Member Beiträge: 67 Registriert: 22.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 12:05 |
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Hallo miteinander,
mein letzter Sud (10l) ging von der Rezeptur (Pale Ale- und Röstmalz,
einmaischen bei 65 °C) eher in Richtung Stout, statt der geplanten 14 °P
sind's dann leider 16 geworden - ich muss meine Berechnungen zukünftig wohl
etwas korrigieren. Als Hefe habe ich selbstgestrippte Trappistenhefe aus
Rochefort 8 verwendet. Diese stand allerdings schon einige Wochen im
ausgekochten Malzbier. Deswegen habe ich sie reaktiviert. Ging auch
wunderbar. In den Whirlpool hab ich dann mal noch 5g Cascadepellets
reingeschmissen, weil ich irgendwo gelesen habe, dass das für die
"besondere Note" gut wäre. Als die Gärung einsetzte und ich mal
geschnuppert habe, wusste ich nicht wie mir geschieht! Es roch irgendwie
sehr dumpf. Nun hatte ich Angst, dass die uralte Hefe vielleicht doch
zuviel anderes beinhalten könnte (Stichwort Kahmhefe). Der Kräusen
entwickelte sich bei 16°C allerdings normal, Glück gehabt. In Zukunft werde
ich wohl etwas sorgsamer bei der Erhaltung der Hefen sein und derartige
Experimente in Hinblick auf Kahmhefen, Milchsäure- und Essigbakterien
unterlassen. Der Geruch blieb allerdings und ich schiebe es auf die
erwähnte letzte Hopfengabe und die schon öfter erwähnte
Schwefelproblematik.
Sonst kann ich über die Rochefort-Hefe nur Gutes berichten. Sie ließ sich
leicht strippen (Bodensatz 1 Flasche), vergärt sehr kontinuierlich und ist
auch bei 16 °C überaus aktiv. Einzig der Bezug ist für Leute, die nicht wie
ich in der Nähe zur Niederländischen oder Belgischen Grenze wohnen wohl
etwas kompliziert.
Ich habe beschlossen, das Bier während der HG komplett ausgären zu lassen
und dann mit Haushaltszucker die Nachgärung anzukurbeln (bin sonst
Grünschlaucher), da der Geruch in den letzten 2 Tagen deutlich angenehmer
geworden ist. Irgendwie finde ich Saccharose aber doof. Hat schoneinmal
jemand Experimente mit Zuckerrübensirup gemacht? Wie berechnet man die
Speisegabe damit, oder gibts sonst irgendwelche Anhaltspunkte?
Da der Kräusen ziemlich dreckig ist, denke ich für die nächsten Male über
eine Kalttrubfilterung nach, habe aber Angst vor Infektionen. Welche Gewebe
sind hierfür zu empfehlen? Lohnt sich das überhaupt bei Kleinsuden (10l),
oder ist das Risiko höher als der Nutzen?
Wie macht sich die Hopfensorte Fuggles bei Stouts und Ales? Ist die vom
Aroma ähnlich wie Cascade? Ich würde gern' mehr mit Aromahopfensorten
rumexperimentieren, welche Bezugsquellen mit großem Sortiment und kleinen
Abgabemengen könnt ihr empfehlen?
Kennt ihr eine englische/schottische natürtrübe Biersorte (Ale/Stout) aus
der man gut Hefe strippen kann, und die man evtl. auch in Deutschland
erhält?
Viele Grüße aus dem Westmünsterland
____________________ You can't have a Real Country unless you have a BEER and an airline - it
helps if you have some kind of a football team, or some nuclear weapons,
but at the very least you need a BEER. - Frank Zappa
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 12:15 |
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Die Idee mit der Trappistenhefe im Stout find ich gar nicht so verkehrt,
hört sich gut an.
Außerdem finde ich nicht, dass Du besonders fahrlässig mit der
Hefeaktivierung umgegegangen bist.
Warum ist Saccharose doof?
Du kannst auch Zuckerrübensirup nehmen, dann weißt Du aber nicht, wie viel
Du nehmen musst und außerdem hinterläßt der einen Eigengeschmack. Wenn Du
von dem Speisezucker nichts schmecken willst, nimm Traubenzucker
(Glukose).
