mit dem Geschmack von Zuckerrübensirup ist ein Argument. Aber ich könnte mir vorstellen, dass das "karamellige" des Rübensirups ganz gut mit dunklen Bieren harmoniert. Habe gerade gelesen, dass Zuckerrübensirup 62% Saccharose enthält. das könnte man ja einfach anhand der Werte aus dem Speiserechner hochkalkulieren...


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 12:56  
Hi luther,

trag Dich mal in die Hobbybrauerkarte ein...

m.f.g
René aus Sangerhausen


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 13:32  

Zitat von luther, am 13.12.2011 um 12:44
Nein, es ist eher die Tatsache, dass ich in zeitaufwendiger Arbeit die Enzyme dazu bringe Stärke in Maltose umzuwandeln und dann am Ende ein Industrieprodukt reinschmeiße.


Naja, Zuckerrübensirup ist ja auch ein Industrieprodukt, nur etwas unedler.

Stefan
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luther
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 13:33  
@flying
Hab mich schon lange eingetragen (Dülmen/Westfalen). Komme eigentlich aus Magdeburg, hab auch noch Verwandtschaft im Harz, die ich gelegentlich besuche. Wenn ihr 'ne gute Truppe seit, und mal 'n Treffen oder gemeinsamen Brautermin veranstaltet, sagt ruhig bescheid, vielleicht kann ich's ja einrichten...


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luther
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 13:40  
@Boludo
Im Grunde gebe ich dir recht, wäre da nicht die Geschichte von meiner Oma bei der, während sie gerade einen großen Topf Zuckerrübensirup im Winter 1948 kochte, die Wehen einsetzten ;-)
Weil davon aber nix mehr übrig ist, tendiere ich aber doch eher zu Grafschafter oder was aus dem Bioladen...


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 13.12.2011 um 13:50  

Zitat:
Wenn ihr 'ne gute Truppe seit


Nee, eher nicht ;( Hier im Mansfeld-Südharz-Kreis ist totale Hobbybrauer-Einöde. Bei dem Namen "luther" und Klein-Wanzleben dachte ich eben an Sachsen-Anhalt bzw. das Mansfelder- Lutherland.

Ich habe schon mal einen Bock mit Rübensirup von braumeise getrunken. Der war wirklich sehr lecker. Aber da waren auch noch jede Menge Kräuter drin, deshalb würde ich ihn als sehr speziell bezeichnen.
Ansonsten soll Rübensirup ja nur purer eingedickter Rübensaft sein. Wie stark das industriell aufbereitet wird weiß ich nicht.


[Editiert am 13.12.2011 um 13:51 von flying]



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