Member Beiträge: 79 Registriert: 2.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2011 um 23:05 |
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Hallo, bin noch nicht sehr lange unter den Hobbybrauern, aber bin total
fasziniert und begeistert von dieser schönen Freizeitbeschäftigung.
Also bisher in Glühweintopf die Maische gekocht, habe ich heute Abend von
einem Bekannten einen Wurstkessel mit Holz oder Kohle Befeuerung geschenkt
bekommen. Meine Frage ist jetzt, kann man diesen als Brauanlage
umfunktionieren und wenn ja hat wer ein paar Tipps für mich.
Danke
Gruß
Christian
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2011 um 23:27 |
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Ob Du damit was anfangen kannst ?
Nööö, schick ihn mir, ich befreie Dich davon
Moin Christian
Sicher kannst Du damit was anfangen. Du kannst darin Maischen und Würze
kochen.
Ich schätze, Du hast die Möglichkeit den Luftstrom zur Brennkammer zu
regulieren und damit dann auch die Möglichkeit, die Temperaturen der Rasten
zu steuern. Das dürfte ein wenig Übung erfordern, geht aber bestimmt.
Sicher wäre es auch von Vorteil wenn Du das Teil isolieren könntest um die
Temperaturen besser zu halten und weniger Heizen zu müßen.
Ich find leider ned den Thread, weiß nicht einmal, ob das hier im Forum
war. Da hat einer sehr genau beschrieben, wie er in einem Kessel mit
Holzfeuerung braut.
Ich denke, im Grunde mußt Du nur Fingerspitzengefühl entwickeln um die
Temperaturen zu regeln. Aber selbst wenn es zum Maischen nicht langt, zum
Würze kochen langt es auf jeden Fall.
Erzähl doch mal, welches Volumen der Kessel hat. Ist er doppelwandig ? Hat
er einen Auslaufhahn ?
Zeig doch mal die Bilder
Ich bin sicher, Du wirst hier gute Tips zur Verwendung und einige
Neidbekundungen bekommen.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2011 um 23:32 |
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musst nach meiner Erfahrung beim Brauen aber jedenfalls jederzeit in der
Lage sein sofort Hitzezufuhr zu unterbrechen.. (°C-genaue
Temperatureinstellung) das geht bei der klassischen Feuer-Methode wohl nur
durch Feuer-Löschen oder trennen (wegheben) von Kessel vom
Feuer .. geht das in diesem Fall?
Ja, lass mal Fotos sehen, mich interessieren immer alternative
Befeuerungsmethoden..
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Antwort 2 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 2.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2011 um 23:34 |
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Hallo, also Bilder kommen noch, habe ihn noch nicht daheim aber ist mit
Speckstein also sollte sehr gut Temp. halten, Luftzufuhr kann man über
Schieber/ Ascheklappe regeln, Ablasshahn leider nein aber wollte ich
nachrüsten.
Liter sind schwer zu schätzen denke so ca 80l
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.12.2011 um 23:55 |
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 290 Registriert: 20.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 00:17 |
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oh 80 L darauf lässt sich aufbauen... dann brauchst aber auch einen entsprechend großen
Maischebottich (sagen wir mal 60 L), der Campingkocher ist wirklich was
Feines zum Temperaturregulieren (am besten noch etwas isolieren (also
Ableitbleche) seitlich anbringen)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 08:47 |
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Benutz mal die Suche, hier im Forum hab ich schon öfter von Leuten gelesen,
die mit Wurstkesseln brauen. Ich glaube einer hat sogar einen
Panzerschlauch zum rein hängen konsturiert, um kein Loch in den Kessel
schneiden zu müssen.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 558 Registriert: 28.8.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2011 um 09:00 |
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Hallo Christian,
ein ehemaliger Kollege hat mit seinen Kumpels auch mit einem alten
Wurstkessel gebraut.
Die haben auch mit Holz geheitzt. Ich glaube die haben für 180Liter 2
Schubkarren voll Holz gebraucht. Leider braut er nicht mehr.
Gruß Globe
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 739 Registriert: 14.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 09:06 |
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Ablashahn würde ich mir auch erstmal sparen. Sowas hat mein Einkocher auch
nicht und man kann alles wunderbar über einen Schlauch abziehen.
Temperaturregelung:
Soweit ich das verstehe sind die Rasttemperaturen jeweils die
Optimaltemperaturen der entsprechenden Enzyme. Es wird also auch ein Bier
werden wenn innerhalb gewisser Grenzen Temperaturschwankungen auftreten.
Wichtig ist dabei die obere Temperatur bei der das Enzym "stirbt" zu
beachten. Hier im Wiki ist eine Tabelle zu dem Thema. Wahrscheinlich wirst
Du Deine Rastführung und Rezepte einfach an die neue Art zu brauen anpassen
und sicherlich wird bei weniger genauen und reproduzierbaren Rastverläufen
das Endergebnis immer etwas anders ausfallen. Aber ich glaube das kann auch
seinen Charme haben...
Viel Spaß mit dem neuen Kessel
J.
