Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 11:56 |
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Hallo,
Ich hatte bei meinen diversen Bieren bislang nie Schaumprobleme, mit
trauriger Ausnahme folgender Sude:
- Ein Oatmeal Stout, bei dem ich den komplett
ausbleibenden Schaum zunächst auf das Fett im Hafer schob.
- Also beim nächsten Stout stattdessen Gerstenflocken verwendet, wieder
Null Schaum. Lag's also vielleicht an der Röstgerste?
- Daher mal ein Porter gemacht, nicht Röstgerste, sondern -Malz (Carafa
II), wieder kein Schaum. Alle anderen Biere dazwischen hatten
Bombenschaum.
- Und nun zuletzt ein Böhmisches Dunkel, auch mit Carafa II, identische
Maischung und Carbonisierung wie ein Wiener Lager zuvor, das ultrafesten
Schaum hatte, und: Kein Schaum.
Die einzige Gemeinsamkeit, die ich in
den schaumlosen Bieren erkennen kann, ist die Verwendung sehr dunkel
gerösteter Gerste bzw. Malzes. Gibt es irgendwelche Röststoffe, die den
Schaum kaputtmachen?
Moritz, ratlos ____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:14 |
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Hallo, Moritz,
kann ich genau so bestätigen! Habe es auch erst auf den Hafer bei meinem
Oatmeal Stout damals geschoben. War aber nicht.
Beim Rösten werde auch Öle gebildet (deswegen glänzt Röstmalz auch gerne
mal). Für mich ist eindeutig das Röstmalz bzw. die Röstgerste der
Verursacher von Schaumproblemen, zumindest bei einem erhöhten Anteil.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 2.8.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:17 |
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Hallo,
also bei meinen bisher drei Suden, bei denen ich Röstmalz verwendet habe,
gabe es keine Probleme mit der Schaumstabilität.
Einmal sogar eher zuviel Schaum, der sich wahnsinnig lange gehalten hat.
Viele Grüße
Pascal
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:19 |
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Wie hoch war denn der Anteil an Röstmalz?
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 29 Registriert: 2.8.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:25 |
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Bei mir lag der Anteil an Röstmalz zwischen 1% und 4,5% der
Gesamtschüttung.
Zugabe mal vor der 72°C-Rast und mal im Läuterbottich.
Gruß
Pascal
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:32 |
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Ok, Pascal, das dachte ich mir, aber bei Stouts und röstigen Bieren liegen
die Gehalte bei 10% und mehr. Kann sein, dass es erst ab einer bestimmten
Konzentration zu Schaumproblemen kommt.
EDIT: Ah, habe es gefunden, schau mal hier
Es entstehen u.a. Fettsäuren im Rahmen des Röstprozesses. M.E. haben genau
diese einen negativen Einfluss auf die Schaumstabilität.
Gruß
Michael
[Editiert am 20.1.2012 um 12:38 von tauroplu]
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Junior Member Beiträge: 13 Registriert: 25.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:37 |
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Ich hab' mal das 'Altfränkische Braunbier' hier aus der Rezeptecke mit der
Safbrew S-33 gemacht.
Mit 25 g Röstmalz in 4200 g Gesamtschüttung (ca. 0,6 % ).
Der Schaum war nach ca. 4 Wochen Lagerung gut, ausreichend viel und
fest.
Gruß
Günter
[Editiert am 20.1.2012 um 12:39 von guenter47]
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:40 |
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Bei Einsatz von ein, zwei Prozent hatte ich auch noch nie Probleme, aber es
geht ja um deutlich höhere Einsatzkonzentrationen.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:49 |
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Hallo Moriz,
ich habe bisher noch nicht gehört, dass Farbmalz den Schaum kaputt macht,
ich weis zwar auch keinen, der
so hohe Mengen wie du gibt, aber wenn das Farbmalz schuld wäre, würde die
Schaumstabilität vermutlich linear nach unten gehen, also auch bei geringen
Mengen. Das hätte sich dann in der Branche schon rumgesprochen!
Vielleicht könntest du den Hersteller, bzw. die Bezugsquelle des Farbmalzes
hier mal nennen.
Es wäre ja möglich, dass andere Brauer mit dem gleichen Malzlieferanten
auch Schaumprobleme haben.
Gruß, Achilleas
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Antwort 8 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 20.1.2012 um 12:54 |
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Hallo, Achilleas,
in Stouts sind gewöhnlich mehr als 10% Röstgerste enthalten, das sind
absolut normale Gehalte. Dass man in Irischen Pubs trotzdem ein Guinness
mit stichfestem Schaum bekommt, liegt an dem CO2/N2 Mischgas, das zum
Zapfen verwendet wird.
Gruß
Michael
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 13:08 |
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Ich habe das auch beobachtet. Der Schaum bildet sich zwar, geht aber sehr
schnell flöten. Stört mich aber nicht, vor allem nicht bei Stouts und
Porters.
