Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2012 um 14:36 |
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21.1.: Etwas später, als letztes Jahr, dafür fast dasselbe Rezept aber mit
Variationen.
Es soll die W-34/70 zum Einsatz kommen - das letzte Briefchen aus der
damaligen US-Sammelbestellung, bin gespannt, ob die noch tut!
Bei der Hefe waren mir die Böcke stets süß, deshalb will ich diesmal neben
einer langen Maltoserast noch was anderes probieren...
Zunächst die recht profane Schüttung: je 3kg Pilsener und Münchner flott
durch die Mattmilll geleiert.
Letztes Mal ist es zwangsläufig ein "hoch-kurz"-Verfahren geworden, da mein
Hauptguß zu warm war.
Diesmal 18l Wasser einfach so aus dem Warmwasserhahn, dazu mit
CaCl 2-Lösung das Chlorid:Sulfat-Verhältnis auf 1:1
ausgeglichen.
Einmaischtemperatur 44°C, dann Rasten 57°C 20min, 61-63°C 60min am Ende
etwa 200ml Malzauszug beseite gestellt, 67°C 20min, 72°C 20min, 76°C
abgemaischt und im Läutereimer mit Mattmill-Blech abgeläutert. Dazu 18l
Nachguß mit Milchsäure die RA und auch das Chlorid:Sulfat-Verhältnis
korrigiert.
30g Citra 13,5% (vom letzten Januar) vorgelegt und drauf geläutert. Hmm!
Jedesmal unkontrollierter Speichelfluß, wenn für eine 3l-Portion Würze der
Deckel gehoben wird!
Bei etwa 21l die Würze auf 62°C angewärmt und meinen Malzauszug dazu,
vielleicht drückt das noch mal den Restextrakt?
Sonst habe ich beim Abfüllen noch ein Experiment mit einer kleinen Menge
Bier vor.
Jedenfalls rastete so die Würze noch mal 30min bei 62-66°C.
Dichten (brix): VW=22,6 / PV=14,5 / Stammwürze beim Ausschlagen=16,6 - bei
geschätzten 24l sind das um 35EBU
Abkühlen über Nacht und den Starter mit der W-34/70 angesetzt: Oha! Der
Beutel ist nicht mehr dicht vakuumiert, sondern weich, die Hefe riecht
ranzig.
Trotzdem mal rehydriert und im Erlenmeyer mit 1l abgekühlter Würze
angesetzt.
22.1: die Hefe zeigt leider nur ganz verhaltene Gärtätigkeit.
Jetzt habe ich zur Auswahl:
- S-189 von der letzten Führung
- Brewferm Lager
- Mauribrew Lager 497
Was meint Ihr?
Die Mauribrew würde mich schon reizen, aber wenn die vielleicht nicht so
gut ist, wird der Maibock nichts.
Oder Mauribrew und Brewferm jeweils im geteilten Sud?
Am ehesten würde ich zur schon mal geführten S-189 tendieren, die hat aber
auch schon lange im Gärfaß rumgestanden...
Uwe
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 15:00 |
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Hi Uwe
Bitte teile den Sud und vergleiche die Brewferm gegen die Mauribrew. Da
haben wir alle was davon
gruesse Thomas
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2012 um 15:22 |
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...habe ich ja befürchtet!
Da muß ich noch ein weiteres Gärfaß frei machen...
Uwe
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 15:59 |
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Hast du die anderen Mauribrewhefen schon probiert?
Die bieten die bei uns in Norwegen jetzt auch in allen Onlineshops an, aber
erst seit Anfang des Jahres, deswegen sind die Informationen ueber die hefe
auch so spärlich.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2012 um 16:36 |
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Nein, ich kenne zwar die Marke schon eine Weile, habe aber selbst noch
keine Erfahrung damit.
Neben der genannten Lager habe ich mir auch die Ale 514 besorgt, aber auch
noch nicht verwendet.
Von Brewferm kenne ich die Top, die ist recht gut und neutral, was
natürlich nichts über die "Lager" aussagt.
Zur "Not" braue ich den Maibock halt noch mal und besorge mir vorher
frische W-34/70.
...schon dieser Hopfenduft ist ein weiteres Brauen wert!
Uwe
[Editiert am 22.1.2012 um 16:38 von Uwe12]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 18:00 |
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Du wohnst doch in der "Nähe" wenn du magst schicke ich dir morgen per Post
ein Päckchen w34/70.