Fuggles ist eine ganz andere Richtung wie Cascade, ich würde ihn eher als
beerenartig beschreiben und nicht Richtung Citrus.
Eine Stout, dessen Hefe sich strippen lässt, wär mir jetzt unbekannt, außer
eventuell aus einer kleineren Brauerei wie De Molen vielleicht.
Ansonsten ist als Trockenhefe sehr unproblematisch die S-04 im Stout oder
Du kaufst Dir halt eine entsprechende Flüssighefe.
Stefan
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Antwort 1 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 22.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 12:44 |
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Ach das mit dem reinen Weißzucker hängt irgendwie noch mit eine Exkursion
zu Schulzeiten in die Zuckerraffinerie Klein-Wanzleben zusammen ;-)
Nein, es ist eher die Tatsache, dass ich in zeitaufwendiger Arbeit die
Enzyme dazu bringe Stärke in Maltose umzuwandeln und dann am Ende ein
Industrieprodukt reinschmeiße. Hab' da so'n inneren Konflikt. Oder besser
gesagt 'ne Macke ;-) Das nächste mal stell ich einfach 'nen halben Liter
Würze kalt - das gefällt mir besser.
Das mit dem Geschmack von Zuckerrübensirup ist ein Argument. Aber ich
könnte mir vorstellen, dass das "karamellige" des Rübensirups ganz gut mit
dunklen Bieren harmoniert. Habe gerade gelesen, dass Zuckerrübensirup 62%
Saccharose enthält. das könnte man ja einfach anhand der Werte aus dem
Speiserechner hochkalkulieren...
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 12:56 |
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Hi luther,
trag Dich mal in die Hobbybrauerkarte ein...
m.f.g
René aus Sangerhausen
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 13:32 |
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Zitat von luther, am 13.12.2011 um
12:44 | Nein, es ist eher die Tatsache, dass
ich in zeitaufwendiger Arbeit die Enzyme dazu bringe Stärke in Maltose
umzuwandeln und dann am Ende ein Industrieprodukt reinschmeiße.
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Naja, Zuckerrübensirup ist ja auch ein Industrieprodukt, nur etwas
unedler.
Stefan
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Antwort 4 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 22.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 13:33 |
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@flying
Hab mich schon lange eingetragen (Dülmen/Westfalen). Komme eigentlich aus
Magdeburg, hab auch noch Verwandtschaft im Harz, die ich gelegentlich
besuche. Wenn ihr 'ne gute Truppe seit, und mal 'n Treffen oder gemeinsamen
Brautermin veranstaltet, sagt ruhig bescheid, vielleicht kann ich's ja
einrichten...
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 67 Registriert: 22.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 13:40 |
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@Boludo
Im Grunde gebe ich dir recht, wäre da nicht die Geschichte von meiner Oma
bei der, während sie gerade einen großen Topf Zuckerrübensirup im Winter
1948 kochte, die Wehen einsetzten ;-)
Weil davon aber nix mehr übrig ist, tendiere ich aber doch eher zu
Grafschafter oder was aus dem Bioladen...
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.12.2011 um 13:50 |
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Zitat: | Wenn ihr 'ne gute Truppe
seit |
Nee, eher nicht Hier im Mansfeld-Südharz-Kreis ist totale
Hobbybrauer-Einöde. Bei dem Namen "luther" und Klein-Wanzleben dachte ich
eben an Sachsen-Anhalt bzw. das Mansfelder- Lutherland.
Ich habe schon mal einen Bock mit Rübensirup von braumeise getrunken. Der
war wirklich sehr lecker. Aber da waren auch noch jede Menge Kräuter drin,
deshalb würde ich ihn als sehr speziell bezeichnen.
Ansonsten soll Rübensirup ja nur purer eingedickter Rübensaft sein. Wie
stark das industriell aufbereitet wird weiß ich nicht.
[Editiert am 13.12.2011 um 13:51 von flying]
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Antwort 7 |
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