____________________ Ein gutes Bier, maßvoll genossen, schadet auch in großen Mengen nicht...
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 7.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 10:37 |
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Genaue Temperaturregelung mit Kohle oder Holzfeuer über die Luftzufuhr
stelle ich mir schwierig vor. Ich kenn das vom Grillen/BBQ. Da versucht man
auch im Grill eine konstante Temperatur zu halten, meist irgendwo zwischen
11o und 200. Das geht so plusminus 5 bis 20 je nach Equipment, Pegel und
Wetterlage. 10 Grad daneben sind da aber auch noch kein Unglück. Von einer
Veränderung an der Luftklappe bis zum einpendeln der Temperatur vergehen im
57er Kugelgrill aber schon locker mal 15 bis 30 Minuten.
Im Falle des Braukessels kommt die Masse der Maische als Dämpfer dazu und
zieht die Schwankungen wohl weitgehend glatt. Aber die Trägheit dürfte
unglaublich zunehmen. Von 1 °C/min aufheizen zu "Heizung aus" und noch
schlimmer andersrum wird immer sehr viel zeit vergehen und bis man mal ein
Gefühl hat wann man vorher abdrehen muss sind wohl einige Sude durch. Wenn
die Brennkammer nicht vernünftig dicht ist kanns sogar sein das man die
Hitze gar nicht weit genug runtergezogen bekommt.
Besser wäre wirklich das Feuer "wegschalten" zu können. Je nach
Konstruktion mit einer Klappe oder einschiebbarem Trennblech das die Hitze
nach aussen leitet bevor sie an den Kessel kommt. Oder das Feuer ganz
wegziehen wie im Bierfilm.
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 18:49 |
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.....schon wieder einer den der "Virus Cervetus Bruvarius" befallen hat
..... Viel Spass dabei, Wolfgang
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 20:10 |
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Willst Du alles in einem Kessel machen? Ansonsten würde ich die 2 Kessel-
Variante empfehlen. Besorg Dir einen 100 L Thermoport oder isoliere einen
100 l Edelstahl-Abfallbehälter. Dann Bottichmaischen.
Die Rasten werden durch Zubrühen von heißem Wasser oder gekochter
Teilmaischen erreicht. Während der letzten Rast erhitzt Du im
Schlachtekessel das Nachgusswasser. Ablassen in Kühlboxen.
Dann abläutern in den Kessel, der eigenlich immer volle Pulle feuern kann.
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 2.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 20:33 |
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Hallo, also hatte gedacht im Wurstkessel Maische kochen und Würze
kochen.
Leutern wollte ich im Leuterbottich, wenn natürlich jemand bessere Meinung
hat, bin für alles offen weil wie gesagt noch am Anfang.
Das mit dem Gas befeuern klingt gut da sollte doch die Temperaturregelung/
Rasten keine Zeit sein ?
Danke für die tolle Unterstützung.
Gruß
Christian
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 6.7.2011 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2011 um 20:48 |
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Servus,
hab auch schon im Wurstkessel gebraut. Ich muss schon sagen, dass man so
auf 1-2 Grad einstellen kann durch zubrühen. Das Holz kann man mit ner
Grillzange bequem rausholen. Das wichtigste ist RÜHREN RÜHREN RÜHREN. Das
geht so fix mit der Temperatur, da muss man immer dabei bleiben.
Hab damals sogar im Kessel geläutert mit einem Panzerschlauch, den dann ich
auf einen Silikonschlauch geklemmt habe und die Maische Würze (Was is es
dann?) in einem Extrabottich laufen hab lassen.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 15.12.2011 um 22:17 |
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Es wurde ja schon mehrfach erwähnt, dass man mit Holzfeuerung nur
schwerlich Infusionsbiere mit genauem Anfahren der Rasten brauen kann.
Volker hat es in Kelheim dennoch sehr erfolgreich demonstriert:
Was mich immer schon reizen würde, mit solch einem holzgefeuerten Kessel
ganz nach alter Väter Sitte ein Bier nach Dekoktionsverfahren zu brauen. Da
besteht ja keine Gefahr, Rasten zu überfahren; man ersetzt die Temperatur-
durch eine Volumenmessung. Allerdings brauchst Du dann einen isolierten
Maischebottich, und bei den ca. 100 l Würze möglichst auch eine Pumpe
(wobei Schöpfen noch historischer wäre).
Andererseits eignen sich diese Kessel hervorragend zu Umbau auf
Gausfeuerung, wozu z.B. der Brenner aus einem großen Hockerkocher dienen
mag. Beim Exemplar meines Schwiegervaters sieht man auch gut den
"Wanddurchbruch" links neben der uspr. Feuertür für den Bedienhals des
Gasbrenners:
Dieses Exemplar wurde übrigens inzwischen aus Kostengründen auf Ölfeuerung
abermals umgerüstet.
Ansonsten wurde es durch eine Sudhaube (mit recht ausgefeiltem
Kondensatablauf) und ein Rührwerk erweitert:
Moritz ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.12.2011 um 22:23 |
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Antwort 15 |
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Senior Member Beiträge: 359 Registriert: 12.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2011 um 09:33 |
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zu der Kupferhaube hab ich jetzt eine Nachfrage, Moritz:
der Abzug ist doch in der Mitte der Haube, oder? Wie ist das dann mit dem
Rührwerk? Das kann ja dann nicht mittig sein, oder verstehe ich es falsch?