Bin morgen in Ffm wegen eines Vorstellungsgespräches, habe auch noch andere
Trockenhefen hier, s-04, us-05, brewferm blanche und top und lager, s-33 ,
s-23 , nottingham und bavarian wheat. die s-23 habe ich sogar als dickbrei
unter würze, etwa 2 monate alt.
[Editiert am 22.1.2012 um 18:03 von tazzyminator]
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2012 um 19:45 |
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Hallo tazzy!
Das ist sehr nett, aber ich verwende jetzt die beiden genannten Hefen -
sonst komme ich ja womöglich erst wieder nächsten Winter dazu!
Dann braue ich nächstes Wochenende einfach noch mal, werde das wieder
aufteilen und je so 10-12l mit der W-34/70 und mit der WLP833 vergären.
Trotzdem danke für das Angebot!
Uwe
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 20:07 |
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Hallo Uwe, mit der Brewferm Lager habe ich keine guten Erfahrungen gemacht.
Bier war eklig und extrem hefig, auch nach langer Lagerung. Aber vielleicht
hab ich auch irgend einen anderen Fehler bei diesem Sud gemacht. Habe Sie
danach nie wieder verwendet.
Bin gespant was du über die Hefe zu berichten hast.
LG
Vani
[Editiert am 22.1.2012 um 21:00 von Vani]
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 476 Registriert: 5.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.1.2012 um 21:06 |
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@Tazzy verfuehr hier mal den Uwe nicht mit deinem Hefeueberangebot, seh es
mal von der Seite, so kleine Experimente nebenbei ersparen uns ne Menge
ungeniesbarer Biere
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 22.1.2012 um 23:31 |
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Hmm, dann werde ich die Brewferm Lager mit dem Bock nach dem Ankommen in
die kühle Werkstatt verbannen, vielleicht bringt eine möglichst niedrige
Gärtemperatur was.
Die Anstellerei zieht sich heute natürlich hin, weil ich erst anderes Bier
abfüllen muß, um die Gärfässer frei zu bekommen.
Das staut sich bei mir immer! Ich braue lieber, als daß ich abfülle.
...zur Aufmunterung höre ich nochmal die Folge 260 "Anjunabeats Worldwide"
mit Tritonal. Sorry an die ganzen Bassisten und "manuellen" Musiker (meine
Wertschätzung!) - ich bin halt ein Synthiefan und von Kraftwerk, Jean
Michel Jarre oder John Dyson kommt halt nix mehr!
...werde die Woche mal beim Dehner vorbeigucken, ob die noch 10l-Gärfässer
(die haben Graf) im Angebot haben. Bräuchte genau noch so ein mittleres
Teil.
...die Maruribrew besteht aus eher groben, dunkler braunen "Würstchen" und
riecht erstaunlich nach Frucht (Pfirsich?), praktisch gar nicht nach
Hefe.
Sie geht beim Rehydrieren im kalten Wasser ziemlich schnell unter, was ich
sehr angenehm finde, da klumpt nix!
Auf dem recht stabilen Beutelchen steht leider nichts von
Haltbarkeitsdatum. Die Hefe ist (für meine Verhältnisse <kicher!>
) aber recht frisch, habe sie Mitte Dezember bei Ludwigs
Sudhaus mit bestellt.
...die Brewferm Lager hat dasselbe Aussehen und auch diesen fruchtigen
Geruch, wie die Mauribrew. Sie "löst" sich entsprechend ähnlich schnell im
kalten Wasser.
Sie hat MHD 05/13 und riecht aufgeschlämmt etwas hefiger, als die
Mauribrew.
So, beide Hefen haben gerecht an je ca. 12l Bockbierwürze zu kauen.
Uwe
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.1.2012 um 08:11 |
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Das sagts du doch nur weil du weisst das der Uwe auch milchsaure Biere
trinkt. :-P ____________________
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 30.1.2012 um 23:47 |
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> der Uwe auch milchsaure Biere trinkt.
Tja, da muß man eben als geiziger Hobbybrauer durch!
Geizig in anderer Hinsicht waren leider auch die verwendeten Trockenhefen,
und ich muß daher die Hoffnungen auf einen Vergleich aus Brewferm und
Mauribrew Lager leider zerstören.
Beide Hefen waren leider Fehlzünder - so was Debakulöses habe ich bei
Trockenhefen echt noch nicht erlebt.