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2084 Registriert: 28.10.2009 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 13:14 |
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Danke an Micahel/tauroplu für den Link!
Hallo Achilleas
Woher willst Du wissen, vieviel Röstmalz ich gebe? Habe ich das irgendwo
gesagt?
Aber egal wie auch immer, beim Porter waren es 4% Carafa II, beim Böhm.
Dunkel 3% Carafa II, beim Stout 8% Röstgerste. Durchaus typgerechte Mengen,
denke ich.
[Editiert am 20.1.2012 um 19:18 von Bierjunge]
____________________ Glaubte ich an die Reinkarnation, so wollte ich als Hefepilz wiedergeboren
werden.
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 41 Registriert: 31.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 20.1.2012 um 23:00 |
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Hallo Bierjunge,
das weis ich auch nicht, reine Vermutung !
Es wird aber (in der Regel) selten mehr als 3% Farbmalz für dunkle Biere
verwendet und auch nur dann wenn die Farbe des dunklen Malzes nicht
ausreicht, da höhere Gaben einen brenzligen Geschmack verursachen.
Ich habe aber einige Zeit auch mal mit hohen Farbmalzgaben experimentiert
und sogar Farbebier selber hergestellt, da es geschmacklich um einiges
besser abschneidet und eine höhere Gabe ermöglicht, an Schaumprobleme kann
ich mich aber nicht erinnern.
Gruß, Achilleas
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 08:04 |
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Ist das CO2/N2 Mischgas WIRKLICH für den typischen Schaum beim Stout
verantwortlich? Ich denke der Hauptgrund für den Einsatz ist der notwendige
Zapfdruck in Kombination mit dem geringen CO2 Gehalt in Bier. Mich würde
mal ein A/B Vergleich interessieren. Natürlich muss man sofor nach dem
Zapfen mit reinem CO2 den Druck vom Fass nehmen, um ein Aufcarbonisieren zu
verhindern.
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Antwort 13 |
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Member Beiträge: 87 Registriert: 31.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.1.2012 um 13:49 |
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Same here. 10% Röstgerste in einem Stout. Ich bekomme braunen Schaum,
dieser ist aber nicht sehr stabil. Überlege derzeit auch, mir ein NC-Keg
zuzulegen und mit CO2/N2 zu zapfen. Nicht wegen des Schaums per se, aber
ich liebe den Geschmack, der mit Stickstoff ins Stout kommt und dieses
cremige Etwas. Käufliche Flaschenstouts haben IMO auch sehr mit instabilem
Schaum zu kämpfen.
Gruß
Ralf
[Editiert am 21.1.2012 um 13:52 von Pinkus]
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 901 Registriert: 9.5.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 01:43 |
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Hallo,
ich denke nicht, dass Röstmalz den Schaum stört.
Hier ein aktuelles Beispiel eines extrem schwarzen Stouts mit 8,3% Carafa
II (R) und zusätzlichen 5% Röstgerste, was einen Farbwert von satten EBC
155 ergeben hatte. (war Teil einer Versuchsreihe, nicht unbedingt zu
empfehlen)
Wumbaba III nach dem Einschänken
genau 11 min. nach dem Einschänken.
5min. später war nur noch ein Rest cremiger Schaum im Glas, das Bier war
weg.
gebraut Anfang September, Aufsteigende Infusion 60°C 10min.; 67°C 90min.;
72°C 10min.; 78°C abmaischen; 70min. kochen mit 50gr. Hallertauer Magnum
ausm Garten und 50gr. Tettnanger für 10min. StW 11,7°P. Safale 05
Trockenhefe.
10 tage HG bei 18°C; 4 Wochen Nachgärung im Ballon, inzw. über 3 Monate in
der Flasche bei Kellertemperatur gereift, wird aber noch besser. Die
extremen Röstaromen werden runder und wandeln sich in Ri. Bitterschokolade,
sehr lecker. ____________________ Viele Grüße
Matthias H
"..was lange gärt, wird endlich gut!"
"..und immer schön ausgären lassen!"
Hausbräu seit 1986
.de seit 2006
Servicefragen zu MattMill bitte per E-Mail!
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 24.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 11:04 |
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Hallo,
bei schlechter Schaumbildung würde ich eine kurze Eiweißrast bei 55 Grad um
5 Minuten einlegen.
Gruß
Reinhard
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 12:10 |
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try this......für mein Stout kombiniere ich immer 5% Röstmalz und 10%
Gerstenflocken. Das macht immer einen fetten stabilen Schaum. Nach einer
Reife Hopfen kochen 10 Wochen wird der Schaum auch schön cremig. Das
Röstmalz kommt nach der Maltoserast in ein Mousselinsäckchen dazu und
verweilt dann auch noch 15min. beim Hopfen kochen.
a ja; 10min Eiweißrast kann nie schaden. Die Rasten fahre ich wie von
Matthias beschrieben.
[Editiert am 22.1.2012 um 12:14 von maischman]
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Antwort 17 |
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