Und wenn es nicht mittig ist, sind dann die Flügel nicht zu klein?
Ich wollte mir für den Einkocher auch schon mal einen Deckel mit Abzug
bauen, da ich mit Rührwerk braue, wusste ich aber nicht, wie ich es
kombinieren soll.
Servus
Marko
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.12.2011 um 09:39 |
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Willkommen bei den Wurstkesselbrauern!
Ich habe dieses Teil 2 Jahre und finde es nach wie vor uhrig, darin zu
brauen.
Begonnen habe ich mit der von Flying beschriebenen Bottichmaische. Im
Kessel wurde nur heißes Wasser gekocht, dass dann der Maische im isolierten
Läuterbottich zugebrüht wurde. Das ging sehr gut, leider fasste mein
Läuterbottich nur 60l, so dass ich z.B. auf ein "Abmaischen bei 78°"
verzichten mußte, da soviel heißes Wasser um diese Temperatur zu erreichen,
nicht mehr reinpasste.
Inzwischen habe ich aber auch mehrfach direkt im Kessel gemaischt. Man
sollte dabei nie ein Höllenfeuer entfachen, denn zumindest in meinem Kessel
sind Schamottesteine, die sich dann sehr erhitzen und "nachbrennen" wenn
das Feuer auch schon aus ist. Mäßige Feuerung, kurz vor Erreichen der
Rasttemperatur das Feuer herausziehen (ich habe dazu einen alten
Kohleneimer aus Blech), und schon klappt das mit den Rasten.
Je mehr Maische, desto besser, da die Wärmekapazität entsprechend höher ist
und der Kessel auch bei einer halbstündigen Rast im Winter ohne Isolierung
nicht sonderlich auskühlt. Die für mich optimale Menge sind 50l Ausschlag,
es gehen sicher auch 70l, die würde ich aber nicht in meine Gärbehälter
bekomme.
Rühren ist natürlich Pflicht beim Maischen. Zum Läutern schöpfe ich das
Ganze dann in den Läuterbottich um, mache den Kessel voll Wasser und heize
richtig ein. Während die Vorderwürze läuft bekommt man so 50l Nachguss
locker auf Temperatur. Jetzt benötige ich allerdings noch ein Gefäß zu
Auffangen der Würze, ich habe dazu 2 große Töpfe.
Hopfenkochen macht mit dem Wurstessel Spaß, aber auch hier auf moderate
Feuerung achten. Wenn das Teil erstmal schäumend (über-)kocht gibt es kein
Halten mehr! Für solche Notfälle habe ich die Gartenbrause bereit, um den
Schaum wieder zurück in den Kessel zu bannen.
Naturgemäß brennt im oberen Bereich, der nicht mehr durch die Maische bzw.
Würze "gekühlt" wird, viel an. Beim Maischen unterbindet man das durch
gleichmäßiges und vorsichtiges Rühren. Angebrannten Treber sollte man nicht
zurück in die Maische kratzen, sondern vor dem Hopfenkochen (oder
Nachgussbereiten) saubermachen.
Beim Hopfenkochen passiert durch die Wallung der Würze unweigerlich das
Gleiche, was dem Bier hier in der Regel einen leicht karamelligen Touch
gibt - sehr lecker.
Leider sind bei dieser Gelegenheit bei meinem diesjährigen Weihnachtsbier
auch die Gewürze irgendwie mit angebrannt, so dass ich diesen Sud leider
vernichten mußte (Ruhe in Frieden).
Aber der Winter - Pilsner Sud wird auf jeden Fall wieder ein Wurstkessel -
Bräu!
Viel Spaß mit dem Teil!
Viele Grüße
Tino
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Antwort 17 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 16.12.2011 um 09:43 |
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Genau so ist es.
Zitat: | Und wenn es nicht mittig
ist, sind dann die Flügel nicht zu klein? |
Nein.
Es ist ja nicht Aufgabe der Rührwerkflügel, an der Wand zu kratzen. Es soll
ja bloß eine Strömung in deer Maische erzeugt werden, nicht die Wand
abgehobelt werden.
Außerdem ist die Mitte des Rührwerksflügels keineswegs so exzentrisch, wie
die Lage des Motors vermuten lässt: Allein dadurch, dass der Motor auf der
konvex gewölbten Haube angeflanscht ist, steht die Welle leicht einwärts
gerichtet, so dass die Nabe des Propellers wieder deutlich in Kesselmitte
wandert.
Aber wenn Dir das alles nicht gefällt, kannst Du ja stattdessen das
Rührwerk zentrisch anordnen, und das Abzugsrohr außermittig.
Edit: Hier ist noch ein Bild davon:
[Editiert am 16.12.2011 um 10:58 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 18 |
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Member Beiträge: 79 Registriert: 2.12.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.12.2011 um 17:25 |
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Hi, also heute Abend kommt er nach hause werd mal Bilder einstellen die
Tage, Danke für die vielen Antworten
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Antwort 19 |
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