Ich hatte die je 12l angestellte Würze bei um 12-13°C stehen, aber erst
letzten Donnerstag zeigten sich zaghafte Spuren einer Überweißelung -
wahrscheinlich waren das Reste der in den Gärfaßkrusten die Bearbeutung mit
Danklorix und Ausschwefelung überlebt habenden Diamond und Nottingham!
Ich habe also die beiden getrennten Sude wieder vereint und mit der
geernteten S-189 angestellt. Ob der langen Verweilzeit mag die Würze aber
schon anderweitig infiziert sein, ich laß das jetzt einfach mal so laufen,
wegschütten kann ich es ja immer noch.
Letztes Wochenende habe ich aber denselben Sud noch mal gemacht und mir
frühzeitig bei HuM frische W-34/70 und WLP833 bestellt und diesen Sud
ebenso geteilt und mit den Hefen angestellt.
Die Trockenhefe hat beim Rehydrieren rumgezickt und so schwamm ein fetter
Klumpen Hefe auf der Würze rum. Damit es diesmal sauber ankommt, habe ich
die beiden Gärfässer zunächst bei Zimmertemperatur gelassen. Die W-34/70
hat mich auch nicht enttäuscht und kam nach etwa 6 Stunden an. Dieser Sud
steht jetzt im (unbeheizten) Gang bei eben um 12-13°C.
Bei der WLP war ich mir heute Morgen unsicher, das sah nach beginnender
Überweißelung aus, im Gärröhrchen keine Reaktion. Auch heute Abend war da
irgendwie wenig los im Gärröhrchen und Spechtung ins Gärfaß. Dummerweise
habe ich nur durch das kleine Löchlein für Gärröhrchen gepeilt und nicht
den Deckel runtergemacht. Die schwache Überweißelung waren bereits fette
Kräusen mit Hopfenharzen drauf! Und dieser eine Deckel scheint aufgrund der
Schweißnaht der Dichtung nicht gescheit abzudichten!
Diese Gärung steht jetzt in der (unbeheizten) Küche bei 9-10°C und ich
hoffe, daß es nicht zu "obergärig" werden wird.
...Dichte (außer die der Dichtung )
habe ich jetzt aber keine gemessen, einfach keine Lust dazu.
Bzw. gerade schon zuviel "intus".
Aber wie tazzy ja schon festgestellt hat, werde ich auch diesen Maibock im
Zweifel mannhaft trinken - dazu bin ich zu geizig!
Hauptsache, die WLP ist bis Mitte Februar fertig, weil ich dann ja den
Gemeinschaftsmaibock '12 damit anstellen will.
Uwe
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2012 um 07:09 |
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Echt seltsam, ich hab dieses mal auch ziemlich Ärger mit der Trockenhefe,
das ist die 34/70.
Da sind jetzt 5 Päckchen auf 45 Liter drin, normalerweise nehm ich da
zwei.
Da sind jetzt seit Samstag Abend erst 2°P weg und die Hefe schwimmt extrem
obergärig oben drauf rum.
Immerhin geht irgend was.
Keine Ahnung, was das soll, Temperatur sind grad 12°C.
Es schmeckt auf jeden Fall nicht nach Infektionm in dem Fall brauch ich
halt einfach Geduld.
Das Bild ist von gestern Abend, heut morgen sieht´s nicht viel anders
aus.
Ach wie unkompliziert ist doch das obergärige Brauen
Stefan
[Editiert am 31.1.2012 um 07:14 von Boludo]
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1307 Registriert: 1.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.1.2012 um 07:13 |
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Danke für die ausführliche Beschreibung, schade das dich die beiden
Trockenhefen im Stich gelassen haben. Versteh ich aber auch nicht so ganz,
da die ja eigentlich nicht kaputt gehen könnten. (oder lagen sie etwa in
deinem geheimen Labor neben dem Röntgenionisatorkomplexgenerator?)
Naja drücken wir mal die Daumen das die S-189 saubere Würze bekommen
hat.
Den Deckel kannst du auch mit einige male herumgewickelter Frischhaltefolie
wieder dichtbekommen.
So habe ich zweimal mangels Gärfass im Sudkessel vergoren.
Grüsse
Chris
Edit: Vielleicht haben die Trockenhefen die Studie von Braueule mitgelesen
und wollen nun nicht mehr gescheit in der Würze rehydrieren.
[Editiert am 31.1.2012 um 07:17 von tazzyminator]
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Antwort 13 |
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